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Kartei Details

Karten 114
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.02.2014 / 12.12.2018
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Welche Typen von Aufkohlmittel gibt es? Temperaturbereich? Kohlenstoffträger?

1. feste Aufkohlmittel:

Tempb.: 870°C-930°C

Kohlenstoffträger: Holzkohle/Koks

Anreicherung in der Gasphase! BOUDOUARD GGW 2CO⇔C + CO2

2. flüssige Aufkohlmittel:

Tempb. 900°C - 950°C

Kohlenstofflieferant: Cyanide (NACN, KCN)

über Reaktionen entsteht CO → BOUDOUARD GGW

Achtung!! BT muss trocken sein! explosionsartige Wasserverdampfung!

3. gasförmige Aufkohlmittel:

Tempb. 850°C- 950°C

Reaktionsgas: Gasgemisch aus CO, CO2, H2, CH4

Kohlenstofffreisetzung über BOUDOUARD Reaktion, Heterogene Wassergasreaktion, Methan-Reaktion

Wie kann man Carbonitrieren?

- in Salzschmelzen: höherer Cyanidgehalt als beim Einsatzhärten, Bad ist nicht abgedeck→Sauerstoffzufuhr verstärkt Cyanidbildung und Stickstofffreisetzung

- in Gasgemischen: Trägergas: Methanol;

N- abgebende Komponente: wasserfreies Ammoniakgas

C- abgebende Komponente: Erdgas, CH4, Stadtgas, Propan

Vorteile des Carbonitrieren?

-durch N werden Umwandlungstemp. und der eutektoide C-Gehalt zu geringeren Werten verschoben

→ z.T. geringere Behandlungstemp. erforderlich

Welche zwei Arten des Carbonitrierens kennen Sie?

1. Carbonitrieren oberhalb von A3 des Kernwerkstoffes

T: 770°C- 930°C

Dauer: 1min. - 1Stunde

C-Diffusion überwiegt

nach Härten und Anlassen N-haltiger Martensit

Rand C-Gehalt 0,5- 0,8%  N- Gehalt 0,2- 0,5% Summe max. 1%

gardierter Übergang des Härteverlauf von Rand- zu Kernhärte

2. Carbonitrieren unterhalb von A3 des Kernwerkstoffes

T: 650°C-770°C

Dauer: 1- 2Stunden

N-Diffusion überwiegt → Rand N-Gehalt: bis 10%

nach Härten uns Anlassen: Verbindungsschicht, darunter n-haltiger Martensit

schrofferAbfall beim Härtverlauf von Rand- zu Kernhärte

geringe Schichtdicke

Welche Härteverfahren kennen Sie beim Einsatzhärten/ Carbonitrieren?

Welche Schwierigkeit besteht?

Direkthärten, Einfachhärten, Doppelhärten

Schwierigkeit: Optimum finden→ Rand und Kern unterschiedliche C-Gehalte

Randhärten: hoher C-gehalt geringe Temp.

Rand optimal gehärtet, Kern unterhärtet

Kernhärten: geringer C-Gehalt höhere Temp.

Rand überhärtet → Bildung Restaustenit!, Kern optimal

Prinzip Direkthärten (beim Einsatzhärten)

- direktes Abschrecken von der Behandlungstemp. (Aufkohlen→abschrecken→anlassen)

- Nachteil: keine Kornfeinung mgl, mech Nachbearbeitung nicht mgl

Prinzip Einfachhärten (Einsatzhärten)

- Härten nach Nachbearbeitung

- Aufkohlen→langsames abkühlen

→auf Härtetemp. (A1 Rand, A3 Kern)→ abschrecken→anlassen

-Vorteil: Rückfeinung durch Austenitisierung beim Kernhärten

-Nachteil: Kernhärten: kein optimales Randgefüge

     Randhärten: mäßige Festigkeitssteigerung im Kern

Prinzip Doppelhärten (Einsatzhärten)

-nach Aufkohlen Nachbearbeiten 2*Härten

- aufkohlen→Härten Kern(A3) abschrecken→Härten Rand (A1)abschrecken→Anlassen

- Härten des Kerns:  Kornfeinung Rand + Kern

Eigenschaftsoptimum für Kern

- Härten des Randes: otimal gehärteter Rand+ Kern angelassen

→ Vergütungsgefüge!

