Lernkartei (S) Stereotype (Seite 1 von 1)

Karten	15
Lernende	20
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	25.01.2014 / 07.02.2025
Weblink	https://card2brain.ch/box/s_stereotype
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Stereotyp

Begriff aus der Drucktechnik

Merkmalsmuster, die einer Gruppe als ganzer oder aber einer Einzelperson allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zugeschrieben werden.

Stereotype bleiben immer gleich

Stereotype ändern sich über die Jahre

Entstehung von Stereotypen (Petersen & Six-Materna)

Kognitive Prozesse

Persönliche Erfahrung

Soziales Lernen

Rechtfertigung sozialer Ungleichheit

ausschließlich durch Medien

Automatische Aktivierung von Stereotypen: Hat Einfluss...

... auf Verhalten (schießen/ nicht schießen auf Schwarze)

... auf Beurteilung (mir Priming-Effekt Stereotyp aktiviert)

... auf Kategorisierung (Merken der Aussage eher nach Hautfarbe als nach Inhalt)

.... auf Intelligenzzuschreibung (Zuschreibung der intelligenten Aussagen zu weißen Teilnehmern)

Das Kontinuum-Modell ( Fiske & Neuberg)

Wir können einen sozialen Interaktionspartner als Vertreter einer Kategorie wahrnehmen (z.B. Frau) oder als Person mit ganz individuellen Eigenschaften (Person die lächelt)

Sowohl stereotype als auch individualisierende Informationen tragen zur Eindrucksbildung bei.

wir bilden uns automatisch einen ersten Eindruck über die Person, der auf prägnanten, leicht beobachtbaren Eigenschaften wie z.B. Geschlecht, Hautfarbe

bei näherem Kennenlernen sammeln wir spezifischere Infos (die altern bleiben allerdings erhalten)

wenn eine Person ein Stereotyp aktiviert entwickeln wir eine Abneigung gegen sie

Das Zwei-Faktoren-Modell der Eindrucksbildung (Brewer)

wir nehmen eine Person zunächst einmal entsprechend den vorhandenen Schemata oder Stereotypen wahr.

Dieser Prozess ist automatisch.

Gehirn entscheidet unkontrollierbar zwischen einer kategorialen „top-down“- oder einer personalisierten „bottom-up“-Verarbeitungsstrategie

die weitere Wahrnehmung der Person ist nicht durch das aktivierte Stereotyp bestimmt

stereotype Verarbeitung wird nicht als automatischer Prozess verstanden, sondern als ein Verarbeitungsstil, der vom Wahrnehmenden bewusst gewählt wird.

Das Modell der parallelen Verarbeitung ( Kunda & Thagard)

zwei Prozesse: Stereotypen- und eigenschaftsbasierte Verarbeitungsprozesse.

Prozesse laufen parallel, also gleichzeitig ab

Stereotype haben keine besondere Bedeutung, gleiche Gewichtung wie alle Persänlichkeitsmerkmale

Die Prozesse bilden ein Netzwerk welches durch die Art der Verbindungen die Stärke des Stereotyps zeigt.

Gehirn entscheidet unkontrollierbar zwischen einer kategorialen „top-down“- oder einer personalisierten „bottom-up“-Verarbeitungsstrategie

Experimente zur Stereotypisiertung

Stereotype werden eher aktiviert wenn wir aufmerksam sind

Stereotype werden eher aktiviert wenn wir nicht aufmerksam sind

Wenn man das stereotype Verhalten eines anderen bemerkt lehnt man sich dagegen auf

Wenn man das stereotype Verhalten eines anderen bemerkt gleicht man sich ihm automatisch an (erbringt z.B. schlechtere Leisu0ngen)

Stereotype verändern unsere Wahrnehmung

Stereotype als Bedrohung: Stereotype-Threat-Theorie (Keller)

Gefühl der Bedrohung durch negative Stereotype

Angst, durch ihr eigenes Verhalten negative Stereotype bezüglich ihrer Gruppe unbeabsichtigterweise zu bestätigen.

Voraussetzung: Der Test muss einen hohen Schwierigkeitsgrad besitzen und bewertet werden

Voraussetzung: Das Stereotyp muss zur Situation passen und von der Vpn verinnerlicht sein.

