Seminar VA8

Lehr-Lern-Methoden und BNE in den (neuen) Medien

Lehr-Lern-Methoden und BNE in den (neuen) Medien


Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.02.2016 / 11.02.2016
Weblink
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Was ist Kommunikation?


•grundlegende Definition von Gerhard Maletzke aus den 1960er Jahren: „Kommunikation ist der Prozess der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen.“ (Maletzke, 1963, S. 18)
•Kommunikation (kommunikatives Handeln) kann nur dann erfolgen, wenn eine Instanz – das Medium – die Bedeutungsinhalte vermittelt
•Kommunikationsprozess verläuft in Form eines komplexen Geschehens (beeinflusst durch Vorwissen und Intentionen der Beteiligten, die Situation uvm.)
•unvermittelte Kommunikation nicht möglich
•»alle Kommunikation bedarf eines Mittels oder Mediums, durch das hindurch eine Nachricht [...] aufgenommen wird« (Graumann, 1972, S. 1182).

Der Medienbegriff


•medium = Mitte, Mittelpunkt
•„Es gibt Medien, weil es Alterität gibt. Alterität meint ein ›Anderes‹, das sich dem Zugriff zu- nächst verweigert, das eines Dritten bedarf, um seine Vermittlung, seine Symbolisierung, Aufbewahrung, Übertragung o der Kommunizierung zu garantieren.“ (Mersch, 2006, S. 9)
•„Medien sind das, was zwischen die Menschen tritt und sie miteinander verbindet.“ (Mock, 2006, S. 183)

Mögliche Klassifikation von Medien BURKHART


materiell - technische Systematik von Burkart (2002, in Weiterführung von Pross, 1972):
Primäre Medien: körpergebundene Ausdrucksmöglichkeiten (bspw. verbales und nonverbales Verhalten)
Sekundäre Medien: Gerät (z. B. eine Druckmaschine)zur Produktion, nicht aber zum Empfang nötig (bspw. Buch, Zeitschrift)
Tertiäre Medien: sowohl Produktion als auch Empfang bedürfen eines Gerätes (bspw. [Mobil]Telefon, Radio, Fernsehen)
Quartäre Medien: Digitalisierungstechnik mit Onlinezugang (bspw. E-Mail, Webseiten)

Das sensorische Gedächtnis

erste Funktionseinheit im Gehirn, die Reize aufnimmt und in Informationen enkodiert
•große Kapazität -> kann Vielzahl von Informationen aufnehmen, aber nur kurzfristig erhalten
•sensorische Empfindung nach dem Reiz ->Information kann ausgewählt und für die weitere Verarbeitung organisiert werden
•Wahrnehmung und Aufmerksamkeit sind für den Verlauf der Verarbeitungsphase entscheidend
•Wahrnehmung: Prozess des Erkennens eines Reizes und seine Bedeutungszuschreibung
•Bottom-up-Verarbeitung: Verarbeitung von unten nach oben ->  Reiz wird auf seine Merkmale und Komponenten hin analysiert und zu bedeutungshaltigen Mustern erneut zusammengesetzt
•Top-down-Verarbeitung: Verarbeitung von oben nach unten ->  Wahrnehmung, die auf Wissen und aus Erfahrungen abgeleiteten Erwartungen gründen

Aufmerksamkeit


•ist selektiv
•teilweise schwierig, Aufmerksamkeit zu fokussieren und Ablenkungen auszublenden
•Automatisierung ermöglicht gleichzeitige Tätigkeiten mit geringer geistiger Anstrengung
•Mehrfachbeanspruchung
sequentiell -> Wechsel zwischen einzelnen Aufgaben
simultan -> Konzentration auf mehrere Aufgaben zur selben Zeit

Das Arbeitsgedächtnis


•Informationen werden vorübergehend gehalten und mit Wissensbeständen aus dem Langzeitgedächtnis verknüpft
•begrenzte Kapazität, Haltezeit 5 bis 20 Sek
•Unterscheidung Arbeits- und Kurzzeitgedächtnis
•gleichzeitige Aufnahme von 5 bis 9 Einheiten
-> durch Strategien wie das Chunking kann die Kapazität erweitert werden

zentrale Exekutive: steuert die Aufmerksamkeit und andere geistige Ressourcen für kognitive Aktivitäten wie Konzentration, Schlussfolgerungen
phonologische Schleife: Haltefunktion für verbale und akustische (Laut)Informationen und Wörter
visuell-räumlicher Notizblock: Bearbeitung von visueller und räumlicher Information
episodischer Puffer: Informationen aus der phonologischen Schleife, aus dem visuell-räumlichen Notizblock und dem Langzeitgedächtnis werden integriert, um daraus verbale, räumliche und visuelle Repräsentationen zu erstellen

•Informationen im Arbeitsgedächtnis sind instabil und gehen bei fehlender Aktivierung schnell verloren
•solange Aufmerksamkeit auf Informationen ausgerichtet, bleibt Aktivierung bestehen
•durch Wiederholen können Informationen im Arbeitsgedächtnis gehalten werden

-> elaborierendes Wiederholen, d.h. die Verknüpfung neu zu lernenden Wissens mit Wissen, welches bereits im Langzeitgedächtnis vorhanden ist fördert Überführung ins Langzeitgedächtnis

Das Langzeitgedächtnis


•Funktionseinheit zur dauerhaften Speicherung von Informationen /Wissen
•Kapazität praktisch unbegrenzt
•Abrufen aus dem LZG erfordert Zeit und Anstrengung


•drei Arten von Wissen:

  • deklaratives Wissen: explizit (meist verbal) gefasstes Wissen
  • prozedurales Wissen: Wissen, das vorgeführt wird, wenn wir eine Handlung oder Aufgabe ausführen
  • Selbstregulationswissen: Wissen, wann und warum deklaratives und prozedurales Wissen eingesetzt werden soll

Aufmerksamkeit


•ist selektiv
•teilweise schwierig, Aufmerksamkeit zu fokussieren und Ablenkungen auszublenden
•Automatisierung ermöglicht gleichzeitige Tätigkeiten mit geringer geistiger Anstrengung
•Mehrfachbeanspruchung
•sequentiell -> Wechsel zwischen einzelnen Aufgaben
•simultan -> Konzentration auf mehrere Aufgaben zur selben Zeit