Prinzip Härten nach isothermer Umwandlung (Einsätzhärten)

- nach Aufkohlung Umwandlung in Perlit- u. Bainitstufe

- Verlauf siehe Skizze

- Härten des Randes: otimal gehärtet

- Kern nach isothermer Umwandlung feinkörnig Gefüge mgl. unbeeinflust

Bestimmen der Einsatzhärtetiefe

Abstand bei dem die Kernhärte erreicht ist = 3* Einhärttiefe

Ziel des Nitrieren/ Nitrocaburieren

- hochharte u. verschleißfeste Randschicht bei komplex gestalteten Bauteilen

- fester, zäher Werkstoff→ feinkörniges Gefüge

- günstig: vergüteter Zustand→ begünstigt Stickstoffaufnahme

- geeignet bei Einsatz von schlag- u. stoßartigen Beanspruchungen

Besonderheiten des Nitrieren/ Nitrocarburieren

- keine Martensitbildung

- Härtezunahme durch Bildung von Nitrieden, Carbonitriden

- Verbindungs- und Diffusionsschicht

- gundsätzlich für alle Eisenwerkstoffe

Schichtaufbau beim Nitrieren

Verbindungsschicht: aüßerste Schicht 700- 1200HV

Nitride, zusätzlich LE→Nitride mit Cr, Al, Mo

Diffusionsschicht: innere Schicht 300 bis > 900HV

Fe-N.MK, Nitride, zusätzlich LE→Nitride mit Cr, Al, Mo

Schicht aufbau beim Nirtocarburieren

Verbindungsschicht: Carbonitriede + Nitride

  zusätzlich LE→Carbonitride mit Cr, Al, Mo

Diffusionsschicht: Fe-N.MK, Nitride,

zusätzlich LE→Carbonitride mit Cr, Al, Mo

technologisches Vorgehen bei Nitriren/Nitrocarburieren

Nitrieren: Behandlung der Bt bei T: 500-550°C, N- haltiger Atmosphäre, Haltezeit variabel wenige Minuten bis 100h

Nitrocarburieren: T: 550-590°C , N- C- haltige Atmosphäre, Haltezeit wenige min- 5h

Abkühlung angepasst auf Zusammensetzung und Ausscheidungsverteilung

 

Verfahrensübersicht Nitrocaburieren

Pulvernitrocarburierung,

Salvbadnitrocaburieren

Gasnitrieren/ Gasnitrocaburieren

Plasma...

 

Vorteile Nitriere/Carbunitrieren gegenüber anderen Verfahren

- Härte der Schicht höher als Martensithärte

- höhere Verschleißbeständigkeit, da chem. inaktiv

- erhöhte Dauerschwingfestigkeit

- hohe Warmhärte bis 500°C→keine Gefügeänderung

- erhöhte Korosionsbeständigkeit

- keine nennenswerte Form und Maßänderung

- Kostenvergleich: geringer Energieeinsatz⇔ z.T. lange Behandlungszeiten

Nachteile Nitrieren/ Nitrocaburieren

- Rissgefahr bei Überbeanspruchung

- geringes Formänderungsvermögen d. Werkstoffe

- Verbindungsschicht sehr spröde→ Abplatzen bei Schlagbeanspruchung

- Schichtdicke kaum variabel

- Kostenvergleich (siehe Vorteile)

Bestimmung der Nitrierhärtetiefe

Diagramm HV0,5 über Randabstand

50 HV0,5 oberhalb der Kernhärte Abstand zur Oberfläche ablesen

Ziele Borieren

- Ausbildung sehr harter, verschleißfesten Boridschichten

- Idealzustand: einphasig, verzahnte Schicht mit Fe2B

-Anreicherung der Oberfläche mit Bor

technologisches Vorgehen beim Borieren

Verwendung für: unlegierte und legiere Stähle, Guss- und Sintereisen, Hatmetall, Ti, Ni

T: 800-1050°C

Haltezeit: 1-6 h max. 12h

meist in festen Boriermitteln unter Schutzgas H2

Verguüten: Härten und Anlassen T>450°C nach Borieren

 

 

Schichtaufbau beim Borieren

Verbindungsschicht: aus FeB u/o Fe2B (Härte bis 2100HV0,1)

Diffusionsschicht: B in Fe praktisch unlöslich→Kornvergröberung

C, N, Si, in Fe Boriden praktisch unlöslich→ Anreicherung unter der Verbindungsschicht