Gegenbeispiel: Frauen sind schlecht in Mathe

Vorurteile nach Allport

stellen eine ablehnende oder feindselige Haltung gegenüber einer Person dar, die zu einer Gruppe gehört und deswegen dieselben zu beanstandenden Eigenschaften die man der Gruppe zuschreibt

Merkmalsmuster, die einer Gruppe als ganzer oder aber einer Einzelperson allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zugeschrieben werden.

Schutzfunktion für den Menschen

Aufwertung der Eigengruppe und Abwertung von Fremdgruppen

Hauptvorurteile: Rassismus, Sexismus, Altersvorurteile

Rassismus (Zick)

extremes Vorurteil im Sinne einer Abwertung von Menschen nach (quasi-) biologischen bzw. naturwissenschaftlichen Kriterien.

SYMBOLISCHE Rassisten lernen schon in der Kindheit, mit negativen Affekten auf Fremdgruppen

Symbolische Rassisten halten Vorurteile zurück, weil sie wissen, dass sie unangebracht sind vertreten

Symbolische Rassisten zeigen Vorurteile offen, weil sie sie mit der protestantischen Arbeitsethik verbunden sind

Symbolischer Rassismus ist gekennzeichnet durch die Leugnung, dass die Diskriminierung von Mitgliedern fremder Rassen anhält

Subtiler versus offener Rassismus

Es wird vermutet, dass viele Menschen wissen, dass Vorurteile sanktioniert werden, und daher ihre Ressentiments in subtilen Vorurteilen verstecken

Offener Rassismus zeigt sich in Widerständen gegen einen privaten und/oder intimen Kontakt mit Angehörigen der Fremdgruppe

Subtile Vorurteile zeigen sich zum Beispiel versteckt in der Verteidigung traditioneller Werte

Subtile Vorurteile zeigen sich zum Beispiel in der Befürwortung von gleichgeschlechtlichen Ehen

Aversiver Rassismus

mit konservativen rechten Ideologien verbunden

Einstellungen politisch Linker

egalitäre Normen unterstützen, ja sogar befürworten, jedoch unterschwellige Ängste und ein Gefühl der Unbehaglichkeit im Umgang mit Angehörigen ethnischer Minoritäten mit sich tragen

Sich Angehörigen anderer "Rassen" gegenüber höflich, korrekt, aber distanziert verhalten

Argumentation: gegen die "Vermischung von Rassen"

Sexismus (Six-Materna)

vorurteilsbesetzte Einstellungen und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit

Sexismusbegrif wird nie in engerer Bedeutung als Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts verwendet

Traditioneller Sexismus: die Betonung von Geschlechterunterschieden

Traditioneller Sexismus: Behauptung, dass Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern bereits realisiert ist

Moderner Sexismus: Behauptung, dass Maßnahmen, die auf eine Verbesserung des sozialen Status von Frauen abzielen, überflüssig sind.

Ambivalenter Sexismus (Glick & Fiske)

Es wird von einer überwiegend negativen Bewertung von Frauen ausgegangen

Da Männer aber in der Regel die Nähe von Frauen suchen, erscheint die Annahme einer ausschließlich negativen Bewertung von Frauen wenig plausibel

Benevolenter Sexismus prägt paternalistische Einstellungen gegenüber Frauen (Frauen sollten umsorgt und beschützt werden)

Altersvorurteile (Rothermund) --> alt ist, wer zwischen 65 und 80 Jahre alt ist

basieren nicht nur auf negativen, sondern auch auf positiven Elementen

Ältere Menschen als soziale Gruppe werden als ausgesprochen warm, und kompetent wahrgenommen.

Altersstereotype sind nicht mit der sozialen Rolle in der Gesellschaft verknüpft

Altersvorurteile und -stereotypen erfüllen kognitive, psychodynamische (motivationale) und soziokulturelle Funktionen

Soziale Identität: Der Wunsch nach einer positiven sozialen Identität der Eigengruppe führt zur Aufwertung der Eigengruppe und zur Abwertung der Fremdgruppe.

(S) Stereotype

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