Prüfung Risikomanagement

SS 2014 + WS 2014/2015

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Flashcards 106
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 14.07.2015 / 16.08.2023
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Was versteht man unter dem Totalverlust/Maximalverlust? Erläutern Sie seine Vor-/Nachteile.

Totalverlust/Maximalverlust

  • Verlust von 100 % der Vermögensposition
  • Gesamtes Investment addieren, geht alles verloren

 

Vorteile Totalverlust/Maximalverlust

  • einfach zu berechnen, es müssen keine Wahrscheinlichkeiten mit einbezogen werden
  • ablesbar, kein Aufwand, konservativ
  • gute zusätzliche Kontrollgröße, da Risikoberechnungen mit Ergebnissen größer als dem Maximalverlust nicht richtig sein können

 

Nachteile Totalverlust/Maximalverlust

  • zu konservativ
  • keine qualitative Beurteilung des Risikogehalts, d.h. es kann nicht beurteilt werden, was riskanter ist. B muss nicht riskanter als A sein, nur weil der Maximalverlust sehr viel höher ist, da eben die Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Maximalverlustes völlig unberücksichtigt bleibt
  • Vegleich zweier absoluter Maximalverluste in Geldeinheiten ist nur bedingt aussagekräftig. Hierbei kann der Bezug zur Höhe der Vermögensposition hergestellt werden, relativer Maximalverlust (-50 %).
  • Bei den Finanzmarktinstrumenten gibt es Positionen, bei denen der Maximalverlust nicht ermittelt werden kann. Hierbei handelt es sich um Derivate, bei denen ein Vermögensverlust nicht durch sinkende Preise, sondern durch steigende Preise verursacht werden kann. Solange zumindest theoretisch die Preise aber beliebig steigen können, kann keine Obergrenze im Sinne des Maximalverlustes angegeben werden.

 

Was versteht man unter dem Probable Maximum Loss/Possible Maximum Loss (PML)?

Probable Maximum Loss/Possible Maximum Loss (PML)

 

  • Totalverlust nicht möglich
  • Beispiel: Industrieanlage, die aus 2 Gebäuden besteht, die von einem Fluss getrennt sind, kann nicht total abbrennen
  • Schätzung des maximal möglichen Verlusts, meist in % der Vermögensposition
  • höchster Verlust unter Extrembedingungen: Wahrscheinlichkeit des 1000 Jahres-Ereignis sehr unsicher zu approximieren, Experte muss hier gefragt werden; es gib ja keine Datenhistorie, wurde noch nicht so gesehen, eigenes Modell dauert zu lange zum entwickeln, Wahrscheinlichkeit ist unbekannt, nicht konservativ
  • Außergewöhnliches Ereignis --> Risiko überwälzen? Also Auslagern? Knowhow der Experten/Versicherun nötig!
  • Korrelationen schlecht abbildbar
  • nicht realtitätsnah --> dann Basisrisiko
  • nicht wahrscheinlichkeitsbasiert

Was versteht man unter dem Expected Maximum Loss (EML)?

Expected Maximum Loss (EML)

  • Zu erwartender Höchstverlust unter Normalbedingungen
  • Kann Unternehmen selbst tragen (Eigenkapital)?
  • Bis zu welcher Wahrscheinlichkeit?

Was versteht man unter dem Short Fall (SF)? Wie sehen die Extremwerte grafisch aus?

Short Fall (SF)

  • Durchschnitt über die x % schlimmsten Ereignisse (häufig 1 %)
  • Mittlerer Verlust der x % stärksten Ereignisse
  • Beschreibt das verlustreiche Ende einer Verlust-Verteilung
  • Vor allem geeignet für Risiken, deren Verteilung großverlustgeeignet ist
  • gute Historie/Simulationstechnik notwendig --> Datengrundlage
  • Kurve mit Großschaden (schlimmes Ende an der Kurve)

--> Kurve: x-Achse = Wahrscheinlichkeit, y-Achse = Verlust

--> Von links nach rechts: EML (Maximaler Verlust unter normalen Bedingungen), x % schlimmste Ereignisse als Spannweite bis zum PML, Shortfall (Mittlerer Verlust der x % schlimmsten Ereignisse), PML (größtmöglicher Verlust) am Ende der Kurve

Erläutern Sie die Volatilität/Standardabweichung.

