Psychopharmakologie
Medis aus der klinischen Psychologie
Medis aus der klinischen Psychologie
Kartei Details
Karten | 54 |
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Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 25.11.2012 / 06.12.2020 |
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In welchen Formen kann man Medis einnehmen?
Was für Substanzklassen gibt es in der Psychopharmakologie?
Was bedeutet Pharmakon?
Ist greischisch und heisst Medikament
Vor- Nachtteile von oralen Medikamenten und Wirkungsformen
ist schwierig, weil sie oft ausgespuckt werden, deshalb werden sie oft in Tropfenform gegeben. Neuste Tablettenform ist die Schmelztablette, auch empfehlenswert, da man sie besser verstecken kann, aufgrund keiner Wassereinnahme beim Verzehr und es wirkt schneller.
Zäpfchen und Schmelztabletten werden über Schleimhäute aufgenommen, es kann sein, dass neuroleptische Schmelztabletten erst im Magen, per Schlucken, aufgenommen werden
Kapseln werden dann gebraucht, wenn der Wirkstoff sensibel ist auf Magensäure – wird dann erst im Duodenum aufgenommen
Sirup spielt bei den Erwachsenen keine grosse Rolle, ist mehr gefertigt für Kinder
Vor- Nachtteile von oralen Medikamenten und Wirkungsformen
ist schwierig, weil sie oft ausgespuckt werden, deshalb werden sie oft in Tropfenform gegeben. Neuste Tablettenform ist die Schmelztablette, auch empfehlenswert, da man sie besser verstecken kann, aufgrund keiner Wassereinnahme beim Verzehr und es wirkt schneller.
Zäpfchen und Schmelztabletten werden über Schleimhäute aufgenommen, es kann sein, dass neuroleptische Schmelztabletten erst im Magen, per Schlucken, aufgenommen werden
Kapseln werden dann gebraucht, wenn der Wirkstoff sensibel ist auf Magensäure – wird dann erst im Duodenum aufgenommen
Sirup spielt bei den Erwachsenen keine grosse Rolle, ist mehr gefertigt für Kinder
Vor- und Nachteile parenteraler Medis und Wirkungsformen
Es gibt Depotspritzen (Wirkung nach 3-4 Tagen, einen Monat lang)– hierzulande nicht so häufig, in Ländern wo die Therapiestunden nicht per KK bezahlt sind häufiger verwendet. Hauptsächlich bei chr. Schizophrenen, Wahn verschwindet dadurch nicht ganz, aber wird minimiert, deshalb schlafen Paranoide oft nur 3-4 Tage am selben Ort und sind betreffend Medis zu wenig zuverlässig
Akut Injektion – Wirkung in 30-60min, zu ca 24h Wirkungsdauer, mehr bei Lebensgefahr
Intravenös oder Intramuskulär: In der Psychiatrie mehrheitlich intramuskulär, da meist in Erregungszuständen gespritzt wird. Intramuskulär in den Gesässmuskel.
Was für Wirkstoffe werden hauptsächlich anal verabreicht?
Beruhigungsmittel
Wo werden die verschiedenen Verabreichungsformen absorbiert?
= Aufgenommen
Tbl – Im Magen
Kapseln – im Darm
Spritzen – im Muskel
Cave: Wenn ein Medi nicht wirkt, kann dies an einer physiologischen Problematik liegen
Was heisst Distribution?
Verteilung im Körper - über Blut in den Liquor
Was bedeutet Metabolisierung und wo geschieht sie?
der biochemische Um- und Abbau (im Blut oder in der Leber). Medi wird nicht vollkommen abgebaut, Rest heisst Metaboliten = Abbauprodukte – können auch noch eine Wirkung haben (Früher hat man Rohypnol genommen, falls man kein Heroin mehr hatte, später fand man heraus, dass der Metabolit von Rohypnol Herionähnlich wirkte)
Was bedeutet Exkretion und wo findet sie statt?
die Ausscheidung (Leber-Galle oder Niere-Urin). Die meisten Psychopharmaka bauen sich über die Leber ab.
Dosierung?
= Menge eines Stoffes, die dem Organismus zugeführt wird
Hängt ab von der erwünschten Wirkung (Cave: beachte die Gewöhnund der Pat)
Hängt aber auch ab von der Pharmakokinetik (wie schnell ein Mittel aufgenommen, abgebaut und ausgeschieden wird)
Bei einer Dauertherapie wird versucht einen Steady State zu erreichen
Steady State: gleich viel Arzneistoff wird zugeführt wie ausgeschieden: die dem Körper zur Verfügung stehende Menge ist immer gleich. Bspw. Lithium wird alle 12h gegeben. Antidepressiva 1x/tgl
Was sind Interaktionen?
