Sem 3
MC + SMPP LZ Sem 3
MC + SMPP LZ Sem 3
Fichier Détails
Cartes-fiches | 499 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 19.10.2015 / 07.04.2022 |
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24. Bei einem gegebenen Patienten mit einer entzündlichen Hauterkrankung den Schweregrad mithilfe von Scores (PASI, SCORAD) bestimmen und dokumentieren
PASI: Standardisiertes Erhebungsinstrument zur Ermittlung des Schweregrades von Psoriasiserkrankungen
PASI: Psoriasis Area and Severity Index, beschreibt Ausdehnung der Erkrankung und den Schweregrad anhand der Rötung, Dicke der Plaques (Infiltration) und Schuppung
Verteilt auf Areale, Erythem, Infiltration und Schuppung auf einer Skala von 0-4
Summe
Fläche in % (Handinnenfläche ~ ca 1% seiner gesamten Köperoberfläche): 0-6
Faktor ~ Areal
Summe
PASI Formel
=> Siehe U Kurs Skript
SCORAD: Standardisiertes Erhebungsinstrument zur Ermittlung des Schweregrades der atopischen Dermatitis
Score of atopic Dermatitis
Objektiv: Quantifizierung der betroffenen Körperoberflächen (Ausdehnung)
Ausprägungsgrad klinischer Manifestikationen auf einer Skala von 0-3 ~ Erythem, Ödem / Papelbildung, Krusten / Nässen, Exkoration (Hautabschürfungen), Lichenifizierung (Verdickung der Haut und Vergröberung der Hautstruktur), Trockenhaut (an nicht betroffenen Hautstellen)
Subjektiv: Visuelle Analogskala (0-10) für die subjektive Parameter Juckreiz und Schlafstörungen (Durchschnittswerte der letzten 3 Tage / Nächte)
=> U Kurs Skript!
1. Durch Staphylokokken / Streptokokken hervorgerufene klinische follikulär gebundene Erkrankungen der Haut (Follikulitis, Furunkel, Karbunkel) beschreiben (1)
Allgemeine Prinzipien bakterieller Hauterkrankungen:
Akuter Verlauf, Kontagiösität klären, Abwehrsitutation des Patienten ist für den Verlauf entscheidend (Risikogruppen), Hygienemaßnahmen und Resistenzentwicklung
Eintrittspforten obligat pathogener Erreger: Schleimhäute, Haut (mechanisch, Biss, Stich, iatrogen)
=> Pyodermien: Bakterielle Hautinfektion mit Eiterbildung durch grampositive Erreger
Follikulär: Follikulitis, Furrunkel, Kabunkel idR durch Staphylokokken
Nicht follikulär: Erysipel, Phlegmone, nekrotische Faszitis, Impetigo, Bulla repens idR durch Streptokokken
Hauterkrankungen va durch Strepto – und Staphylokokken, häufig Mischinfektionen
Follikulär:
Follikulitis: (eitrige) Entzündung Follikulärer Hautstrukturen (Haarfollikel) => Pustel
zB Rasur => Mikrotrauma => Vermehrung Straphylokokken
Follikel => Furunkel, Zusammenschmelzen mehrerer Follikel / umgebenes subkutanes Hautgewebe, Nekrose des Follikels
=> Rote, derbe, schmerzhafte Knoten, zentrale Nekrose, Eiter, Narbenbildung
=> Kabunkel: Mehrere Furunkel, brettharte phlegmonische Hautentzündung + multiple Gewebeeinschmelzungen + siebartige Proliferation + Allgemeinsymptomatik, Nekrose mehrerer Haarfollikel
Furunkel mit Lymphangitis => Vermehrung Staphylokokken in den Lymphbahnen
Follikuläre HE (2)
Follikulitis: Oberflächliche, pustulöse Infektion des Haarfollikels durch Staph Aureus, seltener durch andere Bakterien / Viren / Bakterien
Superfiziell => Osteofollikulitis
Typische Einzeleffloreszenzen: Im Infubibulum (Haarfollikeltrichter) lokalisierte, zentram vom Haar durchbohrte stecknadelkopfgroße Pustel mit erythematösen Hof
Prädilektionsstellen beim Erwachsenen: Stamm, Gesäß, Oberschenkel, Bart-, Scham- + Achselbereich (Rasur), Kinder meist behaarter Kopf
Furunkel: Tief dermal bis subkutan lokalisierte follikuläre abszedierende und nekrotisierende Entzündung durch Staph Aureus, chronisch rezidivierende Furunkel = Furunkulose (Bei Systemerkrankungen mit Abwehrschwäche, zB DM)
Beginnt als derber, roter Knoten mit deutlichem Ödem, der rasch schmerzhaft wird und nach einigen Tagen einschmilzt und spontanperforiert, narbige Abheilung über Wochen
CAVE: Gesichtsfurunkel: Gefahr Sinus Cavernosus Thrombose durch Ausbreitung der Keime über V Angularis
Prädilektionsstellen: Hals, Gesicht, Axillen, Leisten und oberer Rücken
Kabunkel: größere, entzündliche plattenförmige Infiltrate häufig durch Konfluenz mehrerer benachbarter Furunkel
Oft brettharte Infiltration von Haut und Unterhaut, zahlreiche Gewebeeinschmelzungen mit spontanen, oft siebartigen Hautdurchbrüchen, außerdem Infiltration der Lymphgefäße (Lymphangitis) => Allgemeinsymptome, Fieber
+ 3. Durch Staphylokokken / Streptokokken hervorgerufene klinische nicht follikulär gebundene Erkrankungen der Haut (Erysipel, Impetigo, Phlegmone, Bulla repens) beschreiben (1)
Nicht follikulär:
Erysipel: Flächige Hauterkrankung, Entzündungszeichen (Röte, Wärme, Schwellung, Schmerz), vergrößerte LK, typische Anamnese: Übelkeit, Erbrechen, Fieber
Eintrittspforte zB an Auge / Ohr
Akute Infektion der Dermis durch A Streptokokken (zunehmend auch Staphbeteiligung) unter Beteiligung dermaler Lymphspaltung + -gefäße
Bakterien -> Eintrittspforte (zB HS Läsion, chronisch interdigitale Tinea), zu Beginn akutes Fieber, Schüttelfrost, allgemeines KH Gefühl, innerhalb von Stunden ausgehend von Eintrittspforte ein hellrot leuchtendes, großflächiges Ekzem (Gesicht + Rücken symmetrisch) + scharfer Begrenzung + zungenförmigen Ausläufern, ggf + Schwellung, Überwärmung und Druckdolenz, später regionale Lymphangitis
Bullöses Eryispel häufig mit Fieber, DD Kontaktekzem
Hautdefekte -> Streptokokkus Pyogenes => Eindringen tiefe Hautschichten => Ausbreitung + Zerstörung umliegendes Gewebe
Hämorrhagisches Erysipel
Phlegmone: Tiefer, Subkutis, derber Palpationsbefund
Fieber => AB Gabe
Gefahr: Diabetikerfuß, Gangrän, Vorfußphlegmone, häufig Mischinfektionen
+ Post OP (Präventiv AB)
Therapie: Ruhigstellen, Hochlagern, Umschläge, Systemisch AB 5-10t
Rezidivierende Erysipele: Mehr als 2 Mal: Langzeit AB
Tiefe, Einschmelzende bakterielle (va Staph, Strept, aber auch Clostridien, Haemophilus Influenzae…) Hautinfektion unter Einbeziehung Dermis und Subkutis, Muskeln und Knochen
Eintrittspforte oft Operationswunden + Traumataohne Akutsymptomatik, Ausdehnung ins Weichteilgewebe -> Tiefgreifende, lividrote unscharf begrenzte Schwellung + Nekrotisierung + Abszedierung, nicht zwangsläufig Schmerzen später Systemisch (Fieber, KHGefühl, Übelkeit)
Nicht follikuläre HE (2)
Nekrotisierende Faszitis: Infektion -> Entzündung Fascie -> Muskelkompression, Nekrose
Trotz AB persistierende hohe Temperatur, Allgemeinbefund, Laborbefund => Nur im MRT sichtbar
=> Operativ Fascie öffnen / spalten, Verminderung Druck auf Muskel
=> Letal!
