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Kartei Details

Karten 114
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.02.2014 / 12.12.2018
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Erklaren Sie das BY- Verfahren! (thermomech. Behandlung)

- Behandlung auf Streckgrenze oder Ausscheidungshärtung aus Umformwärme

- z.B. höherfeste mikrolegierte Stähle

- feindisperse Ausscheidungen in feinkörnigem Martensigefüge

- Verzicht auf nachfolgendes Vergüten/Aushärten

Welche Arten von Eigenspannungen kennen Sie?Erläutern Sie diese.

1.Art: grob elastische Spannungen, im  makro. Bereich konst

Ursache: ungleichmäßige Volumenveränderung beim Erstarren, ungleichmäßige Abkühlung, inhomogene Verformungsvorgänge

gering verfestigende Wirkung

bewirken Form- und Maßänderung

2. Art: in mikroskopischen Bereichen konst., in makro. Bereichen veränderlich

Ursache: plast. Verformung

gering verfestigende Wirkung

bewirken Form- und Maßänderung

3. Art: in mikro. und submikro. Bereichen veränderlich, annähernd periodisch

Ursache: Korngrenzeneinfluss bei plastischer Verformung von polykristallinen Werkstoffen

große verfestigende wirkung

bewirken keine Form- und Maßänderung

4.Art: im submirk. Bereich veränderlich, nicht periodisch

Ursache: Wirkung von Versetzungen und Ausscheidungen bei plast. Verformung

große verfestigende Wirkung

keine Form- und Maßänderung

Auswirkungen von Eigenspannungen

- maßliche Veränderung von Bauteilen

- asymmetrischer Rundlauf von Wellenkörpern

- Bildung von Makro- und Mikrorissen

- Erhöhung der Spannungsrissempfindlichkeit

- Beeinträchtigung der Dauerfestigkeit

Glühprozess Rekristallisationsglühen

Temp.: unterhalb von Ac1 aber oberhalb von TR  (TR> 0,4Ts) (400°C- 700°C

Haltezeit: abhänig von der Glühtemp. mehrere min bis mehrere Stunden

langsames Abkühlen

Ziel Rekristallisationsglühen

Beseitigung der Verfestigung nach Kaltumformung

Wiederherstellen der plastischen Verformbarkeit

feinkörniges Gefüge, mit normalverteilter Versetzungsdichte

ermöglicht die Einstellung der Korngröße

Phasen bei der Rekristallisation

1. unverformter Ausgangszustand: polyedrisch, globulitisches Gefüge Versetzungsdichte: 10^6 cm/cm³

2. kaltverformter Zustand: gestreckte Körner, Versetzungsdichte 10^12 cm/cm³

3. Kristallerholung: Versetzungen nehmen geordnete Stuktur an (Polygonisation) Versetzungsdichte:0,5*10^12

Primärrekristallisation

4. Keimbildung...Rekristallisationskeime an geeigneten Stellen

5. Keimwachstum - teilkristallisiert

6. vollständige Rekristallisation Versetzinfdichte: 10^6, globulitisch, polyedrisches Gefüge

7. Kornwachstum

8. im ungünstigen Fall Sekundärrekristallisation: ungleichmäßige Zunahme der Kristallite durch Einschlüsse

Eigenschftsänderung nach der Rekristallisation

Steilabfall in der Festigkeit

Erhöhung der Dehnung

Glühprozess Grobkornglühen

Temp.:  mind. 150K oberhalb von Ac3 (950-1100°C)

Haltezeit abhängig von der Glühtemp. mehrere Stunden (1-4h)

abkühlen: langsam bei bei Kohlenstoffreichen Stählen

bei kohlenstoffarmen Stähle isothermes Halten bei ca. 650°C mgl.

