Sem 3

MC + SMPP LZ Sem 3

MC + SMPP LZ Sem 3


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Flashcards 499
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 19.10.2015 / 07.04.2022
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8. Das Bewegungssegment als kleinste funktionelle Einheit der Wirbelsäule beschreiben und das physiologische Zusammenspiel der daran beteiligten Strukturen erläutern

Spinales Bewegungssegment: Zwei beweglich miteinander verbundene Wirbel / Wirbelhälften, inklusive der dazwischenliegenden Synchondrose (Discus Intervertebralis), ihren beiden Wirbelbogengelenken (Facettengelenke) und den umliegenden Bändern und Muskeln

=> Kleine funktionelle Einheit der Wirbelsäule
=> 24 Bewegungssegmente der Wirbelsäule

Facettengelenke bilden Neuroforamina => Enger, beweglicher Tunnel ~ Gelenkposition

Aufbau Wirbelsäule: Vertebrae Cervikalis (1-7) => Lordose
Thoracalis: 1-12 => Kyphose
Lumbalis: 1-5 => Lordose
Sacralis 1-5 => Kyphose
Metamerie, Segmentale Gliederung

Wirbelaufbau: Corpus Vertebrea und Arcus Vertebrae aus Pediculus und Lamina
+ Processus Spinosus, Proc. Articulares Inferior / superior + Processus Transversus

Atlas (1. HWK), Axis (2. HWK) => Keine Banscheibe, echtes Gelenk
C7: Vertebra Prominens
Atlas + Axis + Dens Axis (ventral) => Drehgelenk => Rotation
Occipit + Atlas => Flexion / Extension

Brustwirbelkörper: Jeweils pro Seite 2 Costalgelenke = 4 Pro Wirbel (Costovertebralgelenke)

Corpus vertebrea + Randleisten (Apophysis anularis) + Hyalinkorpelige Platte

Halswirbel: Doppelzüngig: Lig. Nuchae

Bänder der Wirbelsäule: Longitudinale Anterius und Posterius (Mit Bandscheibe verwachsen)

Lig. Flavum am Arcus, Lig. Interspinale, Lig. Supraspinale über den Dornfortsätzen
Bandscheibe aus Anulus Fibrosus + Nucleus Pulposus
=> Bandscheibenvorfall, Austritt Nucleus Pulposus nach Dorsolateral

Lig. Transversum, hält Rückenmarkbereich in Form

Discus Intervertebralis als größte avasculäre Struktur im menschlichen Körper

Beweglichkeit WS => Rückenmuskulatur: Schültergürtel vs Erector Spinae (Autochton)

Bewegungssegment aus Discus IV, Foramen IV / Wirbelbogengelenk
Foramen IV => Neuroforamen
Foramen Vertebrale = Wirbelkanal

9. Den Inhalt des Foramen intervertebrale und die Strukturen benennen, die das Foramen anatomisch begrenzen und die es pathologisch einengen können

Foramen Intervertebrale: Paarige Öffnungen des Wirbelkanals


Bildung durch zwei Articulierende Wirbel:
Begrenzung durch das Lig. Longitudinale Posteris, Corpus Vertebralae und Discus Intervertebralis,
Foramen Intervertebrale aus Pediculus + Proc. Art. Superior / Anterior
Zwischen Incisura vertebralis inferior + superior

Neuroforamen: Austritt Spinalnerv in Durasack, Fettgewebe, Venenplexus (enden kurz vor Austritt)…

Segmentale Gliederung, Spinalnerv mit Radix Anterior / Posterior, Spinalganglion, Ramus Anterior / Posterior, Ramus Meningeus, Comm. Griseus + Albus, Grenzstrang

Schädigung des N Spinalis im Foramen Intervertebrale => Radikuläre Beschwerden

Bandscheibenvorfall: Nucleus Pulposus tritt nach dorso(lateral) aus (Dünnes Lig. Longitudinale Posterior) => Komprimiert Spinalnerv / Rückenmark

Fehlbildungen: Atlas Assimilation, Halsrippe, Hemisacralisation, Meckelanomalie
Uncovertebrale Spalten und Hernien => Verknöcherung + Versteifung

Spondylarartrotische Veränderungen durch zB Osteophyten

Hypermobilität: Einengen der Foramina bei Bewegung

10. Die Pathogenese (Ursachen und Krankheitsentwicklung) bei typischer Lumboischialgie beschreiben

Lumboischialgie: Lumbale Beschwerden mit Ausstrahlen in das Bein durch Neuralgie oder Neuritis des Nervus Ischiadicus

Epidemiologie Rückenschmerz: Häufigste Ursache Arbeitsunfähigkeit, Lebenszeitprävalenz 87%, Lebdenwirbelsäule 62%, 10% Länger als 6 Wochen, 5 von 1000 Fälle ernsthafte Ursache -> Warnsignale!
Hohe Kosten

Ursachen:
Spezifische Ursachen: Bandscheibenvorfälle, Knöcherne Degenerative Veränderungen (Spondylarthrose, Spondylolisthese, Hypertrophie der Wirbelbogengelenke), lokale Raumforderungen (Tumore, Metastasen), Intraspinale Prozesse (Ependymome, Epidurale Blutungen), Entzündungen (Lyme Radikulitis, Zoster), Meningeosis Carcinomatosa
Osteophyten und Hypertrophie der Facettengelenke
Muskelverspannungen -> Beeinträchtigung Spinalnerv

=> Kompression des Rückenmarks, der Radices, des Spinalnervens

Lumbago / Lumbalsyndrom = Hexenschuss: Lokale Schmerzen im Bereich der LWS
Lumboischialgie: Lumbaler Schmerz + Ausstrahlung in das Bein
Lumbales / Sakrales sensibles und / oder motorisches radiklärsyndrom: Radikuläre Syndrome als Folge einer Reizung oder Schädigung der lumbalen / sakralen Wurzel
Ischialgie: Schmerz durch Reizung / Schädigung des N Ischiadicus

Akut vs Subakut (6 Wochen)
=> Chronisch nach 12 Wochen, unabhängig von Schmerzintensität

Symptome: Schmerzen bei mechanischer und sensibler Reizung
Radix L5: Unterschenkel
Radix S1 -> Zehen / Ferse
Paresen

11. Die Rolle psychosomatischer Faktoren bei Lumboischialgie beschreiben

Teufelskreis
Seelische und mechanische Belastung -> Muskelverspannung -> Schmerz -> Nervenreizung
Alles verstärkt sich gegenseitig
=> Chronifizierung => Negatives Wohlbefinden, Beruf

Yellow Flags => Risikofaktoren für Chronifizierung
Schmerzunabhängige psychosoziale Merkmale:
Depressivität, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, Beziehungsprobleme etc

=> Multimodaler Ansatz, Verhaltenstherapie, Umgang mit dem Schmerz und sich selbst

12. Die bei typischer Lumboischialgie zu erwartenden spezifischen Angaben in der Anamnese und spezifische Befunde in der körperlichen Untersuchung benennen und zuordnen

Anamnese: Was, Wann, Wie, Wo, Wodurch

Rückenschmerzen im Bereich der LWS

Red Flags!
Frakturen: Traumata, va auch leichte Traumata bei älteren Patienten

Tumor / Infektionen, Jünger 20 / Älter 5, Krebs in der Vorgeschichte, Fieber, Schüttelforst, Gewichtsverlust
Risikofaktoren für spinale Infektionen, Harnwegsinfektionen, Drogenabusus, Immunsuppressiva, HIV, Steroide, Transplantation
=> Schmerz, der in Rückenlage zunimmt / starker nächtlicher Schmerz

Kauda Syndrom: Reithosen Anästhesie, Plötzlich auftretende Blasendysfunktion, Ausgeprägtes / zunehmendes neurologisches Defizit der unteren Extremitäten

13. Die Grundzüge der medizinischen Diagnostik bei typischer Lumboischialgie herleiten

Bei akutem Kreuzschmerz soll nach Ausschluss gefährlicher Verläufe durch Anamnese und körperliche Untersuchung keine bildgebende Untersuchung durchgeführt werden

Untersuchung: Inspektion
Stellung der Wirbelsäule, Skoliose, Hyperlordosie, Steilstreckung, Neigung, Beckenhöhe

Ott Zeichen: Palpieren 7 Halswirbel (Prüfen Extension, die darunter sollten verschwinden)
Maßband: 30cm nach kaudal, Punkt markieren
Patient beugt sich nach vorne, Ablesen Bewegungsumfang in cm
Normal: 3-4cm (8??)