Volatilität/Standardabweichung

  • Glättung durch Jahresaggregate? Mittlere Werte Gewinn/Verlust-Glättung nicht wie Einzelereignisse
  • Zur Vergleichbarkeit entweder
    • relative Verluste verwenden (Schaden/Vermögen) oder
    • CoV (Kovarianz) verwenden (Coefficent of Variance): Standardabweichung/Mittelwert, wichtig bei Unternehmensvergleich
  • Standardabweichung wird in Finanzwirtschaft "Volatilität" genannt
  • Volatilität beschreibt die durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert nach oben und nach unten.
  • Volatilität wird meist in % der Risikoposition ausgedrückt
  • am besten in Grafik darstellen, wenn es die Größe des Datensatzes erlaubt und nach Auffälligkeiten suchen
  • Ursachen für Extremwerte (Keine Verluste/oder sehr große Verluste) sollten verstanden sein!
  • Erwartungswert alleine hat nur sehr begrenzte Aussage

Erläutern Sie die Vor-/Nachteile der Volatilität.

Vorteile Volatilität/Standardabweichung

  • Standardabweichung gibt wertvolle Information über Streuung
  • Adäquate Abbildung der unterschiedlichen Risikostruktur (Was ist risikoärmer?)
  • Erst die Volilität bildet das Risikogehalt richtig ab, da nicht nur die Verluste, sondern auch die Schwankungen um mögliche Gewinne als Risiko abgebildet werden.
  • Aussagekräftigeres Risikomaß als Maximalverlust/Erwarteter Verlust: Höhere Volatilität bedeutet ein qualitativ höheres Risiko

 

Nachteile Volatilität/Standardabweichung

  • Stichprobengröße muss groß genug sein
  • Vergleichbarkeit schwierig, wenn Stichprobenumfänge verschieden (verschiedene Zeiträume)
  • Risikoappetit wird nicht berücksichtigt
  • Sollten Vermögenspositionen miteinander verglichen werden, die unterschiedlich lange Zeiträume gehalten werden müssen (die so genannte Halteperiode oder Liquiditätsperiode, z.B. Aktien im Gegensatz zu Krediten), so ist die Volatilität dafür nicht mehr geeignet, weil sie mögliche unterschiedliche Zeiträume nicht abbilden kann.
  • Die Volatilität ist ein relatives Schwankungsmaß. Damit können aber unmittelbar keine Rückschlüsse auf drohende Verlustpotentiale in Geldeinheiten gezogen werden. Insbesondere findet kein Bezug zu dem Vermögen statt, welches dem entsprechenden Risiko ausgesetzt ist. Aber gerade die risiko-orientierte Unternehmenssteuerung  erfordert eine Risikoaussage in Geldeinheiten um alle Risiken der im Unternehmen dafür zur Verfügung stehenden Haftungsmasse (das Eigenkapital) gegenüber zu stellen.
  • Risikoeinstellung (Risikoappetit) des Entscheidungsträgers kann nicht explizit im Volatilitätsmaß berücksichtigt werden.

Was versteht man unter dem Value at Risk (VaR) für das Marktrpeisrisiko.

Valute at Risk (VaR) für das Marktpreisrisiko

  • Diese größen gehen in die VaR-Berechnung ein
    • Mittelwert/Erwartungswert
    • Streuung/Volatilität
    • Sicherheitsbedürfnis/Risikoappetit
    • Zeitraum
  • Ein gutes Risikomaß sollte erlauben, Risiken zu vergleichen
  • Der Value at Risk wird in der Regel auf das Marktpreisrisiko angewendet
  • Er wird aber auch abgewandelt auf das Kreditrisiko (Credit Value at Risk) und auf Cash-Flow-Risiken (Cash Flow at Risk) angewendet
  • Der Value at Risk ist der maximale Verlust, der mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (Sicherheitswahrscheinlichkeit) innerhalb einer festgelegten Periode (Liquiditätsperiode) nicht überschritten wird
  • Der Valute at Risk ist definiert als der erwartete maximale Verlust der Risikoposition über eine bestimmte Liquiditätsperiode für eine vom Entscheidungsträger festgelegte Sicherheitswahrscheinlichkeit.
  • Ein Value at Risk von 28,11 Euro bedeutet, dass in den nächsten 10 Börsenttagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % der erwartete Verlust kleiner gleich 28,11 EUR sein wird. Anders ausgedrückt: Ein Verlust von 28,11 EUR wird in den nächsten 10 Börsenttagen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 % eintreten.
  • Von der Investment Bank Morgen Stanley wegen steigenden Finanzmarktrisiken zur Marktrisikobewertung eingeführt (1994)
  • Wird heute auch auf Ausfallrisiken (Kreditrisiko, Insolvenzrisiko) angewendet
  • Regulatorisch bedeutend (z.B. vorgesehendes Kapital für Marktrisiken von Banken = VaR * bankenabhängiger Faktor)
  • Wird in Geschäftsprozessen immer abgefragt
  • Etabliertes Maß bei Behörden
  • Annahme: Normalverteilung
  • Eigenschaften VaR
    • Erwartungen des Entscheidungsträger bezüglich zukünftigen Wertänderungen haben keinen Einfluss auf Höhe des VaR
    • Unterschiedliche Beobachtungszeiträume ergeben unterschiedliche Volatiltiäten --> Vergleich ist nur bei gleichen Beobachtungszeiträumen möglich (meist 250 Börsentage = 1 Börsenjahr)
    • Änderungen der Risikofaktoren entsprechen nicht der Normalverteilung. Erwartungswert ist häufig <> 0
    • Einflussgrößen des VaR sind positiv korreliert. Je höher ein Risikofaktor, desto größer der Value at Risk

