Raumfahrtsysteme II

Gehalten an der TU Dresden im SS 2014

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Ronny Von Loh

Ronny Von Loh

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Crée / Actualisé 29.07.2014 / 05.08.2019
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4.39. Wie kann man eine Ausleuchtung eines ungleichmäßig geformten Zielgebietes mit einer einzigen Sendeantenne erreichen? Nennen und erläutern Sie dabei zwei Möglichkeiten!

- niedrige Elevation des Satelliten
- Multi Beam Antennen

4.40. Nennen Sie die Hauptbestandteile des „Link Budgets“ (Bezeichnung und Formelzeichen) !

PTX Transmitter Leistung, LFTX Transmitterverluste, PT Transmitterleistung, GT Antennengewinn, LT Ausrichtverluste, LA Atmosphärendämpfung, LFS Freiraumdämpfung

4.41. Nennen Sie 5 typische Stör- / Rausch- / Dämpfungsquellen beim Satellitenfunk!

- Atmosphäre, Wetter, Freiraumdämpfung, Elektronikrauschen, Ausrichtungenauigkeit, Umgebungsrauschen, Fremdkörperstrahlung, Polarisationsverluste (falsche Ausrichtung)

4.42. Breiten sich die elektrischen Feldlinien im Schwingkreis einer Dipolantenne senkrecht zu den magnetischen Feldlinien und in Richtung der Dipolachse oder senkrecht zur Dipolachse aus?

- Senkrecht zur Dipolachse

4.43. Nennen sie mindestens zwei Vorteile von Dezibel-Angaben in der Kommunikationstechnik!

- Einheitenlose Rechnung
- Größenordnungen verringern sich deutlich, bessere Abschätzung möglich
- nur Addition und Subtraktion nötig

4.44. Was verstehen Sie unter Polarisation in der Antennentechnik? Wann liegt lineare Polarisation vor? Welche Vor- und Nachteile hat die Nutzung der Polarisation?

- Polarisation: Schwingungsrichtung des E-Feldvektors
- Lineare Polarisation: Projektion in Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
- Vorteile: mehrfache Datenrate in einer Frequenz möglich
- Nachteile: Antenne muss in Ausrichtungsebene liegen

4.45. Wodurch wird die Effizienz einer Antenne beeinflusst?

Appertur und Wellenlänge

4.46. Skizzieren Sie das Richtdiagramm einer typischen Parabolantenne und bezeichnen Sie die Bereiche unterschiedlicher Strahlungsdichte!

Haupt-, Neben- und Rückkeule

4.47. Um den Antennengewinn in Abstrahlrichtung zu erhöhen, sollte die Nebenkeulendämpfung a) möglichst gering oder b) möglichst hoch sein?

b.)

4.48. Unter welcher Bedingung befindet sich ein Dipol in Resonanz mit der Wellenlänge?

Formel:

4.49. Beschreiben Sie das Funktionsprinzip einer Yagi-Antenne!

- Anregung der Direktoren und des Reflektors durch den Dipol
- Erregte Elemente strahlen nun ebenfalls ab(Phasenverschoben)
- in Längenrichtung: Überlagerung der Strahlung -->

4.50. Welche Vorteile besitzen so genannte „Phased-Array-Antennen“?

- Vorteile:
o sehr genaue Richtwirkung
o Elektronisch schwenkbar
o einfache Form
o hohe Redundanz
- Nachteile
o hoher Aufwand
o hoher Energiebedarf
o Richtwinkel eingeschränkt
o geringe Bandbreite

4.51. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer Offset-Parabolantenne und einer Casegrainantenne!

- Parabol(links): Einspeisung gegenüber des Reflektors
- Cassegrain: Einspeisung durch die Wand des Reflektors, mehrfache Reflektion

4.52. Nennen Sie 10 Anforderungen bzw. Aufgaben von Satellitenantennen!

- Verstärkung, Ausrichtgenauigkeiten, glatte Oberfläche, geringe Nebenkeulen, keine Störung von anderen Antennen, geringe Anfälligkeit für Degradation, geringe Verluste, Schwenkbarkeit, E-Mag. Feld reflektierend, Empfangen und Senden, geringes Gewicht, geringe Temperaturdehnung, Steifigkeit/Festigkeit, Versorgung mit möglichst konst. PFD

4.53. Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen der Antennenaperatur, dem Antennengewinn und der notwendigen Transmitterleistung. Warum werden sehr große Antennenaperturen am Satelliten nicht genutzt?

- zu großes Gewicht, zu großer Atmosphärenwiderstand, zu großes Transportvolumen (konventionelle Antennen)

4.54. Warum wird für Satelliten geringer Leistung eine Kommunikation im Bereich von ca. 1 bis ca. 10 GHz bevorzugt?

- je höher die Frequenz, desto höher der Energieverbrauch

4.55. Welche zwei Arten der Ausrichtung zwischen zwei Antennen müssen beachtet werden, um maximale Empfangsqualität zu erreichen?

