Radiochemie (Allg. Chemie II)

Einführung Universität Bern im Rahmen der Allg. Chemie II Vorlesung, gelesen von Prof. Dr. Andreas Türler. Frühlingssemester 2014

Einführung Universität Bern im Rahmen der Allg. Chemie II Vorlesung, gelesen von Prof. Dr. Andreas Türler. Frühlingssemester 2014

Charlotte Müller

Charlotte Müller

Set of flashcards Details

Flashcards 48
Language Deutsch
Category Chemistry
Level University
Created / Updated 22.02.2014 / 23.02.2014
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Thomsonsches Atommodell

positiv und negativ geladene Materie ist homogen verteilt (kein Kern)

Rutherfordsches Atommodell

positiv und negativ geladene Materie ist nicht homogen verteilt. (pos. in Kern, neg. in Hülle -> Bewiesen durch Rutherfordschen Streuversuch)

Nuklide

Protonen: Z (Ordnungszahl)

Neutronen: N (Neutronenzahl)

Nukleonen: N + Z = A (Massenzahl)

AZ oder ANamen

Masse, Bindungsenergie

M(Z, A) = Z * MH + (A - Z) * MN - BE / c2

Regeln für die Stabilität der Nuklide

p gerade, n gerade (g,g) 158 (häufigste)

p gerade, n ungerade (g,u) 53

p ungerade, n gerade (u,g) 50

p ungerade, n ungerade (u,u) 4

Allg. desto weniger n in Kern, desto stärker Bindung, dasselbe gilt für p+

Nukleidkarte (Farben)

blau: Beta- Zerfall; Neutronenüberschuss: n -> p + e + vE

rot: Beta+ Zerfall; Protonenüberschuss: p -> n + e + VE (Energie nötig, da Masse entsteht -> nicht natürlich!)

gelb: Alpha Zefall; Schwere Kerne: AZ -> A-4(Z - 2) + 4He2+ (grün zerplatzen)

Gamma Zerfal; angeregte Kerne AZ* -> AZ + Gamma (Photonen)

Karlsruher Nuklidkarte

Zeile: Gleiche Isotope (n)

Diagonal: Gleiche Massenzahl (isobar)

Faustregel Radioaktivität

p ungerade

Ab Bi mit Tc und Pm

Massenzahlen über 230 instabil

Magische Zahlen: 2, 8, 20, 28, 50, 82, 126. (stabil)

Natürliche radioaktive Isotope

235U / 238U / 40K (Banane)

In Atmosphäre: 3H, 7Be, 10Be, 14C, 32Si

2 Isobarenregeln

1. A ungerade (g,u & u,g) -> nur 1 stabiles Nuklid

2. A gerade (u,u & g,g) -> 2 stabile Nukleide

Strahlung

Direkt ionisierende Strahlung: Geladene Teilchen, die ihre Energie schnell verlieren (e, p, Alpha)

Indirekt ionisierende Strahlung: ungeladene Teilchen, die ihre Energie in einem geringeren Mass verlieren. Sie wechselwirken nur mit Elektronen (Photonen) 

Quellen

Offene: Quelle, bei der ein Kontaminationsrisiko besteht (Ausschütten von Flüssigkeit, Gas, Pulver,...)

Geschlossene: Quelle, die so gebaut ist, dass die radioaktive Substanz nicht entweichen kann (Vorlesungsexperimente)

Strahlendosis und Dosisleistung

Energiedosis: D = dE / dm Einheit: Gy = Gray = J/kg

Äquivalentdosis: H = Dq wobei q der Bewertungsfaktor ist (Für Gamma, X und n = 1; Für n, p = 10 und für Alpha = 20). Einheit: Sv = Sievert 

Effektive Dosis: E = H w wobei w der Bewertungsfaktor ist (Für jedes Organ verschieden). Einheit: Sv = Sievert

Dosisabschätzung

Exposition:

1. Externe Bestrahlung (durch offene oder geschlossene Quellen; Gamma-, Röntgen- und harte Beta-Strahlen)

2. Hautkontamination (Durch flüssige oder staubförmige Quellen)

3. Inkorporation (Wenn feste oder gasförmige Stoffe in den Körper gelanden)

Dosisgrenzwerte

Allg. Bevölkerung: 1 mSv/Jahr

Beruflich strahlenexponierte Personen, 16 - 18 J.: 5 mSv/Jahr

Beruflich strahlenexponierte Personen, über 18 J.: 20 mSv/Jahr

Beruflich strahlenexponierte Personen, schwanger: 2 mSv/Jahr

Beruflich strahlenexponierte Personen, Augenlinse: 150 mSv/Jahr

Beruflich strahlenexponierte Personen, Haut, Hände, Füsse: 500 mSv/Jahr

Alpha-Strahlen

 

4He, 2-fach positiv, aus dem Kern nach spontaner Umwandlung, Energie diskret, wird stark abgebremst im Inneren von Materie (100µm i. Gewebe, 8cm in Luft), stark ionisierend, üblich bei Massenzahlen über 209 und Ordnungszahlen über 82, Alpha-Teilchen wird mit hoher kinetischer Energie aus Kern geschleudert -> Rückstoss, falls Summe der kinetischen E geringer als Zerfallsenergie, hinterbleibt Kern in angeregtem Zustand (Gamma-Strahlen)

Beta-Strahlen

e-, einfach negativ oder e+, einfach positiv, aus dem Kern nach spontaner Umwandlung, Energie kontinuierlich, werden in Materie gestreut und gebremst (4cm in Gewebe, 10cm in Luft), wenig ionisierend