Impetigo (contagiosa): Bläschen, Krusten => Honiggelbe Krusten durch Streptokokken, Kontagiös
=> Familienanamnese
Streptokokkentoxine => Zerstörung Strukturen die Epidermis an Dermis halten => Auflösen Zusammenhalt => Blasen
Durch Streptokokken => Kleinblasige Hautinfektion, anfänglich kleine Bläschen + oberflächliche Krusten honiggelbe Verfärbung, scharf begrenzt + asymmetrische Impetigoherde auf exponierter Haut
Bulla repens: zB bei Nagelkauen: Eindringen von Bakterien => Bildung von Eiterblasen am Fingernagel
Durch Staphylokokken ausgelöster oberflächliche Hautinfektion mit großblasigen Hautablösungen durch Exfoliatin (-> Desmoglein 1 im Str Granulosum) => Bildung ca haselnussgroße, sehr dünnwändige Blase mit erythematösem Hof, Eintrübung in schwefelgelben Pustel, Platzen / Erodieren, leichter Juckreiz
+ 5. Wichtige Erreger von Infektionen der Haut (Pyodermien) und ihre funktionellen Eigenschaften benennen (Staphylokokken, Streptokokken) (1)
Staphylokokken: Gram Positive, Fakultativ pathogen, Verschiedene Pathogenitätsfaktoren: Koagulase, Enzyme
=> S. Aureus: Einige Stämme Kapselbildend (Virulenzfaktor), Protein A bindet das Fc Stück von AK (Antiopsonin), zusammen mit Leukozidin wichtiger Virulenzfaktor
Toxine + Extrazelluläre Enzyme: Hämolysine (alpha, beta, gamma, delta), Plasmakoagulase, Enterotoxine (Serotypen A-E), Toxic Schock Syndrom Toxin 1 (TSSST1) + Exofoliatine
Weltwweit ca 30% der Bevölkerung (Nasenflora), Klinikpersonal bis 70%
=> Differenzierung Koagulase positiver (zB Aureus) und negativer Staphylokokken (Epidermidis)
S. Aureus: Wachstum bei 37° in hell bis goldgelben, konvexen Kolonien mit deutlicher Hämolyse
Aureus: Follikulitis, Furunkel, Karbunkel, bullöse Impetigo, SSSS, TSS, Paronychie, MRSA
Epidermidis: Endokarditis, MRSE
Streptokokken: Fakultativ pathogen, grampositiv in Ketten, vier Gruppen (ABCD), idr A humanpathogen
Verschiedene Pathogenitätsfaktoren: Streptokinase + weitere Enzyme / Toxine
S. Pyogenes: Kleine (0,6-1µm) grampositive unbewegliche sporenlose Kokken, klassische Einteilung serologisch anhand des gruppenspezifischen Kohlenhydrat (C) Antigens nach Lancefield => A
=> Vollstände beta Hämolyse
Toxine + Extrazelluläre Enzyme: Hyalurinidase: Spreading Faktor, Fibrinolysin, DNase, Protasen
=> Erythrogene Toxine sind Superantigene => Scharchexanthem + STss (Streptococcal toxic shock syndrome)
=> Impetigo Contagiosa, Angina Tonsillaris, Weichgewebsinfektion, Scharlach, rheumatische Folgekrankheiten (Endokarditis, Glumerulephritis)
Ekthyma, Erysipel, Phlegmone, nekrotisierende Faszitis, Purpura Fulminans
Erreger Haut Zusatz (2)
Residente Flora:
Corynebakterien: Fakultativ pathogen, aerob bis fakultativ anaerob, grampositiv, keulenförmige Stäbchen, 3-5µm, keine Sporenbildner, unbeweglich, Katalase positiv
ua auch CB Diphteriae => Diphterie
=> Erythrasma: Kaum entzündliche, scharf begrenzte homogene bräunliche Verfärbung von Intertrigestellen, an den Intertrigines => Antiseptisch oder Antibakterielle Lokaltherapie
Prädisposition: Starke Schweißbildung, lokale Hyperhidrosis, Adipositas, DM, Immunsuppression, Trichomycosis palmellina (Stromkabelartig eingescheidete Achselhaare), Axillen => Abrasieren der Haare, hygienische Maßnahmen
Keratoma Sulcatum: Kleine Hyperkeratotische Veränderungen an der Fußsohlen, starker Geruch => Vermeiden der Mazeration
2. Die Systematik der Bakteriologie in Bezug zur Gesamtsystematik der Lebewesen erläutern (Tree of Life)
Belebte Erreger:
Phylogenetischer Baum des Lebens:
Prokarytoa: Bakterien + ihre Untergruppen
Archaeen (eher irrelevant bei Pathologien): Einzeller idR mit zirkulärer DNA (Nukleosid) als Chromosom frei im Zytoplasma, kein Zytoskelett, keine Zellorganellen, kein Murein, Sonderform Ribosomen
Eukaryota: Tiere, Pflanzen, Pilze…, Pathologisch va auch Protozoen, Fungi, Metazoen
=> Ein + Mehrzeller mit echtem Zellkern, in dem die DNA in Chromosomen + Histone vorliegt
Protooa: Begeißelte Einzeller: Aktive Bewegung / Eindringen
Pilze: Ein- (Hefe) / Mehrzeller (Dermatophyten, Schimmelpilze) mit fester Zellwand
Unbelebte Erreger: Prionen, Viroide, Viren
Charakteristika von Bakterien:
Einzellig (Größe 1-5µm)
Frei im Zytoplasma liegende zirkuläre DNA (Nukleosid, Kernäquivalent), zusätzliche DNA (Plasmide)
=> Interbakterieller Austausch, Adaptation
70s Ribosomen
Zellwand aus Murein (Peptidoglykan)
4. Funktionen der bakteriellen Normalflora der Haut aufzählen (1, Aufbau Flora)
Kommensalen: Physiologische Bewohner der Haut und Schleimhaut, auch Standortflora
=> Kolonisation: Besiedlung ohne Infektion, dh ohne aktives Eindringen ins Gewebe
Opportunisten: Gering / fakultativ pathogene Erreger
Pathogene: Typische Krankheitserreger
=> Virulenz: Ausmaß der krankheitserzeugenden Eigenschaften
Virulenzfaktoren: vom Pathogen gebildete Faktoren, die durch Beeinflussung des Wirts Krankheitsbild und Grad der Erkrankung bestimmen
Pathogenität: Fähigkeit eines Erregers eine KH auszulösen
Fakultativ pathogen: Nur unter bestimmten Umständen krankheitserregend
Obligat pathogen: auch bei immunkompetentem Wirt krankheitserregend
Mikrobiom des Menschen: Individuell + Unterschiedlich nach Körperregion
Große Rolle für die Haut und Homöostase
Vaginal viele Lactobazillen, Darm viele Bakterioide, Haut va Aktinobakterien
Bei Hautgesunden Proportionen / relativer Anteil der einzelnen Bakterien bei jedem etwas unterschiedlich, jedoch dieselben Bakterien vorhanden
=> Streptokokken, Staphylokokken, Actinobakterien ~ 50% der Haut
Hautareale: Hände und Füße: Kalt und schwitzig => Veränderung bakterieller Flora
Kopf, Gesicht, Haare => Hohe Bakterienzahl, sowie Axillar und Anal
Kopf und Gesicht: Seborrhoische Zonen, talgreiche Hautareale => Lipophile Bakterien (Corynebakterien, Prpionibakterien, Malassezia furfur) => Lipolytischer Stoffwechsel zb der Proprionibakterien: Bildung freier FS => pH => Einfluss auf übrige Hautbesiedlung
Reichtlich koagulasenegative Staphylokokken und apathogene Mykobakterien
Bakterielle Besiedlung ~ physiologischen Gegebenheiten, Schweiß vs Talg
Funktion Normalflora Haut (2)
Residente Flora: Immer da, stark ausgeprägt, nicht so leicht irritierbar
=> Massenhaft, Monoton, im Gleichgewicht untereinander und mit physiologischem Milieu der Haut, permanent, soziales Gefüge, bestimmt Individualität mit Schutzfunktion
=> Apathogen, fakultativ pathogen
Transiente Flora: Vorübergehend auf der Haut, nur unter bestimmten Bedingungen Ausbreitung
=> Spärlich, divers, kann sich auf der Haut nicht halten, temporär, Fremdkörper im Hautsystem, spiegelt Angebot der Umwelt wider
=> Apathogen und Pathogen
Funktion bakterieller Normalflora:
Überwiegend apathogen, manche potentiall pathogen (bei Immunsuppression)
=> Stellvertreterfunktion: Verdrängen anderer Erreger durch Besetzen der ökologischen Nische, Entzug von Nährstoffen, Absenken des pH Werts
Produktion von antimikrobiellen Substanzen (zB Butyrat, Peroxide)
=> Homöostase der Flora + Abwehrfunktion
Trainieren des IS
Beispiel AB: Störung Standortflora => Pathogene gewinnen Überhand => Infektion
Einflussfaktoren: pH Wert, Hautlipide + Wasser, gegenseitige Beeinflussung
Hautkeime / cm²: 500 – 7,6mio, insgesamt ca 10mrd
Staphylokokken (koagulase neg): S Epidermidis, hominis, saprophyticus, cylosus
Koryneforme Bakterien: C Minutissinum, Proprionibakterium acnes, granulosum
Malassezia furfur
Mikrokokken, gram negative Keime
=> Dauerhafte Bakterienbesiedlung der Haut durch Erfüllung verschiedener wichtiger Funktionen überlebensnotwendig va für das IS
=> Produktion von Bakteroizinen: Toxxine (Peptide + Proteine) die das Wachstum anderer / ähnlicher Bakterienstämme verhindern => Kolonisationsresistenz
Säureproduktion (va Haut und Vagina), verschlechterte Lebensbedingung für Pathogene
Ständige Stimulation IS (Verhindert evtl Allergien)
VitB12 Synthese, Verdauung…
6. Die Pathogenese und das klinische Erscheinungsbild von Furunkel und Erysipel auf Grundlage der bakteriellen Virulenzfaktoren () herleiten (1)
Koagulase, Katalase, Exotoxin
Schutz vor Infektionen durch die Haut
Schutzstrukturen: Hydrolipidfilm: Verhindert Eindringen
Durch Sebumlipide Talgdrüsen => Lipid Doppelmembram, Odland Bodies, Interzeluläre Lipide
Defensine: Abwehr
pH Wert: Säureschutzmantel der Haut (ca 4,5-5,75)
Infektion ~
Subszeptibilität, Pathogenität, Kontagiosität + Virulenzfaktoren (Enzyme, Toxine, Adhäsionsfaktoren)
Ablauf einer Infektion:
Adhäsion -> Invasion -> Toxinbildung, Evasion / Destruktion -> Systemische Infektion, Toxinbildung
Adhärenz: Kolonisation der Haut / Schleimhaut, Halten an der Oberfläche nötig
=> Adhäsine, zB Fimbiren (Pili) vieler Gram negativer Bakterien
Invasion: Eindringen von Erregern durch Überwinden von Epithelien durch Invasine: zB Hyaluronidase (spreading factor), von ua A-Streptokokken, Pneumokokken, Staphylokokken
Evasion: Immunevasion, Tarnung des Erregers gegenüber Immunzellen durch Evasine: zB Kapseln von Pneumokokken, Clumping Factor von S Aureus
Schädigung durch Toxine
Direkt: Über Exotoxine, zB alpha Toxin (S Aureus), SLO (S Pyogenes)
Indirekt: Über übermäßige Inflammation per Endotoxin (LPS)
Virulenzfaktoren:
Katalase: 2H2O2 -> 2H2O + O2, Elimination von Sauerstoffradikalen
Katalasetest: Bakterienkultur, H2O2 dazugeben => Blasenbildung => Positiv
=> Differenzierung Streptokokken und Staphylokokken
Ermöglicht Umsatz von H2O2 zu H2O und O2, Schutz vor Abbau durch Wasserstoffperoxid (Makrophage)
Koagulase Reaktion
Unterscheidung Pathogene (S Aureus) und Apathogene (S Epidermidis) Staphylokokken
=> Mischung Bakterien und Fibrinogenhaltigem Plasma => Gerinnung von Fibrinogen => Koagulase positiv
Koagulase: Ermöglicht Bildung eines Fibrinnetzes um S Aureus => Schutz vor Erkennung / Abbau
Exotoxine: Von Bakterien freigesetzt, unterschiedliche Wirkung => Membranschädigung, Hyperaktivierung IS, Intrazelluläre Peptidspaltung
=> Spezifische Reaktion bei unterschiedlichen Erregern
Alpha Toxin (S Aureus) => Porenbildendes Protein in Membranen von Wirtszellen (Alpha Hämolysin)
=> Apoptose der angegriffenen Zelle (CAVE: Beta Hämolyse bei Erys)
Pathogenese Furunkel / Erysipel (2)
S Aureus: Kapselbildung => Evasion IS, Schutz AB, CAVE: Angriff Herzklappen
Protein A wie Leukozidin wichtiger Virulenzfaktor (Evasion)
Hamolysine (Alpha, beta, gamma, delta), Plasmakoagulase, Enterotoxine, TSST1
=> Vorallem Evasion, nicht sonderlich ausbreitend, eher in die Tiefe => Follikuläre Erkrankungen
Evasion va durch Clumping Factor und Protein A (bindet IgG AK am FC Ende, Antiopsonierende Wirkung)
=> Furunkelbildung, Erreger tritt am Haarfollikel ein => Ödembildung, Eiter entlang Ostiums
Loakle Wirkung Koagulase, Katalase, Exofoliatin => Blasenbildung mit Narben
=> begrenzter abgekapselter Bereich durch Koagulase / Clumping Factor
S Pyogenes: Vollständige Beta Hämolyse, Hyaluronidase (Spreading Faktor), Fibrinolyse, DNase, Proteasen => Invasionfaktoren!
