Psychomethoden 1.Semester
Geschichte, Erheben...
Geschichte, Erheben...
Kartei Details
Karten | 91 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.01.2016 / 22.01.2016 |
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Idole / Zerrbilder ( Francis Bacon)
Idola tribus: Kulturelle Formung von Wahrnehmung und Denken
– Idola specus: Einfluss des „Unterbewussten“
– Idola fori: Sprachverwirrungen durch Missverständnisse der Begriffe
– Idola theatri: Dogmen der aktuellen „Weltanschauung“
Galileo Galilei
16./17 Jh
Experimente (Fallgeschwindigkeit)
und Beobachtung (Jupiter-Monde) zum Heliozentrischen (kopernikanischen) Weltbild wider der Lehre
der Kirche und der Intuition– Nutzung von technischen Geräte. z.B. Fernrohr Empirie als Basis des Theoretisierens
Johannes Keppler
16./17.Jh
– Verfeinerung des kopernikanischen Weltbildes durch Ellipsen auf Basis empirischer Daten
Verzahnung von mathematischem Modell und Empirie ( Idealismus)
Erstrebtes Vorbild für die naturwissenschaftlich orientierte Psychologie
16./17. Jh
Suche nach neuer Orientierung in einer unsicheren Welt
• Menschliche Fehlbarkeit wird eingestanden
• Empirismus erhält praktischen Aufwind
• Dualismus erlaubt empirisch mechanistische Untersuchung der materiellen Welt
Wissenschaftliche Grundlage
für folgende psychologische Entwicklung
Themen 18./19. JH
Fortschreitende Industrialisierung: Macht der Mechanisierung und Naturwissenschaft
Aufstieg des Bürgertums und damit von (Natur-) Wissenschaft und Bildung
Freiheitliche, individuelle Werte
Aufkeimende soziale Konflikte
Romantik, „Sturm und Drang“, „das Gefühl“
Einerseits allgemeine Prinzipien und Rationalität Andererseits Interesse am irrationalen, individuellen,
kulturellen & Entwicklung
Isaac Newton
18./19 jh
Gravitationsgesetz und Bewegungsgesetze
Basis für klassische Mechanik
Basis für determistisches Weltbild
• Absoluter Raum + Zeit als „Prädikate Gottes“ dominieren Physik für 200 Jahre
Gottfried Wilhelm Leibnitz
„letzter Universalgelehrter“
Ablehnung des Descartschen Interaktionismus
Synchronizität/prästabilisierte Harmonie von Monaden; Leib und Seele im gleichen Takt bzw. als Facetten
der selben MonadeStufen von Bewusstheit
Ablehnung des absoluten Raumes und Zeit
Raum ist Ordnung von zeitgleichen Gegenständen, entsteht durch deren Relation. Zeit ist Ordnung kontinuierlicher Veränderungen.
Primat der Relation, löst heute Newtons Vorstellungen ab (Relativitätstheorie, Quantentheorie)
Große Konflikte mit Newton
Parallelismus (Leibnitz)
mentale Zustände und materielle Zustände sind von Anfang an und immer synchron.
Problem: Determinismus von Anbeginn?
Wie wird synchronisiert?