- Polarisations- und Sichtwinkelausrichtung

4.56. Nennen Sie 2 Möglichkeiten der Polarisationsdämpfung!

- ungenaue Ausrichtung
- Geometrische Reflektion der Wellen

4.57. In der Kommunikationstechnik wird das Carrier-to-Noise-Ratio (Träger zu Rauschverhältnis) zur Beurteiluing der Kommunikationsqualität herangezogen. Allerdings sind die Angaben mit Vorsicht zu genießen, da zwei verschiedene Rechenvorschriften existieren, die auch das Träger-zu-Rauschverhältnis zwar gleich bezeichnen aber unterschiedlich definieren. Wie sind nun die beiden leicht zu verwechselnden und oftmals mit demselben Formelzeichen bezeichneten Träger-zu-Rauschverhältnisse „Träger-zu-Rauschleistungsverhältnis“ und „Träger-zu-Rauschleistungsdichteverhältnis“ definiert? Nennen Sie jeweils einen Grund für deren Betrachtung!

- C/N, Bandbreite des Rauschens vor Ort muss bekannt sein, bzw. C/N0

4.58. Was versteht man unter EIRP?

- Effectice isotropically radiation power

- Leistung, die ein isotroper Strahler besitzen muss, um gleiche Leistungsdichte, wie eine Antenne zu besitzen

4.59. In Europa gibt es in 30 verschiedenen Städten Vertretungen (Büros) des europäischen Konzerns „SPACE-CHEESE“. Die dort arbeitenden Ingenieure müssen an wöchentlichen firmeninternen Marketing-Konferenzen sowie an technischen als auch projetkübergreifenden Meetings teilnehmen. Durch die steigenden Benzinpreise steigen auch die Reisekosten. Daher gibt diese Firma eine Phase 0 Studie für ein Satellitensystem names „FantasySAT Friedrich-Engels“ in Auftrag, welches „closed-circuit“ Videokonverenzen zwischen allen Vertretungsbüros ermöglichen soll. Dieses System soll aber auch anderen möglichen Nutzern, welche von zu Hause aus arbeiten, zur Verfügung gestellt werden. a) Listen Sie mögliche Missionsziele des Satellitensystems auf! b) Welche Anforderungen (Top Mission Requirments) resultieren für das Kommunikationssystem?

- Videoübertragung in Echtzeit --> hohe Datenrate --> Verschlüsselung
- Erreichbarkeit auch über terrestrische Systeme --> MSC/ISC Anbindung
- Ständige Erreichbarkeit
- Abdeckung Europas --> GEO Satellit?

4.63. Warum werden zur ISL-Kommunikation meist Frequenzen um die 60 GHz verwendet?

- hohe Datenrate, stark konzentrierte Keule, befindet sich außerhalb der dämpfenden Atmosphärenschicht

4.64. Nennen und erläutern Sie die drei Hauptmodulationsverfahren!

- Phase-Shift-Keying - Phasenverschiebung
- Frequenz-Shift-Keying - Frequenzverschiebung
- Amplitude-Shift-Keying - Amplitudenverschiebung

4.65. Welches sind die drei meist verwendeten Multiplex-Verfahren? Worin unterscheiden diese sich?

- FDMA Frequency Division Multiple Access - parallele Übertragung auf versch. Frequenzen
- TDMA Time Division Multiple Access - Serielle Übertragung/Senden hintereinander
- CDMA Code Division Multiple Access - durch math. Verfahren codiertes Signal

4.66. Warum sollte die Abtastrate zur Digitalisierung analoger Signale höher als das Nyquist - Theorem sein? Und warum werden analoge Signale grundsätzlich nicht mit einer bspw. um den Faktor 50 höheren Abtastrate digitalisiert?

- min. mit doppelter Frequenz oder besser mit 2,2-facher, sonst zu große Fehler
- 50fach zu aufwendig/nicht möglich/nicht nötig

4.67. Was verstehen Sie unter Quantisierung?

- endliche Aufteilung des gesamten Wertebereichs des Analogsignals (mit Rundung)

4.68. Wie viel Amplitudenstufen und wie viel Abtastimpulse stehen zur Digitalisierung beim 5-PAM-Verfahren zur Verfügung, wenn das Signal mit 4 Bit kodiert wird? Berechnen Sie den maximalen Quantisierungsfehler!

Formel

4.69. Wie ist die digitale Signalrate [bps] definiert?

- Digitale Abtastrate in Bit pro Sekunde = Abtastfrequenz ∙ Codewortlänge

4.70. Nennen und erläutern Sie mind. 3 Verfahren zur Umwandlung digitaler Daten in digitale Signale (sog. Signalkodierung)!

- NRZ - Non-Return-to-Zero - fester Pegel, Signalwechsel an Pegelgrenzen
- RZ - Return-to-Zero - für halbes Intervall 1 Pegel hoch, bei 0 keine Veränderung
- Differential Manchester - Grundsätzlich in Intervallmitte ändern, bei 0 zusätzlich am Anfang

4.71. Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung! a) Das Signal zu Störverhältnis durch Quantisierungsfehler sinkt mit der Anzahl der Bits pro Abtastvorgang.
b) Der Digitaliserungsfehler steigt mit der Anzahl der Abtastimpulse.

beide Falsch

4.72. Mehrere analoge Signale der Nutzlast eines Satelliten sollen digitalisiert, auf Trägerfrequenzen moduliert und auf nur einem Übertragungsweg gebündelt zur Bodenstation übertragen werden. Die quasi-standardisierte Satellitenplattform „Fantasy-Space-Bus Rene-Descartes“ der Firma SPACE-CHEESE verwendet die Verfahren BPSK, PCM, TDMA, PAM und NRZ-S. Erläutern Sie diese Verfahren und in welcher Reihenfolge wenden Sie diese an?

- Analog - PAM - PCM - NRZ-S - BPSK - TDMA
- Analog - quantisieren - digitalisieren - codieren - modularisieren - multiplexen

4.73. Nennen Sie einen Vor- und einen Nachteil des QPSK - Verfahrens!

- 2 Bit aufeinmal - aber Schwierig einzustellen (auf 4-verschiedene Frequenzen)

4.75. Wie ist die Bitfehlerrate BER definiert? Wodurch wird diese beeinflusst?

- Häufigkeit von empfangenen Bitfehlern durch Gesamtbitzahl
- Abhängig vom verwendeten Verfahren

4.76. Warum wird sehr oft das BPSK - Verfahren bei niedrigem Störabstand verwendet?

- weil damit Kombination aus niedrigem Eb/N0 und niedriger Bitfehlerrate möglich ist

4.79. Neue Satelliten unterliegen dem Trend einer Erhöhung der on-board Prozesse (Bearbeitung von Daten im Satelliten). Was sind die Gründe dafür? Welche Auswirkungen hat dies auf das Kommunikationssystem und auf andere Subsysteme?

- Senden der fertigen Daten möglich
- Bessere Ausnutzung der Bandbreite -- > mehr Kanäle möglich
- größerer Energiebedarf, erwärmt sich stärker

5.14. Warum sollte die Temperatur der Elektronik eines RFZ möglichst stabil sein, auch wenn die elektronischen Komponenten innerhalb eines großen Temperaturbereiches arbeiten können?

Elektrische Eigenschaften fast aller elektrischer Komponenten sind Temperaturabhängig. Ihr Elektroniker wird eine ausgeglichene Temperatur haben wollen.

6.1. Nennen Sie mindestens fünf der in der Luft- und Raumfahrt gebräuchlichen Projektphasen, geben Sie deren Kurzbezeichnung an (Buchstaben) und beschreiben Sie kurz die jeweiligen Aufgaben und wichtigsten Meilensteine!

0 - Missionsanalyse, finden der Mission objectives, Finanzierbarkeit prüfen, MDR Mission definition review
- A - Machbarkeitsstudie, in bez. auf Technologien, Geld, Risiken prüfen, Eine Mission/Ziel auswählen, PRR Preliminary Requirements Review
- B - Preliminary Definition, Subsysteme auswählen, Requirements festlegen, PDR Preliminary Design Review
- C - Detailed Definition, Vervollständigen des Designs, Vorbereiten auf Fertigung, CDR critical Design Review
- D - Produktion und Qualifizierung, Herstellung ,Tests, AR Acceptance Review
- E - Benutzung
- F - Disposal - Entsorgung

6.15. Nennen Sie mindestens sechs verschiedene Tests, die an Satelliten durchgeführt werden sollten!

- Funktionstest, Shock-Tests, Thermal-Balance, Thermal-Zyklus, Thermal-Vakuum, Vibrationstests, EMC-Tests

6.22. Erläutern Sie folgende in ESA und NASA Projekten / Aufträgen standardisierte Begriffe und deren Aufgaben / Nutzungsaspekte!
a) NCR - Non-Conformance Report - Nichteingehaltene Vorschriften/Berechnungen/nicht vorhergesehene Ereignisse
b) RFW
c) RFD
d) RID
e) DCL
f) DML

a) NCR - Non-Conformance Report - Nichteingehaltene Vorschriften/Berechnungen/nicht vorhergesehene Ereignisse
b) RFW - Request for Waiver -Wenn Requirement nicht eingehalten werden kann
c) RFD - Request for Deviation - geringfügige Abweichung von Requirements nötig
d) RID - Review Item Description - Kontrollwerkzeug des Auftraggebers, Änderungen/benötigte Dokumente, wenn etwas nicht korrekt berechnet wurde...
e) DCL - Declared Components list - Art Stückliste
f) DML - Declared materials list - alle Materialen inkl. Eigenschaften und Gefahren

6.23. Was ist eine FMECA und warum wird diese durchgeführt?

- Analyse von Fehlerarten und Ursachen, daraus resultierende Gefahren und Folgen
- Definition des Objekts - Funktionsprüfung - Fehlerart - Ursache - einordnung in Missionsphase - Fehlerermittlung(visuell, akustisch...) - Vorschläge für Fehlerausgleich - beurteilung der Schwere des Problems - Fehlerwahrscheinlichkeit - Kritikalität - korrektive Maßnahmen vorschlagen
- Um kritische Fehler vorzeitig abschätzen zu können, Sicherheit/Redundanz erhöhen