Schober Zeichen: Stehender Patient, Dornfortsatz S1 (Crisa Iliaca L5, SIPS S2), 10cm kranial messen
Maximale Flexion: +5cm

Finger Boden Abstand

Wirbelsäulenbeweglichkeit, Seitneigung, Rotation (Im Sitzen, mit Winkelmaß)

Perkussion: Klopfschmerz

Neurologisch: Muskelkraft, Reflexe, Sensibilität, Ischiasdehnung

Radikuläres Syndrom:
Schmerzsyndrom: Dermatomabhängige Schmerzen, distal ausstrahlend, Dehnungsschmerz
Sensibles Syndrom (Hinterwurzel): Hypalgesie im Dermatom vs distal
Motorisches Syndrom (Vorderwurzel): Schlaffe Parese der von der Wurzel innervierten Muskulatur, Hypo / Areflexie des Kennmuskels (SEITENVERGLEICH!)
Autonomes Syndrom (bei sakralen Wuzrlen, va bilateral): Blasenmastdarmstörung, Potenzstörung

Schmerzsyndrom: Bragard-Zeichen: Fuß strecken
Sensibles Syndrom: Dermatome, Kribbeln, Paresen etc
Motorisches Syndrom: zB Erloschener Axillarsehnenreflex, Fußsenkerparese, Parese der Hüftstreckung
=> Überprüfung Muskelkraft, Muskeleigen- + Fremdreflexe, Sensibilität
Ischiasdehnung: Gekreuzter Lasegue Test, Lasegue Test + Bragard Zeichen

Kennmuskeln: L2+3: Iliopsoas, Hüftflexion
3+4: Quadriceps, Kniestreckung => Patellarsehnenreflex
4+5: Tibialis Anterior, Dorsalextension Fuß
L5: Extensor hallucis, Dorsalextension 1. Zeh => Tibialis Posterior Reflex
S1: Gastrocnemius: Plantarflexion Fuß => Achillessehnenreflex
=> Etagendiagnostik: Kennmuskel, Reflex und Dermatom ~ Segment prüfen

Conus Syndrom: Überlaufblase, Analreflex, Reithosenanästhesie, keine Paresen der UE, ASR positiv
Kauda Syndrom: Überlaufblase, Analreflex, Reithosenanästhesie, schlaffe bilaterale Beinparese, ASR negativ
=> Absoluter Notfall mit unmittelbarer spinaler Bildgebung und ggf operativer Intervention

Therapie Lumbo(ischialgie)

 

Unspezifische Rückenschmerzen: Keine red flags, kein fokales Defizit
=> Bei Aktuem Kreuzschmerz soll nach klinischem Ausschluss gefährlicher Verläufe durch Anamnese und körperlicher Untersuchung keine bildgebende Untersuchung durchgeführt wwerden
=> Schmerzmitteleinstellung

Akuttherapie bei unspezifischen Rückenschmerzen: Bei erhaltender Mobilität steht am Anfang die Aufklärung des Patienten und die Aufforderung zu normalen Aktivitäten zurückzukehren
Schmerzbedingte Immobilität: Frühzeitige und konsequente Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antiphlogistika, Muskelrelaxanzien und ggf auch Opiaten unter Kontrolle des Neurostatus
in der Frühphase unterstützende Physiotherapie mit kontrollierten Bewegungsübungen

Keine belegte Wirksamkeit von Akupunktur, Bettruhe, Traktion, Interferenztherapie, Elektrische Nervenstimulation, Kurzwellendiathermie, Lasertherapie, Magnetfeldtherapie, Orthesen, Therapeutsicher Ultraschall…

=> Rückenschule: Präventives Training der Rückenmuskulatur, Besserung Schmerz und Funktion, bei rezividierenden und chronischen Rückenschmerzen
Verhaltenstherapie: Verbesserte Schmerzbewältigung, höheres Funktionsniveau, gut belegter Nutzen
Multimodales Vorgehen: Patientenschulung, konsequentes körperliches Training, verhaltenstherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen

Bilgebende Verfahren notwendig bei neurologischen Ausfällen, chronischen Beschwerden und Befunden, die nicht mit den Beschwerden korrelieren 
Ref flags: Handlungsbedarf bei Fraktur, Tumor, Infektion, Radikulopathie, Neuropathie

14. Die Auswirkungen von mangelnder oder fehlerhafter körperlicher Aktivität auf den menschlichen Körper exemplarisch beschreiben

Körperliche Aktivität: Jede durch die Skelettmuskel hervorgebrachte körperliche Bewegung, die den Energieverbrauch ansteigen lässt (Einkauf, Gartenarbeit…)

Training: Geplante, strukturierte Aktivitäten in regelmäßiger Wiederholung => Verbesserung / Bewahrung der körperlichen Fitness
Sport: Muskuläre Beanspruchung mit Wettkampfcharakter + Bewegungs- und Freizeitaktivitäten
Körperliche Fitness: Ausprägung körperlicher und geistiger Funktionen wie Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, geistige Aktivität (kognitive Funktionen) => Psychische Bereitschaft für die Erledigung der Aufgaben des täglichen Lebens
~ Art und Maß der körperlichen Aktivitäten, genetische Faktoren, Lebensstil und Gesundheitszustand

Empfohlen: Moderate Intensität: 60-75% der maximalen Herzfrequenz
Mindestdauer pro Einheit: 10 Minuten
Minimalvorgaben: 150min/ Woche, 300min für diejenigen, die Minimalvorgabe erfüllen

=> Geringe körperliche Aktivität in der Gesellschaft ~ Adipositas
Eingeschränkte körperliche Fitness ist für ca 16% aller Todesfälle verantwortlich
=> Übergewicht, Raucher, Hypertonie, Hoher Cholesterol, Diabetes

Dosis Wirkungsprinzip: Bereits moderater Sport senkt das relative Risiko stark, intensiver Sport dagegen nicht mehr deutlich mehr

Sportassoziierte Todesfälle: 90% sind auf kardiale Vorerkrankungen zurückzuführen
=> Ausgerechnet die Leute, die Sport dringend nötig haben, da es ihr relatives Risiko senkt, sind betroffen
=> Check up beim Arzt: Anamnese, körperliche Untersuchung
=> Auffälligkeiten? => Labor => Auffälligkeiten?
=> Ruhe EKG, Belastungs EKG, Myokardszintigraphie, Linksherzkatheter
=> Lifestylemodifikation, individuell angepasster Trainingsplan mit realistischen Zielen
=> Herzbeschwerden therapieren, evtl erstmal keinen Sport!

Sport (2)

 

Effekte von körperlichen Aktivität auf den menschlichen Körper:
Herzkreislaufsystem, Muskuloskelettales System, Stoffwechsel
=> Zunahme Herzvolumen, Zunahme Ejaktionsfraktion, Geringerer Ruhe + Belastungspuls, Verlängerte Diastole, Vermehrte Kapillarisierung, Bei Kraftsportlern grenzwertige Zunahme der Wanddicke, Blutdrucksenkung
=> Ökonomisierung der Herzkreislauffunktion

=> Verbesserte Insulinwirkung, Zunahme HDL Cholesterin, Senkung LDL Cholesterin und TAG, weniger Körperfett

=> Vermehrte zerebrale Durchblutung, Verbesserte Koordination, Verbesserte Stimmung, Endorphin Produktion

=> Verbesserte Beweglichkeit, Veränderte Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit, Widerstandsfäähigere Gewebe (Sehnen, Bänder, Muskeln, Kapseln), Zunahme der Knochendichte, Zunahme der Muskelmasse, Muskelumbau (mehr Mitos durch Ausdauertraining, bessere Sauerstofverarbeitung)

=> Steigerung der Lebenserwartung, Knochendichte, allg. Wohlbefinden und Lebensqualität, Kontrolle des Körpergewichts
Senkung von Angst + Depression, Arthrosebeschwerden, Altersbedingte Stürze, Blutdruck, Darmkrebsrisiko, DMII Risiko, KVK Risiko

15. Die Prinzipien der Anwendung von körperlicher Aktivität als Therapeutikum bei Stoffwechsel—und chronischen bzw degenerativen Erkrankungen (DM, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Adipositas) beschreiben
(1)

DM, Adipositas: Verbesserte Insulinwirkung, Verbesserte Zuckerumsatz, Gewichtsreduktion

=> Realistische Ziele, BMI zwischen 25 und 30 ist gut
Erfolg ~ Kalorienverbrauch, Fettverbrennung =/= Fettabbau, Fettabbau entscheidend => negative Energiebilanz
Fettoxidation vorallem bei moderater körperlichen Belastung
Bei Intensiver Belastung va Glucosestoffwechsel
=> Absoluter Energieumsatz steigt ~ Intensivität

Energieverbrauch => Fettabbau! Man muss nicht gezielt Fett verbrennen auf moderater Leistung, geringer Nutzen

Lifestyle: senkt Komplikationen bei DM um 58% im Vergleich zur Placebogruppe
Look AHEAD: Interventionsgruppe schneidet immer besser ab => Deutlich höherer Remissionsanteil
Steigerung körperliche Fitness, geringeres Gewicht, geringerer Taillenumfang, geringerer HbA1c
ABER: Nach 11 Jahren kein Unterschied in Kardiovaskulären Ereignissen!