David Hume
Empirismus, 18./19.Jh
Bedeutendster Phil. in GB, baut auf Vorgänger: John Locke • Sensualismus, Elementarismus, Assoziationismus
– Sinneserfahrungpartikulare Ideen (impressions)
– Partikulare IdeenAbstraktion zu Wörtern (ideas)Reflexion
– WörterAssoziation zu Sätzen/Gesamteindrücken
Empirismus: Alles was wir erkennen und denken setzt sich aus Umwelteindrücken zusammen
• Idealismus: Keine sichere Erkenntnis unabhängiger Realität – Der fehlbare Erkenntnisapparat dient dem Handeln
– Erkennen und Handeln basieren auf Gewohnheit
• Ablehnung göttlicher Verursachung, sondern Naturgesetze: Assoziationsgesetze folgen Gravitationsgesetzen (Konnektionismus)
– Ähnlichkeit (Similarity)
– Raum-zeitliche nähe (Kontiguity)
– Verursachung als Spezialfall der Kontiguität
• Selbst als Illusion der Kontinuität vollständiger Materialismus
Immanuel Kant
Idealismus
Bedeutendster Philosoph in Deutschland
Vernunft überschreitet Erfahrung, ist aber begrenzt
– Wahrnehmung führt nur zu Einzelerfahrungen,
Abbildern des Dinges an sich
– Vernunft (Ideen) ordnet Erfahrung
apriori Ordnung der Erkenntnis sorgt für
aposteriori Ordnung der Beobachtungen
(Bayesian Brain)
Kritischer Idealismus:
Keine direkte Erkenntnis von Realität, sondern Wahrnehmung nach Beschaffenheit des Erkenntnisapparates
Aber: Reines Nachdenken produziert keine neue Erkenntnis
Zusammenführung von Empirismus und Rationalismus:
Forderung an (Natur-)Wissenschaft über Einzelbeobachtungen hinaus zur Suche nach Ordnung bzw. (versteckt existierenden) Gesetzen
Jean- Jaques Rousseau
18./19.Jh
„Der Mensch ist frei geboren, und liegt überall in Ketten“
Guter Naturmensch (=Kind) wird durch Vernunft, Gesellschaft, Wissenschaft verdorben
Gegenbewegung zur Aufklärung
Betonung des Instinktes
Betonung des Individuums und des Einzelinteresses
„Erkennt also, dass euch die Natur vor der Wissenschaft hat bewahren wollen, so wie eine Mutter ihrem Kinde eine gefährliche Waffe aus den Händen reißt.“
• Staatliche Strukturen dienen nur der Unterdrückung derer, die für andere arbeiten
Sturm und Drang, Romantik, Individualismus,
französische Revolution, Marxismus/europäischer Sozialismus
Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie
Charles Darwin
18./19. Jh
„Höhere“ Gattungen (auch Mensch) stammen von „niedrigeren“ ab
Entwicklung durch
– Mutation (spontane Veränderungen) – SelektionVariation von Individuen dient/entsteht durch Anpassung an Umwelt (Differentialpsychologie)
• Methode: Beobachtung
Weitere Ergründbarkeit des Menschen
Paradigma der Biologie (& Evoltionspsychologie)
Basis für Funktionalismus und Systemtheorie
Francis Galton
18./19. Jh
Begründer der Differentialpsychologie
– Statistik zur Verteilung
von Eigenschaften, Fähigkeiten etc. (300 Familien, 9000 Menschen)
– Gesellschaft braucht Vielfalt
Methode der Beobachtung ( erste Ansätze zur Korrelation
Positive Eugenik: Förderung von
Geburten der „besseren“ Klassen
• Misslungener Beweis
der Dummheit des Masse Intelligenz der Masse: Schätzung des Ochsengewichts (Abweichung: 0.8%)
Franz Josef Gall
18./ 19. Jh
Phrenologie
• Jedes Vermögen hat Sitz im Gehirn
• Vermögen sind individuell ausgeprägt • Ausprägung = Hirnarealgröße
• Hirnarealgröße Schädelform
• Methode: Beobachtung
Biologische/Gehirnbezogene Erklärung des Individuellen Charakters
aus Einzelelementen (Vermögen)
Wilhelm Dilthey
18./19. Jh
Etablierung der Trennung von
Geisteswissenschaften als Kontrapunkt zu Naturwissenschaften (Erklären; Erheben: qualitativ vs. quantitativ)
Naturwissenschaften: Erklären (Experiment)
– Beobachtung der unveränderlichen Natur
– Suche nach allgemeinen Gesetzen durch Abstraktion
– Neutralität gegenüber Untersuchungsobjekt kein Einfluss auf eigene Persönlichkeit
Geisteswissenschaften: Verstehen (Hermeneutik)
– Untersuchung veränderlicher menschlich-geistiger Produkte – Betrachtung im konkreten Zusammenhang
– Verstehen führt zu Umformung des SelbstBis heute existierende Spaltung der Psychologie
Auswirkungen in Forschung und Anwendung, z.B. Therapie
Franz Brentano
18./19.Jh.
• Philiosophie als Naturwissenschaft
(SS: Wiener Kreis)
Psychologie als Basis der Philosophie
Deskriptive und genetische Psychologie
– Deskriptive Psychologie
• Ergründung von Wahrnehmungs- und Denkprozessen durch Introspektion
• Bewusstsein als Einheit, die nicht auftrennbar ist
– Genetische Psychologie
• Biologische Psychologie/Physiologie
• Naturwissenschaftlich, aber mit „unscharfen“ Daten
nachgeordnet
• Bewusst sind nicht Dinge an sich, sondern psychische Akte an sich: Akt-
Psychologie (Elementarismus: Stimulusfehler)
• Entdeckung der Intentionalität: psychische Akte intendieren immer ein
Objekt, sind auf etwas gerichtet
Wilhelm Wundt
18/19 Jh.
• Begründer der Psychologie als eigenständiger Wissenschaft • Erstes Experimentallabor in Leipzig
• Physiologische und Völker-Psychologie
– Physiologische Psychologie (Elementarismus,psychophysischer Parallelismus)
• Experimente zur Isolation „psychischer Atome“/ „Wahrnehmungsatome“
• Suche nach Gesetzen zu den Elementen des Psychischen/ einfachen psychischen Leistungen
Naturwissenschaftliches, analytisches Vorgehen
– Völker-Psychologie (heute Kulturpsychologie)
Beobachtung, kategoriale/funktionale Analyse sozialer Erscheinungen in ihrem Zusammenhang
Analyse höherer psychischer Leistungen, sozialer und angewandter psychologischer Aspekte, Wechselwirkung von Individuum und kultureller Gemeinschaft
Psychologische Gesetzmäßigkeiten des Zusammenlebens Physiologische Psychologie als Erfolgsmodell
Wiederentdeckung der Völkerpsychologie erst in neuerer Zeit
18./19. Jh
Differenzierung von Philosophie, Naturwissenschaft und Psychologien
Höhepunkt des Rationalitätsglaubens
Suche nach Naturgesetzen der Psyche
Zweifel an allgültiger Naturwissenschaft
Psychologie als Wissenschaft zwischen Allgemeinem, Individuellem, Sozialem
19./20. jahrhundert
Soziale Frage & Erstarken von Ideologien
Psychologie als etablierte Einzelwissenschaft sucht nach Paradigmen
Deutsche Psychologie wird amerikanisch
Massengesellschaft & Ökonomisierung
Wissenschaft zwischen Ideologie und Zurückhaltung
Der Computer erobert die Welt
Helmholtz
Physiker, 19./20. jh
3-Farbtheorie des Sehens, Obertontheorie des Hörens • Theorie des unbewussten Schlusses
Fechner
Physiker, Leipzig, 19./20. Jh
• Gesetz der Reizwahrnehmung: E = c logR
• Einführung der Wahrnehmungsschwelle
• Urvater der experimentellen Psychologie
Fechners Psychophysischer Parallelismus
Identitätstheorie:
Das Psychische ist das aus der Perspektive der ersten Person Gegebene,
während das Physische das aus der dritten Person Gegebene umfasst
• Zu Fechners Zeit ähnlich Eigenschaftsdualismus
mentale Zustände entsprechen bestimmten Gehirnzuständen
bzw. mentale Zustände als sprachliche Beschreibung physikalischer Zustände
Hervorgehen von Type und Token Identitätstheorie
Type Identitätstheorie
Identitätstheorie:
Das Psychische ist das aus der Perspektive der ersten Person Gegebene,
während das Physische das aus der dritten Person Gegebene umfasst
• Reduktive Type Identitätstheorie:
bestimme mentale Zustände entsprechen einem bestimmten Gehirnzustand (Beispiel: Gedankenlesen im fMRT Scanner)
Problem: Was sind gleiche mentale Zustände (bzw. Beschreibungen)?
Multiple Zuordnung von Gedankeninhalten zu Typen
Token Identitätstheorie
Identitätstheorie:
Das Psychische ist das aus der Perspektive der ersten Person Gegebene,
während das Physische das aus der dritten Person Gegebene umfasst
• Nonreduktive Token Identitätstheorie:
bestimme mentale Zustände entsprechen bestimmten Gehirnzuständen.
Aber jeder mentale Zustand ist sehr spezifisch
(z.B. Gedanke um 8:00 zu Hause und um 12:00 in Mensa)
( Funktionalismus)
Leipziger Schule Wundt
Elementarismus und experimentelle Psycho
Welche Grundelemente führen zur Komplexität
des Denkens? („Erfahrungs-Atome“; „mentale Chemie“)Strukturalistische Sichtweise: Ergründung des Geistes durch Ergründung seiner Struktur/Zusammensetzung
Bewusstsein als Grundlage des GeistesRationalität, Beobachtbarkeit des Denkens
Methoden der Leipziger Schule Wundts
• Introspektion/Selbstbeobachtung: Versuchsleiter = Versuchsperson (Heute : „Subject“) Schulung in Selbst-Wahrnehmung (Gefahr: Stimulusfehler Nicht Wahrnehmung eines Objektes sondern Objekt wird beschrieben)
Reaktionsmethode (mentale Chronometrie, z.B. Aufmerksameit)
Reproduktionsmethode
(Gedächtnisforschung ähnlich Ebbinghaus in Göttingen)
Experiment: Gezielte Herbeiführung bestimmter Sinneseindrücke
Naturwissenschaftliche Untersuchung der (bewussten) Psyche
Würzburger Schule: Külpe (Schüler Wundts), Ach, Bühler, Selz
Denkpsychologie
Untersuchung höherer geistiger Prozesse mittels Introspektion der geschulten Versuchsperson, z.B. durch Assoziationen zu Begriffen
• Methode:
• Introspektion (VL = VP)
• Experiment
Ausweiten der experimentellen Methode Wundts auf die holistische Untersuchung höhere psychische Prozesse (unter Kritik Wundts!)
• Imageless thought Debatte als Ende der Introspektionspsychologie:
Külpe: bildfreie Gedanken existieren Zweifelt Wundts Taxonomie der Gedanken an
Titchener: Gedanken müssen auf Bildern basieren (Empirismus & Assoziationsmus)
Wundt: so kann man nicht experimentieren
Problem: mangelnde empirische Lösung zweifelt Wissenschaftlichkeit der
Introspektions-Psychologie an (Behaviorismus)
Berliner Schule: Wertheimer, Koffka, Köhler, Duncker, (Lewin)
Gestaltpsychologie
Untersuchung von höheren Strukturen (Gestalten), die sich nicht einfach aus einzelnen Elementen der Stimuli erklären lassen
(z.B. Melodie aus Tönen, Lösung von Problemsituationen)Gestalten nicht als optische Täuschungen sondern als Grundeinheiten der Wahrnehmung
Methode:
– Phänomenologische Herangehensweise (introspektiv) – kombiniert mit experimenteller Manipulation
Ablehnung des Wundtschen Elementarismus, stattdessen Holismus, aber Introspektion als experimentelle Methode
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (Systemtheorie & Emergenz)
Tiefenpsychologie/ Psychoanalyse
Vertreter: Freud, Jung, Adler
Unbewusstes Denken als Gegenentwurf zu Wundts Bewusstseinsfokus
– Unbewusst = Bildhaft. Bewusst = Sprachlich
– Unbewusstes = echt, ursprünglich. Bewusstes = verzerrt, Irrtum
– Unbewusste und bewusste Kräfte können gegeneinander arbeiten – Unbewusstes ist eher angeboren - Bewusstes entwickelt sichFunktionale Sichtweise mit Subsystemen: Es, Ich, Über- Ich
Krankheits- / TherapielehreMethoden
– Ablehnung des Experiments: Forschung = therapeutische Praxisreale Fälle – Ablehnung der Introspektion. Indirekter Zugang zu unbewussten Prozessen
Defizitäres Menschenbild: Verhalten & Entwicklung entsteht aus Mangel
Randstellung in der akademischen Psychologie, außerhalb oftmals Gleichsetzung mit Psychologie an sich & Übernahme in Alltagspsychologie
Beispiel für Spaltung von psychologischer Wissenschaft und Praxis
Tiefenpsycho/ Psychoanalyse als Therapieansatz
Annahme: Der Patient verdrängt alte/„verbotene“/unerfüllte Gefühle/Affekte/Erwartungen – diese zeigen sich dann in der psychischen Störung
Methode: Patient erzählt frei seine Assoziationen und Gedanken, Therapeut ist neutrale Projektionsfläche
Therapieanteil:
Übertragung: Patient überträgt alte Gefühle auf Therapeut
Gegenübertragung: Das regt wiederum Übertragung bei Therapeut an (Resonanz)
Therapeut erkennt das (Selbsterfahrung) und gibt Information an Patient weiter Neue Interpretation und Beziehungserfahrung
Psychoedukativer Anteil:
Therapeut macht normalisierende Kommentare zu verbotenen Gefühlen
Patient lernt, dass andere Menschen diese Gefühle auch haben
Patient macht neue Beziehungserfahrung: Therapeut läuft nicht weg
Behaviorismus( USA)/ Reflexologie (UDSSR)- Zetrale Annahmen
Zentrale Annahmen (Hecht, Desnizza, 2012) :
• Wundts Introspektion ist als Methode untauglich (imageless thought Debatte)
• Psychologie kann und muss sich allein auf Verhalten beschränken (wie andere „echte Wissenschaften“)
– Ausklammerung von Bewusstsein u.ä. Unbeobachtbaren Erleben + Verhalten
– Psychologie ist eine objektive Naturwissenschaft , deren Ziel die Vorhersage und Kontrolle von Verhalten ist
• Methodischer Ansatz – Experiment
– Trennung von VL und VP ist korrekte Methode – Modellierung (z.B. Rescorla-Wagner Modell)
• Realismus & Empirismus (SS: Positivismus & Protokollsätze)
• Alle Bereiche der Psychologie (Emotionen, Instinkt, Gewohnheiten,Persönlichkeit, Entwicklung usw.) lassen sich so erfassen.
Behaviorismus( USA)/ Reflexologie (UDSSR)- wichtige Vertreter
Pawlow & Watson (klassisches Konditionieren)
Skinner (operantes Konditionieren), Thorndike, Hull
• Alles Verhalten lässt sich in S-R-Verbindungen zerlegen.
• Lernen von Verhalten im Zentrum • Klassisches Konditionieren
• Operantes Konditionieren
• Vergleichbarkeit von Tier und Mensch (Blackbox)
• Defizitorientiertes Menschenbild: Hulls Triebtheorie B = D x H (Verhalten = Trieb x Gelerntem)
Problem: Verhalten ohne Triebe vs. Ausweitung der Triebarten
• Verschmelzung von Wissenschaftlicher Theorie und (gut gemeinter) gesellschaftlicher Ideologie (Höhepunkt zu Zeiten des Antikommunismus)
• Starke Ausprägung: ontologischer Behaviorismus
• Schwache Ausprägung: methodischer/epistemischer Behaviorismus
Leib-Seele Problem: Ontologischer Behaviorismus
alles ist materiell, mentale Zustände gibt es nicht.
Mentale Zustände sind nur „folk psychology“ = Alltagspsychologie
(Heutige Vertreter: Chalmers & Dennetintentionale Erklärungen)
Einwand: Widerspricht der Intuition eines individuellen, subjektiven Bewusstseins Antwort: Das ist die „Illusion of Consciousness“, das Paradoxon magischer Tricks
Verhaltenstherapie aus Sicht des Behaviorismus
ein
wissenschaftlich fundiertes Therapieverfahren
• Verhaltensweisen (auch störende) sind erlernt und können verlernt werden
Konzentration auf gegenwärtige Determinanten von Verhalten
Keine Ergründung des „ursprünglichen“ Problems (kein „Verstehen“)
• Verhaltensanalyse:
S: Situationen, Reize
O: Organismus (Kognitionen und biologisch-somatische Bedingungen)
R: Reaktionen, Verhalten
K: Kontingenzen, (regelhafte Zusammenhänge zwischen Situationen, Verhalten und Konsequenzen)
C: Konsequenzen
• Interventionen: z.B. Konfrontationsverfahren, Operante Verfahren
Methodischer/epistemischer Behaviorismus
1. Wissenschaftliche Untersuchung basiert auf objektiv beobachtbaren Ereignissen
2. Verhalten ist objektiv beobachtbar, mentale Zustände nicht
1 & 2Mentale Zustände sind nicht wissenschaftlich untersuchbar
Beispiel: Aussage „Ich sehe ein rotes Licht“
als Verhalten (sprachliche Äußerung) beobachtbar
im Inhalt (mentaler Zustand der Wahrnehmung) nicht beobachtbar
Problem:
Definition von „objektiv beobachtbar“: man muss andere Fragen, ob sie es beobachten könnenFrage nach WahrnehmungFrage nach mentalem ZustandWiderspruch in 1 & 2
Kognitivismus
1960-1970: „Kognitive Wende“ (v.a. USA)
z.B. Bandura (psych. Forschung) & Chomsky
• Integration von Gestaltpsychologie, Denkpsychologie, Bewusstsein,
mittels Kybernetik, Informationstheorie
Kognitionen (= mentale Prozesse & Strukturen)
(z.B. Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche und Absichten)– als unterschiedlich zu Verhalten
– existent aber nicht direkt beobachtbar(Erklären: hypothetische Konstrukte, vglb. Physik: Elektronen)
Leitende Metapher: Informationsverarbeitung & Computermodell:
– Strong AI: Bewusstsein ist ein Computerprogramm (Software als „mentale Zustände“Funktionalismus)
– Weak AI: Bewusstsein kann durch Computerprogramme modellhaft verstanden werden
Methoden:
– Experiment– Trennung von VL und VP
– Indirekte Beobachtung (Introspektion als Zusatz-Methode u.U. erlaubt)
– Modellierung (zunächst: symbolistisch, z.B. ACT-R, dann konnektionistisch)
Leib-Seele Problem Kognitivistischer Materialismus
Funktionalismus:
Mentale Zustände entsprechen funktionalen Zuständen des unterliegenden Systems. Funktionale Zustände = gleiche Input – output Relation
Strong AI: KI mit mentalen (bewussten) Zuständen ist möglich Turing-Test: Kommunikation mit menschenähnlicher Maschine
Kognitive Verhaltenstherapie
wissenschaftlich fundiertes Therapieverfahren
• Fokus auf Kognitionen, die zu störendem Verhalten führen
– Schemata: erlernte Informationsverarbeitungsmuster
– Kognitive Fehler: verabsolutierende, invariable Informationsverarbeitung
• Interventionen
– Sammeln und Aufzeichnen automatischer Gedanken
– Erkennen von Mustern kognitiver Verzerrungen – Realitätstesten: Testen der Kognitionen
– Entkatastrophisieren
– Aufbau von Erwartungen
Gehirnhypothese, Neurobiopsycho
Das Gehirn ist der Sitz psychischer Funktionen
• Lokalisationstheorie (Gall, Broca, Cognitive Neurosciene)
• Äquipotentialtheorie
• Moderner Kompromiss:
Small World Netzwerktheorie: Zentrale Knoten und Peripherie
Neuronenhypothese Neurobiopsycho
Nervenzellen als kleinste Informationstragende Einheiten
• Elektrische Signalweiterleitung
• Lernen an chemischen Kontaktstellen/Synapsen