=> Flächige Ausbreitung + Zerstörung von Gewebe => Erysipel / Phlegmone
Exotoxine: Streptolysine, Erythrogene Toxine, PSE, Superantigen, Streptokinase
Eintritt Epitheldefekt => Befall obere Hautschichten und Lymphwege
Streptolysin => Zytotoxisch gegen Blut - / Immunzellen
Erythrogene Toxine + PSE als Superantigen
Streptokinase löst Fibrin der unspezifsichen Immunabwehr => Flächenhafte Ausbreitung möglich
Weitere Virulenzfaktoren:
Staph Aureus: Protein A (Zellwandprotein, Evasion, bindet AK)
Leukozidin: Porenbildendes Toxin Leukozytenspezifisch
Alpha Beta Toxin (Hämolysin):
Alpha: Erythrozytenspezifisch, Porenbildend, Osmotischer Tod => Rasches Wachstum SA, Eisengewinn
Beta: Spingolipide => Lyse => Osmotischer Tod
Superantigene: Unspezifische Aktivierung von bis zu 20% aller T Zelllen => Massenhafte Zytokinausschüttung => Zytokinchaos verhindert spezifische Immunantwort
Streptokokkus Pyogenes:
Erythrogene Toxine Superantigene => Schock
C5a Peptidase => Komplentsystm, Schutz vor humoraler Immunantwort
Streptokinase: Assoziiert mit Plasminogen, aktiviert allosterisch zu einem plasminähnlichem Enzym => Fibrinolysin, erleichtert flächenhafte Ausdehnung
7. Die Grundzüge der morphologischen physiologischen Bakteriensystematik (Grampositiv, Gramnegativ, Kokken, Stäbe, Schrauben, Aerob + Anaerob, Sporenbildner) am Beispiel wichtiger Vertreter der normalen Hautflora und bakterieller Hautinfektionen (Staphylokokken, Streptokokken, Proprionibakterien) darlegen
Alte Einteilungsprinzipien der Bakterien
~ Morphologie:
Kokken:
Haufenförmig gelagert (zB Staphylokokken)
In Ketten gelagert (zB Streptokokken)
Zweierkokken (Diplokokken, zB Neisseria)
Diplokokken mit Kapsel (zB Pneumokokken)
Stäbchen:
Gerade Stäbchen mit abgerundeten Enden (zB Kolibakterien)
Zugespitzte Stäbchenbakterien (zB Fusobakterien)
Keulenförmige Stäbchen (Korynebakterien)
Einfach gekrümmte Stäbchen (zB Vibrione)
Schrauben:
Spiralförmige Bakterien (Spirochäten)
Große Bögen, ungleichmäßig (zB Borrelien)
~ Farbe:
E. Coli: Gramnegative Stäbchen => Rot
S Aureus: Grampositive Kokken => Dunkelviolett
Ursache in Struktur der Bakterienzellwand:
Grampositiv: Hoher Peptidoglykananteil => Blaufärbung
Gramnegativ: Äußere Membran (Proteine, Lipoproteine, LPS), geringerer Peptidoglykananteil => Rotfärbung
Sporenbildung: Überdauerungsform bei schlechten Umweltbedingungen (Nötigste, DNA, Ribosomen), sehr beständige Sporenwand
Besserung Umgebungsbedingungen => Keimen zu vegetativen Bakterienzellen aus
~ Energie- und Stoffaufnahme
=> Verwertung von Sauerstoff:
Aerober benötigen Sauerstoff
Obligate Anaerobia: O2 => Toxisch (Meist aufgrund fehlender Katalase / SOD)
Fakultative Anaerobia
Lebensraum: Freilebend / Intrazellulär lebend
Staphylokokken + Streptokokken => Fakultativ Anaerobe grampositive Kokken
Corynebakterien: Fakultativ anaerobe, grampositive Stäbchen
Proprionibakterien: Anaerobe grampositive Stäbchen
+ 9. Auf zellulärer und molekularer Ebene die Pathogenese von Herpes Simplex und Herpes Zoster Viruserkrankungen beschreiben (1)
Herpes: Eintritt Mundbereich, lokale Replikation in Haut und Schleimhautzellen
=> Entweder Ausbreitung durch Ausschleusen neuer Viruspartikel oder Ausbreitung durch Fusion infizierter Zellen mit uninfizierten Nachbarzellen, indem unbehüllte Nukleokapside in die fusionierten Zellen weitergegeben werden
=> Eindringen in Nervenzellenfortsätze, retrograder Transport in die Ganglien (Mund: Trigeminale)
-> Latenz (Episomale DNA, Ringförmig im Zellkern)
Genital / HSV2: Schleimhautvermehrung -> Lumbosakralganglien, erhöhte Rezidivhäufigkeit (über 60% statt HSV1 10-20%)
Schmierinfektion
Virustypen: Herpesviren HSV, VZV
Pockenviren
Papillomaviren (HPV)
Humane Herpesviren
ds DNA Genom, Kapsid ikosaedrisch, behüllt, 120-300nm groß, Replikation im Zellkern, cytopathogen, lebenslange Latenz
Große DNA => Viele Proteine, Zelladaption, Entziehung IS: 70 Proteine, 150kb
Zwischen Kapsid und Hülle: Tigoment, Matrixproteine
alpha Herpesvirus
HSV: Prävalenz Erwachsene: >90% HSV1, 10-20% HSV2 ~ Sozioökonomischen Status
=> Orofacialer oder genitaler Herpes, Keratitis, Enzephalitis, Ekzema herpeticum, Herpes neonatorum
Latenzort: Sensible Ganglienzellen
Reaktivierung: zB Herpes labialis, genitalis, selten Enzephalitis
Varizella Zoster Virus: Seroprävalenz >90%
=> Varizellen, Zoster, Meningoenzephalitis, kongenitale Varizellen
Latenzort: Sensible Ganglienzellen
Reaktivierung => Herpes Zoster
Herpesviren: Lange an Mensch adaptiert, Koevolution => idR nicht letal
Biologische Eigenschaften: kodieren Enzyme der NS Synthese: Thymidinkinase, Polymerase => Angriffspunkte für Therapie
Primäre Replikation am Infektionsort: Mucosa => Infektion sensorischer Nervenendigungen, retronaler axonaler Transport trigeminal, sakral, normal nicht generalisiert => Latenz
Latenz: Rückzug Spinalganglien: Keine HSV Genexpressionen in Neuronen außer LAT RNA
LAT RNA + Neuronenspezifische siRNA destabilisieren HSV Gene ICP0 + ICP4
=> Verhindert HSV Genexpression und somit Replikation
Trigger Reaktivierung: Stress, UV Einstrahlung, Infektion, Immunsuppression
Gefahr: Meningitis / Enzephalitis, Virämie: Verteilung Viren im Blut
HSV1 und 2: Genetisch eng verwandt, klinisch nicht unterscheidbar,
HSV1 idR häufiger Kopf / Hals Bereich, HSV2 häufiger Genitalbereich, Korrelation 70%
VZV (2)
VZV: Primärinfektion Windpocken => Latenz Lebenslang + in den Spinalganglien
=> Rezidiv: Herpes Zoster
Auslöser: Hohes Alter, Immunsuppression
Aufbau: Virushülle, Glykoproteine, Kapsid, DNA, dazwischen Tegument
Alphaherpesvirus, Varicellavirus
HSV3, Genom etwas kleiner (125kb, 69 Proteine, offener Leserahmen)
24h Replikationszyklus, Latenz in den sensorischen Ganglien
Eintritt oberer Respirationstrakt => Mucosa => Lymphknoten => Organsysteme, sekundäre Virämie (Besiedlung va Milz und Leber) => 2. Virämische Phase => Haut, Bläschen => Mukokutane Verbreitung durch infizierte mononukleäre Zellen und Infektion der Lumbosakralganglien
Zytopathogener Effekt => Typische makullopapuläre Hautläsion
Inkubationszeit 10-28t, Ansteckungsgefahr 2 Tage vor + 6 t nach Auftreten der Bläschen
Hohe Ansteckungsgefahr
20% Rezidivrate als Herpes Zoster im Bereich des Rückzugsganglions meist nach 40-50 Jahren
Infektionsverlauf: Varicella => Hoher Titer => ab und an Peaks bei erneutem Kontakt (Boosts)
=> Nachlassen Titer im Alter => Herpes Zoster => Wiederanstieg Titer meist bis zum Lebensende
=> Abnahme spezifischer Memory T Zellen im Alter
8. Die Interaktion dermatotroper Viren mit dem menschlichen Organismus darstellen (1)
Replikationszyklus: Eintritt in die Zelle (Binding, Membran Fusion, Penetration durch bestimmte Glykoproteine)
DNA gelangt über Poren in den Zellkern, DNA Synthese / Replikation => Verpackung DNA in Kapside => Können Kernporen nicht mehr verlassen => Kernmembran => Zytoplasma => Golgi => Austritt als behülltes Virus
Adsorption: Bindung Virus an Wirtszelle durch Rezeptor Liganden Paar
Liganden: Virussepizifisch, durch nackte Nukleotidkapsel / eingelagertes Glykoprotein in Lipidhülle
Rezeptoren: Membranstände Proteine, eigentlich Übertragung extrazelluläre Signale ins Zytoplasma
=> Zellspezifität, Speziesspezifität, Adorptionsverhinderung durch Rezeptorbesetzung / AK an Liganden Rezeptor Domäne
Penetration: Unterschiedlich nackt / behüllt
Nackt: Bindung Rezeptor -> Destabilisierung der Nukleotidkapselstruktur -> Vorbereiten intrazelluläre Freisetzung der verpackten Nukleinsäure -> Membrandurchtritt