Erläutern Sie Kritik an der VaR-Methode und an der VaR-Aussage.

Kritik (für Portfolios):

 

VaR-Methode

  • stärkster Treiber in Gleichung ist Volatiltiät
  • ist Schwankung für jedes Unternehmen am wichtigsten?
  • Normalverteilung (analytischer Ansatz) ist oft in der Praxis nicht gültig
  • Simulationsansätze sind oft nicht vollständig (zu wenige Szenarien), subjektive Korrelationen sind schwierig abzubilden
  • Was passiert jenseits der z.B. 90 % Sicherheitswahrscheinlichkeit? Werte darüber werden nicht berücksichtigt (SF, LPM)

 

VaR-Aussage

  • Verknüpfung mit Ertrag erlaubt risikoadjustierte Ertrags-Risiko-Steuerung = RoRAC = Return on Risk Adjusted Capital
  • maximaler Risiko-Wert, der mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird
  • Extremereignisse sind in der Regel die bedeutenden - keine Aussage dazu
  • Portfolio VaR vs. vorhandenes Eigenkapital: VaR << Eigenkapital -> hohe Kreditwürdigkeit

--> VaR am besten in Kombination mit anderen (Extremwert-) Maßen verwenden.

Ein deutsches Unternehmen will die Produktion mit türkischen Mitarbeitern in die Türkei verlagern, da es günstiger ist. Die Hauptabsatzmärkte sind Deutschland und die USA. Der Vorstand fragt sie als Risikomanager, was Sie davon halten.

- Was sind die 2 Hauptrisiken?

- Was sind die 2 Hauptrisiken für Risikoarten?

- Welche Handlungsoptionen für die Risikosteuerung geben Sie der Geschäftsführung?

- Wie können Sie die Hauptrisiken quantifizieren?

- Kultur, Währungsrisiko, Qualitätsrisiko, Absatzrisiko, Erdbeben, Regierung, Betriebsrisiko??

Inwiefern ist die Datengrundlage aus der Historie auf Repräsentativität zu prüfen?

Ist die Historie repräsentativ als Datengrundlage?

  • Gibt es systematische Änderungen?
  • Was kann passieren, was es noch nie gab?
  • Stärke? Frequenz?
  • Bezüglich Mittelwert/Streuung/Verteilung?
  • Wurden nach eine Ereignis Maßnahmen ergriffen, so dass das Ereignis künftig nicht mehr eintreten kann?
  • Haben sich die Rahmenbedingungen des eigentlichen Risikoereignisses (z.B. Hochwasser) geändert (z.B. durch Bebauung am Fluss)?

--> Datengrundlage und Berechnung der Größen im Unternehmen muss einheitlich definiert sein (Eingabevorgaben, 

      Erfassungsmethoden)

--> Schlechte Daten, die man in einem guten Model für die Berechnung verwendet, ergeben schlechte Ergebnisse!

Inwiefern ist bei der Berechnung/Messung auf Genauigkeit zu achten?

Genauigkeit

  • Wie genau muss/kann gemessen/gerechnet werden?
    • Unternehmerische Anforderungen an die Genauigkeit?
    • Gesetzliche Vorschriften?
    • Unternehmensinterne Vorgaben?
  • Unsicherheiten in Berechnung und Messung
    • 2 Arten von Unsicherheit
      • Aleatorisch (zufällig, nicht systematisch): Unsicherheiten infolge natürlicher Variablität --> nicht beeinflussbar
      • Epistemisch (abhängig vom vorhandenen Wissen): Unsicherheiten infolge von unvollständigem Wissen, ungenauen Modellen, unzureichenden Stichprobengrößen --> beeinflussbar durch Wissensvertiefung/mehr Aufwand
    • Wie verhalten sich die verschiedenen Unsicherheiten zueinander?
      • additiv?
      • (teilweise) ineinander enthalten?
      • positiv/negativ korreliert?
      • unkorreliert?

