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Heidi Zurbrügg

Heidi Zurbrügg

Kartei Details

Karten 20
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 05.04.2014 / 27.03.2021
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Was wird unter Selbstkonzept verstanden?

- Die Gesamtheit von Auffassungen und Überzeugungen in Bezug auf die eigene Person.

- Eine Person formt diese Auffassung und Überzeugung zu einem Bild von sich selbst. 

- Die Wissenschaft geht davon aus, dass das Selbstkonzept narrativ gebildet wird. Dies wird durch eine Identitätskonstruktion sicher gestellt (z.B. durch Vorbilder)

- Der Begriff "Selbstbild" kann synonym verwendet werden. 

Was beinhaltet das Selbstkonzept nach Carpenito?

Körperbild, Selbstwert, Ich-Ideal/Selbst-Ideal, Selbstwertgefühl, Identität, Rollenausübung

Wie kann man das Körperbild nach Carpenito beschreiben?

- Wir formen mit unseren Gedanken und Gefühlen ein mentales Bild unseres Körpers. 

- Es beschreibt, wie unser Körper uns selber erscheint. 

- Das Körperbild eines Menschen unterliegt einer lebenslangen Entwicklung. 

                   - Die Körper-Realität (augenblicklicher Status)

                  - Das Körper-Ideal (wie möchte der Menschen aussehen)

                  - Die Körper-Präsentation (Kleidung, Bewegung, Gestik, Mimik,etc. )

Was versteht man unter Selbstwert?

- Der eigene Wert, den man sich selbst beimisst. 

- Er entsteht aus dem Vergleich zwischen Selbstkonzept und Ich-Ideal. 

- Decken sich beide, wird der Selbstwert deutlich wahrgenommen. 

- Wichtige Aspekte sind die Wahrnehmung eigener Fähigkeiten und die Qualität bestehender Beziehungen. 

Wie kann man das Ich-Ideal/Selbst-Ideal beschreiben?

- Das verinnerlichte Bild davon, wie man am liebsten sein möchte oder wie man glaubt, dass man sein sollte. 

Was wird unter Selbstwertgefühl verstanden?

 

- Das Gefühl der eigenen Person. 

- Das Wort macht deutlich, dass es sich um die affektiven Anteile des Selbstwert handelt. 

- EIn beeinträchtigtes Selbstwertgefühl entsteht regelmässig dann, wenn das eigene Handeln, Denken, Fühlen und Wollen durch sich selbst oder durch andere ernsthaft in Frage gestellt wird. 

Wie kann man Identität beschreiben?

- Die Identität ist das Produkt einer individuellen Entwicklung. 

- Psychologische Theorien gehen davon aus, dass sich die Identität eines Menschen in Lebensphasen typisch entwickelt. 

- Soziologische Theorien nehmen an, dass die Identität durch unterschiedliche gesellschaftlich und kulturelle Einflüsse geprägt wird. 

Was beschreibt die Rollenausübung?

- Das interaktionalistische Rollenkonzept beschreibt den Balanceakt zwischen sozialer Identität (Rollen, Erwartungen) und personaler Identität (eigene Bedürfnisse). 

Welche 3 Ebenen entstehen in der Interaktion des Selbskonzeptes?

Das Real- Selbstkonzept: Die Einschätzung des Ist-Zustandes

Das Ideal Selbstkonzept: Beschreibt wie ein Mensch sein möchte

Das Soll- Selbstkonzept: Die Gedanken und Gefühle in Bezug darauf wie man sein sollte

Es ist hilfreich, die jeweiligen Vorstellungen eines Menschen bezüglich der drei Bereiche zu betrachten, um Unstimmigkeiten präzisieren zu können. 

Was beschreibt Erikson in seiner Entwicklungspsychologie?

Die Adoleszenz ist eine wichtige Phase, in deren Verlauf die Herausbildung einer Identität Vorrang hat. Es werden typische Aufgaben beschrieben, vor denen die Heranwachsenden stehen. Die Arbeit an den Aufgaben beinhaltet sowohl Entwicklungschancen als auch Risiken, wie z.B.:

Zeitperspektive vs. Zeitdiffusion

Selbstbewusstheit vs. Peinliche Identitätsbewusstheit

experimentieren mit Rollen vs. negative Identitätsauswahl

Zutrauen zur eigenen Leistung vs. Arbeitslähmung

sexuelle Identität vs. Bisexuelle Diffusion

Führungspolarisation vs. Autoritätsdiffusion

ideologische Polarisierung vs. Diffusion der Ideale

Was besagt die sozialpsychologische Theorie?

