Schriftgeschichte - Teil 1
Schriftgeschichte
Schriftgeschichte
Kartei Details
Karten | 104 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 22.02.2014 / 18.11.2024 |
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– bei den Mayas (Amerikanische Ureinwohner und den Chinesen in Gebrauch)
– die Verschlingung, Farbe und Länge der Schnüre hatten unterschiedliche Bedeutungen
– wertvolle Symbolik in der Religion, sowie um Ordnung ins Gemeinschaftsleben zu bringen
– heute: Knoten im Taschentuch (als Erinnerung)
– abstrakte Zeichen
– keine Mitteilungen, welche sich selbst erklären
– der Informationsträger ist mobil, lässt sich in der Hand halten
– bekannte Formen: Knotenschrift der Mayas (Quipus), Kerbhölzer (in Europa bis ins 18. Jh.), Sumerische und Aegyptische Bildsiegel
– Schrift besteht aus Wort-, Laut-, Deutzeichen
– ca. 1000 Zeichen
– Inhalte: eher pragmatisch (Verwaltung), Literatur
– mit Federkiel in weichen Ton geritzt/geschrieben oder auf Rollsiegeln aus Bronze, Goldtafeln, Steinstehlen...
– Gesetzessstehle des Hamurabi, Gilgamesch-Epos (älteste überlieferte literarische Dichtungen der Menschheit und berühmtestes Werk der Altbabylonier)
– Schrift besteht aus Wort-, Laut-, Deutzeichen
– ca. 700 Zeichen
– Schriftrichtung = Blickrichtung der Tiere
– Inhalt: religiös (heilige Zeichen)
– auf Wände und Säulen gemeisselt, gemalt auf Statuen, Tongeschirr und in Totenbüchern aus Papyrus
– hieros = heilig, glyphen = einmeisseln
– Stein von Rosette (~200 v. Chr.)
Wer entwickelte das Phönizische Alphabet weiter respektive wer waren die geistigen Erben?
Die Griechen (Griechisches Alphabet ~ 750 v. Chr.)
– Abwandlung von den Phönizischen Zeichen durch Griechen, Vervollständigung durch Vokalen (A, E...)
– besteht aus Lauteichen, Konsonanten und Vokalen
– 25 Zeichen
– basiert auf Grundformen (Quadrat, Kreis, Dreieck)
– auf Papyrusrollen, Inschriften in Stein (Lapidarschrift ca. 900 v. Chr.)...
– alle Linien gleich dick, da in Stein gemeisselt
– Illias und Odysse von Homer (~ 750 v. Chr.)
– Zeit der griechische Antike
– Lautzeichen, Konsonanten und Vokalen (ohne J, K, W)
– 26 Zeichen
– noch heute verwendete Versalbuchstabenform
– in Stein gemeisselte Form des römischen Alphabets, mit breiter Rohrfeder auf Stein vorgeschrieben, dann nachgemeisselt
– Unterschiedliche Strichstärken und Serifenansätze
– Trajansäule in Rom um 113 n. Chr.
– Zeit der römischen Antike
– Formen auf Goldenem Schnitt aufgebaut
– Buchschrift
– mehrheitlich quadratische Grundform, grosse Strichdickendifferenz
– mit breitgeschnittener Rohrfeder auf Pergament, Holztafeln, Papyrus geschrieben
– starker Kontrast zwischen fetten und feinen Linien, welche durch drehen der Feder entstand
– Schrift nimmt viel Platz ein
– alles Grossbuchstaben
– Zeit der römischen Antike
– schnell geschriebene Buchschrift, Plakatschrift
– schmale Buchstabenform, sehr eng
– mit schräg gehaltener Rohrfeder auf Pergament geschrieben oder auf Mauern gepinselt
– sehr schräge Federhaltung, Vertikallinien dünner
– Buchstabenform und Lesbarkeit sind nicht befriedigend
– Zeit der römischen Antike
– älteste Schriftzeichen der Germanen (Nordeuropa)
– besteht aus 24 Zeichen
– mit dem römischen Alphabet verwandt
– Buchstabenformen aus horizontalen, vertikalen und schrägen Linien, keine Rundungen
– Leserichtung von links nach rechts oder umbekehrt, auch bustophedon = zickzack
– nicht entzifferbar wenn Sprache nicht bekannt
_ Wenig überlieferte Inschriften, da meist in Holz geritzt
(erklärt auch Buchstabenform)
_ Franks Urne ca. 700 n. Chr.