Kardiovaskulär: Abchecken: EKG, Belastungs EKG, Myokardszintigraphie, Linksherzkatheter ~ Schwere der bestehenden Krankheit
Erstmal: Therapie der Herzerkrankung (Bypass) => Kein Sport
Aber: Sportbasierende kardiale Rehabilitation effektiviert die Reduktion totaler und kardiovaskulärer Mortalität und Rehospitalisiserungen, jedoch nicht die totale Myokardinfarkt Rate oder Revaskularisiserung

Körperliche Aktivität verbessert das Outcome bei Patienten mit stabiler Anginge vs PTCA / Stent

Sport präventiv in jedem Fall ratsam! Vorsicht bei bestehenden Krankheiten

Verbesserte Leistungsfähigkeit, Senkung Mortalität, Verbesserte Durchblutung, Blutdrucksenkung, Verbessertes Outcome Herzinsuffizienz, Muskelherzschwäche
COPD und metabolisches Syndrom

Sport und Therapie (2)
Krebs

Krebs:
Mögliche Sportarten: Krankengymnastik, Übungen gegen Widerstand, Bettergometer, Laufband, Radergometer, Walking, Sportspiele, Krafttraining

Durchchecken: Spiroergometrie, Belastungs EKG
=> Teilstationäres Programm unter Herzfrequenzkontrolle
Physiotherapie mit integriertem Krafttraining
Medikamentöse Therapie der Übelkeit und Ernährungberatung
=> Nach 8 Wochen: deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit und besseres Wohlbefinden, keine Komplikationen bei Chemotherapie

Kontraindikationen: Übliche (Fieber, Schmerz…), schwere Thrombopenie (<20/nl), Anämie / Gerinnungsstörung, Kardio- oder Nephrotoxische Chemotherapie, mediastinale oder Ganzkörperbestrahlung, frakturgefährdete Osteolyse

Risiken: Blutungsrisiko, Frakturrisiko, Infektionsrisiko

Sport: Verringerung der Nebenwirkungen der Chemotherapie
Sport gegen das Fatigue Syndrom
=> Selbstwirksamkeit, Lebenqualität, psychisches Wohlbefinden und körperliches Wohlbefinden steigt, Selbstbewusstsein steigt, Angst und Hilflosigkeit sinkt, Gefühl der Abhängigkeit sinkt
=> Vermehrte Bildung von Wachstumsfaktoren (VEGF, IGF1, Interleukine) => Regulation Angiogenese, Eiweißsynthese und IS Aktivität
=> Direkte Wirkung der Faktoren auf Tumorzellen ist unklar

Senkung Darmkrebsrisiko

Generell wichtig! Abchecken der Risiken! Medikamentöse Therapie, Schulungen, Beratungen, Gewichtsreduktion + individuelles Trainingsprogramm!
Ausdauer: Aquafitness, Krafttraining: Physiotherapie

Sport auf Rezept: Abklärung sekundäre arterielle Hypertonie, medikamentöse Therapie, Evaluation körperliche Betätigung und Ernährung, Versuch konsequenter Lifestylemodifikation
=> Es ist nie zu spät für Sport (Leistungssteigerung auch bei Patienten über 85 Jahren)

Altersempfehlungen: 150min/Woche moderate Aktivität, 2x/ Woche Krafttraining
=> Auch bei körperlichen Einschränkungen so aktiv wie möglich sein!

16. Die Bedeutung von körperlicher Aktivität in der Gesellschaft darstellen

Momentane Lage: Körperliche Aktivität (min 2,5h / Woche) liegt in der deutschen Bevölkerung bei Männern bei 25% und Frauen 16% ~

  Alter

Dafür: Hoher Anteil an Übergewicht und Adipositas (30-85% ~ Altersgruppe)

=> Zu geringe körperliche Aktivität  bei großer Zunahme von Volkskrankheiten, deren Verlauf durch Sport verbessert werden kann (DM, Kardiovaskulär, Übergewicht…)

=> Ca 35% der Bevölkerung betreiben gar keinen Sport
Dabei positiver Einfluss auf Gesundheit, Fitness sowie körperliche und geistige Fähigkeiten
=> Herzkreislauferkrankungen + Schlaganfall, Hypertonie, Pulmonal, Osteoporose, Arthrose, DM, Metabolisches Syndrom, Prävention, Adjuvante Therapie
Senkung der Mortalität, der Morbidität, Verzögerung und Linderung des Krankheitsverlaufs + Verbesserte Lebensqualität

17. Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdreflexen benennen

Eigenreflex: Rezeptor: Muskelspindel, Effektor: Gleicher Muskel, meist Strecker, Monosynaptisch, Einzelzuckung, Geringe Variabilität (Ermüdung, Trainierbarkeit, Abhängigkeit von Reflexzeit und Zahl der Beteiligten Muskeln von Reizstärke)

Biologische Bedeutung: Stabilisierung des Körpers gegen die Schwerkraft
Dauer ca 30ms
Eine zentrale Synpase
Bsp: Muskeldehnungsreflex

Fremdreflex: Häufig Hautrezeptoren, meist Nozizeptoren, => Muskelgruppe, die an einem oder benachbarten Gelenken angreift, meist Beuger
Polysynaptisch, Tetanische Kontraktion => Koordinierte Bewegung, Ausgeprägte Variabilität (Steigende Reizstärke verringert Latenz und erhöht Kraft der Kontraktion)
=> Flucht- und Schutzreflexe
Pupillenreflex: Dauer 160ms
Bsp: Lidschlussreflex

18. Die Mechanismen von Erregung und Hemmung auf Ebene des Rückenmarks erklären (1)

Bewusst: Motorischer Kortex => Automatisches Programm: Cerebellum

Pyramidenbahn: Motorischer / Sensomotorischer Kortex, 2% Direkt zu Alpha Motoneuronen
Ausfall motorischer Kortex => Feinmotorik
Motorischer Kortex: Komplexere Bewegungen
Prämotorischer Kortex: Koordinierung
Sublementärmotorischer Kortex: Assoziativ

Schlaganfall: Motorischer Kortex / Pyramidenbahn fällt weg => Hyperreflex, da Hemmung von oben fehlt

Motorkortex -> Kleinhirn / Basalganglien -> Thalamus -> Motorkortex
=> Rückkopplung Richtung, Kraft, Sensorik
Bewegung immer unter Einfluss von Cerebellum und Basalganglien

Hauptaufgabe Rückenmark: Eigen- und Fremreflexe, unabhängig vom Gehirn
Hirnstamm: Komplexere Fremdreflexe
Fremdreflex, zB: Spitzer Stein -> Fuß hochziehen

Intrafusale Fasern: Ia Afferenz => Hinterhorn im Rückenmark => Synapse zum alpha Motoneuron im Vorderhorn => Efferenz
Gamma Motoneurone: Efferenz zu den Enden der intrafusalen Fasern

Nichtselektive Kationenkanäle in den Intrafusalen Fasern => Dehnung => Öffnung => Permeabel für Kalium und Natrium
Umkehrpotential Natrium: 60mV
Kalium: -80mV
Triebkraft ~ Osmose und elektrischer Gradient (Natrium sowohl Osmotisch als auch elektrisch angezogen, Kalium nur elektrisch)
Umkehrpotential nicht selektiver Kationenkanal ca 0mV
Extrazelluläre Kaliumkonzentration: 3-5mmol/l
=> Dehnung -> EPSP von etwa 20mV, Schwelle Natriumkanäle etwa -60mV

Ia Afferenz: Pseudounipolare Nervenzellen mit Soma im Spinalganglium
Ia: 100m/s
Ic: 1m/s

Synapse im Vorderhorn am alpha Motoneuron
Sensorik: Transmitter: Meist Glutamat => EPSP => AP Serie => Efferenz => ACh => Muskelkontraktion

=> Innervationsstille => Muskelkontraktion => Ungedehnter Spindel (da keine wirrkürliche Bewegung, keine Beteiligung gamma Motoneurone)

Golgi Apparat in der Sehne, nicht selektive Kationenkanäle
=> In Serie zum Muskel geschaltet, reagiert auf Spannung bei passiver Dehnung / Kontraktion des Muskels
=> Soma im Spinalganglium, Pseudounipolare Nervenzelle => Synapse an hemmendes Interneuron
=> Golgi schützt Muskel vor zu starker Kontraktion
Starke Dehnung in der Sehne => Aktivierung Interneuron => Inhibierung Alpha Motoneuron => Autogene Hemmung

Erregung und Hemmung im Rückenmark (2)
Muskelbewegung

Golgi Apparat: Begrenzung Überregbarkeit der alpha Motoneurone und Lokomotion
Interneuron: Hohe Schwelle: Golgi spielt bei Initiierung von Eigenreflexen eine Untergeordnete Rolle, eher bei der Inhibierung

Weitere Funktion Rückenmark: Lokomotion, Modulation durch das Gehirn

Rekurrente Hemmung: Kollaterale der alpha Motoneuronen -> Aktiviert Renshawzelle -> Hemmendes Interneuron, Renshawhemmung -> Setzt an eigener Synapse an
Kollaterale der alpha MN: ACh Freisetzung
=> Hohe AP Frequenz => Negatives Feedback an der Kollateralen, starke Aktivierung des Interneurons => Hemmung der eigenen Synapse
=> Eigenreflex => Einzelzuckung

Reflexhammer: Muskeldehnung -> AP -> Kontraktion
Begrenzun Kontraktion über Golgi, Renshaw und Spindelpause

Spindel => Grundtonus, Reflex bei Überschreiten des Grundtonus durch exogene Einflüsse

Antagonistenhemmung:
aMN des kontrahierenden Muskels => Hemmung über Interneurone des Gegenspielers
Flexoren häufig durch Haut innerviert => Flexorische Kontraktion
Extensoren über Gleichgewichtsorgan innerviert => Sütz / Haltemotorik

Modifikation durch Curare
Cholinesterasehemmer
Botox
Lokalanästhetika: TTX, Blockerierung Natriumkanäle (AP)

Autogene Hemmung über Interneuron:
=> Disynaptische Hemmung, Interneuron zwischengeschaltet, Transmitter GABA
=> Chlorid => Hyperpolerisation
=> Kein konstantes Umkehrpotential, starke Änderung der Konzentration möglich

Primäre Afferente Depolarisation:
Rückenmark: Kortikale Efferenzen direkt an den IA Fasern -> Beeinflussung Eingang der alpha Motoneurone
Präsynaptische Hemmung durch hemmendes Interneuron, zentral aktiviert
=> GABA Freisetzung an die Afferenz
=> Axo-Axonale Synapse
Aktivierung GABA A Rezeptoren => eigentlich Hyperpolerisation
jedoch: Primäre Afferenz wird Depolarisiert
Chlorid NA K Cotransporter NKCT1 => Schleifenkanal, steigert Intrazelluläre Chloridkonzentration => Veränderung Umkehrpotential Chlorid => Depolerisation
=> Verstärkung der Depolersiation bei Muskelspindeldehnung => Inaktivierung der präsynaptsichen Calciumkanäle aufgrund zu starker Depolarisierung => Weniger Glutamatfreisetzung
=> Trotz Depolarisation eine Hemmung! Trotz Chlorid eine Depolarisation!