Wechselwirkung zwischen den Medis. Cave: wird oft missachtet, auch von Ärzten - lieber 2x nachfragen! Wenn dem Körper verschiedene Medikamente zugeführt werden, können sich diese gegenseitig beeinflussen
Ein Arzneistoff kann die Pharmakokinetik von einem anderen verändern, beziehungsweise dessen Wirkung aufheben
Die Interaktionen sind besonders zu beachten bei Menschen, die dauerhaft oder besonders viele Medikamenten einnehmen (ältere Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten, wie Diabetes, Epilepsie, Asthma, Krebs, HIV oder bei Antikoagulation,…)
Wichtig ist die Information an den Arzt/ an die Ärztin welche andere Medikamente eingenommen werden
Was sind Nervenzellen und Synapsen?
Psychopharmaka wirken allermeisten im Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark): da befinden sich Nervenzellen
Die Botschaften bei einer Nervenzelle, auch Neuron genannt, verläuft elektrisch über ihre Zellmembran
Die Synapse ist der mikroskopische Zellenspalt zwischen einer Nervenzelle und der Nächsten
Um die Botschaft von einer Zelle zur nächsten zu überbringen muss die Synapse überwunden werden: dies geschieht mittels Botenstoffe = Neurotransmitter
Beschreib einer Nervenzelle
Wie nennt man die Botenstoffe?
Neurotransmitter
Vorgänge in der Synapse
Wirkung von Neuroleptika
Psychische Dämpfung bis Sedierung, Motorische Dämpfung
Nebenwirkung: Müdigkeit, Antriebsverminderung
Emotionale Ausgeglichenheit, Angstlösung
Nebenwirkung: Gleichgültigkeit, Interessenverarmung
Gedanken werden geordneter
Verminderung von Wahn und Halluzinationen: keine Auflösung
Reduziert den Dopaminausschuss
Wurde einst Antipsychotika genannt - griff aber nicht, deshalb noch immer Neuroleptika
Typische Neuroleptika
Haldol, Clopixol, Fluanxol
Atypische Neuroleptika
wie Zyprexa, Seroquel, Leponex (Clozapine) - letzteres wird kaum gebraucht
Nebenwirkung von typischen Neuroleptika
Frühdyskinesien: Muskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Zungenkrämpfe (treten Stunden -1d nach Gabe ein) - sehr unangenehm, können manchmal nicht mehr sprechen!, Blickkrämpfe nach oben links, recht,
Gegenmittel: Akineton, Artane (2 versch. Wirkstoffe & sind so billig, dass keine Generika gibt), manche geben es gleich mit, andere warten ab - muss aber 1 zu 1 betreut sein
Parkinsonoid: Akinese (Bewegungsarmut bis Bewegungslosigkeit, bsp. fehlendes Mitschwingen der Arme), Rigor („Robotergang“)
Gegenmittel: Akineton, Artane
Akathisie: motorische Unruhe (zappeln, trippeln), haben dauernden Drang sich zu bewegen
Gegenmittel: keines
Spätdyskinesien nach 5 bis 10 Jahre Behandlung: unwillkürliche Bewegungen der Lippen, Zunge, Mund, Augen, Finger, Zehen
Gegenmittel: Keines, Typische absetzen und Atypische geben
Nebenwirkungen von atypischen Neuroleptika
Sehr selten Nebenwirkungen der typischen (Ausnahme Risperidon)
Starke Sedierung
Gewichtszunahme: 10-40kg, stört die Pat am meisten
Auf starke psychotische Symptome weniger wirksam als Haldol
Die typischen sind immer noch am wirksamsten gegen Wahn und Halluzinationen. Man setzt sie auch nach atypischen ein, weil die andern zu wenig wirken. In armen Ländern sind die typischen mehr eingesetzt, da sie pro Tbl etwa 20Rp kosten, während dem die neuen etwa 5.- kosten. Grundsätzlich kann man sagen, dass alte Medis billig sind, weil die Forschungsstellen schon amortisiert sind.
Wirkung von Antidepressiva
1. Stimmungsaufhellend
2. Angstlösend: Sie wirken nicht so angstlösend wie die Benzodiazepine, aber auch schon sehr stark, weil Depressive Angst vor vielem haben: Vor aufstehen, Rechnungen etc.
3. Wirkung auf den Antrieb:
sedierend
antriebssteigernd
Ausgeleichend - die häufigsten
Namen von ausgleichenden Antidepressiva
Zoloft, Serpralin, Floxifral, Zimbalta, Deroxat
Namen von sedierenden Antidepressiva
Saroten, Surmontil
Remeron (Mirtazapin Generikum)
Trittico (Trazodone Generikum)
Letzte beide sind zur Zeit führend
Namen von antriebssteigernden Antidepressiva
Prozac (Fluoxetin Generika, früher Fluctine)
Efexor (Venlafaxin Generikum)
Anafranil, Tofranil
Cipralex (die linksrotierenden Moleküle wurden aus dem Seropram entfernt), Seropram
Wann setzte man welche Art von Antidepressiva ein
Wenn jemand nicht aus dem Bett kommt, sie etwas nicht machen mögen, dann gibt man ein antriebssteigerndes. Man kann auch eine Kombi, morgens ein antriebssteigerndes, abends ein sedierendes.
