Seminar VA1/ VA2

Grundlagen einer Bildung für eine nachhaltige Enwticklung I / II

Grundlagen einer Bildung für eine nachhaltige Enwticklung I / II


Kartei Details

Karten 25
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.02.2016 / 03.02.2016
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von Carlowitz

  • 1713 Sylvicultura Oeconomica
  • "nur so viel Holz nachschlagen, wie durch Neupflanzung nachwachsen kann"
  • benutzte in seiner Schrift als erster den Begriff der "Nachhaltigkeit" im Sinne des heutigen Verständnisses, rudimentär beinhaltend die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Ökonomie: Gray´s (1913)

Leitgedanken der Nachhaltigkeit: „Naturerhalt bedeutet: ausreichende Sorge dafür zu tragen, dass kommende Generationen mit natürlichen Ressourcen versorgt sein werden“

1980: erste Verwendung von „Sustainable development“ in der „World Conservation Strategy“

zentrale These: wirtschaftliche Entwicklung ohne Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Ökosysteme ist langfristig nicht realisierbar

"The Limits of Growth"

  • für den Club of Rome erstellter Bericht (1971)
  • Grenzen des Wachstums
  • Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.
  • Das Erreichen der Wachstumsgrenzen könnte zu einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl und der industriellen Kapazität führen, wenn dadurch die Umwelt irreparabel zerstört oder die Rohstoffe weitgehend verbraucht würden. Ein Ändern der Wachstumsvoraussetzungen, um einen ökologischen und wirtschaftlichen Gleichgewichtszustand herbeizuführen, der auch in weiterer Zukunft aufrechtzuerhalten sei, erschien jedoch möglich. Je eher sich die Menschheit entschließe, diesen Gleichgewichtszustand herzustellen, und je rascher sie damit beginne, desto größer wären die Chancen, ihn auch zu erreichen.

Brundtland-Bericht

  • Weltkomission für Umwelt und Entwicklung deklariert nachhaltige Entwicklung als Leitmotiv für den zwischen 1984 uns 1987 erarbeiteten Bericht "Our Common Future" (B-B)
  • Grundstein für gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit
  • Entwicklung zu einem populären Schlagwort für Lösungsansätze im Hinblick auf gloabale Umwelt- und Entwicklungsprobleme

Definition: nachhaltige Entwicklung

„…nachhaltige Entwicklung ist eine
Entwicklung, die die Lebensqualität
der gegenwärtigen Generation sichert
und gleichzeitig zukünftigen
Generationen die Wahlmöglichkeit zur
Gestaltung ihres Lebens erhält“

Agenda 21 Grundlage

1992 : due United Nations Conference on Environment and Development (UNCED) in Rio schreibt nachhaltiger Entwicklung eine wichitige Rolle zu

  • Armut, Umweltzerstörung und westliche geprägte Formen von Konsum werden als zusammenhängende Phänomene betrachtet

 

Agenda 21 Inhalte

  • enthält detaillierte Handlungsaufträge zur Sicherstellung einer nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen
  • enthält Vorschläge zu relevanten Bereichen der internationalen und nationalen Umwelt- und Entwicklungspolitik
  • Armutsbekämpfung
  • Veränderung der Konsumgewohnheiten
  • Schutz der Erdatmosphäre
  • Mehrdimensionalität des Nachhaltigkeitskonzepts im Fokus (Ökonomie, Soziales, Ökologie)

 

Agenda 21 4 Zentrale Bereiche

  1. soziale und wirtschaftlcihe Dimensionen
  2. Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung
  3. Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen
  4. Möglichkeiten der Umsetzung

Agenda 21 Erkenntnis

 

Verpflichtung der nationalen und internationalen Politik zu einer "globalen Partnerschaft", die auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet ist, führt

  • zur Deckung der Grundbedürfnisse
  • zur Verbesserung der Lebensstandards aller Menschen
  • zum größeren Schutz und zu einer besserung Berwirtschaftung der Ökosysteme
  • zu einer geciherten, gedeihlicheren Zukunft

3 Säulen der Nachhaltigkeit

  • Soziales
  • Ökonomie
  • Ökologie

Definition: Bildung für nachhaltige Entwicklung

„Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
ermöglicht es dem Individuum, aktiv an der
Analyse und Bewertung von nicht
nachhaltigen Entwicklungsprozessen
teilzuhaben, sich an Kriterien der
Nachhaltigkeit im eigenen Leben zu
orientieren und nachhaltige
Entwicklungsprozesse gemeinsam mit
anderen lokal wie global in Gang zu setzen.“

