Rhetorische Figuren

Der Parallelismus bezeichnet den gleichartigen Bau von zwei Sätzen oder Satzteilen. "Liebe vergeht, Hass besteht."

Der Chiasmus ist eine Kreuzstellung von Wörtern oder Satzgliedern, die sich in der Satzstrucktur entsprechen. "Konzepte zu entwickeln ist einfach, aber schwierig ist es, sie umzusetzen."

Die Inversion ist eine Umstellung der üblichen grammatischen Wortfolge. "Eine Bemerkung möchte ich noch anfügen." (statt: "Ich möchte noch eine Bemerkung anfügen."

Die Parenthese ist der Einschub eines Satzes in einen anderen. "Wir müssen - ich kann es nicht oft genug wiederholen - endlich die Strategie ändern."

Die Synonymie ist die Verwendung sinnverwandter begriffe zur Dartellung eines Sachverhalts. "Die Königin begrüsst alle Anwesenden. Die Landesmutter spricht nun zum Volk."

Die Ellipse ist die Auslassung eines Wortes oder eines Redeteils. "Herrliches Wetter heute." (Der Satzteil "Es ist" fehlt.)

Der Pleonasmus ist ein überfüssiger Zusatz zu einem Wort, da dieses schon die ganze Bedeutung enthält. "Damals war er schon ein alter Greis."

Die Tautologie ist eine Bezeichnung eines Begriffes durch zwei Wörter, die dasselbe meinen. "Ich bin voll und ganz Ihrer Meinung." (Die beiden Adjektive "voll" und "ganz" sind hier Synonyme.)

Die Triade ist eine Figur mit drei Elementen, meist verbunden mit einer Steigerung. "Er kam, sah und siegte."

Die Steigerung beginnt mit dem schwächeren Ausdruck und geht dann zum stärkeren Ausdruck. "Forschung ist teuer, aber Menschenleben sind unbezahlbar."

Die Antithese ist die Gegenüberstellung von Gegensätzen oder Gegenbehauptungen. "Er wurde gut bezahlt und entsprechend schlecht behandelt."

Das Oxymoron ist eine Verbindung wiedersprüchlicher Begriffe. "Die ganze Gruppe fiel in beredetes Schweigen."

Das Paradoxon ist eine scheinbar widersprüchliche Aussage. "Kunst ist nicht immer Kunst"

Die Rhetorische Frage ist eine Frage, auf die gar keine Antwort erwartet wird. "Wollen wir wirklich warten, bis es zu spät ist?"

Der Ausruf drückt Emotionalität und heftige Erregung aus. "Das darf doch nicht wahr sein!"

Bei einem Vergleich werden zwei Begriffe in Bezug zueinander gesetzt, um Ähnlichkeiten oder Unterschiede aufzuzeigen. Typisch ist die Formulierung " etwas ist wie etwas anderes." "Er steht da wie der Esel am Berg."

Das Anakoluth ist ein Satzabbruch. Die Satzkonstruktion wird anders als begonnen forgesetzt. "Wenn man bedenkt, dass - aber das ist nicht unser Thema."

Die Metapher ist ein sprachliches Bild. Ein anschaulicher Ausdruck wird auf einen anderen, meist abstrakteren Bereich übertragen. "Diese Hochschule ist eine anerkannte Kaderschmiede."

Die Personifikation ist eine Vermenschlichung einer Sache. " Die Datenbank ist das Gedächtnis eines Unternehmens."

Die Metonymie ist eine Namensvertauschung. Eine Bezeichnung wird für etwas verwendet, das damit sachlich, räumlich oder zeitlich zusammenhängt. " Bern hat in dieser Sache endlich entschieden." (statt: "Die Regierung hat in dieser Sache endlich entschieden

Die Synekdoche ist der Austausch eines Begriffs durch einen weiteren oder engeren Begriff. " Er ist ein kluger Kopf."

Die Periphrase ist die Umschreibung eines Wortes durch mehrere andere Wörter. "Seine Tage als Abteilungsleiter sind gezählt."

Ein Euphemismus ist eine beschönigende Bezeichnung für einen unangenehmen oder anstössigen Sachverhalt oder Begriff. "Auch dieses Jahr müssen wir wieder ein Null-Wachstum verzeichnen."

Die Hyperbel ist eine bewusste Übertreibung nach oben oder nach unten. "Das ist das absolut beste Angebot, das Sie finden können."

Die Litotes ist eine Untertreibung durch eine doppelte Verneinung oder eine Verneinung des Gegenteils. "Das ist keine schlechte Idee."

Die Anspielung ist eine Bezugnahme auf ein Ding, eine Person oder einen Sachverhalt, ohne dass diese Objekte ausdrücklich genannt werden. "Nicht ohne meinen Laptop" (Anspielung auf das Buch "nicht ohne meine Tochter")

Die Ironie ist eine bewusste Verstellung und funktioniert so, dass ein Sachverhalt durch sein Gegenteil bezeichnet wird. "Das hast du ja toll hingekriegt!"

Das Sprichwort ist eine feststehende Redewendung, die eine Lehre oder eine Moral ausdrückt. " Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."

Beim Phraseologismus handelt es sich um eine Redewendung, die immer in genau fixierter Form verwendet wird. Oft haben Redewendungen eine übertragene Bedeutung. "Alex kam vonm Regen in die Traufe" (d.h. es wurde noch schlimmer)

Ein Zitat ist eine wörtlich wiedergegebene Äusserung einer bekannten Person.

Dialektausdrücke sind spezielle Wörter, die einer regionalen Gruppe von Menschen zugerechnet werden.

Soziolektausdrücke sind spezielle Wörter, die einer bestimmten Gruppe von Menschen zugerechnet werden. "Das ist aber ziemlich uncool." (Jugendsprache)

Der Neologismus ist eine Wortneuschöpfung. "Das ist aber eindeutig eine Verschlimmbesserung."