Entweder durch Translation des gesamten Viruspartikels ins Zytoplasma => Verlust Kapsidintegrität => Uncoating
Oder Endozytose, Vesikelbildung mit Virus und Rezeptor -> pH, Destabilisierung des Nukleoproteins
Behüllt: Penetration, Fusion der eigenen Lipidhülle mit Membran der Wirtszelle
Uncoating: Nahtloser Übergang von Penetration in Uncoating durch Destabilisierung, besonders bei RNA haltigen Viren => Weitere Prozesse im Zytoplasma
DNA haltige Viren müssen meist in den Zellkern -> Nukleotidkapsid wird an dem Zytoskelett entlang bis an die Kernporen transportiert zB durch zelluläre Proteine
Herpesviren: Fusion mit Kernmembran => Verlust eigene Hülle
Vermehrung: ~ Art des Genoms: +/-, RNA / DNA, ss / ds
=> Replikation virales Genom, Expression virusspezifischer Proteine, Morphogenese: Zusammenbau und Reifung neuer Viruspartikel
Herpersvirus: Uncoating -> Zellkern -> Transkription mRNA -> Zytoplasma -> virale Proteinsynthese (Strukturproteine, virale DNA Polymerase, Rückkehr Zellkern) => Morphogenese neuer Viruspartikel am ER und Zellkernmembran
10. Die zu erwartenden spezifischen Angaben in der Anamnese und Befunde bei der körperlichen Untersuchung bei Herpes Simplex und Herpes Zsoter Viruserkrankungen benennen und zuordnen (1)
Herpesviren: Alpha Herpesviren:
HSV1: vorwiegend oral, lokalisierter Herpes Simplex,
Hohe Durchseuchung (50-90%)
Primärinfektion 90% Asymptomatisch
Multiple Läsionen / Erosionen im Mundbereich, gräulich schimmernde Erosionen auf erythematösenGrund, ausgeprägte Schmerzen
Genotimitis Herpetica: Bläschen Gaumen, Zunge teilweise belegt
Stomatitis Aphtosa: Schmerzhafte Entzündung von Mund, Zahnfleisch und Gaumen, die bei Immunkompetenten komplett abheilt
Keratokonjunktivitis, Ösophagusulzerationen, Enzephalitis
2: Überwiegend Genitoanal, lokalisiert,
Klnisches Bild: Serös gefüllte kleine Vesikel, Traubenartig (Herpetiform)
Auftreten va im Mundbereich, aber an allen Lokalisationen möglich
Gefahr: Korneabefall, Keratitis => Visusverlust
=> Virusausschedung über Bläscheninhalt => Infektionsgefahr
Verschwinden klinischer Symptome nach 2-3 Wochen
Anamnese: Enger körperlicher Kontakt, Primärinfektionen im Säuglings- und Kindesalter am häufigsten (Zunächst Eltern, dann sexueller Kontakt)
Eintritt verletzte Haut / Schleimhaut im Lippenbereich
Klinische Untersuchung: Eine Woche Inkubationszeit, 10% Symptomatisch
1% typische Symptome: kleine Bläschen auf der Schleimhaut, Ulzeration -> Krustenbildung
KH Gefühl, Fieber, Schluckbeschwerden, lokale Lymphadenopathien (Schwellung)
Gingivostomatitis (Stomatitis aphtosa mit Parhyngitis), Herpes Labialis bei Exazerbation am Häufigsten
Herpetische Paronychie: Reaktivierung HS, Klinisch schwer von Bakterien zu unterschieden, Blaseninhalt eher serös
Ekzema Herpaticum: Bei chronischen Ekzemen, rasche Ausbreitung der Herpesbläschen auf dem Ekzem
=> LK Schwellung, Temperaturanstieg => Stationäre Behandlung, Gefahr Virämie, Herpesenzephalitis
Weitere Komplikationen: Erythema Multiforme (ua bei Verbrennungen), Herpes Gladiatorum (bei Ringern), Keratitis Dendritica (Korneabefall), Keratitis Disciformis (Befall tiefer Hornhautschichten), Enzephalitis (Gehirnentzündung)
Klinik HSV + VZV (2)
HSV2: Schmierinfektion, Eintritt 85% Genitalschleimhaut, 15% Oal, Präpubertär Erkrankung bei Geburt (Mutter)
Genital va Penisschaft, Schmerzhafte Bläschen, meist nicht im Bereich der Glans
Bläschen: Intrapeidermal, schmerzhaft und kontagiös
=> Fieber, Schwellung Inguinallymphknoten, Bläschen und kleine Ulzera auf Haut und Schleimhaut der Genitale, beim Mann Läsionen am Präpudium und Glans, Urethritis, Prostatitis
bei Frau Vulva und Vagina Urethra, Zervix, Endometrium und Eileiter
Herpes Neonatales bei Übertragung von Herpes Genitales bei der Geburt => Gefahr Enzephalitis
=> Sektio
VZV: Varizellen, bei Reaktivierung Zoster
VZV:
Varizellen: Primärinfektion, Generatlisiert, Juckreiz, Diffus verteilte Bläschen, unterschiedlich entwickelte HV (Sternenhimmel) => kleine, rundliche Flecken / Papeln => Sekretgefüllte Vesikel mit entzündlichem roten Hof => Pusteln, Krusten
Sternenhimmel: Polymorphes Bild, Papeln + Bläschen + Erytheme über das Intigiment verteilt, Krusten, unterschiedliche Ausbildungsstadien
Rumpf -> Ausdehnung in die Extremitäten und Kopf, Auch Kopfhaut und Schleimhaut betroffen
=> Exantahem, Fieber, Kopfschmerzen, Gleiderschmerzen, Juckreiz
Krankheitsverlauf ~ Alter
Sehr kontagiös, Durchseuchungsrate 80-90%, Lebenslange Persistenz
Verlauf: Inkubationszeit: 8-21 Tage
Manifestikation idR nach 14t, Dauer 7-10t
idR milder Krankheitsverlauf, schwerer Verlauf bei Immunsuppression
Komplikation: Bakterielle Superinfektion, Virämie
Viruspneumonie + Enzephalitis
Zoster: Rezidiv, Segmental, Schmerzen, Gruppierte Bläschen, Schübe gleichartiger HV
=> Dermatombezogen
Tritt vorallem zwischen 50 und 70 auf
=> Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, leichte Temperaturerhöhung, Nackensteifigkeit
Dumpfe, ziehende, zt heftige Schmerzen des betroffenen Ganglions
Parästhesien (Kribbeln)
nach 3 Tagen Hauteffloreszenzen: Stecknadel bis reinkerngroße wasserklare Bläschen auf erythematösen Grund, in Gruppen und segmental angeordnet
Meist halbseitig und auf 1-3 benachbarte Dermatome begrenzt
Immundefizienz => Generalisierung möglich
Am häufigsten Thorakalsegmente, aber auch Zoster Ophthalmicus, Oticus möglich (Hirnnerven)
Abheilung mit Verkrustung, Nekrotische Verläufe / Sekundärinfektion => Narben + Pigmentstörung
Klinik HSV + VZV (3) va Zoster
Wichtig: Schmerzen! Postzosterische Neuralgien!
Superinfektionen, Faszialparese, Beteiligung Cornea / Iris / Nervus Opticus, Zostermeningitis, Zostermyelitis
Herpes Zoster: Schwere Verläufe möglich, Dermatomübergreifend, Nekrotisierend
Viele DD
Allgemein Wichtig: Schmerzen statt Juckreiz, Häufigkeit, Ausdehnung ~ IS Status
Anamnese: Ältere Patienten 50+ nach 2 Wochen Exnathem, KH Bild dauert eine Woche, Haut heilt juckend narbenlos ab
Untersuchung: Exanthem vom Stamm über Gesich und Extremitäten (Varizellen) -> Schnelle Entwicklung, buntes Bild: Bläschen, Pusteln, Papeln, Krusten
Wangenschleimhautexanthem, freie Handflächen und Fußsohlen, nicht gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber (1/3)
Komplikation: Juckreiz, Kratzen, bakterielle Superinfektion der Effloreszenzen => Entzündung => Abheilung unter Narbenbildung
Selten: Pneumonie, Otitis, Nephritis, Meningoenzephalitis
Immunsupprimiert: Generalisierte Infektion (hohe Letalität bis 40%)
Sehr selten Embryopathien
Varizelleninfektion in früher Schwangerschaft -> Abort
Reaktivierung: Intermittierende und kontinuierliche Schmerzen + Hyper- / Paraästhesien in den Hautarealen => Exanthem
Reduktion Allgemeinbefinden: Fieber, Kopfschmerzen, Lichtscheue, lokale Lymphknotenschwellung
Zoster Ophthalmicus (Auge), Zoster Oticus (Taubheit, Tinitus)
Beta Herpesviren: Cytomegalie, HHV6 (Exanthema Subitum), HHV7 (Pityriasis rosea)
Gamma: Epstein Barr Virus, HHV8 (Kaposi Sarkom)
11. Bei Herpes Simplex und Herpes Zoster Viruserkrankungen die Grundzüge der Diagnostik, Therapie und Betreuung herleiten (1)
Serologie: Problematisch, Primärinfektion nicht feststellbar, das bei Reaktivierung meist IgM auch ansteigt, Hohe Durchseuchungsrate
Diagnose ~ Klinisches Bild
Virusnachweis: Punktion Bläschen, seröse Flüssigkeit, Subkutane Kanüle, 1ml Spritze => Labor
Schleimhautläsion: Feuchtabstrich
Isoliermedium
PCR: Teuer, Genomnachweis, bei HSV Enzephalitis / Meningitis, Mikro PCD
=> Native Liquorprobe (Rückenmark?)
