Sachunterricht Modul B1

Auguste Comte (Mitbegründer der Soziologie)

• war nicht begeistert über Wortbastard "Soziologie"
• wollte neue Wissenschaft in Anlehnung an die NW als "physique sociale" bezeichnet wissen

Menschliches Zusammenleben:

• Sich dem menschl. Zusammenleben zuzuwenden bedeutet, sich von überkommenen Vorstellungen,von Alltagswissenheiten und von ideologischen Glaubenssätzen abzuwenden

1. Externalisierung (Gesellschaft ist ein menschliches Produkt)
2. Objektivation (Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit)
3. Internalisierung (Der Mensch ist ein gesellschaftliches Produkt)

Definition Soziologie

Soziologie im allgemeinen Sinne, meint 

• die analytische Beschäftigung mit dem menschlichen Zusammenleben in all seinen Erscheinungsformen, Entstehungszusammenhängen und Folgewirkungen

• Fundament:                 Grundbegrifflichkeiten
• Tragende Säule 1:     Theorien
• Tragende Säule 2:     Methoden
• Querstrebe:                 Spezielle Soziologien

• Unterbau:        Anthropologien
• 1.Vorbau:        Sozialphilosophie
• 2.Vorbau:         Erkenntnistheorie
• 3.Vorbau:        Methodologie
• 4.Vorbau:         Ideengeschichte der Soziologie
• Dach:               Allgemeine Geschichte

1. tu supplex ora ("du bete demütig")  - Klerus (Angehörige geistlichen Standes)
2. tu protege ("du beschütze") - Adel (Fürsten & Krieger)
3. tuque labora ("du aber arbeite") - Bauern, Handwerker, Gesinde

• man nimmt die Fackel der vorangegangenen Generation
• trägt sie ein Stück weiter und
• gibt sie in die Hände der nachfolgenden Generation, damit auch sie über einen selbst hinaus geht
• Die Arbeit der vorangegangenen Gerneration wird dadurch nicht vernichtet!
• sie ist die Voraussetzung dafür, dass die späteren Generationen über sie hinaus kommen können

Interpretation aller natürlichen Erscheinungen der Natur als Folge übernatürlicher Kräfte und Wesen.

Phänomene werden fortan auf abstrakte Ideen und Kräfte zurückgeführt.

Neben der Erfahrungswelt wird keine höhere Wirklichkeit mehr anerkannt.

Wissen, um vorherzusehen, vorherzusehen, um handeln zu können

"Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt."

"Den Taugenichts auf Kosten des Guten zu hegen, ist die äußerste Grausamkeit.

Es ist ein vorsätzliches Aufspeichern von Elend für künftige Generationen.

Es gibt keinen größeren Fluch für die Nachwelt, als den, ihr eine wachsende Bevölkerung von Einfältigen, Müßiggängern und Verbrechern zu vermachen."

• Comte reduzierte die gesamtgesellschaftliche Entwicklung auf den Faktor "Wissen"
• Marx und Engles auf den Faktor "Produktionsmittel"
• Spencer auf den Faktor "natürliche Auslese"

Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.

• Handeln: menschl. Verhalten (äußeres/inneres Tun; Unterlassen/Dulden)  Die Handelnden verbinden mit ihm einen subjektiven Sinn

• Soziales Handeln: Handeln, welches seinem von dem/den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist

1. zweckrational (Geltungsgrund, Interessenlage)
2. wertrational (Geltungsgrund, Legitimationsglaube)
3. affektuell (Geltungsgrund, Gefühl)
4. traditional Geltungsgrund, Gewohnheit/Sitte)

(nach zunehmender Rationalität)

(eher) situationsbezogen

(eher) verinnerlicht

• konstruierter Begriff
• eine zugespritzte, überprägnante Idee
• hebt aus der Problemstellung der Wirklichkeit einige konstitutiv erscheinende Faktoren als "rein" ausgeprägt vor (blendet andere aus)
• lässt sie im logischen (und nicht moralischen Sinne) "ideal" erscheinen

1. Schritt:      Situation wird kognitiv erfasst
2. Schritt:      subjektiver Nutzen wird festgelegt
3. Schritt:      diejenige Handlungsalternative wird                          ausgewählt, die den höchsten subj.                          erwarteten Nutzen besitzt

"homo homini lupus" (Thomas Hobbes) 

- Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf

"homo clausus" (Gottfried Wilhelm Leibnitz)

- Der Mensch ist ein in sich geschlossenes Wesen

"homo sociologicus" (Ralf Dahrendorf)

- voll sozialisierter Mensch, dessen Handlungen durch Verhaltenserwartungen (verknüpft durch Rollen, soz. Positionen etc.) bestimmt sind

• ein Mensch der handelt, weiß, dass er handelt
• er verbindet mit seinem Handeln einen subjektiven Sinn
• Handeln kann unterschiedlich motiviert sein (beim zweckrationalen Handeln machen wir uns sogar darüber Gedanken, was bei unserem Handeln am Ende herauskommen soll)

Der Soziologe ist nicht nur ein Moralist, auch ein Zweifler:

Als Soziologe sollte man an allem zweifeln -

nur nicht daran, dass man an allem zweifeln sollte!

• Tier               instinktgesichert, umweltgebunden

Instinkte -> Verhalten

• Mensch        instinktungesichert, weltoffen

Sinn -> (soziales) Verhalten

• Entbundenheit des Menschen von rganischen Zwängen (Instinkten) und seiner unmittelbaren Umwelt
• Betont die Öffnung des Menschen hin zu einer von ihm selbst hervorgebrachten kulturellen Umwelt

Menschen sind nich instinktgeleitet, 

• sondern so interpretationsfähig, wie ihre Welten interpretationsbedürftig sind
• sie stehen zwangsläufig vor der Frage: "Was kommt denn nun wieder auf mich zu?" / "Was geht hier eigentlich vor sich?"

• Andere Menschen
• Nahrung(szufuhr)
• Sexualität

• ursprünglich "offene" /"unangepasste" Impulse, Affekte und Reaktionen des Säuglings
• werden durch Übernahme kultureller Elemente (Werte, Normen, Sprache..) überformt
• Geschieht durch Einbindung in ein Geflecht sozialer Beziehungen

• wir alle bemühen uns darum, vor anderen in einem bestimmten Licht zu erscheinen
• wir tun Dingem, die wir nicht (oder anders) tun würden, wenn wir uns alleine wähnten

Jeder Mensch ist ein "Doppelgänger" in dem Sinne, dass er zugleich

öffentlicher Rollenspieler

und individuelles, quasi "privates" Bewusstsein ist.

• Selbstdarstellung ist keine außergewöhnliche Art von Verhalten
• Alltagsdramaturgie ist keine spezifische Form menschl. Zusammenlebens
• Schauspielern ist keine besondere Kunst

Es ist eine ausgesprochen normale und insofern recht banale Angelegenheit

Gewohnheiten, die als Handlungsroutinen weite Teile des Alltagshandelns bestimmen.

"Handelns entlastet sich der Mensch" (Arnold Gehlen)

Als eine Art "zweite Natur" verleiht Kultur dem Menschen fast jede Sicherheit im Dasein über die das Tier durch seine Instinkausstattung verfügt!

• Entlastungsfunktion als wesentliche Leistung von Kultur

Jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den einzelnen äußeren Zwang auszuüben.