19. Die allgemeine Funktion von Muskelspindelapparat und Golgisehnenorgan erklären

Muskelspindel: Intrafusale Fasern Parallel zu den Extrafusalen Fasern im Muskeln

Kernkettenfasern: II / Ia Afferenz: Statisch, Proportional
Kernsackfasern Ia: Dynamisch, Differential
=> Afferente Fasern aktivieren alpha Motoneurone des gleichen Muskels
=> Dehnung => Kontraktion => Aufrechterhaltung Muskeltonus
Starke Myelinisierung => geringe Latenzzeit

=> Dehnungssensoren im Muskel
=> Aufrechterhaltung Muskeltonus und Initiierung Eigenreflexe

Regulieren über Interneurone die Kontraktion anderer Muskeln
Im Muskelquerschnitt verstreut,

Muskelspindelanzahl ~ Muskel

Golgi Sehnenorgan: In Reihe zu den Extrafusalen Fasern geschaltet
Ib Afferenz=> Enden an spinalen Interneuronen => Hemmung alpha Motoneurone des gesamten Muskels, gleichzeitige Steigerung der Afferenz über Interneurone im Antagonisten
=> Misst die Muskelspannung / Sehnenspannung
Nicht adaptierende Nervenendigungen in Kollagenfasern, Autogene Muskelhemmung
Spannung => Komprimierung => Erregung
Liegen an Muskelgrenze

Muskelspindel: Grundfrequenz
Passive Dehnung -> Zunahme Frequenz während der Dehnung, danach Stabilisierung
Aktive Kontraktion: Spindelpause während Kontraktion, Beim Dehnen Zunahme Frequenz, danach wieder Grundrequenz

Sehnenorgan: Keine Grundfrequenz
Passive Dehnung: Zunahme der Frequenz dauerhaft
Aktive Kontraktion: Zunahme der Frequenz während der Kontraktion, Abnahme der Frequenz beim Relaxieren des Muskels

Alpha-Gamma-Koaktivierung: Muskelspindeln sind an ihren Enden durch Gamma Motoneuronen efferent innerviert
Bei Willkürbewegungen -> Aktivierung Gamma Motoneuronen => Aufrechterhaltung der Spannung und Sensitivität der Muskelspindeln

Golgisehnenreflex: Aktive Muskelkontraktion
=> Spannung => Golgi Sehnenapparat => Ib Afferenz => Interneurone => Inhibiert die Kontraktion des Muskels, kontrahiert den Gegenspieler
=> Schutzreflex, der die Muskelaktivität hemmt, wenn die Gefahr besteht, dass der Muskel zu stark kontrahiert

20. Die physiologischen Grundlagen des Hoffmann-Reflexes erläutern

Hoffmann Reflex: Phasischer Eigenreflex, der durch eine transkutane elektrische Erregung ausgelöst wird

Monosynaptische Verschaltung im Rückenmark
Standardisierte und Quantitative Untersuchungsmöglichkeit
H Reflex: zB am Triceps surae: Transkutane Reizung des afferenten Ia Neurons
-> Umschaltung im Rückenmark aus das entsprechende alpha Motoneuron => Weiterleitung Muskel
=> Elektromyographische Registrierung des AP

Zunehmende Reizstärke -> Zwei nacheinander eintreffende Wellen
Erst M Welle, dann H Welle
M Welle: Hohe Spannung -> Zusätzlich direkte Erregung des höherschwelligen efferenten Motoneurons (statt nur des afferenten Ia), welche durch ein orthodromes AP in die Peripherie geleitetet wurde
Direkte Erregung wird hier aber auch antidrom in Richtung Rückenmark geleitet -> Kollision mit der reflektorischen Erregung (H Welle) => Abgeschwächte zweite Welle

-> Kollision orthodromn und antidrom propagierender APs auf dem alpha MN, PAD der Ia Fasern, Aktivierung von Renshaw Interneuronen und damit Feedback Hemmung von alpha MN

21. Die Funktion von Leitenzymen des Knochenstoffwechsels () und typische Metabolite des Bindegewebeumsatzes ) erläutern (1)

Alkalische Phosphatase: Enzymgruppe, die Phosphorsäuremonoerster spalten können + Dephosphorylierungen
=> Veränderung Leber / Gallenwege + Knochenstoffwechsel
=> Knochenaufbau, va in Osteoblasten und Leber (50/50, Kinder fast ausschließlich Knochen)
=> Zellmembran ständig, verhindert Mineralisierung in der Zelle, Phosphatanreicherung
=> Aktivierung Osteoblasten -> Vermehrte AP Synthese
Weit verbreitetes Enzym, genaue Rolle im Stoffwechsel nicht vollständig bekannt
Kofaktoren: Zink und Mg, pH Optimum im alkalischen Bereich
Aktivität va im Dünndarm, Knochen, Leber, Galle und Plazenta => Plasma va aus Knochen und Leber
Nm: 30-120U/l [M < 180, W <160],
Kinder und Säuglinge deutlich erhöht
Hinweis aus erhöhten Knochenumsatz (Morbus Paget, Skelettmetasten, Hyperparathyreoidismus, Rachitis)
Leber / Gallenwegserkrankungen (Cholestase, Lebermetastasen, Virushepatitis, Leberzirrhose)
+ ~ Medikamente
=> Ausgeschlossene Leber / Gallenerkrankungen und akt. Vit D Mangel => Reflexion Osteoblastenaktivität, Einschätzung Knochenaufbau
Sonst: Bestimmung BAP der Gesamt AP => Ausfällen mit einem Lektin (da stark glykosyliert)
=> Differenz zu Gesamt AP – Aktivität m Überstand der Anteil des Knochenspezifischen Isoenzyms

BAP: Bone alkaline phosphatase, Knochenspezifisch (Ausschluss Leber / Galle), Isoform
<80 w <100m U/l
Extrazellulär, hochglykolysiert, Äußere Oberfläche von Osteoblasten / Extrazellularraum
Vermehrte Sezernierung bei Knochenneubildung => Anreicherung Phosphat und Abbau Pyrophosphat

Tatrat Resistente Saure Phosphatase:
Isoenzym der sauren Phosphatase, Bildung + Sezernierung im Osteoclasten
Resistenz gegen Natrium und Kalium Tatrat, Spaltet Pyrophosphatate auf der Knochenoberfläche => Knochenabbau
Enzymaktivität nimmt bei Raumtemperatur schnell ab => Gekühlte Lagerung + Transport, Verfälschung durch hämolysiertes Blut
Hohe Spezifität als Knochenabbauparamter, jedoch für paraklinische Routineanalyse wenig genutzt
<2,7 w / <2,1 m U/l
Gesamt Saure Phosphatase: Nm: < 3 (w) und <3,6 (m) U/l, Kinder deutlich erhöht

Metabolite Knochenstoffwechsel (2)

Hydroxyprolin:
Hydroxyliertes Prolin, charakteristisch für Kollagene, Kollagenabbau, Ausscheidung Urin
Wenig spezifisch für Knochenstoffwechsel, ubiquitär für Kollagene (BG, Knorpelgewebe) + Nahrung
Quantifizierung im 24h Sammelurin, 48h kollagenfreie Nahrung vorher (va Fleisch und Milchprodukte)
=> Knochenabbau
Hydroxyprolin / Kreatinin: 5,2-15,2 µmol/mmol, Kinder erhöht

Desoxypyridinolin, Pyridium Crosslinks, Pyridinolyn (Pyd, Dpd)
Osteoblasten -> Kollagenhaltige Knochenmatrix
Lysyloxidase (extrazellulär vorkommendes Cu2+ abhängiges Enzym) -> Desaminierung von Lysin / Hydoxylysin -> Allysin / Hydroxy Allysin => Vorraussetzung Quervernetzung von Kollagentriplehelices durch Deoxypyridinolin Cross Links/ Pyrodinolin Crosslinks
=> Va Kollagen Typ I des Knochens => Knochenspezifischer Parameter
=> Bei Knochenabbau: Keine Zerstörung, Freie Form oder an Restpeptiden (Telopeptid) gebunden ans Blut abgegeben, renale Ausscheidung
Unterscheidung Crosslinks des Knochenkollagens (Dpd) und Bindegewebskollagen (Pyd) => Sehr sepzifischer und empfindlicher Paramter für den Knochenabbau im Urin bestimmbar 
DPD / Kreatinin: w 3-7,4 nmol/mmol
m 2,3-5,4 nmol/mmol, Kinder erhöht

