Sacher 2009
Lektürekartei zu Sacher, Werner: Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bewährte und neue Wege für die Primar- und Sekundarstufe. Bad Heilbrunn 2009. Kapitel 1-4.
Lektürekartei zu Sacher, Werner: Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bewährte und neue Wege für die Primar- und Sekundarstufe. Bad Heilbrunn 2009. Kapitel 1-4.
Set of flashcards Details
Flashcards | 49 |
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Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 21.06.2011 / 15.04.2024 |
Weblink |
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Was ist bei der Formulierung der Aufgaben zu beachten?
- Gut verständliche und altersgemässe Sprache
- Klare Gliederung jeder Aufgabe in einen Informations- und einen Frageteil.
- Sicherstellen, dass Vorinformationen vorhanden sind (z.B. bei sachlichem Gehalt von Aufsätzen)
- Frageteil soll aus einer unmissverständlichen, klaren Anweisung bestehen.
(S. 71-72).
Was ist bezüglich der Reihenfolge von Aufgaben zu beachten?
- warming up
- höchste Schwierigkeit im Mittelteil
- Anforderung gegen Ende geringer (Ermüdung)
- Bei vielen kleinen Aufgaben: leichtere Aufgaben einstreuen als Erholungspausen.
(S. 72f).
Was ist bei der Planung der Prüfungssituation zu beachten?
- Prüfungszeit festlegen: i.d.R. bei älteren SuS 30-45 Minuten, ev. 60 Minuten.
- Gleiches Arbeitstempo wie im Unterricht
- Zeitpunkt der Prüfung (Abstimmung mit Stundenplan, anderen Prüfungen)
- Zugelassene Hilfsmittel festlegen (Orientierung am vorangegangenen Unterricht)
- Eröffnung und Beschluss der Prüfung
- Rolle der Lehrperson (aktiv oder passiv, Abstimmung mit Kollegium)
- Ritualisierung und Transparenz von Vorteil
(S. 73f).
Wie geht die Punkte- und Fehlerzuweisung vor sich?
Grundsatz:
- Gewichtungsverbot: jede logisch isolierbare Einzelleistung gleicher Grösse ist gleich zu gewichten. Umfangreichere und kompexere Aufgaben erhalten mehr Punkte und Fehler zugewiesen.
- Orientierung an Bedeutsamkeit statt an Schwierigkeiten. die Prüfung soll mehr bedeutsame Aufgaben enthalten.
(S. 77-81)
Welche Handlungskonsequenzen können aus einer Prüfung gezogen werden?
- Welche SuS sind im Indifferenzbereich?
- Welche SuS haben bestimmte Lernziele nicht erreich und müssen besonders gefördert werden?
- Anknüpfung für Fördermassnahmen von SuS, welche das Lernziel klar überschreiten?
- Welche SuS brauchen Lern- oder Laufbahnberatung?
- Was ist im Unterricht noch einmal zu wiederholen?
- Konsequenzen für die Medien- und Methodenorganisation des Unterrichts?
(S. 83).
Sind Noten Leistungsmessungen oder -beurteilungen?
Die Verdecktheit und Abstraktheit der Bewertungen bei schulischen Leistungsbeurteilungen erzeugt eine bedenkliche Scheinobjektivität: Noten geben sich als Ergebnisse extakter Messvorgänge, während sie in Wahrheit Werturteile darstellen, die nur Aussagekraft haben, wenn man den normativen Standpunkt des Wertenden kennt, und Gültigkeit, wenn man diesen teilt.
(S. 86).
Was sind die 3 Bezugsnormen der Leitungsbeurteilung?
- Soziale Norm/kollektive Norm: Die Leistungen des Einzelnen werden nach ihrem Verhältnis zur Leistung einer Gruppe beurteilt.
- Kriteriale Norm: Der Beurteilung lieben fachlich-sachliche Anforderungen zu Grund, die unabhängig von der Gruppenleistung formuliert werden.
- Individuelle Norm: Ausschlaggebend ist der Lernfortschritt, der sich in einer Leistung zeigt.
(S. 87).
Welche Einflüsse spielen eine Rolle beim Entscheid für die ein oder andere Bezugsnorm der Leistungsbeurteilung?
Prämisse: Hinter allen Einflüssen stehen politische und gesellschaftliche Ziele.
Einflüsse:
- Allgemeine Erziehungsziele
- Gütekriterien für Messungen
- Praktikabilität
- Voraussetzungen
- Wirkungen
(S. 87f).
Erläutere das "normenintegrierende Anforderungsmodell"!
Nicht nur Leistungsbeurteilung, sondern auch Unterricht und Prüfung können nach 3 Bezugsnormen (sozial, kriterial, individuell) gestaltet sein. Und: Die Bezugsnorm kann ausser durch Niveauforderungen auch durch inhaltliche Auswahlentscheidungen und durch organisatorische Massnahmen gelöst werden. Hier liegt m.E. der Schlüssel zur Lösung des Bezgsnormenproblems: Ich schlage vor, alle Niveauforderungen nach kriterialen Gesichtspunkten festzusetzen, Inhalte und Organisationsformen jedoch nch individuellen Aspekten auszuwählen und die soziale Norm lediglich zur Legitimierung dieser drei Anforderungsmomente heranzuziehen. Demnach ist bei der abschliessenden Leistungsburteilung allein die kriterialen Norm zu Grunde zu legen.
Vgl. Grafik S. 101.
(S. 98).