Im Anschluss Normalisieren notwendig

Ziel Grobkornglühen

- Einstellen günstiger Zerspanungseigenschaften für untereutektoid Stähle

- Verbesserung der Oberflächengüte und Maßhaltigkeit beim Spanen

Glühprozess Normalgühen

Temp.: untereutektoide Stähle unlegiert : 30-50 K oberhalb Ac3

untereutektoide Stähle legiert: 50-100K oberhalb von Ac3

übereutektoide Stähle : 30-60 K oberhalb von Ac 1

Halten: muss optimiert werden Annäherung: t =20min + D/2 min oder 60+Dmax

Abkühlung: relativ langsam: Druckluft, Luft, Ofen

Ziel Normalglühen

-einstellen eines mgl. gleichmäßigen, globulitischen, feinkörnigen Gefüges

- bei unlegierten Sählen: Optimum zw. Zähigkeit und Festigkeit.

- beseitigen von Vorbehandlungszuständen z.B. Kaltverformen, Grobkornglühen

- Ausgangsgefüge für nachfolgendes Vergüten

-Vergleichgefüge zur Werstoffcharakterisierung

Vorgänge beim Normalglühen

untereutektoider Stahl: Umwandlung von Perlit in feinkörnigen Austenit über Ac1→feinkörniges Austenitisches Gefüge→ abkühlen Ar1 feinkörnige Ferritausscheidungen an den Austenitkorngerenzen.

übereutektoider Stahl: Kongrenzenzementitnetzwerk Erwärmung über Ac1→ feinkörniges austenitisches Gefüge mit Zementitauscheidungen an den Korngrenzen→abkühlen Ar1 aus Austenit wird Perlit Korngrenzenzementit bleibt erhalten.

Glühprozess glühen auf kuglige Karbide (Weichglühen)

Temp.: untereutektoide Stähle: dicht unterhalb von Ac1

übereutektoide Stähle: pendelnd um Ac1

Haltezeit: sehr lang 100h

Abkühlung: langsam

Ziel beim Glühen auf kuglige Carbide

- geziehlte Veränderung der Carbidform

- Aufgangszustand für spanlose Verarbeitung

- Ausgangszustand für das Härten

- Ausgangszustand für spanende Weiterverarbeitung

Einformen der Carbide (Weichglühen)

Ausgangszustand: lamellarer Zementit

→ Zwischenstadium: lokale Auflösung der Zementitlamellen/Carbide Vorstufe der Austenitisierung

→Endzustand: kugeliger Zementit: Gefüge mit eingeformten Carbiden: Zustand mit geringer Energie (Grenzflächen minimiert)

Modifizierte Verfahrensabläufe beim Glühen auf kugelige Carbide

1. für legierte Stähle: kurzzeitig Erwärmen dicht über Ac1 danach geregelnte Ofenabkühlung bis dicht unter Ac1

2. Prozessverkürzung: deutliches Erwärmen über Ac1 kurz halten, geregelte Ofenabkühlung bis dich unter Ac1 →Halten

3. für gehärtete Gefüge: Prozessverkürzung bzw Nachbearbeitung: kurzzeitiges Austenitisieren, Abschrecken, Anlassen dicht unter Ac1

4. für verformtes Gefüge: glühen dicht unter Ac1 oder thermomech. Behandlung

Allgemeiner Verfahrensablauf bei Härten

Austenitisieren: untereutektoide unlegierte Stähle: 30-50K oberhalb Ac3

übereutektoide unlegierte Stähle: 30-60K oberhalb Ac1

Haltezeit: optimiert t= 20+ D/2 oder Dmax D in mm

Abschrecken: in Öl, Wasser, Luft

Anlassen: bei geringer Temperatur 100-300°C

haltezeit>60 min; langsames Abkühlen

Ziel des Härtens

- einstellen eine gleichmäßigen Härtegefüges mit max. Härte, Festigkeit→ martensitisches Gefüge

- Kohlenstoff wird im Martensitgitter zwangsgelöst→tetragonale Verzerrung

- mgl. kein Restaustenit

- neben höchster Festigkeit, ausreichende Zähigkeit

Probleme beim Härten

- Gefahr der Enstehung von Eigenspannungen und Härterissen bei schnelle Abkühlung