Osteocalcin: Auch BPG, aus 49 AS
=> 3 Carboxylglutaminsäureseitenketten (Vit K abhängige Synthese), Calciumbindung (vgl Gerinnungsfaktoren)
Direkte Bindung von Hydroxylapatit, Regulation der Mineralisierung
Synthese Ausschließlich durch Osteoblasten, Odontoblasten, Zementoblasten, 80% in der Knochenmatrix eingebaut, 20% Blutabgabe
=> Hochspezifischer Marker für Knochenbildung
=> Tageszeitliche Schwankungen, rascher proteolytischer Abbau
=> Serumosteocalcin kein sehr zuverlässiger diagnostischer Routine Wert zur Beurteilung von Störungen des Knochenstoffwechsels

22. Die diagnostische Bedeutung ausgewählter Laborparameter des Knochenstoffwechsels () erläutern

Serumkalzium, knochenspezifische alkalische Phosphatase, saure Phosphatase, Desoxypyridinoline, Osteocalcin

Serumkalzium:

Konzentration von Kalzium im Blutserum, Wichtiger Parameter in der Labordiagnostik von Störungen des Knochen-  und Kalziumstoffwechsels
50% frei / ionisiert, 50% an Albumin gebunden / Komplexe mit Anionen, ~ Albuminkonzentration und pH Wert
=> Messung ionisisertes Kalzium über Elektrolyse oder Gesamt Ca über Flammenspektrometrie
Nm: Gesamtkalzium: 8,4-10,5mg/dl oder 2,2-2,8mmol/l
Ionisiert: 4,5-5,4 mg/dl oder 1,15-1,35mmol/l
~ Messverfahren, Laborreferenzwerte, Kinder erhöht
Erhöht bei zB: Hyperparathyreoidismus, Hyperthyreose, Immobilisation, Knochenmetastasen, Paget, Vit D Intoxikation (=> Knochenabbau)
Erniedrigt bei Leberzirrhose, Hypoparathyreoidismus, Malabsorption, Osteomalzie, Niereninsuffizient, Rachitis, Vitamin D Mangel

BAP => Rückschluss Knochenaufbau, Osteoblastenaktivität
Ausfällen mit Lektin (Hochglykolysiert), Differenz Gesamtaktivität – Aktivität im Überstand der Anteil des BAP
Nm: <160w, <180m U/l

Saure Phosphatase: Knochenspezifisch: Tartrat Resistente saure Phosphatase
spezifisch in Osteoclasten gebildet => Knochenabbau, Maß für Osteoclastenaktivität
=> Schnelles Ausfällen bei Raumtemperatur, gekühlte Lagerung und Transport, Verfälschung durch hämolysiertes Blut möglich
Trotz hohe Knochenabbauparamtersepzifität eher selten für paraklinsiche Routineanalysen genutzt
Nm: Gesamt: <3w, <3,6m U/l, TRACP: <2,7w, <2,1m U/l

Desoxypyridinolin:
Knochenspezifischer Parameter, Vergleich Pyd im Bindegewebe
Spezifischer und empfindlicher Parameter für den Knochenabbau im Urin
~ Nierenfunktion, daher / Kreatinin
DPD / Kreatinin, Nm:
w: 3-7,4nmol/mmol
m: 2,3-5,4nmol/mmol

Osteocalcin: Ausschließlich durch Hartgewebe bildende Zellen gebildet
=> Hochspezifischer Marker für die Knochenbildung
Jedoch unterliegt Konzentration tageszeitlichen Schwankungen + raschen proteolytischen Abbau
=> Kein sehr zuverlässiger diagnostischer Routine Parameter zur Beurteilung von Störungen des Knochenstoffwechsels

23. Am Beispiel der postmenopausalen Osteoporose erklären, warum trotz vorliegender Knochendemineralisierung die Laborwerte des Calcium-Phosphat-Knochenstoffwechsels oft im Normbereich liegen

Sehr langsame Demineralisierung durch Abnahme der Östrogenkonzentration

=> Adaption des Körpers

Blutuntersuchung zum Ausschluss anderer Krankheiten

Östrogene binden nukleäre Östrogenrezeptoren in den Osteoblasten -> Erhöhte Proliferation, Verstärkte Expression va von Osteoporotegerin
=> Hemmung Reifung und Aktivität von Osteoclasten, Bindet RANKL, verhindert Bindung an RANK
Erhöhung Calcitoninsekretion
=> Reprimierung Knochenabbau
Stimulation Hydroxylase in der Niere (akt. Vit D)

=> Menopause => Langsamer Rückgang Östrogene => Protektiver Effekt auf Knochen nimmt ab, jedoch kein pathologischer Abbau / Aufbau
Erhöhter Abbau durch fehlender Schutz statt durch Erhöhte Enzymaktivitäten
=> Keine Veränderung der Enzymkonzentrationen / Calcium / Phosphat Haushalt (Renal)

Knochen gewöhnt sich an langsam sinkenden Östrogenwerten

24. Die Methoden der Kalzium- und Phosphatbestimmung benennen und die Ergebnisse einer Kalziumbestimmung im Serum als Normalwert oder als abweichend vom Normalwert einordnen

Kalziumbestimmung in Serum und Harn:

Bei der Flammenfotometrie (Emissionsspektrometrie) wird die Lichtemission von leicht anregbaren Atomen (Alkali- und Erdalkalialementen wie Li, Na, K oder Ca) gemessen
Die Probe wird dazu direkt in einer Gasflamme bei ca 1900°C zerstäubt > Anregung der Elektronen der eingebrachten Elemente (Erst Bildung Calciumchlorid => Gemeinsames Elektronenpaar => Anregung)
Anregung => Lichtquantenmission in elementspezifischer Wellenlänge
Calcium: Ziegelrote Flamme
Filter (422,7nm) => Herausfilterung Licht dieser Wellenlänge, Messung Intensität
Intensität ~ Stoffkonzentration

=> Bestimmung Gesamtcalcium
Ionisiertes Calcium: Elektrolyse?

Normalwerte:

Serumkalzium: Gesamtkalzium:
2,25-2,75mmol/l, freies Calcium ca die Hälfte
Calcium Ausscheidung im Urin:
1,7-5,4mmol/l, 2,5-8mmol/d

Phosphat:
Drei Proben, Leerwert und Probenwert (Doppelwert)
Leerwert: 1,1 ml destiliertes Wasser, 1ml Phosphatreagenz (enthält Ammoniummolybdat, Eisensulfat, H2SO4)
Probenwerte: 1ml Aqua dest., 0,1 Serum, 1ml Phosphatreagenz

=> 15 min bei Raumtemperatur stehen lassen
Danach bei 650nm die Extinktionen des Leerwerts und der Proben gegen A dest. Messen
=> Extinktion, Extinktion – Leerwert
Ablesen der Konzentration in mmol/l aus der Eichkurve
=> Mittelwertbestimmung

Referenzbereich: 0,8-1,3mmol/l

25. Die Anwendungsbereiche der Rückenschule und der Lauftherapie in der Prävention und Therapie beschreiben
+ 26. Die allgemeinen Prinzipien der Gestaltung von Rückenschule und Ausdauertraining darstellen

Neue Rückenschule -> Berücksichtigung der interdisziplinären Sicht des Zusammenwirkens von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren bei der Entstehung und dem Fortbestehen von Rückenschmerzen (biopsychosoziales Konzept)

Rückenschule: Gruppe, modulartig aufeinander aufbauend, 8-12 Kurseinheiten a 60-90 Minuten

Ziele: Prävention und Therapie von Rückenschmerzen (Alltagstaugliche Rückenbelastbarkeit)

Fachdisziplinen: Medizin (va Orthopädie, Physiotherapie, Schmerztherapie), Psychologie, Sport- und Gesundheitswissenschaften, Evaluationsforschung, Arbeitswissenschaften

Ursprüngliche Rückenschule: Mechanische Vorstellungsweise bezüglich der Rückenbelastung (Basierend auf Alf Nachemson) + der Einteilung in richtige und falsche Haltungen / Bewegungen + Vermittlung Basiswissen zu Anatomie, Physiologie, Pathologie des Rückens
Neue Rückenschule: Multidisziplinärer Kontext + Wirksamkeitsnachweise, Forderung nach Qualitätssicherung und Standards Rechnung

Inhalte: Training motorischer Grundeigenschaften, rückenfreundliches Alltagsverhalten, psychosozial ausgerichtete, ganzheitlich orientierte Inhalte, Förderung vorhandener Gesundheitsressourcen und Eigenaktivitäten

Bausteine: Informationsvermittlung, Aktivität, Entspannung (ganzheitliches Schulungs- und Trainingsprogramm), Koordinations-, Verhaltens- und Körperwahrnehmungsschulung (Spielerisch), Gestaltung von Umgebungsbedingungen, Strategien zur Stress- und Schmerzbewältigung, Hinführung zu Lifestylesportarten