Diagnose: Klinische Anamnese, Abstrich, Virustransportmedium, Direktnachweis PCR / Antigen,
=> Keine Agartupfer
Elektronenmikroskopischer Nachweis bei sehr hoher Virusdichte
Serologie: IgM, IgG => Nicht aussagekräftig, da bei Reaktivierung beides ansteigt, idR keine hämatogene Ausbreitung
Darstellung in Zellkulturen => Virusanzucht
HSV Antigen
Immunfloureszenz: infizierte Epithelzellen
Zellkultur und cytopathogener Effekt: Anzucht mindestens 1-2 tage, zB für phänotypische Resistenztestung
VZV: Klinisch, Direktnachweis Virus im Blut, ggf Liquor, respiratorische Sekrete, Speichel => PCR
Serologie nicht aussagekräftig
Therapie: Virostatica: Nucleosidanaloga => Einbau präparierter Nucleoside
Aciclovir, Valciclovir (Stabler, Orale Wirkung), Famicilovir: Schwerer Verlauf, Infusion
Aciclovir bei genitalemHerpes, täglich 5x 200mg, Lokal bei größeren Lösionen
Nucleosidanaloga werden anstelle von Thymidin bei der DNA Synthese eingebaut => Polymerase erkennt das nicht => Abbruch Proteinsynthese
ACV an sich nicht aktiv => Aktivierung durch Phosphorylierung durch virale Enzyme (Virale Thymidinkinase) => Monophosphat => Spezifisch bei Virusinfektion, keine Wirkung bei normalen Zellen
=> Zelluläre Thymidinkinase => Triphosphat => HSV DNA Polymerase => Kettenabbruch
CAVE: Resistenzmechanismen bereits bei Punktmutationen, Veränderte / Verminderte TK Spezifität, Polymerasemutanten
=> Nach Möglichkeit mehrere Angriffspunkte
=> Kein Angriff auf Latente Viren
Geringe Bioverfügbarkeit => Nach Möglichkeit IV Gabe
Diagnose, Therapie + Prophylaxe VZV (2)
Prophylaxe: Aciclovir als Chemoprophylaxe nach Hochdosischemotherapie (Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe), bei Knochenmarktransplantationen / Transplantation solider Organe (Gefahr Abstoßung durch Reaktivierung HSV)
Rezidivprophylaxe: Rekurrierender Herpes Genitalis, Rezidiv bei vaginaler Entbindung
VZV: Aceclovir, teilweise in Kombination mit Interforon / ZIG, nur bei Immunsupprimierten Kindern, Varizellenpneumonie, Erwachsene + sehr schmerzhafte Verläufe von Zoster
Prophylaxe:
Impfung, attenuierte Lebendvakzine
Standardimpfung: 11-14 Lebensmonat, 2. Dosis nach 4 Wochen
Nachholimpfung für 9-17 Jährige
Indikation bei Seronegativen Frauen mit Kinderwunsch, Seronegative vor geplanter immunsuppressiver Therapie / Organtransplantation
Seronegatives Personal im Gesundheitswesen
Serokonversion von 97%, Risikopatienten 80-90%
Passive Immunisierung: IgG gewonnen von VZV Patienten => Aufreinigung, Verabreicherung
Bei seronegativen Schwangeren + Immunsupprimierten, Neugeborene bei perinataler VZV Infektion der Mutter
Frühgeborene vor der 28. SSW, Nach der 28. SSW bei seronegativen Müttern
3-10t nach Exposition
Zosterimpfstoff: Senken der Auftrittswahrscheinlichkeit um 50%, mildere Neuralgieformen, verringerte Persistenz
=> Mehr virales Material für wirksame Vakzine
Keine Impfung empfohlen, außer bei besonderer Gefährung (akute Leukämie, Immunschwäche, Immunsuppressiv), Impfung mit Lebendimpfstoff / Passive Immunprophylaxe
Meldepflicht: bei Verdacht, Erkrankung und Tod, Namentlich
Direkter / Indirekter Nachweis
Meldung spätestens 24h nach Befund
Therapieziele: limitierung von Ausdehnung, Dauer und Schwere, Verhinderung von Augenbeteiligung und postzosterischer Neuralgie
=> Lokaltherapie (feuchte Umschläge, Austrocknen), Schmerztherapie, Systemische Virustatika (Aciclovir, Valaciclovir, Famiciclovir, Ganciclovir, Brivudin)
12. Die Funktion von Langerhanszellen als professionell antigenpräsentierende Zellen erklären
Haut: Größtes zusammenhängendes Organ des Menschen (ca 15% des KG, 1,2-1,5m²)
=> mechanische Barriere, Immunabwehr
Langerhans Zellen:
Dendritische Zellen, keine Desmosomen, keine Melanosomen, Lokalisation in der Haut
Lysosomen, multilamellare Körperchen, Birbeck Granula
Hämatopoetischer Ursprung (granulo/monozytäre Reihe)
Benötigen GM CSF und IL4 für Differenzierung
Langerin wirkt protektiv gegen HIV Infektion
Abwehr intrazellulärer + extrazellulärer Erreger
Phagozytose von Antigenen in der Haut (PRR, FC, Scavanger, C3b) => Lysosomaler Antigenverdau => Lymphknotenemmigration => Präsentation der Ag Peptide über MHC II Moleküle => T Zell Aktivierung im LK, Kostimulation
2. Signal über PRR => PAMP => Intrazelluläre Signalkaskade => Hochregulation CD80/86, bindet CD28 an T Zellen => Costimulation, Aktivierung T Zellen
oder MHC I Präsentation -> CD 8 T Zellen (Wie jede andere Zelle auch)
=> Vermittlung zwischen Angeborenen und adaptiven IS
Lymphknoten: Afferente Lymphgefäße -> Randsinus -> Keimzenten / Primärfollikel (B Zellen), Parakortikale Zone (T Zellen, Dendritische Zellen), Markstränge (Plasmazellen) -> Marksinus -> Efferentes Lymphgefäß
Präsentation phagozytierter Antigenpeptide
MHC II wird im ER von invarianter Kette (IC) gebunden -> IC blockiert Peptidbindungm erleichtert Export von MHCII aus ER -> Fusion mit antigenhaltigem Endosom / Lysosom -> Abspalten IC, Ag Peptide binden MHCII -> Transport des MHCII Ag Komplex an die Zellmembran
=> Interaktion mit CD4 T Zelle (TZR), Reaktion abhängig von TH Zelltyp
Proliferation T Zellen => T Memory Zellen Zentral + Effektor
Homing Rezeptor durch bestimmte Stimulation der Langerhanszellen => Sesshaft in der Haut => Sissile Tissue residental memory t cells => Erstinfektion
Zweitinfektion: Sofortiges Zuschlagen der Gedächtniszellen, schnelle spezifische Reaktion
Ab und an Wanderschaft, Fixieren an anderen Hautstellen
13. Die Bedeutung und den Wirkmechanismus der Defensine als wichtigen humoralen Abwehrmechanismus beschreiben (1)
Defensine sind antimikrobielle Proteine (AMP)
Kleine 3-5kDa Cystein reiche (6-8 konservierte Cys, 33-47 AS) kationische Proteine, die in Tieren und Pflanzen vorkommen und der Pathogenabwehr dienen
=> Synthese in Epithelien und Immunzellen, binden direkt an Pathogenmembran, Porenbildung + osmotische Zytolyse, wirken chemotaktisch auf Entzündungszellen
Alpha und beta Defensine ~ Position der Disulfidbrücken
Beta: Alle Körperepithelzellen
Alpha: Epitheliale Paneth Zellen des Dünndarms und im Blut
Bildung ständig / in Anwesenheit von Pathogenen
=> Sehr effektives antimikrobielles Spektrum
=> Gramnegativ (E Coli, Pseudomonaden, Salmonellen, Clamydien, Treponemen)
+ Grampositive (Staph Aureus)
Säurefeste Stäbchen (Mycobakterium Tuberculosis)
Pilze (Candida Albicans)
Umhüllte Viren: Hepres, HIV
=> Humorale Antwort des angeborenen IS
DEF alpha 1-6: Bildung in Immunzellen (Neutrophile, NK Zellen, T Zellen) und Paneth Zellen des Dünndarms
DEF beta 1,2,103,107,110,136: Bildung in Leukozyten und Epithelzellen (zB Zunge, Haut, Niere, Magen Darm Trakt, Bronchialepithel)
DEF kP: 1P: Nicht beim Menschen
Organspezifische Defensinbildung: vorallem durch Immunzellen (Neutrophile) und in Epithelien exprimiert, die Kontakt zur Außenwelt haben
Defensine: Haut, Lunge, Blut, Dickdarm, Dünndarm
Defensine (2)
Genauer Wirkmechanismus Unbekannt
Bindung aufgrund positiver Ladung an negativ geladenen Oberflächen
Bildung Doppelschicht an Erregermembran, Dimerisierung, Aggregate, Interaktion Lipophiler Teile der AMP mit der Doppelmembran => Porenbildung
Schutz Körpereigener Zellen durch Cholesterol => Inhibiert Porenbildung
Kaum Resistenzen
Defensine zerstören die Membran von Pathogenen und wirken chemotaktisch / chemokinetisch auf Immunzellen
Bindung an Pathogenmembran => Detergenzwirkung, Porenbildung => Osmotische Zytolyse
Chemotaxis, Verbindung angeborenes und erworbenes IS
Defensine bei entzündlichen Darmerkrankungen:
Gesund: Kontakt mit Bakterien und anderen Mikroben im Gleichgewicht mit Defensinen und andere Substanzen der Darmwand
Krank: Ungleichgewicht => Zunehmender Krankheitsverlauf => Kontakt mit Bakterien und anderen Mikroben nimmt zu, Eindringen ins Epithel => Immunreaktion
Zerstörung va cholesterolarmer Membranen
Stimulation durch Bakterienprodukte (Endotoxine), aber auch durch Vit D
Wirken sowohl Proinflammatorisch, aber auch Antiinflammatorisch (Neutralisierung von Zytokinen, Senken die Wirkung von LPS auf den TLR) => Immunmodulation
Anderes Beispiel: Lactoferrin der Muttermilch, Entziehen Eisen der Bakterien
Antimikrobielle Wirkung durch positive Ladung, Oxidation der Membranen
14. Die normale bakterielle Besiedlung von Haut und Schleimhaut in Grundzügen benennen (1)
=> Corynebakterien (Grampositive aerobe Stäbchen)
Proprionibakterien + Actinobakterien (Grampositive anaerobe Stäbchen)
Staph Epidermidis + Micrococcus (Grampositive Kokken)
Bakteroides (Gramnegative Anaerobe Stäbchen des Intestinaltrakts)
Mikroorgansimen sind funktionsrelevante Bestandteile des Menschen