– Buchstaben werden immer runder durch Zusammenziehen mehrfach nötiger Ansätze (E, D, M)
– Majuskelschrift, leichte Ansätze zu Ober- und Unterlängen
– geschrieben mit Feder auf Papyrus, waagrechte Federhaltung, schnell und fliessend geschrieben
– Buchschrift
– Schrift des Frühchristentums (Mittelalter)
– weit verbreitete Schrift: grosser Teil Europas, Vorderasien und Nordafrika
– einige Buchstabenformen sind fertig ausgebildete Kleinbuchstaben (e, a)
– deutliche Ober- und Unterlängen (l, p)
– schreibflüssige Gebrauchsschrift
– wurde für politische Korrespondenz eingesetzt, besonders Mönche beherrschten diese Schrift
– Zeit des Mittelalters
– aus der Halbunziale entwickeltn sich verschiedene Nationalschriften (7.–11. Jh.): irisch-angelsächsische Halbunziale (Book of Kells, Prachtscodex)
Nenne die Merkmale der Karolingischen Minuskel (9.–11. Jh.)
– erste Kleinbuchstabenschrift
– reine Kleinbuchstabenschrift, rund und breit
– Schriftkundige Schreiber verwenden für Auszeichnungen ältere Schriften wie Capitalis und Unziale
– wurde durch die Schriftreform Karl des Grossen eingeführt und zur alleingültigen Schriftform erklärt
– deutliche Wortabstände
– grosse Mittellängenhöhen
Nenne die Merkmale der Humanistische Minuskel (15. Jh.).
– erstes Alphabet mit Gross- und Kleinbuchstaben (Versalien aus Römischen Capitalis und Gemeinen aus
Karolingischer Minuskel)
– Humanistische Minuskel gilt als Vorbild für erste Druckschrift
– die Humanisten griffen auf Antike zurück
– Zeit der Gotik
– wichtige Schreibwerkstätten: Claude Garamond (Paris um 1540), Nicolas Jenson (Venedig um 1470), Aldus
Maunutius (Venedig um 1500)
– Norden Europas (Frankreich)
– entwickelte sich aus gotischer Minuskel
– extreme Brechungen aller Rundungen, rautenförmige Köpfe und Füsse, hochstrebende Gitterwirkung
– strenge gotische Schriftart
– galt für Gutenberg als Vorbild seiner ersten Druckschrift
– Zeit der Gotik
– nördliches Europa (Italien), südliche Länder machen die Brechungen der Rundungen nicht mit, sondern
behielten runde Formen bei
– später als Druckschrift in Spanien und Südfrankreich in Gebrauch
– schwache Schräganstriche bei Kleinbuchstaben
– Endung einzelner Buchstaben unten glatt
– gerade Abstriche
_ Einfache Grossbuchstaben ohne Verzeirungen
_ Zeit der Renaissance
– Süddeutschland
– wurden für Büchern in deutscher Sprache verwendet
– breite, runde Formen, Elemente der Rotunda
– flache Dächer (bei Kleinbuchstaben b)
– sehr breite Grossbuchstaben
– Gross- und Kleinbuchstaben bilden Einheit
– Später verdrängte die Schwabacher die verwendeten gotischen Schriften
– Übergang von Gotik zu Renaissance
– Ab 17. Jh. nicht mehr verwendet
– in Deutschland entstanden in der Zeit der Renaissance
– Verschnörkelte, bewegte Formen, malerischer Ausdruck
– Übergang von Renaissance zu Barock
– schlanke und elegante Anmutung, abwechselnd runde und febrochene Formen, jedoch nicht leserlicher als
frühere Schriften
– aufgespaltete Oberlängen bei Kleinbuchstaben
– Grossbuchstaben mit graziös geschwungenen Schleifen
– Schrift der deutschsprachigen Literatur
– blieb als Druckschrift immer im Hintergrund, da sie nicht zur Geltung kam
– wurde die Schrift der Kanzleien, der Schreibstuben der Behörden, wo Urkunden mit viel Fantasie geschrieben
wurden
– Anfang 19. Jh. beliebte Zierschrift von Buchdruckern
– gebrochene Zierschrift mit Schnecken-Endungen
Wir schreiben das Jahr um 1440. Was veränderte zu dieser Zeit die Welt?