Patchwork-Identität (Wechselwirkung zwischen innerpsychischen und sozialen Entwicklungsschritten):

        - Individualisierung (Wegfall fester Familienstrukturen führt dazu, dass Einzelpersonen ihre Leben                                organisieren müssen)

        - Pluralisierung (heute gibt es viele Formen von Lebensgemeinschaften)

        - Globalisierung (die Welt ist ein Dorf geworden. Kulturelle Bezüge vermischen sich und beeinflussen die                    Menschen). 

 

Was besagt das Konzept der narrativen Identitätskonstruktion?

- Wir formen unsere Identität, in dem wir uns anderen erzählen. 

- Jede Erzählung sagt etwas über uns aus. 

- Positive Reaktionen aus unsere Geschichte bestätigen dies und fördern damit die Identität eines Menschen. 

- Diese Perspektive macht verständlich, warum psychisch kranke Menschen Probleme mit ihrer Identität bekommen. 

- Schilderungen von z.B. psychotischem , wahnhaftem oder depressivem Erleben können von gesunden Zuhörern nur schwer nachvollzogen werden. 

- Der psychisch kranke Mensch hört: " Mit dir stimmt etwas nicht". 

Was ist das Joahri-Window?

Das Johari-Window ist ein einfaches, graphisches Modell, das die Veränderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines Gruppenprozesses darstellt. 

Wie wird der Quadrant A im Johari-Window genannt und was beinhaltet er?

Quandrant A (Arena):

Ist der Bereich der freien Aktivität, der öffentlichen Sachverhalte und Tatsachen, wo Verhalten und Motivation sowohl mir selbst bekannt als auch für andere wahrnehmbar sind. 

Wie wird der Quandrant B des Johari-Window genannt und was beinhaltet er?

Quadrant B (Verbergen):

Ist der Bereich des Verhaltens, der mir bekannt und bewusst ist, den ich aber anderen nicht bekannt gemacht habe oder machen will. Dieser Teil des Verhaltens ist für andere verborgen oder versteckt. 

Wie wird der Quadrant C genannt und was beinhaltet er?

Quadrant C (Blinder Fleck):

Ist der blinde Fleck der Selbstwahrnehmung, d.h. der Teil des Verhaltens, der für andere sichtbar und erkennbar ist, mit selbst hingegen nicht bewusst. Abgewehrtes, vorbewusstes und nicht (mehr) bewusste Gewohnheiten fallen unter. 

Wie wird der Quadrant D des Johari-Window genannt und was beinhaltet er?

Quadrant D (Unbewusstes):

Dieser Bereich erfasst Vorgänge, die weder mir noch anderen bekannt sind und sich in dem Bereich bewegen, der in der Tiefenpsychologie das Unbewusste genannt wird. 

Was ist ein Feedback?

- Feedback bedeutet Rückmeldung, Rückkoppelung

- Es ist eine Mitteilung, die eine Person darüber informiert, wie ihre Verhaltensweisen von anderen wahrgenommen, verstanden und erlebt werden. 

- Das Feedback ermöglicht, die Wirkungen der eigenen Verhaltensweisen und Botschaften auf andere besser kennenzulernen und zu überprüfen. 

- Das mögliche Mass und die Wirksamkeit des Feedbacks sind dabei weitgehend vom Mass des gegenseitigen Vertrauens, also der gemeinsam Beziehung abhängig. 

Was für eine Bedeutung haben Feedbacks?

- Reduzieren das Feld der Vermutungen und Phantasien, das sich aufgrund mangelnder (Rück-) Information und unzureichendem Wissen aufgebaut hat. 

- Verbessert die Selbst- und Fremdwahrnehmung

- Wer seine Wirkungen auf andere kennt, versteht die Reaktionen seiner Mitmenschen besser und kann das eigene Verhalten zielorientierter steuern und besser den unterschiedlichen Situationen anpassen. 

- Es ist ein Instrument zur Regulierung sozialen Verhaltens und des Lernens, weil es dazu anspornt, das eigene Verhalten zu überdenken und gegebenensalls zu verändern. 

- Veränderungen einfordern ist nicht das Ziel des Feedbacks, sondern Veränderung durch Wahrnehmungserweiterungen möglich zu machen. 

Welches sind die Aspekte eines Feedbacks?

Informationsaspekt

  • setzt Massstäbe
  • informiert über deren Erreichung

Lernaspekt

  • verdeutlicht Stärken bzw. Schwächen
  • zeigt Verbesserungsmöglichkeiten

Motivationsaspekt

  • kann Anstrengung verstärken (Anerkennung)
  • kann zu Demotivation führen (Kritik)

Wirkungsaspekt 

  • beeinflusst das Selbstbild
  • erweitert die Wahrnehmung über sich selbst (oder Verkleinerung des blinden Flecks)