Besteht aus ca 10^14 eukaryotischen Zellen, dazu kommen ca 10^15 Prokaryotische Zellen + Pilze mit jeweils 500-1000 Bakterienspezies
Normale Hautflora: Actinobakterien (52%), Firmicutes (24%), Proteobakteria (17%), Bacteroidetes (6%)
Bakterien ~ Körperregion
Bakterien va auf Kopfhaut, Achsel, Genitalbereich, Darm, Mund
Mittelmäßig im Gesicht, Oberkörper, Arme
Wenig im Magen
Bakteriensystematik
Grampositiv: Girmikutis va Aktinebakterien
Firmikutis: Mycoblastenbakterien ohne Zellwand: Staphylokokken (Epidermidis, Aureus)
Aktinobakterien: Hoher GC Gehalt: Proprionibakterium Acnes, Corynebakterium
Staph Aureus: Bildet gelbliche Kolonie, vs Epidermidis weiß => Gewebelyse, Furunkel
Streptokokken: Wachsen durch Gewebe, Erysipel
Epidermidis: Normale Hautflora, Gram positiv, Katalase positiv (???), Urease leicht positiv
Kann gut auf Plastikoberflächen wachsen => Gefahr Intravenöse Schläuche, Herzklappen, Katheter
Biofilm: langsam im Metabolismus => AB schlecht wirksam, schlechte Erreichbarkeit, Haut -> Plastik -> Körper -> Wachstum -> Endokarditis
Evtl zusätzlich bei Akneentstehung
Proprionibakterium: Erzeugung von Propansäure => Fettsäure => Bakterizid
Proton und Säurerest => Säureschutzmantel
Evtl Entkoppler, Durchschleusen von Protonen durch Bakterienmembran
Propansäure aus Lactat, Rückgewinnung von reduzierten Reduktionsäquivalenten nach der anaeroben Glykolyse
Zitratzyklus rückwärts -> Succinat -> Propansäure
(Mensch: Beta Oxidation ungerader FS -> Propansäure -> Biotinabhängige Carboxylierung mit Vit B 12 -> Methylmalonyl (Succinatisomer) -> Succinyl -> Citratzyklus)
=> Symbiose, Ernärhung Proprionibakterium durch Hautlipide => Aktive Förderung => Verdrängung pathogener Keime
Normale Darmflora fungiert als Schutzmechanismus:
Protection: Waste Product Formation, Immune Stimulation, Verdrängen Pathogener Keime
=> Erkrankung bei Antibiotikagabe, Irritation Normalflora
Hautbesiedlung (2)
Haut als initiale Immunbarriere: Mechanische und chemische Barriere (Haut, Schleimhaut, Alveolepithel, Magensaft, Schweiß)
IS -> Adaptives vs Nicht adaptives IS, Vermittler (Makrophagen, Dendritische Zellen)
Adaptives IS: Zellulär, Humoral (Helferzellen, B Zellen vermitteln)
Nicht adaptiv: Zellulär, Humoral (C Aktivierung, Chemotaxis)
Barrierefunktion des Stratum Corneum: Multiple lamellare Barriere
Hydrophile + hydrophobe Diffusionsgrenzen zwischen den Korneozyten durch Lipidlamellen
Brick und Mortar Modell des St Corneum als äußere Hautbarriere: Epidermale Lipide sind zwischen den Korneoyzten lokalisiert und stellen den Mörtel dar, der die Korneozyten (Ziegelsteine) zusammenhält
Lipide va Ceramide (40%), Cholesterol (30%), Fettsäuren (25%), Triglyzeride (5%)
Cermaid: Ambiphil, kein Phospholipid, Bakteriennährstoff, Aufrechterhaltung normale Hautflora
Sphingosin, Aminoalkohol
Serin + FS => Sphingosin, FS an Aminogruppe => Ceramid => Apopotoseinduzierend wenn im Zytosol
Hautbesiedlung (3) (Outlet Bodies, Bündelung, Säureschutzmantel)
Outlet Bodies der Korneozyten: Verhornungsprozess:
Stratum SPinosum durch verminderte Integrinproduktion
Lamellarbodies als Abschnürung des Golgi Apparates => Lipide => Diffusionsbarrie + Ernährung Proprionibakterien
Sphingolipide => Ceramide => Sphingomylein (Phosphat, Zucker) => Exozytotische Abschnürung
Veränderte Desmosomen => Vermehrte Anlagerung an die Desmosomen => Verbacken
Durch Transglutaminase => Peptidbindungen zwischen den Seitengruppen, Verknüpfung mhererer Stränge an die Desmosomen, wächst über Desmosom hinaus => Feste Proteinhülle
Ausstülpung Lipide => Barriere zwischen Zellen, Inhaltsstoffe bleiben hängen => Verdrängen der Membran, Ersatz durch Ceramide, Abbau Restmembran
Bündelung der Keratinozyten / Keratinfilamente durch Fillagrin
Säureschutzmantel der Haut:
Produkte Keratinabbau, Schweiß (Carboanhydrase), freie FS, Laktat, AS
Funktion: Einstellung eines sauren Ph (5,5-6,0), Barriere gegen Mikroorganismen
=> Häufiges Waschen mit alkalischen Seifen führt zu einer Störung des Säureschutzmantels der Haut und damit zu einer Schwächung der Barrierefunktion der Haut
Bildung Säureschutzmantel:
Sebum -> Triglyzeride -> Lipase der Mikroorganismen -> Freie Fettsäuren
Schweiß -> Lactat
Phospholipide der Lamellar Bodies -> Freie FS
Natrium / Protonen Antiporter (NHE)
15. Auf Basis dermatologischer Grundlagen wie Salben, Cremes, Puder, pasten, Lösungen oder Schüttelmixturen das Phasendreieck der Dermatika herleiten (1)
Topische Therapie: Lokale Anwendung eines Arzneistoffes auf der Haut am Ort des KH Geschehens
=> Gezielte Wirkung im erkrankten Areal, keine / weniger systemische Wirkung, evtl höhere Konzentration des Wirkstoffes möglich, zusätzliche therapeutischer Effekt durch die Grundlage
Grundlage: Bereits ohne Zusatz eines Wirkstoffes ein wirkungsvolles, differenziert anzuwendendes Arzneimittel
=> Zuführen von Wasser / Hydratation, Zuführen von Fett, Schutz vor Noxen, Austrocknen, Entzündungshemmung, Kühlung, Verbesserung der Penetration des Wirkstoffs
Phasendreieck:
Flüssig (Wasser, Alkohol, Lösung) -> Lotion -> Creme -> Kühlsalbe -> Fett (Fett, Öl, Wachs, Fettsalbe)
Fest (Puder, Talkum, Zinkoxid) -> Paste -> Fett
Fest -> Schüttelmixtur -> Flüssig
Fette / Fettsalben / Öle: Reine Fette ohne Wasseranteil
Aufweichen des Keratin / Quellen der Hornschicht, gut fettend, bessere Penetration von Wirkstoffen
Reine Fettsalben ziehen relativ schlecht in die Haut ein, Luftabschluss und Wärmestau, Sekretstau (Akne)
Puder: Fein zermahlene Feststoffe, reine Wirkstoffe / Gemische mit 2 oder mehr Hilfsstoffen (Zinkoxid, Talkum), bei offenen Wunden => Steril
Trocknen, absorbieren, desinfizierend, gleitfähig machen, Anwendung in Intertrigines möglich
Kann bei zu viel Sekret klumpen, haftet schlecht
Schüttelmixtur: 2 Phasen: Flüssige (hydrpophile): Wasser, Alkohol (EtOH, verstärkt Kühlwirkung, austrocknend), Glyzerin / Propylenglycol (Verbesserte Haftwirkung des Feststoffes)
+ Feste (Zinkoxid, Talk, Bentonit)
Vergrößerte Oberfläche, wässrige Lösung => Kühlend, austrocknend, entzündungshemmend, festhaftende Puderschicht
Angetrocknet teilweise schwer zu entfernen
Paste: Mischung aus Feststoff (Pulver) und Fetten
Austrocknend, sekretbindend, abdeckend, gut anwendbar in Intertrigines, Zinkpaste: Wundheilungsfördernd, schmerzlindernd
Bildet Krusten, wenn angetrocknet
Salbe Grundlage (2)
Lotion: Gemisch aus Fett und Flüssigkeit, Konservierungsmittel
Kühlend durch Verdunstung, gut auf der Haut verteilbar, in behaarten Arealen anwendbar
Dermatosen, die mit einer trockenen Haut einhergehen, können verschlimmert werden
Creme / Cresa: Gemisch aus Fett und Flüssigkeit zu etwa gleichen Teilen, enthält idR Emulgatoren
OW oder WO Emulsionen, gut verteilbar und gut in die Haut einziehend, fast bei jedem Hauttyp anwendbar
Emulgatoren können Kontaktallergien auslösen
Salbe: Gemisch aus Fett und Flüssigkeit mit hohem Fettanteil, einphasige Grundlage
Stark Fettend, Anwendung va in Arealen mit sehr trockener Haut, stark abdeckend => Feuchtestau => Quellung und Lockerung der Hornschicht
Zieht schlecht ein, schmieriges Hautgefühl, Hitze und Feuchtestau => Kontraindiziert bei akuten nässenden Dermatosen
Hydrogel
Fettfreie, abwaschbare Grundlage mit sehr hohem Wassergehalt größer 90%
Kühlend durch Verdunstung, austrocknend, nicht komedogen, auf Schleimhäuten anwendbar
Dermatosen, die mit einer trockenen Haut einhergehen, können verschlimmert werden
Feuchte Umschläge: Austrocknend, kühlend und entzündugnshemmend, Anwendung zB bei akutem, nässendem Ekzem uU in Kombination mit Salbe (Fett Feuchte Umschläge)
=> Luftdichten Abschluss vermeiden, Gefahr Hitzestau
Okklusivverband: Luftdichter Verband, Feuchte Kammer Milieu, maximale Quellung der Hornschicht, Bis zu 10 fache bessere Penetration, wegen Wärmestau nicht länger als 24 h anwenden
Zustand der Dermatose:
Akut nässend: Hydrogel
Akut / Subakut: Schüttelmixtur
Subchronisch: Lotion
Chronisch: OW / WO Emulsion
Chronisch Hyperkeratotisch: Paste, Fettsalbe
16. Hauteinflussgrößen für die transdermale Absorption benennen ()
(Molekülgröße, Lipophilität, elektrische Ladung des Wirkstoffs, Applikationsort, okklusive / nicht okklusive Applikation)
Geschwindigkeitbestimmende Schritte bei topischer Applikation
Freisetzung des Wirkstoffes aus der Grundlage, Übertritt von Grundlage in Hornschicht, passieren der Hornschicht
möglichst vermeiden: Eintritt in systemische Zirkulation
Grundlage: Lipophil besser als hydrophil
Molekülgröße besser klein als groß
Molekül besser lipohil als hydrophil, besser ungeladen als geladen
Durchtritt der Hornschicht va Parazellulär, aber auch Transzellulär
Applikationsort: Je dünner die Hornschicht, desto besseres Eindringen des Wirkstoffes
=> Stärkere Wirkung, größere Gefahr lokaler Nebenwikrungen, größere Gefahr der Resorption und systemischer Nebenwirkungen
Umwege berücksichtigen
Vorsicht va bei Behandlung der Gesichtshaut
Okklusiv: besseres, bis zu 10fach schnelleres Eindringen des Wirkstoffes
17. Die wichtigsten Pharmaka zur Therapie ausgewählter Dermatosen benennen sowie die Wirkmechanismen, Indikation, unerwünschte topische und systemische Arzneimittelwirkungen und Kontraindikationen erläutern (1)
(Dithranol, Vitamin D Analoga, Glukokortikoide, Calcineurin Inhibitoren, Retinoide)
Ekzem: gestörte Hautbarriere => Neurodermitis, atopische Dermatitis
=> Feuchtigkeitsverlust, trockene Haut, mikrobielle Fehlbesiedlung, Inflammation
Grundlage: Cremes, Salben (chronisch), fett-feuchte Umschläge (akut)
Bäder (Öl, Salz)
Akute, nässende Phase: Grundlage mit hohem Wasseranteil (O/W Cremes, Lotionen, fett feuchte Umschläge)
Nicht exsudativ Lichenifiziert: hoher Fettanteil (fettige Salbengrundlage, rückfettende Ölbäder, harnstoffhaltige Externa)
Wirkstoffe: Glucocorticoide, Calcineurin Inhibitoren, Harnstoff
Glucokorticoide: Passiert Zellmembran, bindet Transkriptionsfaktor, läst sich von HSP => Translokation Zellkern, Veränderte Gentranskription
=> Antiinflammatorische Proteine, zB Lipocortin 1, NFkB inhibitor Protein
Gegenspieler: Zytokine: Proteolysieren NFkB Inhibitoren, NFkB Inhibiert Glucokorticoidtranskirptionsfaktor und sorgt für eine proinflammatorische Genexpression (PLA2, COX2, S Lipooxygenase, IL2, IL2R, Adhäsionsmoleküle)
Systemisch: Negative Rückkopplung auf die Hypothalamus Hypophysen Nebennierenrinde Achse (CRH, Corticotropin) => Proteinabbau im Muskel, Gluconeogenese in der Leber
Gluconeogenese steigt, Lipolyse steigt, Renale Natriumretention steigt, Kalium und Calciumsekretion steigt, ACTH Sekretion sinkt (negative Rückkopplung)
=> Therapeutisch: Senkt Fibroblastenproliferation, Kollagensynthese => Antiproliferativ
Blockade entzündliche Prozesse => Antiphlogistisch
senkst Proliferation von TLZ => Immunsuppressiv
Nebenwirkungen:
Lokal: Hautatrophie, Striae, Teleangiektasien, Depigmentierung, Hypertrichose, Periorale Dermatitis, Akne
Systemisch: Cushing Syndrom: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Infektrisiko steigt, Wundheilung sinkt, Thromboserisiko steigt, Wachstumshemmung, Osteoporoserisiko steigt
= Anwendung topisch / systemisch => Antiinflammatorisch, antiproliferativ, immunsuppressiv, antipruriginös + vasokonstriktorisch
=> Viele verschiedene Arten von Glucocorticosteroiden in verschiedenen Stärken
=> ~ Bindungsaffinität, Typ 1-4, schwach (Hydrocortison), mittel schwach (Triamcinolonacetonid / Prednicarbat), stark (Betamethosonvalerat), sehr stark (Clobetasolpropiont)
=> Auswahl Glucocortikoids, Grundlage, Apllikationsort, Okklusion?
Topische Therapie (2)
Therapierichtlinien:
Therapieregime / Dosisintervalle
Stufentherapie: Anfangs so hoch wie nötig (deutliche Besserung), später Präparate geringerer Wirksamkeit
Weiteres Ausschleichen: Intervalltherapie (Corticoidhaltig – corticoidfrei)
Bei längerer Therapiedauer: Nachlassen der Wirksamkeit (Tachyphylaxie)
=> Intermittierende alternierende Therapie (Corticoidhaltig – Corticoidfrei)
Compliance
Kombinationspräparate: zB Harnstoff, AB, Antimykotikum
Calcineurininhibitoren:
Bei T Zell Aktivierung: Calcineurin durch IP3 Weg durch TCR Stimulation, bindet Calcimodulin und Calcium => Dephosphoryliert NFAT => Veränderte Genexpression => Zytokine, zB IL2
Gehemmt durch Cyclophilin und FKB12
Lokale Nebenwirkungen: Brennen, Jucken, Hautrötung, Hitzegefühl, Systemisch: Lymphome, für topische Therapie noch nicht bewiesen, Langzeitstudien folgen
Harnstoff: Hohe Wasserbindungsfähigkeit (Hygroskopisch), Keratolyse, Enhancer für die Penetration von Wirkstoffen, Stabilisator in Lebensmitteln (Kaugummi)
=> Starkes Brennen/ Schmerzen bei Applikation
Pathogenese Psoriasis: Antigenspezfische T Zell vermittelte Immunreaktion => Zytokinproduktion => Steigerung Keratinozytenproliferation
Gesunde Haut: Zellzyklus ca 475 h, Epidermale Transitzeit ca 28t
Psoriasisherd: Zellzyklus ca 37,5h, Epidermale Transitzeit ca 3-4t, Mitosezahl 8fach erhöht
=> Hyperkeratose, Differenzierungsstörung, Hyperproliferation, Inflammation
=> Therapie ~ Schweregrad, BSA und PASI
Leicht: Topisch
Schwer: Systemisch und Topisch
Grundlagen: Cremes, va Salben, Okklusivverbände, Bäder (Öl, Salz)
Topische Therapie (3)
Bei Psoriasis, Akne
Wirkstoffe: Vit D Analoga (Schwach wirksam, gut verträglich)
Dithranol (gut wirksam ~ Verträglich)
Retinoide (gut wirksam, ~ verträglich)
Psolarene (sehr gut wirksam, risikoreich)
Teere (gut wirksam, risikoreich)
Immunsuppressiva (inkl. Biologica, schwerste Form)
Glucocorticoide 2. Wahl (Rebound)
Vitamin D 3 Analoge (Calcipotriol, Calcitriol, Tacalcitol)
Mittel der 1. Wahl bei der lokalen Erhaltungstherapie
Regulation der Expression von Genen über nukleäre Rezeptoren
Lokale Hautwirkung: Hemmung der Proliferation (Zellteilung), gesteigerte Differenzierung (Reifung) der Keratinozyten
Zellkern: RXR VDR Komplex an VDRE, Coaktivator Komplex, Initiator Komplex, DNA Polymerase an TATA,
=> mRNA => Protein
=> Auch Antiinflammatorische Effekte, aufgrund mögliche Beeinflussung des Kalziumstoffwechsels nicht zu großflächig anwenden
UAW: Hautreizungen -> Limitierte Anwendungsdauer
Diathranol: Anreicherung in der Keratinozytenmembran => Bildung aktiver Sauerstoffradikale => Inflammatorische Reaktion => Proliferationshemmung, Apoptose => Antiseptikum
Unerwünschte Wirkungen: Starke, inflammatorische Hautirritationen, irreversible Braunfärbung von Wäsche und Haaren
Stationäre Therapie, langsame Dosissteigerung alle 2-4 t bis zum Erythem
Ambulant: Minutentherapie: Auftragen von Dithranol in relativ hoher Konzentration aber nur für wenige Minuten
Akne:
Retinoide: Azelainsäure, Salicylsäure + Isotretinoin: Gegen Hyperkeratinisierung des Follikels
Isotretinoin: Gegen Talgdrüsenhyperplasie + Hyperseborrhoe
Benzoylperoxid, Antibiotika, Azelainsäure gegen Mikrobielle Hyperkolonisation (Proprionibakterium Acnes)
Retinoide, Isotretinoin, Azelainsäure, Benzoylperoxid gegen Entzündung und immunologische Reaktion
Topische Therapie (4)
Mittel der 1. Wahl: Benzoylperoxid => Leichte Fälle
Keine Wirkung gegen Talgsekretion, bedingt gegen Keratinisierung, gut gegen Proprionibakterium Acnes, hemmt leicht die Entzündung
Clindamycin, Tetrazykline Erythromycin: Problem. Resistenz
Antiandrogene gegen Talgsekretion und Keratinisierung
Retinoide und Isotretinoin: Problem: Teratogenität
Isotretinoin: Sehr gut gegen Talgsekretion, gut gegen Keratinisierung und Entzündung, gut gegen Proprionibakterium acnes
Retinoide gut gegen Keratinisierung und Entzündung, evtl gegen PB Acnes, jedoch nicht hilfreich gegen Talgsekretion
Grundlage Akne: Wenig fettend: Cremes, Lotionen, Gele
Retinoide: Vitamin A Derivate
Lokale Anwendung: Isotretinoin, Adapalen
Systemisch: Isotretinoin (Roaccutan)
Bindung an intrazellulären Retinoidrezeptoren
=> Verminderte Talgproduktion, Hemmung der Sebozyten Proliferation, Inhibierung der Neutrophilen Chemotaxis, Verminderte Keratinozyten Kohäsion
RA bindet RAR / RXR -> Inhibiert P300 Jun Fos -> Zellproilferation, Inflammation, Cancer
Indikation: schwere zystische Akne, therapieresistente mittelschwere Akne, schwere Aknevarianten
NW Lokal: Reizung, Rötung, Schuppung, Trockenheit
=> Trotzdem Therapie konsequent weiterführen (ggf Dosisreduktion), Hauterscheinungen klingen nach einiger Zeit ab
Vermeiden zusätzlicher Hautirritationen zB intensive Lichteinwirkung
NW systemisch: Mukokutane Wirkung (Cheilitis, Trockenheit, Schuppung Juckreiz), Suizidgedanken, Alopezie, brüchige Nägel, Leber (Anstieg Transaminasen), Knochenschmerzen, reduzierte Nachtsicht, Anstieg von TG, VLDL, LDL, Cholesterin, Azoospermie
TERATOGEN! => Strikte Empfängnisverhütung, strenge Indikationsstellung und Aufklärung bei Frauen im gebährfähigen Alter => Rezept nur 7 Tage gültig
Bei Männern kein Missbildungsrisiko
Benzoylperoxid: Instabile Bindung zwischen beiden O Atomen => Stark oxidierte Substanz => Antibakteriell, Keratolytisch, entzündungshemmend
18. Eine einfache dermatologische Rezeptur unter Angabe von Wirkstoff und Salbengrundlage und der Konzentration des Wirkstoffs in der Grundlage erstellen
Arzneimittelstoff + Salbengrundlage = Individualrezeptur
Beispiel:
Hydrocortisonacetat 1,0
Basiscreme DAC ad 200,0
ad bedeutet aufzufüllen auf 200 g (Basiscreme benötigen 199g), steht hinter der Zahl keine Einheit ist Gramm gemeint!