Grundgedanken einer BNE

  • politisch, ökonimische Veränderungen, sowie technologische Innovatione alleine nicht ausreichend
  • radikale Änderung der Einstellungen, Verhaltensmuster und Konsumgewohnheiten auf der individuellen und gesellschaftlichen Ebene erforderlich
  • mithilfe formaler und informeller Erziehungs- und Bildungsprozeese soll dieser Wandel vollzogen werden

Definition Bildung

 

„Bildung ist mehr als ein Katalog akkumulierten Wissens, ein Kanon
von Inhalten, über den man verfügen muss, um - wie gerne
behauptet - als gebildeter Mensch zu gelten. Bildung ist kein Gut
und keine Ware. Bildung meint auch Wissenserwerb, geht aber
darin nicht auf. Sie ist zu verstehen als Befähigung zu
eigenbestimmter Lebensführung, als Empowerment, als Aneignung
von Selbstbildungsmöglichkeiten.

formale Bildung

  •  „findet statt in den formalen Institutionen des Bildungssystems im engeren Sinne: Schule, Ausbildung und Hochschule“ (Rauschenbach et al. 2004, S. 29)
  •  „in spezifischen, ganz auf Lehren und Lernen spezialisierten Bildungseinrichtungen“ (Dohmen 2001, S. 10)

Non-formale Bildung

  •  „jede Form organisierter Bildung und Erziehung zu verstehen, die generell freiwilliger Natur ist und Angebotscharakter hat“ (Bundesjugendkuratorium 2001, S. 23)
  • findet außerhalb der traditionell-qualifizierenden Bildungs oder Berufsbildungseinrichtungen

Informelle Bildung

  •  „ungeplante und nicht-intendierte Bildungsprozesse verstanden, die sich im Alltag von Familie, Nachbarschaft, Arbeit und Freizeit ergeben, aber auch fehlen können. “

(Bundesjugendkuratorium 2001, S. 23)

The eight Millennium Development Goals
(MDGs)

„Bildung ist ein Schlüssel für eine
gerechtere Welt. Wer Wissen hat, wer
lesen, schreiben und rechnen kann, wer
sich informieren kann, ist weniger auf
andere angewiesen, weniger anfällig für
Ausbeutung und kann Gelegenheiten
nutzen, sich selbst aus der Armut zu
befreien.“

Goal 2 :- Zielvorgabe

  • Achieve Universal Primary Education
  • Bis zum Jahr 2015 sicher-stellen, dass
    Kinder in der ganzen Welt, Jungen wie
    Mädchen, eine Primarschulbildung
    vollständig abschließen
    können

Goal 2 : Indikatoren

  • 2.1 Nettoeinschulungsquote im Grundschulbereich (Anteil der Kinder im schulpflichitgen Alter, die eine Grundschule besuchen)
  • 2.2 Anteil der Grundschulanfänger, die die letzte Klassenstufe der Grundschule erreichen
  • 2.3 Alphabetisierungsquote bei den 15- bis 24-jährigen Frauen und Männern

BNE als Kompetenzerwerb

„Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) soll Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln ermöglichen. Die
Lernenden werden in die Lage versetzt, sinnvolle Handlungsentscheidungen
zu treffen, indem sie die Konsequenzen für künftige
Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen
berücksichtigen.

Kompetenz nach Weinert (2001)


 „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren
kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme
zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen
(der willentlichen Steuerung von Handlungsabsichten und
Handlungen unterliegenden) und sozialen Bereitschaften und
Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen
erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“(de Haan,
2008, S. 29)

Merkmale von Kompetenz

 

  •  Kompetenz zeigt sich in der erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen
  • Zur Bewältigung dieser komplexen Anforderungen werden kognitive [fachlich-methodische], motivationale, ethische, willentliche und soziale Komponenten eingesetzt
  •  Von Kompetenz spricht man bei komplexer Anforderung, von Fertigkeit bei niedriger Komplexität. ABER: Trennung unscharf !
  •  Lernprozesse sind notwendige Voraussetzung, um komplexe Anforderungen zu bewältigen

Gestaltungskompetenz

 

  •  Konzept einer eigenständigen Urteilsbildung mitsamt der Fähigkeit zum innovativen Handeln im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung

 Und nicht: Erziehung zu umweltgerechtem
und nachhaltigkeitsförderndem Verhalten!
(Rieß, 2010)

Gestaltungskompetenz von Schülerinnen und Schülern fördern durch 

- interdisziplinäres Lernen

- Partizipation

- innovative Strukturen