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Produktionstechnik Zusammenfassung FS2015 vgl. ZF Rüdlinger

Produktionstechnik Zusammenfassung FS2015 vgl. ZF Rüdlinger


Kartei Details

Karten 64
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.06.2015 / 21.01.2017
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Giessen

Near-Net-Shape

Ist eine Endkonturnahe industrielle Fertigungstechnik

  • Der erste Produktionsschritt ist sehr nahe an der finalen (netto) Form
  • Reduzierung der traditioneller Nachbearbeitung
  • Bis zu zwei Drittel Kosteneinsparung

Klassische Giessfehler

  • Lunkerbildung
  • Poren
  • Warmrisse
  • Seigerung

Giessfehler

Lunkerbildung

Entstehung

  • Entsteht durch den Volumenschwund ber der Erstarrung der Schmelze
    • Bilden sich in grösseren Ansammlungen von Materia

Vermeidung

  • durch nachspeisung von Material
  • Verlagerung der Wärmezentren durch externe Speiser
  • gelenkte Erstarrung
  • optimale Metallurgie
  •  

Giessfehler

Poren

Poren sind Mikrolunker, welche oft bei der Gasbildung beim Abkühlen / Erstarren der Schmelze entstehen

  • Vermeidung wie bei Lunkerbildung (Nachspeisung, verlagerung Wärmezentren, optimale Metallurgie, gelenkte Erstarrung)

Giessfehler

Warmrisse

Entstehung

Warmrisse entstehen beim Abkühlen der Schmelze. Erstarrungsspannungen am Übergang zwischen flüssigem und festem Material.

Vermeidung

  • schnelle Speisung des Materials
  • naheutektischen Legierung

Giessfehler

Seigerung

Ursache

  • Das Material wird bei der Abkühlung nicht homogen aufgeteilt
  • Konzentrationsunterschiede innerhalb eines Kristalls oder Blockes der Legierung

Vermeidung

  • langsames Abkühlen

Geometrien

Ecken

 

Beim Giessen in Ecken oder bei Kanten muss stets ein Radius vorhanden sein. Je grösser der Radius desto besser

Geometrien

Verstrebungen

Klumpenartige Materialansammlungen sollten vermieden werden. Bei diesen besteht eine erhöhte Gefahr von Lunkerbildung. Alternativ kann ein Kern konzipiert werden

Geometrien

Form

  • Die Gussform kann hoch komplex aber auch einfach sein
  • Dünne Wandstärken wegen Formfüllungs- und Fliessvermögen der Schmelze vermeiden
  • Formschrägen konstruieren
  • Hinterschnitte vermeiden

Giessbare Wekstoffe

Kohlenstoffgehalt

Eisen:

  • Kohlenstoffgehalt von 0% bis 4.5%
  • Optional Silizium oder Mangan als Basislegierung (Korrosionsschutz)
  • Kohlenstoff > 2% = Gusseisen
  • Kohlenstoff < 2% = Stahlguss

Giessbare Werkstoffe

Legierungen

Silizium beeinflusst

  • die Erstarrungsgeschwindigkeit
  • der Eutektische Punkt
    • Ist der Punkt, an dem die niedrigste Temperatur erforderlich ist um das Material über die Eutektische Linie (Schmelzlinie) zu bringen

Giessbare Werkstoffe

3 Punkte des Giesswerkstoffs

Formfüllungsvermögen, Fliessvermögen und Erstarrungsmorphologie

Schweissen

Schweissen

  • Vorgang um Werkstoffe unter Anwendung von Wärme und/oder Druck derart vereinigt, dass sich ein kontinuierlicher innerer Aufbau der verbindenden Werkstoffe ergibt.
  • Ein Schweisszusatz, dessen Schmelztemperatur von gleicher Grössenordnung ist wie der des Grundwerkstoffes, kann zugeführt werden.
  • Ergebniss des Schweissens ist die Schweissnaht

Schweissen

Löten

  • Hartlöten (ab 450 Grad)
  • Weichlöten (bis 450 Grad)
  • Hochtemperaturlöten (ab 900 Grad)
  • Fugenlöten

Werkstoffe werden mit Hilfe eines Zusatzes verbunden, welcher eine niedrigere Schmelztemperatur als die zu fügenden Grundwerkstoffe hat.