Diffusionsglühen Glühprozess

Temp: 1050°C - 1300°C

Haltezeit: 50h

langsames Abkühlen

Diffusionsglühen Ziel

Ausgleich von Knzentrationsunterschieden von Legierungelementen

Auflösen von versprödend wirkenden Korngrenzen Phasen

Überführung von unlöslichen Teilchen in abgerundete Form

Diffusionsglühen Nachteil

Gefahr von Verzunderung/ Entkohlung

Kornwachstum→Normalisieren notwenig

Auswirkungen von Gefügeinhomogenitäten im mikroskopischen Bereich

- Beeinflussen d. Kornwachstums

- Veränderung der Umwandlungstemperatur

- Beeinflussung Aufschmelzverhalten, Korrosionsverhalten

Auswirkung der Gefügeinhomogenitäten im makroskopischen Bereich

anisotrope mech. Eigenschaften

Veränderug Umformverhalten→ Seigerungsrisse

Veränderung Zerspaneigenschaften

Veränderung therm. Ausdehnunsverhältnisse

Veränderung magnetischer Eigenschaften

Welche Arten von seigerungen kennen Sie?

Mikroseigerung: Ausbildung von Zonenmk

Makro-/ Blockseigerungen: ungleichmäßiges Abkuhlen von Gussblöcken

Schwerkraftseigerung: durch Dichteunterschiede

Gefügeänderung nach Diffusionsglühen

Änderung der Eigenschaften:

Erhöhen von Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Brucheinschnürung

Glühprozess Spannungsarmglühen

Temp: unterhalb Ac1 (450-650°C) aber <als Anlasstemp.

Haltezeit: 1- 2stunden

sehr langsames Erwärmen und Abkühlen!

Ziel Spannungsarmglühen

- Abbau innerer Spannungen (Eigenspannungen)

- übrige Werkstoffeigenschaften sollen nicht verändert werden! keine Gefügeänderung!

Beachten: gleichmäßige Temp.verteilung im gesamten BT

Defiinition Eigenspannung

- statische Spannung im Werkstück ohne Einwirken von Kräften und Momenten

- Zug- und Druckeigenschaften befinden sich im Gleichgewicht

- Spannungsbeträge bis nahe Re mgl.

Ursache für Eigenspannungen:

- unregelmäßige Volumenänderung über dem Bauteilquerschnitt

lokale plastische Verformung

elast. Verspannung benachbarter Werkstoffbereiche

Entstehung von Eigenspannungen

- temperaturabhängige Phasenumwandlung

- Wärmetönung aufgrund der Phasenumwandlung

- Längenausdehnung aufgrund der Phasenumwandlung

- spannungsinduzierte Phasenumwandlung

- Wärmedehnung

- Umwandlung von Verformungs in Wärmeenergie

Ziele der Thermomechanischen Behandlung

- gezielte Einstellung von Gefüge und Eigenschaften durch Kombination von Wärmebehandlung und Umformung

- im Anschluss an Warmumformprozess: Warmwalzen o. Gesenkschmieden

- nach geregelter Abkühlung gebrauchsfertiger Werkstoff

prinzipieller Behandlungsablauf bei der Thermomechanischen Behandlung

1. Erwärmen im Ofen, Stranggießen

Bildung und Homogenisierung des Austenits

Auflösen von Nitrid- Carboniiridausscheidungen

Austenitkornwachstum

2. Umformen: Warmwalzen, Gesenkschmieden

Verformung (verfestigung- Einbringen von Gitterdefekten)

Kristallerholung (Umurdnung der Gitterdefekte)

Rekristallisation (Entestigung- Defektabbau durch Gefügeneubildung)

3. Abkühlung: Kühlstrecke

Ausscheidungsvorgänge

Anlassvorgänge

Technologisches Vorgehen bei der Termomech. Behandlung

3. Varianten:

1. Umformen des Austenits vor der Umwandlung in F/P/B/M

2. Umformen des Werkstoffes während der Umwandlung in P/B/M- Stufe

3. Umformen nach der Austenitumwandlung (nachfolgende Wärmebehandlung)

Welche 3 Verfahren zur Thermomech. Behandlung kennen Sie?

1. TG- Verfahren (temperaturgeregelt)

2. TM- Verfahren (thermomech. Umformen)

3. BY- Verfahren

Erklären Sie das TG- Verfahren (thermomech. Behandlung)

- temperatur geregeltes Walten o. HTMB

- Umformen im Gebiet des stabilen Austenits + schnelles Abkühlen

- Erzeugen eines feinkörnigen und gleichmäßigen Umwandlungsgefüges

→auf anschließendes Normalisieren wird verzichtet

Erklären Sie das TM- Verfahren! (thermomech. Behandlung)

- thermomech. Umformen NTMB oder Ausforming

- metastabiler Austenit wird umgeformt und ggf. in Martensitsufe umgewandelt

- sehr hohe Festigkeit in höher legierten Stählen

- Verzicht auf nachfolgendes Vergüten