Johannes Gutenberg erfand um 1440 den Buchdruck, d.h. das Drucken mit beweglichen Lettern. Das Schreiben
mit Federn wird verdrängt.
Wer erfand die Linotype Setzmascheine?
Ottmar Mergenthalter, Uhrmacher, 1886, Das achte Weltwunder
Antiqua-Schriften für den Druck ab 16. Jh.
In Renaissancezeit entstehen erste wirkliche Drucktypen. Diese werden nun auch von
Einzelpersonen gestaltet. Die Schriften tragen meist den Namen des Entwerfers.
Nenne 5 Beispiele.
– Garamond, Claude Garamond, Frankreich, um 1530 (Renaissance-Antiqua)
– Caslon, William Caslon, England, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Baskerville, John Baskerville, England, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Didot, Francoise Didot, Frankreich, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Bodoni, Giambattista Bodoni, Italien, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Walbaum, Justus Erich Walbaum, Deutschland, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
Nenne 6 Schriften und deren Entwerfer und wann genau die Schriften entstanden sind von 1900 bis 1980.
– Gill, 1929, Eric Gill, England
– Futura, 1928, Paul Renner, Deutschland
– Times, 1932, Stanley Morison, England
– Univers, 1957, Adrian Frutiger, Schweiz
– Helvetica, 1957, Max Miedinger, Schweiz
– Frutiger, 1976, Adrian Frutiger, Schweiz
– OCR-B, 1958, Adrian Frutiger, Schweiz
Nenne die deutschen Wörter für:
- - Phonogramm
- - Piktogramm
- - Ideogramm
- - Phonogramm - Lautzeichen
- - Piktogramm - Bildzeichen
- - Ideogramm - Begriffzeichen
Welchen wichtigen Beitrag zur entstehung unserer Schrift haben die Phönizier geleistet?
Der Ursprung der lateinische Schriftzeichen liegt in der Konsonantenschrift der Phönizier.
Es werden unter Konsonanten gemeinhin auch die Buchstaben verstanden, die derartige Laute repräsentieren.
Im Deutschen entsprechen sie meist den Buchstaben: B, C, D, F, G, H, J, K, L, M, N, P, Q, R, S, ß, T, V, W, X, Z.
Wie heisst die Schrift der Sumerer und Babylonier und weshalb?
- Keilschrift. Weil sie mit einem Keilförmigen Griffen in den Lehm gedrückt wurde.
Wann und von wem wurde der Buchdruck erfunden?
15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg
Was wurde gegen Ende des 18. Jahrhundert in Sachen Buchdruck möglich?
Die Schriften nahmen, durch aufkommen des Tiefdruckverfahrens neue Formen an. Der Tiefdruck erlaubte das drucken von ganz dünnen Strichen wie bei den klassizistischen Schriften.
Was ist eine Halbunziale?
Eine frühmittelalterliche Buchschrift, die vor allem für patristische und juristische Texte angewandt wurde. Mit der Unziale hat sie entstehungsgeschichtlich nichts gemein.
Was ist der Duktus?
Der Charakter eines Buchstabens, z. B. Art des Striches, der Strichstärke und der Strichführung. Herkunft: Aus der Haltung der Feder in der Kalligrafie