Die Grundwerkstoffe schmelzen nicht

Flussmittel oder schützende Atmosphäre (Schutzgas / Vakuum) können verwendet werden

Bindung über Diffusionsvorgänge von Lot und Grundwerkstoff

Schweissen

Kleben

Beim Kleben werden zwei gleich oder unterschiedliche Werkstoffe durch eine artfremde Substanz (Klebstoff, Zwischenschichten) verbunden ohne das sich die Werkstoffe verändern

Die Öberflächenhaftung zwischen Klebstoff und Fügeteil wird als Haftung genutzt

Das Kleben hat grössere Bedeutung für das Verbinden von glatten, grossflächigen und unterschiedlichen Werkstoffen

Schweissen

Unterpulverschweissen (UP)

Elektrode

  • Elektrode kann als Draht, Band oder Profil vorliegen
    • Ihre Oberfläche wird verkupfert, verbonzt oder verzinkt (Korrosionsschutz, besserer Stromübergang)
  • Elektrodenquerschnitt und Pulverart bestimmen die Stromstärke

DC/AC

  • Wechselstrom für besondere Anwendungen beim Tandemschweissen
  • Gleichstrom
    • Pluspolung beim Verbindungsschweissen
    • Minuspolung beim Auftragsschweissen

 

Schweissen

Unterpulverschweissen (UP)

Verfahrensvarianten

Leistungssteigerung durch folgende Verfahren:

  • Mit Kaltdraht
  • Mit Doppellichtbogen
  • Mit Doppelkopf, hinter- oder nebeneinander
  • Mit Bandelektrode
  • Mit metallischen Füllstoffen
  • Mit Plattenelektroden
  • Mit Serien- bzw. Drehstromlichtbogen

Schweissen

Widerstandsschweissen

Funktion

Um eine Schweisslinse zu erzeugen, muss die temperatur in den miteinander zu verschweissenden Materialien ansteigen, im Allgemeinen bis zur Schmelztemperatur

Beim Widerstandsschweissen wird die Wärme innerhalb des Materials erzeugt, indem der elektrische Schweissstrom durch die Widerstände im Material fliesst.

Schweissen

Widerstandsschweissen

Verfahrensmerkmale

  • Werkstücke müssen überlappend sein
  • Stiftförmige Elektroden (Stromkonzentration)
  • Linsenförmige Verbindung

Schweissen

Reibschweissen

Funktion

  • Ist ein Warm-Pressschweissverfahren
  • Die Wärmeeinbringung erfolgt rein mechanisch durch Reibungswärme
    • unter drehender Relativbewegung und gleichzeitiger Krafteinwirkung an den Fügeflächen
  • Von zwei eingespannten Werkstücken wird eines in Drehung versezt
  • Die Werkstücke werden durch eine axiale Zustellbewegung an der Schweissstelle in Kontakt gebracht

Gute Eignung für schwierige Werksotffe und Werkstoffkombinationen

Schweissen

Reibschweissen

Anwendungsbereich

  • Rotations- und Nichtrotationssymetrische Voll- und Hohlquerschnitte
  • Verschweissen von unterschiedlichen Materialien möglich

Schweissen

Bolzenschweissen

  • Verbinden von stiftförmigen Bolzen mit flächigen Wekstücken durch Pressschweissen
  • Vereinigung erfolgt im plastischen oder flüssigen Zustand der Schweisszone
  • Bolzenstirnfläche und Grundwerkstoff schmelzen dabei an
  • Nach Ablauf der Schweisszeit taucht der Bolzen mit geringer Kraft (<100N) in das Schmelzbad ein
  • Kurz danach wird der Strom abgeschaltet
  • Es gibt Verfahren mit einem Keramikring als Sauerstoffschutz oder mit Schutzgas (meist Argon)

 

Anwendung

  • universelle transportable Einsatzmöglichkeit
  • Für Serien- und Einzelanfertigung geeignet

Schmieden

Begriff

Ändern der Form eines festen Körpers unter Beibehaltung des Stoffzusammenhalts und der Masse bzw. des Volumens

Schmieden

Massiv umgeformte Bauteile

  • Werden zum Übetragen von Kräften und Bewegungen eingesetzt
  • Müssen hohen statischen und dynamischen Belastungen sowie Verschleiss standhalten
  • Werden für raum- und gewichtssparende Konstruktionen verwendet --> Voraussetzung: Knetwerkstoffe

Schmieden

Ziele

  • Änderung der Form
  • Änderung der Oberflächenbeschaffenheit (Walzen)
  • Änderung bzw. optimierung der Werkstoffeigenschaften

Schmieden

Vegleich

Freiformschmieden / Gesenkschmieden

Siehe Tabelle

Schmieden

Schmiedbare Werkstoffe

Siehe Bild

Schmieden

Material für Kaltmassivumformen

  • Stahlsorten mit Kohlenstoffgehalt <0.5%
  • Legierungsbestandteil ca. 5%
  • Vorwiegend Aluminium, z.T. Kupfer, Titan etc.