Welche Handlungsoptionen gibt es bei der Risikosteuerung und -implementierung?

Handlungsoptionen bei der Risikosteuerung und -implementierung

  • Risikobegrenzung via Abgabe/Verteilung
    • Optimierung der Diversifikationseffekte
    • Versicherung
    • Tausch (SWAPs)
    • Outsourcing
    • Risikogemeinschaften
  • Risikobegrenzung via Limit
    • Ist das Limit bereits abhängig von anderen Limiten, die bereits implementiert sind?
    • Was soll limitiert werden?
      • Welche Kennzahl?
      • Limitierung von Frequenz/Stärke?
      • Auf welchen Maßstab?
      • Diversifizierungseffekte nutzbar?
    • Extremereignisse?
  • Risikobegrenzung via Vorsorge
    • Gemeinsame Bemühungen mit dritten Parteien (z.B. Regierungen, Universitäten)
    • Interne/externe Aufklärung/Schulung
    • Interne Vorsorge (Rücklagen erhöhen)
    • Risikodialog
  • Risikobegrenzung via Kompensierung
    • Schaden steht mit Gewinn im Gleichgewicht
    • Oft Kapitalmarktlösungen wie Optionen, Futures
  • Beschränkter Handlungsspielraum durch
    • Einhalten der Gesetzesauflagen
      • Richtlinien für die Methodik
      • Richtlinien für die Datenqualität
    • Einhalten der Auflagen durch Rating-Agenturen
      • Richtlinien für Risikoinformation
      • Bonität

Muss das Basis-Risiko bestimmt werden?

Basis-Risiko

  • Das Basis-Risiko beschreibt den Unterschied zwischen dem berechneten Risiko und dem tatsächlichen Risiko
  • wichtig bei index-basierten Finanzinstrumenten; ist hier der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Verlust und der Auszahlung
  • Das Basis-Risiko wird bestimmt durch
    • die aleatorische Unsicherheit der Index-Parameter
    • die epistemische Unsicherheit der angenommenen Relation zwischen Index und berechnetem Schaden

Was sind Portfeuilles?

Portfeuilles

  • Synonym: Portfolio
  • Gesamtbestand aller gehaltenen Wertpaiere/Anlagen
  • Die Finanzwelt versteht unter Portfolio ein Bündel von Investitionen, das im Besitz einer Institution oder eines Individuums ist. Dem Aufbau eines Portfolios geht in der Regel eine umfangreiche Analyse voraus. Ein Portfolio zu besitzen ist in der Regel Teil einer Strategie, die Risiken finanzieller Investitionen durch Streuung zu senken.

  • Im Monetärsektor kann eine Portfolioinvestition auch eine Investition in diverse Währungen bedeuten (Warenkorb mit Währungen) um Währungsinstabilitäten ausgleichen zu können.

--> Interessiert das Gesamtrisiko oder nur ein Einzelrisiko?

  • Gilt Gesamtrisiko = Risiko 1 + Risiko 2?
    • Rückkoppelungen?
    • Kann man das Gesamtrisiko berechnen?
    • Kann man das Gesamtrisiko gewinnbringend steuern (Diversifikationen)?
  • Wie groß ist der Beitrag von Einzelrisiken zum Gesamtrisiko?
  • Gibt es aus Portfeuilles-Sicht günstigere und ungünstigere Risiken?
  • Korrelieren bestimmte Branchen?
  • Korrelieren bestimmte Risiken?
    • Kann man die Korrelation verstehen?
    • Kann man die Korrelationen steuern?

Aufgabe 2 Portfeuilles:

Portfeuille aus Aktien Autohersteller 1 und 2 sowie Immobilien

Aktien Autohersteller 1: Investition = 7, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 1

Aktien Autohersteller 2: Investion = 20, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 2

Immobilien: Investition = 3, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 0,5

 

(a)

Wie viel Risikoprämie muss mindestens innerhalb eines Jahres erwirtschaftet werden, um bei Eintritt des 100-Jahres-Ereignisses (1 % Wahrscheinlichkeit) keinen Verlust zu erleiden? (Gewinnchancen sind im Beispiel vernachlässigt).

 

(b)

Welches Investment muss ich ändern, um das Portfolioverlustrisiko zu minimieren?

 

(c)

Wie hoch ist die mittlere Risikoprämie? Welche Folgen hat das Verwenden einer mittleren Risikoprämie?