Neutronen

n, neutral, aus dem Kern nach induzierter Umwandlung oder Spaltung, Energie diskret oder kontinuierlich je nach Kernreaktion

Gamma-Strahlen

Neutral, aus dem Kern nach Umwandlung (induziert oder spontan), Energie diskret, kleine Wellenlänge, bei angeregtem Zustand

Charakteristische Röntgen-Strahlung

Neutral, aus der Hülle nach spontanem Elektronen-Einfang (K-Strahler) oder Platzwechsel eines Elektrons, Energie diskret

Röntgen-Bremsstrahlung

Neutral, bei Abbremsen eines Elektrons im Kernfeld, Energie kontinuierlich

Wichtigste Zerfallsgesetze

N(t) = N0 e-λt  -> ln N0 / N = λt

A = λN (Zerfälle pro Sekunde (Detektro))

T1/2 = ln(2) / λ -> λ = ln(2) / T1/2

τ = 1/λ

N / N0 = A / A0

A(t) = A0e-λt

Andwendungen

Radioaktivität für analytische Zwecke, für Altersbestimmungen und für medizinische Anwendungen

Aktivierungsgleichung

A0σ Φ N ( 1 - e-λt(B))

1. Neutroneneinfangsquerschnitt (10-24 cm2)

2. Neutronenfluss (n / cm2 s)

In Klammer: Korrekturfaktor; Zerfall während Bestrahlung

3. Zahl der Atome 

4. Zerfallskonstante (1/s)

5. t(B) = Bestrahlungsdauer (s)

Ablauf einer NAA

Genaues wägen der Probe

Genaues wägen der Referenz (Au/Al - Draht)

Bestrahlung im Reaktor

Transport zum Ge-Detektor 

Messen von Probe und Standard in genau definierter Geometrie 

Auswertung der Spektren, berechnen der Elementgehalte

Kernkraft

Stärker als elektrostatische Abstossung, jedoch kleine Reichweite (Klebstoff)

Einstein-Gleichung

dE = dm * c2

mit c = 2.997925 * 108 m / s

Szintillationszähler

Zinksulfid absorbiert E, wandelt in Licht um (fluoresziert) & erzeugt Lichtblitz

Geiger-Müller-Zähler

Strahlung durch dünnwandiges Fenster, e aus Ar rausgeschlagen -> Ar+. I. d. Mitte des Rohres ist ein Draht  (+); Rohrwand (-) -> elektrisches Potential

Wilson-Nebelkammer

Strahlung wirkt ionisierend auf Luft -> Luft i. Kammer gesättigt, Kolben expandiert und kühlt ab -> Luft übersättigt, Flüssigkeitstropfen kondensieren an Ionen

Altersbestimmung mit 14C

14CO2 in Atmosphäre wird von Pflanzen aufgenommen -> Wir essen Pflanzen -> konstantes Verhältnis 12C/14C -> nach Tod wird Verhältnis grösser

Geologische Altersbestimmung

Atom mit längster Halbwertszeit ist geschwindigkeitsbestimmend. 

Teilchen-Beschleuniger

Serie von Rohren, pos. / neg. geladen, nach durchquerung von Teilchen wird umgepolt -> Beschleunigung

Schnelle / Langsame Neutronen

schnell: hohe kinetische E, aus Kernreaktionen

langsam: durch Moderator abgebremst (Neutronen-Einfang-Reaktionen)

Nomenklatur Transurane

Griechische Zahlwörter Ordungszahl + ium:

Bsp. 114 un - un - quad - ium, Symbol: uuq

0 nil, 1 un, 2 bi, 3 tri, 4 quad, 5 pent, 6 hex, 7 sept, 8 oct, 9 enn

Erste Kernspaltung

Beschrieben durch Otto Hahn und Friedrich Strassmann 1938, gedeutet von Lise Meitner und Otto Richard Frisch.

Kernreaktor

Brennstäbe: UO2 in Rohren aus Edelstahl oder Zirconium-Legierung, umgeben von Moderator (Bsp. Wasser)

n werden durch Moderator gebremst und v. 235U eingefangen. Neutronenreproduktionsfaktor muss nahe bei 1 liegen. 

Kontrollstäbe: Cadmium, Bor-haltigem Stahl -> fangen leicht Neutronen ein. 

Kernreaktor

Brennstäbe: UO2 in Rohren aus Edelstahl oder Zirconium-Legierung, umgeben von Moderator (Bsp. Wasser)

n werden durch Moderator gebremst und v. 235U eingefangen. Neutronenreproduktionsfaktor muss nahe bei 1 liegen. 

Kontrollstäbe: Cadmium, Bor-haltigem Stahl -> fangen leicht Neutronen ein. 

Kernreaktor

Brennstäbe: UO2 in Rohren aus Edelstahl oder Zirconium-Legierung, umgeben von Moderator (Bsp. Wasser)

n werden durch Moderator gebremst und v. 235U eingefangen. Neutronenreproduktionsfaktor muss nahe bei 1 liegen. 

Kontrollstäbe: Cadmium, Bor-haltigem Stahl -> fangen leicht Neutronen ein. 

Kernreaktor

Brennstäbe: UO2 in Rohren aus Edelstahl oder Zirconium-Legierung, umgeben von Moderator (Bsp. Wasser)

n werden durch Moderator gebremst und v. 235U eingefangen. Neutronenreproduktionsfaktor muss nahe bei 1 liegen. 

Kontrollstäbe: Cadmium, Bor-haltigem Stahl -> fangen leicht Neutronen ein.