- Ursache: Wärmespannungen und Umwandlungspannungen durch ungleichmäßiges Abkühlen

 

Möglichkeiten zur Vermeidung von Spannungen beim Härten

1. Abschrecken mit milden Abschreckmitteln→legierte Stähle trägeres Umwandlungsverhalten

2. richtige Handhabung der Bauteile: Richtung beim Eintauchen, Bad umwälzen, Bauteil bewegen→verkürzen der Dampfphase, Ablösen der Dapfblasen fördern

3. Richtiges Härteverfahren wählen

Möglichkeiten zur Variation des Härteverfahrens

normales Härten: kontinuierliches Abschrecken

gebrochenes Härten: -abschrecken in Wasser bis Abfangtemperatur dann langsameres Abkühlen in Öl

Warmbadhärten: abschrecken im Warmbad bis Haltetemperatur dann Halten oberhalb der Martensibildungstemp. dann in wasser oder Öl abschrecken

Vorteil: gleichmäßige Temp.verteilung, geringer Härteverzug, geringe Rissgefahr

Nachteil: höherer Aufwand, höhere Kosten

 

Vorgänge im Werkstoff beim Austenitisieren

1. Startgefüge

2. Bildung des Austenits beginnt inm Perlit Carbidaulösung C-Atome werden im Austenit gelöst (Ac1)

3. Bildung des Austenits im Ferrit zw. Ac1 und Ac3

4. inhomogene C-Verteilung T>Ac3

5. Endgefüge:   C homogen gelöst, feinkörniges Austenitisches Gefüge

optimal für Ausgangszustand eines gleichmäßigen und feine Martensits

WICHTIG: Temperatur oberhalb von Ac3 UND ausreichende Zeit zum Homogenisieren

Vorgänge im Werkstoff beim Abkühlen (Härten)

Ausgangspkt.: homogenes austenitisches Gefüge

bei 450-700°C Ferrit, Carbid, Perlit→Abkühlen in der Perlitstufe: Diffusion in Gamma dann Umwandlung

bei 200- 550°C Bainit Gefüge: → Diffusion in Gamma dann Umklappen dann Diffusion in Alpha und Gamma

ab 350°C Martensitischen Gefüge→ Umklappen dann Diffusion in alpha ,Umklappvorgang erfolgt diffusionslos!!

Umwandlung des Austenits in der Perlitstufe

- erst Keimbildung: Entstehen von Zementit

- Ferritbildung ausgehend von C-armen Austenit

- Bildung neuer Zementitkeime

- Lamellenwachstum von Zementit und Ferrit→ an ehemaligen Austenitgrenzen entsteht Ferrit kann kaum C lösen→ C wird in Austenit gedrängt

- Austenitzerfall/Perlitbildung bei langsamer Abkülung Fe und C sind voll diffusionsfähig

- diffusionsgesteuererteKeimbildung und - wachstum

- feinstreifiges Gefüge

Umwandlung des Austenit in der Zwischenstufe (Härten)

- Austenitzerfall bei beschleunigter Abkühlung:

- Fe nicht mehr diffusionsfähig, C kann noch diffundieren

- langsames Umklappen von Austenit in Ferrit

- diffusionsgesteuerte Ausscheidung von feinen Zementitteilchen

oberer Bainit: feine Zementitausscheidungen zw. Ferittplatten

unterer Bainit: feinste Zementitauscheidungen innerhalb der Ferritnadeln

Umwandlung des Austenit in der Martensit stufe (Härten

. Austenitzerfall bei extrem schneller Abkühlung

- Fe und C sind nicht mehr diffuisonsfähig

- umklappen von Austenit in Martensit→ Czwangsgelöst t→tetragonale Verzerrung der Elementarzelle→Anstieg der Härte

- 2 EZ Austenit ergeben 1 EZ Martensit

- mit wachsendem Kohlenstoffgehalt: Massivmartensit, martensitischen Mischgefüge, Plattenmartensit

-

Legierungseinfluss auf Umwandlungsverhalten (Härten)

- Legierungselemente verzögern die Umwandlung des Austenits

- geringere Martensitstarttemp.

- geringere kritische Abkühlgeschwindigkeit

WICHTIG: vermeidung von Restausenit!!

Legierungseinfluss auf Gefügeausbildung im Bauteil (Härten)

unlegierter Stahl → Wasserhärter→Schalenhärter: großer Härteabfall über dem Querschnitt

niederlegierter Stahl→ Ölhärter→Schalenhärter→geringer Härteabfall über dem Querschnitt

hochlegierte Stähle→Lufthärter→ durchgehärteter Werkstoff gleichmäßiger Härteverlauf im gesamten Bauteil

Anlassen: warum?

-Nachbehandlung gehärteter Teile: Vermeidung von Spannungen, Einstellung gewünschter Eigenschaften (Festigkeit/Zähigkeit)

- je höher angelassen wird desto niedriger die Härte (Zähigkeit steigt)

- mittels Anlassschaubilern Härte über der Temperatur

Welche Anlassstufen kennen Sie?

 

1. Anlassstufe: 80°C- 150°C

Zwangsgelöster C im Martensit wir diffusionsfähig→Abbau der tetragonalen Verzerrung→ kubischer Martensit mit submikr. Epsilon- Carbidausscheidungen Fe2C (Vorstufe Zementit)

2. Anlassstufe: 150°C- 290°C

- zunehmende Beweglichkeit von C→ Umwandlunf von Restaustenit in kubischen Martensit mit subm. Fe2C- Ausscheidungen

3. Anlassstufe: 290°C-400°C

- gesamter C herausdiffundiert→ tetr. Verzerrung vollständig abgebaut

- Übergang von kubischem Martensit in kohlenstofffreien Ferrit

- Fe2C in Zementit umgewandelt→ Carbidwachstum

4. Anlassstufe  > 400°C

- Carbidwachstum

- bei legierten Stählen bilden sich Sondercarbide (netzwerkartige Ausscheidungen)

 

Allgemeiner Verfahrensablauf Vergüten

- Austenitisieren: untereutektoide unlegierte Stähle: 30- 50K oberhalb von Ac3

untereutektoide unlegierte Stähle: 30-60 K oberhalb von Ac1

- Haltezeit: optimiert Anhaltspkt. t= 20+ D/2  oder Dmax

- Abschrecken in Wasser, Öl, Luft  v abk.> v krit.

Anlassen: bei höheren Temp. 450°C- 680°C

Haltezeit > 60min

langsames erwärmen und abühlen

Ziele Vergüten

- Einstellen feinkörniges Gefüge mit hoher Härte/ Festigkeit und hoher Zähigkeit→ Vergütungsgefüge

- feine Zementitteilchen in feinkörnig ferritischer Matrix

- gleichmäßige Gefügeausbildung über dem gesamten Querschnitt

- gezielte Einstellung Festigkeit und Zähigkeit

Warum bei hohen Temperauren anlassen?

- ergibt gleichmäßige Eigenschaften über den gesamten Querschnitt verteilt

- Ursache: Gefügeveränderung am größten, je weiter das Ausangsgefüge vom Gleichgewichtszustand ertfernt ist

Vermeidung von Verströdungen in der 4. Anlasstufe

- schnelles abkühlen von Anlasstemp → Ausscheidungen werden unterdrückt

- lange Haltezeit auf anlasstemp. → Ausscheidungen koagulieren, kein Netzwerk

- Zugabe von Legierungselementen z.b Mo, W

- Anwendung von Sonderverfahren

. - schnelles Abkühlen: -erhöht Kerbschlagbiegearbeit

- senkt Übergangstemperatur