Durchführung in Gruppen, modulartiger Aufbau

Kontraindikationen: Akute entzündliche Prozesse an der WS, Problemstellungen mit neurologischen Ausfallserscheinungen, Post OP Phase nach WS, BS Op, akuter starker Schmerz, schwerwiegend internistische Problemstellung, akute Erkrankungen, wenn Personen nicht mindestens 30 min aktiv an den Bewegungsprozessen der Rückenschule ohne Schmerzzunahme teilnehmen können, schwere depressive Verstimmungen

Nationale und internationale Leitlinien empfehlen die Durchführung von Rückenschulen zur Chronifizierungsvermeidung bei Rückenschmerzen

Rückenschule + Ausdauertraining (2)

Monetärer Aspekt: Low Cost Technology (Gruppentherapie, Anleitung zur Selbstübung, Verhaltensmodulation) => Entalstung Gesundheits- und Sozialsystem

Gesetzliche Krankenkassen als führende deusche Rückenschul- und Bewegungsfachverbände die Konförderung der deutschen Rückenschulen im Rahmen der Neufassung des Leitfadens zur Prävention und Gesundheitsförderung 2004

Ausdauersport:
Bei Gesunden:
Regelmäßiger Sport ist wichtig für individuelle Gesundheit und die der Bevölkerung
Moderate Intensität bei aerobischen Sport für ein Mindestmaß an 30 min auf 5 Tagen pro Woche oder intensiver Sport für 20min an 3 Tagen die Woche
Oder eine Kombination aus beidem
zB: Zwei mal die Woche 30 Minuten Walken, 2 Mal die Woche 20 Minuten Joggen
Moderater Sport sollte mindestens 10 Minuten dauern + merkbar die Herzfrequenz steigern
Intensiver Sport sollte einen steilen Anstieg der Atem- und Herzfrequenz hervorrufen
Außerdem werden Aktivitäten zusätzlich empfohlen, die die Muskelstärke und –ausdauer steigern, mindestens 2x die Woche, 8-10 Wiederholungen an zwei oder mehr nicht aufeinanderfolgenden Tagen jede Woche, die wichtigsten Muskeln des Körpers stärkend
=> Gewichte heben etc für die Major Muscle Groups des Körpers
=> Dosis Wirkungs Verhältnis zwischen Gesundheit und Fitness, der Reduktion des Risikos chronischer Krankheiten und Behinderungen oder zur Prävention von ungesunder Gewichtszunahme, Profitieren des Mindestmaß an empfohlener physischen Aktivität
Mehr als 1/5 der gesamten Muskelmasse, 12-20% der Maximalkraft

Bei Kranken/ Alten:
Alle Älteren Menschen sollten physisch aktiv sein, Ältere mit Vorerkrankungen, die sich sportlich therapieren lassen, sollten Sport treiben
=> Verbesserte Therapiewirksamkeit, Verminderung des Risikos zur Entwicklung weiterer chronischer Leiden
Physische Aktivität sollte die höchste Priorität zur Prävention und Behandlung von Krankheiten und Behinderungen älterer Menschen sein
Effektive Intervention um die physische Aktivität Älterer zu erhöhen verdient weite Implementierung

Laufschule (3)

Lauftherapie: Therapeutisch supervisiertes aerobisches Laufen ~ Konstitution, Gesundheitszustand + Ziele individuell
Extensiv: Oxidativer Abbau von FS und Glucose (Laktat, RQ)
Intensiv: Oxidativer Abbau von Glucose, jedoch nicht sinnvoll => Aufwand Nutzen Verhältnis, Kontraindiziert für Herz Kreislauf Patienten
=> Prävention und Therapie von Herz Kreislauf Erkrankungen, Adipositas und Diabetes, Demenz, Depression + Atemwegserkrankungen

27. Die Unterschiede zwischen autochthoner und eingewanderter Rückenmuskulatur benennen

Ortständig entwickelte Muskulatur: Autochthon / Primär

=> Medialer + Lateraler Trakt, liegt tiefer
Innervation durch die Rami Posteriores
Gesamtheit = M. Erector Spinae

Eingewanderte, oberflächlich gelegene Rückenmuskulatur / Sekundär
Heterogene Herkunft, Innervation durch die Rami Anteriores

Die autochthone Rückenmuskulatur liegt der WS unmittelbar auf
=> Bewegung WS und aufrechte Körperhaltung
Fascia Thoracolumbalis umhüllt autochthone Rückenmuskulatur von Brust bis Becken, an der WS fixiert und die Muskelteile umschließend => Fascia Nuchae im Nacken
Sekundäre Rückenmuskulatur entstammt der Schultermuskulatur, der Bronchialmuskulatur + der Extremitätenmuskulatur

28. Die Bewegungsmöglichkeiten von Hand-, Finger- und Daumengelenken benennen

Handgelenk:

Articulatio radiocarpalis: Eigelenk
Bewegung in zwei Achsen:
Radioulnar / Transversal => Flächenbewegung der Hand, Palmarflexion + Dorsalextension +
dorsopalmar => Kantenbewegung, Radialabduktion und Ulnarabduktion
Bewegungsmittelpunkt = Os Capitatum
Pronation und Supination durch den Unterarm
Bewegungsumfang:
Dorsalextension 40-60/85°, Palmarflexion 50-60/80°, Ulnarabduktion 30-40°, Radialabduktion 20-30°
Große Interindividuelle Unterschiede aufgrund der Dehnbarkeit des Bandapparates

Articulatio mediocarpalis: Amphiarthrose, Bewegung stark eigneschränkt durch Bandapparat, verzahntes Schaniergelenk

Eigelenk = Zweiachsiges Kugelgelenk

Fingergelenk:
Gelenkige Verbindung der letzten knöchernen Glieder der Gliedmaßen nach distal + mit den Mittelhand-/fußknochen nach proximal, Verbindungen zwischen den Glieder (Phalanx, Phalanges)

Fingergrund, Fingermittel und Fingerendgelenk
Gelenke mit typischen Aufbau mit Gelenkknorpel und Bänderstabilisation
Fingergrundgelenk: anatomisch Kugelgelenke => Ei- oder Sattelgelenk
=> Rotation stark durch Bandapparat eingeschränkt
=> Flexion, Extension, Abduktion, Adduktion
=> Abduktion in gebeugten Zustand eingeschränkt 
Fingermittelgelenk: Schaniergelenk
Fingerendgelenk: Schaniergelenk
=> Flexion und Extension

Daumengrundgelenk: Sattelgelenk: Extension, Flexion, Abduktion, Adduktion
Daumenmittel und endgelenke: Schaniergelenke

29. Die Muskeln der Ventralseite von Unterarm und Hand und ihre Funktion und Innervation beschreiben und am anatomischen Präparat / Modell erläutern

Ventralseite:

Oberflächliche Gruppe:
M Flexor carpi radialis, Schräg durch den Unterarm verlaufend, kräftige Sehne nahe des Handgelenks, dort auch Radialispulsmessung
U: Medialer Epicondylus, A: Metacarpalknochen II+III
N Medianus => Flexion Handgelenk, Radialabduktion
M. Flexor Carpi Ulnaris: Kräftiger medial verlaufender Muskel, Leitmuskel für den N Ulnaris (Lateral der Sehne)
U: medialer Epicondylus, A: Os Piriforme + hamatum
N Ulnaris => Flexion Handgelenk, Ulnarabduktion
M. Flexor Digitorum superficialis, Oberflächlicher Fingerbeuger, Intermediär gelegener Muskelbauch mit gut tastbarer Sehne am distalen Unterarm
U: Medialer Epicondylus und proximaler Radiusschaft, A: 4sehnig an den Mittelphalangen 2-5 palmar (M Perforatus)
N: Medianus => Flexion, mehrgelenkig

Tief:
M Flexor Digitorum profundus (MFDP), Tiefer Fingerbeuger, Tiefer kräftiger Muskel mit großem Ursprungsgebiet, vom MFDS komplett überdeckt
U: Proximales 2/3 der Ulna Membrana Interossea, A: Endphalangen 2-5 palmar (M Perforans)
N Medianus (Phalanx 2-3) + N Ulnaris (Phalanx 4-5) => Flexion, Mehrgelenkig

30. Gefäß- und Nervenstraße von Unterarm und Hand und die darin verlaufenden Arterien / Venen und Nerven benennen

Medial nach medial: V Basilica, medial + lateral davon N Cutaneus Antebrachii medialis -> R Posterior + Anterior

Medial: N Cutaneus brachii medialis

Aus V Basilica -> V Mediana Cubiti -> V mediana antbrachii
V Mediana Cubiti mündet in cephalica, lateral verlaufend
Daneben: N Musculocutaneus / N Cutaneus Antebrachii lateralis

Distal: Lateral: N Radialis R Superficialis + A Radialis
Mitte: R Palmaris (N Medianus)
Medial: R Palmaris (N Ulnaris)

=> Ventral

Dorsal:
Medial der Cephalica N Radialis, N Cutaneus brachii posterior => Antebrachii posterior
Medial davon N Cutaneus brachii medialis

Cephalica und Basilica ziehen auf den Handrücken

Ventral, tiefer:
Mitte: N Medianus + A Brachialis über Ellenbeuge
A Brachialis -> A Radialis Lateral, A Ulnaris medial