(a)

Verlust 1 (Autohersteller 1), Verlust 2 (Autohersteller 2), Verlust 0,5 (Immobilien)

Verlust Autohersteller 1 + 2 = 1 + 2 = 3 --> Korrelation der Aktien der Autohersteller

Verlust Immobilien ist nur 0,5

--> Mindestrisikoprämie ist immer der höchste Verlust im Portfolio. Da die Aktien der Autohersteller korrelieren, ist keine Diversifikation, es wird quasi als ein Risiko gesehen. Der Verlust der Immobilen-Sparte ist viel kleiner. Daher ist eine Mindestrisikoprämie = 1 + 2 = 3 vorzuhalten.

 

(b)

Loss Ratio Aktien Autohersteller 1 = 1 (Verlust) / 7 (Investition) = 14 %

Loss Ratio Aktien Autohersteller 2 = 2 (Verlust) / 20 (Investition) = 10 %

Loss Ratio Immobilien = 0,5 (Verlust) / 3 (Investition) = 17 %

 

Da Autohersteller 1 und 2 korrelieren, sind die Verluste zu addieren (14 % + 10 %).

Dies steht den Immobilien mit einem Loss Ratio = 17 % gegenüber.

--> Da 17 % kleiner sind als 24 %, ist eine Mindestrisikoprämie von 24 % vorzuhalten

--> Um das Portfolioverlustrisiko zu minimieren, muss ich meine Mindestrisikoprämie senken. Dies geschieht, wenn ich die korrelierte Säule verkleinere. D.h. ich muss entweder die 14 oder die 10 % aus dem Portfolio rausnehmen. Sinnvoller ist es, die 14 % rauszunehmen. Nach der Elimination habe ich nun eine neue Mindestrisikoprämie mit 17 % durch die Immobilien.

 

(c)

Mittlere Risikoprämie = (Summe aller Verluste)*(Summe aller Investitionen) = (1 +  2 + 0,5) * (20 + 7 + 3) = 12 %

Dadurch würde anstatt 14, 10 und 17 % (Verluste) jeder der Beteiligten eine Risikoprämie von 12 % erhalten. Der Mindestgewinn würde dann bei 24 % (12 % + 12 %) der korrelierenden Aktien liegen. Der Verlust von Aktien Autohersteller 1 mit 14 % liegt über den neuen 12 %, d.h. würde zu billig ausgewiesen werden. Die Immobilien liegen mit den Verlusten von 17 % ebenfalls über den 12 %. Die Aktien des Autoherstellers 2 mit den eigentlichen Verlusten von 10 % würden mit 12 % zu teuer ausgewiesen werden. Die Folge ist, dass man zu viel in die bezüglich Loss Ratio ungünstige Immobiliensparte investieren würde.

Was versteht man unter einem Diversifikationseffekt?

Diversifikationseffekt

  • Portfolio: Feste Anzahl von einzelnen Vermögenspositionen zusammengefasst, die alle in einer einheitlichen Basiswährung (Euro) bewertet werden.
  • nach Solvency II: Diversifikationseffekte führen zu einer Reduzierung des Gefährdungspotenzials von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen und -gruppen durch die Diversifizierung ihrer Geschäftstätigkeit, die sich aus der Tatsache ergbit, dass das negative Resultat eines Risikos durch das günstigere Resultat eines anderen Risikos ausgeglichen werden kann, wenn diese Risiken nicht voll korreliert sind.
  • Unter dem Diversifikationseffekt wird die Risikominderung durch eine geeignete Zusammenstellung bestimmter Vermögenspositionen zu einem Portfolio verstanden. Die Stärke des Diversifikationseffekts basiert dabei auf den Korrelationen zwischen den einzelnen Vermögenspositionen bzw. deren Renditen.
  • Summe Einzelrisiken > Risiko des Gesamtportfolios
  • Bei völliger Unkorreliertheit: Größtes Einzelrisiko vorhalten
  • Passiert nicht gleichzeitig (Deutscher vs. Japanischer Markt)
  • Gesamt Value at Risk ist geringer, zufällig könnte jedoch doch was zusammen auftreten, deswegen ein bisschen höher als größtes Einzelrisiko
  • Wegen möglicher Diversifikationseffekte ist das auf Portfolio-Ebene zusammengefasste VaR kleiner gleich als die Summe der VaR der Einzelrisiken.
  • Wenn Korrelationskoeffizient kleiner 1, dann Diversifikation, d.h. das Portfoliorisiko und damit auch VaR des Portfolios sinken unter die Summe der Einzelrisiken
  • