PS2 Seminar VA 2/3

Einführung, Defition und Funktion von Einstellung

Einführung, Defition und Funktion von Einstellung


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 17.07.2016 / 21.07.2016
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Def. Einstellung  THURSTONE BIERHOFF

Einstellung ist der Affekt für oder gegen ein psychologisches Objekt

Def. Einstellung EAGLY & CHALKEN

Einstellung ist eine psychologische Tendenz, die durch dei Bewertung einer speziellen Entität mit einem bestimmten Ausmaß der Zustimmung oder Ablehnung ausgedrückt wird

Def. Einstellung MC GUIRE

Einstellungen sind Reaktionen, die Gedankenobjekte auf Urteilsdimensionen lokalisieren

Def. Einstellung ROSENBERG & HOVLAND

Einstellungen sind Tendenzen auf bestimmte Klassen von Reizen mit bestimmten Klassen von Reaktionen zu antworten, und wir bezeichnen die drei hauptsächlichen Klassen von Reaktionen als kognitive, affektive und als Verhalten

-> Drei - Komponenten - Modell

Drei - Komponenten - Modell

Einstellung =       

  1. kognitv
  2. affektiv
  3. Verhalten

Drei-Komponenten-Modell KATZ&SCOTLAND

Konfrontation mit
Einstellungsobjekt

->

Einstellung
gegenüber dem
Objekt

->

positive – negative Bewertung
(kognitiv)


Sympathie – Antipathie
(affektiv)


Annäherung – Vermeidung
(Verhalten)

kognitiv basierte Einstellungen

: Eine Einstellung, die
überwiegend auf den Annahmen über die Eigenschaften
eines Einstellungsobjektes beruht

affektiv basierte Einstellungen:

 Eine Einstellung, die
mehr auf Gefühlen und Wertvorstellungen als auf Annahmen
über die Eigenschaften des Einstellungsobjektes
beruht

verhaltensbasierte Einstellung

: Eine Einstellung, die
auf Beobachtungen darüber basiert, wie man sich dem
Einstellungsobjekt gegenüber verhält

Beispiele Kognitive Ebene

Der Verzehr von Fleisch macht mich träge

Beispiel affektive Ebene:

Wenn ich Fleisch sehe überkommt mich ein Ekel

Beispiel konative Ebene

Ich ernähre mich vegetarisch

Affektive Komponente von Einstellung

  • Gefühle oder Emotionen, die mit einem Einstellungsgegenstand verbunden werden

 

  • subliminales Priming und die Häufigkeit der Darbietung können die affektive Komponente beeinflussen

Kognitive Komponente von Einstellungen

  • Gedanken, Überzeugungen und Eigenschaften, die mit einem bestimmten Gegenstand assoziiert werden
  • Erwartung-mal-Wert-Ansatz von Fishbein & Ajzen (1975): Die Einstellung zu einem Gegenstand ist die Summe der Erwartung mal-Wert-Produkte

Erwartung-mal-Wert-Ansatz:
Beispiel Golfspielen

Einstellung   Erwartung (0-1)   Wert (-3 bis +3)     resultierende  Einstellung

körperliche            0.9                      3.0                              2.7
Betätigung

...                                                                                    = aufsummierte Gesamteinstellung

Verhaltenskomponente von Einstellungen

  • zeitlich zurückliegende Verhaltensweisen gegenüber dem Einstellungsgegenstand
  • Theorie der Selbstwahrnehmung (Bem, 1972):„Eine Theorie, in der angenommen wird, dass Individuen häufig ihre eigenen Einstellungen nicht kennen und dass sie wie ein außen stehender Beobachter ihre Einstellungen durch Attributionsprozesse aus ihrem eigenen Verhalten erschließen müssen.“ (Haddock, G. & Maio, G., 2007, S. 193)

Struktur von Einstellungen

eindimensionale Sichtweise:

zweidimensionale Sichtweise:
 

eindimensionale Sichtweise:


positive und negative Elemente werden auf einer
Dimension gespeichert
Bewertung liegt am positiven oder negativen Ende oder
irgendwo dazwischen
 

zweidimensionale Sichtweise:

 

  • eine Dimension zeigt an, wie viele positive Elemente die Einstellung enthält
  • zweite Dimension zeigt an, wie viele negative Elemente die Einstellung enthält

                  -> kann ambivalente Einstellung erklären

Funktion von Einstellung SMITH

Smith et al. (1956):
1. Bewertung eines Gegenstandes
2. soziale Anpassung
3. Externalisierung

Funktion von Einstellung KATZ

Katz (1960):
1. Wissensfunktion
2. instrumentelle Funktion
3. Ich-Abwehr-Funktion
4. Wertausdrucksfunktion

Bewertung eines Gegenstandes

Einstellungen beschleunigen und erleichtern Urteile
- gut zugängliche Einstellungen erleichtern Urteilsbildung
- Motivation zur Bewertung abhängig vom Bedürfnis nach einem abschließenden Urteil

Wertausdruck

instrumentelle vs. Wertausdruckseinstellungen:

Selbstüberwachung (Snyder, 1974,1987):
 

instrumentelle vs. Wertausdruckseinstellung

instrumentelle vs. Wertausdruckseinstellungen:
- instrumentell: Nutzen für eigene Interessen
- Wertausdruck: Fragen zum Selbstbild und zu persönlichen Werten
 

Selbstüberwachung


Selbstüberwachung (Snyder, 1974,1987):
- starke Selbstüberwacher orientieren sich an situativen Hinweisreizen und passen sich stark an die Situation an
- schwache Selbstüberwacher verhalten sich so, dass ihr Verhalten mit ihren wichtigsten Werten in Einklang steht

Einige Testitems
(Selbstüberwachung)
(Haddock & Maio, 2007, S. 203)

1. „Ich kann improvisierte Reden halten, selbst bei Themen, über
die ich fast keine Informationen habe.“
2. „Ich kann nur Auffassungen vertreten, von denen ich bereits
überzeugt bin.“
3. „Wenn ich unsicher bin, wie ich mich in einer sozialen Situation
verhalten soll, achte ich auf das Verhalten anderer Menschen
und nutze es als Hinweisreiz.“

4. „Mein Verhalten ist gewöhnlich Ausdruck meiner wahren
inneren Gefühle, Einstellungen und Überzeugungen.“
5. „In unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen
Menschen handle ich oft so, als wäre ich eine ganz andere
Person.“
6. „Ich würde meine Meinung (oder die Art und Weise, wie ich
etwas mache) nicht ändern, um eine andere Person zufrieden
zu stellen oder sie für mich zu gewinnen.“

 

Einfluss von Selbstüberwachung im Werbekontext

- starke Selbstüberwacher sind eher von Werbung beeinflusst, die das positive Image der Verwendung des Produktes betonen
- schwache Selbstüberwacher sind eher von Werbung beeinflusst, die die Qualität des Produktes in den Vordergrund stellen

Fazit

-Versuche zur Einstellungsänderung haben eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit, wenn der persuative Appell den Funktionen der Einstellung entspricht
- Einstellungen beeinflussen Verhalten, ABER: Verhalten kann auch Einstellungen beeinflussen
- komplexe Wechselwirkungen zwischen personalen und situativen Faktoren