N Ulnaris medial, N Radialis Lateral

A Ulnaris -> A Interossea Communis -> Anterior + Posterior

31. Den Verlauf des N. Medianus vom Plexus Brachialis bis zu seinen Endästen beschreiben und am anatomischen Präparat, Modell oder an einer Abbildung erläutern

Entspringt Fasciculus lateralis und medialis des Plexus brachialis, Faseranteile der Segmente C6 bis Th1

Umschlingt Arteria Axillaris (Medianusschlinge) -> Lateral der Arteria Brachialis nach distal
Instertationsstelle des M Coracobrachialis über- / unterkreuzen der A Brachialis -> Medial
Zieht medial der Ellenbeuge zum Unterarm, zwischen den Köpfen des M Pronator Teres, kreuzt Arteria Ulnaris
Steigt zwiscshen M Flexor Digitorum superficialis und Profundus zum Handgelenk ab
4-5cm vor dem Retinaculum flexorum steigt der Nerv aus der Tiefe des Unterarms auf und liegt dann zwischen den Sehnen des M. flexor digitorum superficialis und M flexor carpi radialis, teilweise überlagert von der Sehne des M Palmaris longus
Nur noch von Fascie und Haut bedeckt
Unter Retinaculum Flexorum => Canalis Carpi => Hohlhand

Äste am Unterarm: Rami Musculares, Interosseus antebrachii anterior + cutaneus palmaris

Teilt sich in Hohlhand in lateralen und medialen Ast auf
=> Nervi digitales palmares communes + Nervi Digitales palmares Proprii

32. Die Strukturen, die den Karpaltunnel bilden und die durch ihn hindurchziehen, benennen

Karpaltunnel: Anatomische Passage am Handgelenk, Durchgang für Nerven und Sehnen, die von Unterarm zur Hohlhand ziehen

Dorsal vom Sulcus Carpi der Handwurzel, palmar vom Retinaculum flexorum eingefasst => Straffes Faserband zwischen der Eminentia carpi ulnaris

Beinhaltet N Medianus, sowie 9 Sehnen folgender Muskeln: Musclusu flexor digitorum profundus (4), MFDS (4) + M. flexor pollicis longus (1)

Radial durch BG getrennt verläuft die Sehne des M Flexor Carpi radialis in eigener Sehnenscheide, evtl mit angebbar

33. Bei einem gegebenen Patienten mit lumbalen Rückenschmerzen eine allgemeine und aufeinen unspezifischen Rückenschmerz fokussierte Anamnese erheben

Schmerzen Lendenwirbelsäule: Lumbago / Lumbalgie als Ortsbezeichnung

Einfache Lumbago: Beschränken der Schmerzen auf LWS, ohne radikuläre Nervenirritation in Beine ausstrahlend nd ohne nervale Ausfallerscheinungen
Akut: weniger als 6 Wochen
Chronisch: Mehr als 12 Wochen, episodenhaft an mehr oder weniger als die Hälfte des Jahres

Anamnese: Akut einsetzender, stechender Schmerz im Bereich der LWS
Heftiger, relativ umschriebener und segmental begrenzter Schmerz
Bewegungssperre, Lähmungsgefühl, Schonhaltung

Reizung sensible Eigeninnervation der WS, Abgrenzung Lumboischialgie (Kompression austretende Spinalnerven, radikuläres Nervenkompressionssyndrom)

Akutelle Schmerzsymptomatik: Beginn, Auslöser, Lokalisation, Ausstrahlung, Dauer, Schmerzstärke
Bewegungsbeeinträchtigung und Grad der Immobilisation
Keine Lähmungserscheinungen, Taubheitssgefühle und Störungen der Miktion / Defäkation
Mögliche Ursache? Sitzende Berufstätigkeit, Ausgelichssport, Vorerkrankungen, OP im Rückenbereich

Körperliche Untersuchung:
Schwer möglich wegen starken Schmerzen
Inspektion: Globaleindruck der Wirbelsäule: Schulterhöhe, Schulterrelief, Taillendreieck, Lot Rima ani, Stand der Beckenkämme
Form des Rückens in Sagittalebene, Symmetrie der paravertebralen LW Musculatur (Symmetrie, Grad der Ausbildung)
Palpation: Isolierte Verhärtungen + Druckdolenzen
Neurologisch: Sensibilitätsuntersuchung, Reflexstatus, Provokationstest (Lasegue), Blasenmastdarmstörung

Zusammenfassung:
Anamnese:
Beschreibung Schmerzereignis: Auslöser, Lokalisation, Ausstrahlung
Auswirkung: Grad der Bewegungseinträchtigung + Immobilisation
Abgrenzung von akutem zu chronischem Lumbago
Fragen nach möglichen Ursachen (Sitzende Berufstätigkeit, Sport, Vorerkrankungen, Operationen)

Untersuchung:
Inspektion (Globaleindruck, Rückenform, paravertebrale LW M)
Palpation LWM (Verhärtung + Druckdolenzen)
Schmerzfreies /-armes Intervall: Beweglichkeit LWS, Finger Boden Abstand

34. Bei einem gegebenen Patienten eine Kraftprüfung an einzelnen Muskelgruppen durchführen, den Befund dokumentieren und vorhandene Einschränkungen des Kraftgrades quantifizieren

Muskelkraft ~ Medical Research Council Skala

Kraftgrad 0: Keinerlei Muskelaktivität (Plegie entspricht totaler Parese)
1: Sichtbare Kontraktion ohne motorischen Effekt
2: Bewegungseffekt bei Ausschaltung der Schwerkraft
3: Bewegung gegen die Schwerkraft möglich
4: Bewegung gegen Widerstand möglich
5: Volle Kraft

Einzelkraftprüfung an folgenden definierten Muskelgruppen der unteren Extremitäten
Abduktion, Adduktion, Flexion, Extension im Hüftgelenk
Flexion + Extension im Kniegelenk
Flexion, Extension im Sprunggelenk
Flexion, Extension im Großzehengrundgelenk

Mögliche Parese (Kraftgrad kleiner 5) entsprechend der MRC beschrieben

35. Bei einem gegebenen Patienten das Muskelrelief der Rückenmuskulatur (Speziell Oberflächenmuskulatur Nacken / Rücken, zB M Trapezius, M Latissimus Dorsi vs. Paravertebral tief gelegener autochthone Muskeln, zb Erector Spinae), sowie die tastbaren Knochenpunkte der Wirbelsäule benennen, aufsuchen und palpieren

M Trapezius:

Pars descendens: Os Occipitale, Lig Nuchae
Pars transversum: Sehnenspiegel, Proc Spinosi BWK 1-4
Pars ascendens: Proc. Spinosi BWK 5-12
A: Clavicula, Acromion, Spina Scapulae

Latissimus Dorsi:
Fascia Thoracolumbalis -> Crista tuberculi minoris humeri

Erector Spinae:
Lateraler / Medialer Trakt
U: Os sacrum, Crista Iliaca -> Über Wirbelkörper und Rippen zum Os Occipitale
LT: Os sacrum, Crista iliaca, 12.-3. Costa
A: Querfortsätze der oberen BWK, 1-6. Costa und Querfortsätze 4.-6. HWK
MT: U: Querfortsätze HWK-BWK-LWK, Os Sacrum (nur Miltifidus)
A: Dornfortsätze HWK BWK LWK sowie L Nuchalis und Os occipitale

Wirbelsäule:
1-6 Cervikal, 12 BWK, 5 LWK, Os Sacrum

Processus Spinosus, va Vertebra Prominens (C7, Kopfextension, einziger Proc der stehenbleibt)
Processus Transversus evtl

Os Sacrum + Crista Sacralis Intermedia, SIAI

36. Bei einem gegebenen Patienten den Befund zur Wirbelsäulenhaltung und Symmetrie von Becken und Schulterabstand erheben, eine Palpationsuntersuchung der Becken und Lendenwirbelregion, eine Perkussionsuntersuchung über den Dornfortsätzen der LWS durchführen und das Ergebnis dokumentieren, sowie hinsichtlich eines Normalbefundes und Abweichungen hiervon einordnen

Symmetrie, Atrophie / Hypertrophie?