Zinkoxid
Talkum aa 15,0
Triglyceroldiisosterat 10,0
Vaselinum album ad 100,0
aa: Ana partes aequales (zu gleichen Teilen) => Zinkoxid und Talkum werden zu gleichen Teilen mit jeweils 15g hinzugegen, 10 g Triglyceroldiisisterarat und die zuvor genannten Zinkoxid und Talkum werden mit 40g Vaseline zu insgesamt 100g Salbe aufgefüllt
19. In Grundzügen den Lebens- und Vermehrungszyklus von Läusen und Krätzemilben (Phasen der Entwicklung, Entwicklungsdauer, Formen / Stadien, die übertragen werden) erläutern (1)
Kopf- + Kleiderlaus (Pediculus humanus)
Ei -> 1., 2. + 3. Nymphstadium (Larvenstadium)-> Ausgewachsen / Geschlechtsreif
Infektiöses Stadium: Erwachsene
Diagnostische Stadium: Reproduktion, Eier legen / Nissen
Ei: Nissen, schwer zu erkennen und von Schuppen / Sprayrückständen zu unterscheiden
Angeklebt durch adulte weibliche Laus an die Haarschäfte, 0,8x0,3mm groß, oval und gewöhnlich weiß / gelblich
1 Woche (6-9t) -> Nymphen, nicht mehr als 6mm von der Kopfhaut entfernt
Nymphen (Larvenstadium): Verlassen des Eis, Hülle verbleibt im Haar, wird dunkler und deutlicher zu erkennen, Stecknadelkopf groß, drei Häutungen => 7t, Adulti (Geschlechtsreif)
Adultus (Geschlechtsreifes Stadium): Ausgewachsene Laus Größe und Form eines Sesamkorns, 6 Beine, bräunlich / grau weißlich, dunkeres Haar, dunklere Erscheinung, Weibchen für gewöhnlich größer, legen bis zu 8 Nissen / t
Lebensdauer ca 30t auf dem Wirt (Kopf des Menschen), mehrere Blutmahlzeiten täglich, sonst verhungern nach 1-2t
Übertragung durch engen körperlichen Kontakt, Saugen in stündlichen Abstand Blut
Vermehrungszyklus Krätzemilbe (2)
Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei)
Adulte weibchen legen Eier in gebaute Gruben -> Im Abstand von 2-3t Ei, Absterben des Weibchens -> Schlüpfen, Larven -> Nymphe, zusammen mit Larven in Molting Pouches -> Mating nachdem das Männchen in die Pouch eines adulten Weibchen eindringt
Sowohl direkt Diagnostizierbar als übertragbar
Ei, Larve, Nymphe, Adult
Weibchen legen im Abstand von 2-3 Tagen Eier in die Gänge, die sich in die Haut fressen, Eier sind oval und 0,1-0,15mm lang
3-8t Inkubationszeit -> Schlüpfen, 3 Beinpaare -> Wandern an die Oberfläche => Bohren sich in intaktes Str Corneum, formen meist nicht erkennbare Bruthöhle
2-3t: Häutung der Larve => Nymphe mit 4 Beinpaaren + Saufvorrichtung am vorderen
Häutung => Geschlechtsreife Milbe => Runde, sackförmige augenlose Milben
Weibchen 0,3-0,4mm lange und 0,25-0,35mm breit, Männchen etwa halb so groß
Befruchtung: Männchen wandern in Bruthöhlen geschlechtsreifer Weibchen ein
Befruchtetes Weibchen erweitert Bruthöhle und fangen an typische geschängelte Gänge zu graben und über einen Zeitraum von 2 Monaten Eier zu legen
Übertragung: Personenkontakt, eierlegendes Weibchen auf neuen Wirt überwechseln
Indirekt: Insbesondere wenn Weibchen auf Textilien (Bettwäsche, Kleidung) übertragen werden
Sterben in Umwelt relativ schnell ab
Befall va zwischen den Fingern und Handgelenken
Vergehen meist mehrerer Wochen, bis Infektion bemerkt wird, Sensibilisierung gegen Milbenantigene => Exanthem (stark juckend, papulös)
20. Diagnostische Materialien zur Suche nach Hautpilzen, Läusen und Krätzemilben benennen (1)
Läuse: Inspektion, Nissenkamm
Krätzemilben: Inspektion
Hautpilze:
Mykologie: Lehre von den humanpathogenen Pilzen und die durch sie hervorgerufene Erkrankungen
Mykose: Pilzinfektion
Mykotoxikose: Intoxikation durhc Pilztoxine
Mykid: Infektallergische Reaktion auf Pilzantigene (Typ IV, Ekzem)
Pilzallergie: Bronchospasmus oder Exanthem, Typ I auf Pilzallergene
System:
Dermatophyten: Tinea
Hefepilze: Candidose
Schimmelpilze: Aspergillose
Haut: D, H, S nur uU
System: va H und S
Leta: H und va S
Dermatophyten: Tinea, Antropophil, Zoophil, Geophil
=> Epidermomykose, Trichomykose, Onchymykose
Fußpilz häufigste Fußerkrankung in Europe (35%)
Onchymykose 23%, Tinea Pedis 22%, Zusammen 23%
Prädisposition: Alter, Männlich, Gefäßerkrankung, Sport, DM
=> Tinea Inguinalis, Tinea Faciei, Tinea corporis et captitis
Klinisches Bild: Eindringen in die Epidermis, zentrifugale Ausbreitung, Entzündungsreaktion unterschiedlicher Intensität, konzentrische Wachstumsringe
Diagnostik: Adäquate Materialentnahme (Nagelspäne, Hautschuppen, Haare)
Routinediagnostik: Orientierende Nativdiagnostik: KOH Mikroskopie
Kulturelle Anzucht: Selektivnährmedien, zB Sabourad Glucose Agar, bei 22-28° (Raumtemperatur) bis zu 4 Wochen inkubieren => Differenuierung nach mikromorphologischen Merkmalen der Pilzsporen
Differenzierende Mikroskopie: Aus Reinkultur
Nativpräparat: Entnommenes Untersuchungsmaterial (Hautschuppen, Nagelspäne, epilierte Haare) => Objektträger, 10-30%igee Kalilauge => 100-400x Vergrößerung => Nachweis Hyphen (Pilzfäden)
Diagnose Pilze / Parasiten (2)
Spezialdiagnostik: Orientierende Floureszenzmikroskopie, PCR, Empfidnlichkeitsprüfung
Microsporum Canis => Katzenpilz, Kanarienvogelfarben
Hefen: Candida Albicans (60-80%), Ubiquität (Wachstumsoptimum 36°C)
Infektionsquellen: Gastrointestinaltrakt endogen
Exogen: STD, Nosokomial
=> Oral (Spoor), Intertrigo, Kutane Candidose gluteal, Ösophagitis
Diagnostik:
Feuchtabstrich (Bakteriette)
Kulturelle Anzucht (24-72h bei 36°), Differenzierende Mikroskopie (auf Reisagar), Differenzierende Zuckerassimilationstests
Spezialdiagnostik: Empfindlichkeitsprüfung, PCR; Histologie
Pityriasis Versicolor: Oberflächliche nicht entzündliche Hefemykose der seborrhoischen Hautareale
=> Sonnenexposition weniger stark => Helle Flecken
Diagnostik: Tesafilmabrisspräparat
=> Spaghetti und Fleischbällchen
Mykotische Ekzeme
Schimmelpilze: Klinisch selten Onchymykose
DD: Primärer Erreger oder Kontaminante => Meist Kontaminante
Krätzmilbe: Klinisches Bild: Milbengänge (typische Gangartige längliche Papel) bevorzugt an den Prädilektionsstellen (Interdigitalfalten, Handgelenke, Beugestellen, Mamillen, Genitalbereich)
=> Auflichtmikroskop / Dermatoskop: Dunkle Trapezform am Ende des Ganges
=> Mit einer Nadel entfernen und Material mikroskopisch untersuchen, Lichtmikroskop 100fache Vergrößerung
Kopfläuse: Geeignete Beleuchtung: Nissen (Nicht abstreifbar), krabbelnde Läuse va im adulten Stadium
Auskämmen mit Pflegespülung und Läusekamm, auf weißem Tuch abstreifen => Läusebefall evtl sichtbar
21. Strategien zur Prävention von Pilz (Dermatophyten) und Parasiteninfektionen (Läuse, Milben) der Haut aufzählen
Therapie der Tinea (Dermatophytose)
Therapie der Hauterscheinungen, Prävention weitere Übertragung, Bis zur Kulturnegativität
Einzelne Läsionen; Miconazol, Terbinafin, Ciclopiroxolamin, Amorolfin
Systemisch: Terbenafin 250/d, Fluconazol 50-150/d, Itraconazol 2x200/d
Übertragung über Pilzsporen: Förderliche Bedingungen: warm und feucht (Schwitzen in Schuhen, Schwimmbad, direkter Kontakt)
Prävention: Hautreinigung und Pflege, va Fußpflege, passende Socken / Schuhe (Atmungsaktiv) und Reinigung dieser
Badelatschen im Schwimmbad, Desinfektions Fußbad
Kontaktvermeidung mit Infizierten
Vor Infektion mit Dermatophyten kann man sich kaum schützen => Ubiquitäres Vorkommen
Tragen von Badelatschen reduziert Kontakt mit infizierten Hautschuppen
Prophylaxe:
Wahl geeigneter Strümpfe, die Hautfeuchtigkeit aufnehmen können
Waschen der Strümpfe bei ausreichender Temperatur (mindestens 60°C)
Desinfektion von Schuhen und Strümpfen
Schuhe aus Materialien, die die Abgabe von Feuchtigkeit nach außen erlauben
Häufigeres Wechseln der Schuhe
Sorgfältige Trocknung der Zehenzwischenräume nach dem Baden / Duschen
Barfuß gehen, wenn möglich
Scabies: Person im Umfeld erkrankt. Kleidung, Bettwäsche etwa bei >60°C waschen, Möbelbezöge, Teppische etc kräftig saugen
Decken, Kissen etc 7 Tage auslüften
Alle Kontaktpersonen müssen behandelt werden, auch wenn sie noch keine Symptome haben
Läuse: Häufig bei Kindern (Ausbreitung im Kindergarten / Schulklasse)
Bei Diagnose Erzieher / Lehrer benachrichtigen -> Untersuchung Mitschüler anordnen
wenn in der Klasse ein Fal von Läsen aufgetreten ist, sollen die Eltern ihr Kind am besten zuhause lassen, bis Behandlung vollzogen ist
Bürsten, Kämme, Mützen, Kopfbezöge etc von Befallenen reinigen