Schmieden

Material für Warmmassivumformen

  • Stähle C-Gehalt <2.06%
  • Jegliche Legierungen, welche Knetwerkstoffe sind
    • Reagieren auf Druck nicht mit Bruch sondern mit plastischer Verformung

Schmieden

Gesenkschmieden

Siehe Bild

Messtechnik

Messunsicherheit

Die Abweichung bei mehrmaligem Messen mit dem gleichen Messinstrument am gleichen Messobjekt und Stelle entstehen kann

  • Spiel
  • Parallaxe (Ablesefehler)
  • Schieblehre (Druck)
  • Nullung
  • Approximierung der Resultate durch Maschinen (Rundungsfehler)

Messtechnik

Messwertbeeinflussung

Mensch: -Qualifikation -Motivation

Messmethode: -Messpunktauswahl -Genauigkeit

Umwelt: -Druck  -Temperatur -Luftfeuchtigkeit -Staub/Sauberkeit

Auswertungsmethode: -Mathematische Modelle  -Messwertverknüpfung  - Statistische Modelle

Messobjekt: -Zügägnlichkeit  -Oberfläche  -Form  -Material

Prüfmittel: -Empfindlichkeit  -Messbereich  -Zeit/Kosten  -Auflösung

Aufnahmevorrichtung: -Stabilität  -Geometrischer Fehler  -Messunsicherheit  -Kalibrierung

Messtechnik

Messunsicherheit

Auswirkungen

  • Messunsicherheiten können das Messergebnis verfälschen
  • Das Toleranzfeld der Messgrösse wird durch die Messunsicherheit eingeschränkt
  • Man sollte möglichst die mittlere Toleranz erreichen

Messtechnik

Messunsicherheit

Welche Messmethode

  • Jede Messmethode hat eine andere Messunsicherheit
  • Messpunktauswahl (Wo wird gemessen, Wie genau wird gemessen?)

Messtechnik

Messunsicherheit

Messmethoden

Taktile Messtechnik

  • Messung durch Antasten
  • Schaltende und messende Systeme
  • Punktuelle Messung
  1. Messchieber / Tastschnittgerät
  2. Mikrometer / Bügelmessschraube

Optische Messtechnik

  • Messung durch Bilder
  • Flächenhaft bei Scanner
  • Berührungslos
  1. Laser-Scanning / Lichtmessung
  2. Röntgenmikroskopie

Messtechnik

Gestaltabweichung

Siehe Bild

Messtechnik

Filter

Profilfilter

Profilfilter trennen die Messung eines Profils in langwellige (niederfrequente) und kurzwellige (hochfrequente) Anteile auf. Die kurzwelligen Profilanteile bilden die Rauheit des Profils ab und die langwelligen die Mittellinie des Profils (z.B. Welligkeit)

Messtechnik

Filter

Hochpassfilter

Als Hochpassfilter wird ein Filter bezeichnet, der lediglich Frequenzen (Ausschläge der Rauigkeit) die oberhalb einer definierten Grenzfrequenz passieren lässt

Messtechnik

Filter

Tiefpassfilter

Filter der lediglich Frequenzen ( Ausschläge der Rauhigkeit) die unterhalb einer definierten Grenzfrequenz passieren lässt

Messtechnik

P-, R-, W-Profil

lt / ln / lr

Oberflächenprofile – Gesamthöhe des Profils
Mit dem Tastschnittverfahren wird das Profil einer Oberfläche
zweidimensional erfasst.


Das ungefilterte Primärprofil (P-Profil) ist das tatsächlich gemessene
Oberflächenprofil.

Durch dessen Filterung entstehen das Welligkeitsprofil (W-Profil)
und das Rauheitsprofil (R-Profil).

Bestimmende Größe für die Grenze zwischen Welligkeit und Rauheit ist die Grenzwellenlänge
λc (Cut-off).

Es gelten alle Kenngrößendefinitionen sowohl für das Rauheits- als auch das Primär- und Welligkeitsprofil.
Die Kennzeichnung des Profiltyps erfolgt durch die Großbuchstaben P, R oder W. Die Gesamthöhe Pt, Wt bzw. Rt des jeweiligen Profiltyps ist die maximale Höhe zwischen der höchsten Spitze und des tiefsten Tals des Profils der Messstrecke.


Grenzwellenlänge
Die Taststrecke lt ist die Gesamtlänge der Tasterbewegung während des Tastvorgangs. Sie ist größer als die Messstrecke ln, um mit dem Profilfilter das Rauheitsprofil bilden zu können Mit Ausnahme von Rt und Rmr(c) sind die Rauheitskenngrößen innerhalb einer Messstrecke ln definiert. Ermittelt werden sie jedoch als Mittelwert aus fünf Einzelmessstrecken lr. Die Einzelmessstrecke lr entspricht der Grenzwellenlänge λc.