Hautuntersuchung: Hautveränderungen (livides Kolorit, trockene Haut, Salbenhaut), Gestörtes Haar- und Nagelwachstum

Rückenform: Lordose, Kyphose, Lordose, Kyphose

Beurteilung Schulterhöhe, Schulterrelief, Taillendreieck, Lot Rima Ani, Beckenkämme, Muskelrelief

Beurteilung paravertebraler Muskulatur:
Inspektion: Symmetrie, Grad der Ausbildung
Palpation: Spannung, Druckdolenzen, isolierte Verhärtungen
Funktion: Kraft, Verlängerungsfähigkeit (zB Finger Boden Abstand)

Perkussion: Klopfschmerz WS

37. Bei einem gegebenen Patienten den Befund zur Beweglichkeit der Wirbelsäulenabschnitte (Neutral 0 Methode, Finger Boden Abstand, Test nach Schober und Ott) erheben, das Ergebnis dokumentieren sowie hinsichtlich eines Normalbefundes und Abweichungen hiervon einordnen

Neutral 0 Methode im Sitzen

LWS:
Inklination / Reklination: 90/0/30
Seitneige rechts / links: 30-40, 0, 30-40
Rotation rechts / links: 30, 0, 30

BWS:
Rotation rechts / links: 45/0/45

Schober Zeichen: Messbefund: 10cm vom Dornfortsatz S1 nach prox, Verschiebung der Messmarke bei maximaler Beuge und Überstreckbewegung 7/10/15cm
Ott Zeichen: Messmarken bei Dornfortsatz C7 und 30 cm caudal davon, bei max Beuge und Überstreckbewegung werden die Messwerte übernommen, zb 29/30/34, Nm 2-4 cm Unterschied
Fingerbodenabstand: Abstand der Fingerspitzen bei maximalen Vorbeugen des Oberkörpers bei gestreckten Kniegelenken, Nm zwischen 0-10cm

1. Die Grundfunktionen der Haut benennen

Haut: Größtes Organ, Oberfläche bis zu 2m², Gewicht über 3kg, funktionell vielseitig:

Regulierung der Abgrenzung von Innerem und Äußerem (Hüllorgan)
Barriere gegenüber physikalischer Einflüsse (Hitze, Kälte, Reduktion Pennetration UV)
Schutzfunktion gegen äußere Einfluss, zb Viren und Bakterien
Schützt vor mechanischer Verletzung
Vitamin D Produktion
Verhindert Dehydrierung des Körpers (Stoffwechselfunktionen zB des Wasserhaushaltes)
In Temperaturregulation involviert (Thermosensoren, Gefäßregulation)
Unterstützt Niere durch Harnstoffausscheidung
Außenposten des Immunsystems
Stammzellreservoir (enthält adulte Stammzellen)
Sensorisches Organ (Kommunikationsorgan)
Repräsentationsorgan

2. Den makroskopischen (Leisten- und Federhaut) und den mikroskopischen Aufbau der normalen Haut in Grundzügen beschreiben (Schichten, Gewebe, Zellen und Strukturen wie Drüsen, Haare, Blutgefäße, Nervengewebe)
+ 3. Die strukturellen Bestandteile der Haut ihren jeweiligen Funktionen zuordnen
(1)

Makroskopisch:

Rhombenartige Felderung / Felderstruktur der Haut => Felderhaut
=> Haare aus Furchen, unterschiedliche Morphologie
in den Felder münden Schweiß und Duftdrüsen => Wasserhaushalt, Temperaturregulation
Schweißdrüse relativ tief an der Grenze zur Subkutis
Größter Teil der Körperoberfläche, Höhe und Anzahl der Bindegewebspapillen unterschiedlich verschieblich
Rhombische Felder (Areolae cutaneae) => Dehnungsreserve

Leistenhaut: Rillenstruktur, keine Haare, Talg und Duftdrüsen
Schweißdrüsen enden in den Rinnen => Lage und Ausgänge der Schweißdrüsen genetisch determiniert
Hohlhand (Fingerabdruck), Fußsohle => Palmar und Plantarflächen
Wenig verschieblich
Dickeres Stratum Corneum
Stratum Lucidum (Übergangsstadium Keratinozyten + Hornzellen)

Dicke der Hautschichten, Behaarung + Strukturen ~ Körperregion!

Schichten der Haut:
Kutis, Subkutis, Fascie, Muskel
Kutis aus Epidermis und Dermis
Dermis aus Stratum Papillare (Papillaren,  die in die Epidermis reinragen) und Stratum Retikulare (Netzartig angeordnetes straffes Bindegewebe, nicht retikulär!)

Epidermis: Besitzt: Keratinozyten, Melanozyten, Langerhanszellen, Merkelzellen
=> Keine Blutgefäße, Ernährung durch Diffusion, Zell-Zell-Kontakte
Polarität: Gewebeerneuerung, Stammzellen (determiniert) => Differenzierung

Haut Aufbau und Funktionen der Bestandteile (2)

Von unten nach oben:
Stratum basale (Basalzellschicht) mit den Stammzellen, prismatische Zellen, eine Lage, Progenitorzellen, pigmentierte Melanozyten, Merkelzellen
Stratum spinosum (Stachelzellschicht), größte Schicht, Odland Bodies, Vorläufersubstanz der epidermalen Lipide, zu beginnende Differenzierende Keratinozyten, morphologische Veränderung, Produktion Hautspezifischer Keratinozyten
Polygonale Zellen (+ Odland Bodies, Vorläufersubstanz epidermaler Lipide), + Langerhanszellen
Stratum Granulosum: Dünne kleine Schicht, Keratihyalinngranula, Verdickung in der Zelle und Verhärtung => Absterben der Zelle, Vereinzelte Tight Junctions, Verhornung (Keratinisierung)
Stratum Lucidum in der Leistenhaut: Glanzschicht, stark lichtbrechend
Stratum Cornem: Schicht ohne Zellkerne, nur Horn, keine Zell Zell Kontakte, Zementiert durch bestimmte Fette
=> Mehrere Lagen Korneozyten (Keratinozyten ohne Zellorganellen + Zellkern, verbunden durch Corneodesmosomen)
=> Permeabilitätsbarriere => Störung bei zu häufigem Waschen

Keratinozyten: Produktion besonderer Hautspezifischer Keratine, Schutzfunktion gegen mechanische Belastung, besondere Stabilität
Hochprismatische Stammzelle => Veränderung Morphologie und Stoffwechsel, Differenzierung
=> Epidermis kein mehrschichtiges Plattenepithel, da nicht alle Keratinozyten plattenförmig sind
=> Mehrschichtiges, verhorntes Epithel
Polarität => Differenzerung nach oben, unten: Zellteilung, Nachschub, Oben: Apoptose
Desmosomale Verbindungen in den unteren Hautschichten

Melanozyten: Unterste Epithelschicht (Stratum Basale), kein Einbau in desmosomales Grundgerüst, Pigmentproduktion und Verteilung der Pigmente auf die umgebenden Zellen => Umlagerung der Zellkerne, ca 4-12 Basale Epithelzellen / Melanozyt
=> Vitiligo, Piebladismus

Merkelzelle: Sinneszelle, Tastzelle, Tastscheibe, sekundäre Sinneszelle, Synapsenartige Kontakte mit dendritischem Ende von afferenten Neuronen, im Stratum basale, Fingerspitzen, Nasenspitze, Mundschleimhaut, Genitalregion
Langerhanszelle = APC, Dendritische Zellen, 4% der Epidermis, Initiierung Immunreaktion (Epidermis --> Dermis -> Thymus -> Tonsillen -> LK -> Dendritische Zellen im Blut)

Haut Aufbau und Funktion der Bestandteile (3)

Basalmembran
Stratum papillare: Lockeres BG mit Kollagenfasern Typ III und I, elastische Fasern, Kapillarversorgte Papillen, Meissner Tastkörperchen (Leistenhaut), freie Nervenendigungen
+ reticulare: Straffes, geflechtartiges Bindegewebe mit dicken Kollagenfasern Typ I

Dichte Kollagenfasern, elastische Netze, Altersveränderung
Bindegewebszellen: Fibroblasten, Blut- und Lymphgewebe, Nervenaufzweigungen, freie Zellen: Immunzellen, Mastzellen
Anhangsgebilde (Haare, Drüsen)

Blutversorgung: Plexus superficialis: Verfärbung der Haut
Plexus profundus: Immunabwehr, Thermoregulation, Vasokonstriktion, Sympathikus

Nervengewebe: Haarfollikelrezeptoren (D), Meißner Körperchen (Grenze Epidermis / Dermis), Pacinikörperchen (Subcutis), Ruffinikörperchen (D), Merkel Zelle + Endigung (Grenze E und D) => Abeta Fasern
Freie Nervenendigung (Nozizeptor, Thermorezeptor) => C (Epidermis) + Agamma Fasern (Dermis)

Sensorisch: Schmerz, Juckreiz, Temperatur, Licht, Druck, Vibration
Haare + Musculus arrector Pili, Ekkrine Schweißdrüsen (adrinerg), apokrine Duftdrüsen, Rest Cholinerg
Meissner Tastkörperchen: Freie sensorische Nervenendigungen, Vater Pacini Körperchen: Unmyelinisiert / Myelinisiert

Meissner Tastkörperchen: Tastreize, keilförmig geschichtete Schwannzellen, Axone spiralig zwischen den Schwannzellen, Verankert in der Basalmembran
Vater Pacini Körperchen: Druck und Vibrationsrezeptoren
4mm: Handteller, Fußsohle, äußere Genitalien, Bindegewebskapsel mit elastischen Netzen, zwiebelförmig flache Zellen, innen: Dendritische Axonenden

Subcutis: Fettgewebe, Bindegewebsseptin
Achtung: Dellenbildung in der Haut = Cellulite, hormonell gesteuertes Anschwellen der Bindegewebssepten (Östrogen)
Zellulitis: Entzündung des Unterhautgewebes

Funktionen der Haut: Melanozyten (UV Schutz), Mastzellen (Immunfunktion, Jucken), Merkelzellen (Sensorik), Freie Nervenendigungen (Sensorik)
Hautanhangsgebilde: Schweßdrüsen, Talgdrüsen, Duftdrüsen (Augenlider, Achselhöhlen, Brustwarzenhof, Genitalbereich), Nägel, Haare