Bei einer agitierten Depression: man macht 1000 Sachen gleichzeitig und sie beklagen sich ständig, machen wieder was und klagen und tun was und klagen – da gibt man auch sedierende Medis.
Bei Suizidalität braucht es sedierende Medis, da wenn man antriebssteigernde Medis gibt, haben sie den Antrieb vor der Stimmungsaufhellung und haben plötzlich die Kraft sich umzubringen.
Was sind trizyklischen Antidepressiva?
Trizyklisch, sind die ersten die gefunden wurden, sind auch alt. Das erste Antidepressivum ist im Thurgau, in Münsterlingen gefunden.
Trizyklisch kommt aus der chemischen Formel – 3 8-Eckige „Faktoren“-Verbindungen
Die ältesten sind sehr schwierig betreffend der Nebenwirkungen
Wirken auch auf Serotonin, aber wie eine Schrotflinte: wirken nicht bloss auf das Serotonin, sondern auf ganz vieles andere, Adrenalin, Dopamin etc. SSRI ist ein Präszisionsgewehr dagegen.
Nebenwirkungen der trizyklischen Antidepressiva?
Trockener Mund und Schleimhäute- Kaugummi, Wasser, Bonbon
Herz-Kreislauf: BD-Abfall, Herzrhythmusstörungen
Harnverhalten, Verstopfung
Libidoabnahme, Potenzstörungen (meist erst nach ein paar Monaten, da zu Beginn eh noch zu depressiv)
Akkomodationsstörung der Augen
Namen von trizyklischen Antidepressiva
Surmontil, Saroten, Anafranil, Tofranil, Insidon
Was kam nach den trizyklischen Antidepressiva?
SSRI: Serotonin Wiederaufnahme Hemmer - Botenstofffe werden nicht wieder vom präsynaptischen Neuron aufgenommen, deshalb wird mehr Botenstoff produziert, meist aber erst nach etwa 2 Wochen
Remeron
Macht keine alten Nebenwirkungen, ist jedoch kein SSRI
Was kam nach dem SSRI?
Man war sehr zufrieden mit den SSRI, man merkte jedoch, dass die SSRI doch nicht so stark wirken wie die trizyklischen. Bei schweren Depressionen hat man die trizyklischen wieder benutzt – die Pharmafirmen bemerkten dies und dachten, dass nicht ausschliesslich das Serotin auf die Stimmung wirkt und man setzte das Noradrenalin dazu – also gab es die NSRI – hemmen Serotonin und Noradrenalin zurück aufgenommen zu werden.
Wirken wirklich besser auf Depressionen, speziell auf schwere Depressionen. Efexor wirkt bei vielen Patienten wirklich sehr gut und die meisten Nebenwirkungen der Trizyklischen fallen weg, wenn man es verträgt
Namen von NSRI?
Efexor (Venlafaxin), Cymbalta (Duloxetin)
Nebenwirkungen von NSRI?
Übelkeit, Erbrechen
(nimmt nach wenigen Tagen ab, immer auf vollen Magen einnehmen)
Nervosität, Zittern, Schlafstörungen
Müdigkeit, trockener Mund
Was ist bei der Behandlung mit Antidepressiva zu beachten
Bis die Zelle merkt, dass sie neues Serotonin produzieren muss braucht sie etwa 10-14d. Das ist die positive Nachricht – negativ ist, dass die Nebenwirkungen sofort kommen.
Bei Depressiven umso schlimmer – schwierig zu motivieren
Menschen müssen motiviert werden, damit sie die 2 Wochen durchhalten. Sie dürfen mich anrufen, wenn etwas nicht gut ist
Die sedierende Wirkung kommt schnell, bei den antriebmedis braucht man aber Geduld
MAO-Hemmer - Namen
Aurorix, Moclo A, Moclobemid
Wirkung und Nebenwirkungen von MAO-Hemmern
Hemmen die Monoaminooxydase, ein Enzym, das Serotonin und Noradrenalin abbaut, auf reversible Weise
Dürfen NIE mit anderen Antidepressiva kombiniert werden: Gefahr von zu viel Serotonin (serotoninerge Krise)
kann BD so hoch puschen, dass man einen Hirnschlag macht. Man sollte also keine MAO Hemmer absetzen und gleich darauf ein SSRI gibt
MAO haben auch sehr viele andere Wirkungen Medis. Dozent findet die Antidepressive Wirkung nicht so gut – sie sind gut für Libidogestörte, haben keinen Einfluss auf die Libido
Name von neustem Antipressiva, Valdoxan?
Agomelatin
Wirkung und Nebenwirkung von Valdoxan
Wirkt auf den zirkadianen Rhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus) über den Botenstoff Melatonin
Schlaffördernd, am Abend geben
Seit 2012 gibt es Valdoxan in der CH, in D schon 2-3 Jahre. Wirkt auf Melatonin, Flugpersonal kennt es, es hilft ihnen bei Jet Lag. Ist ein sedierendes Antidepressivum – der Schlaf verbessert sich, aber antidepressive Wirkung ist nicht klar.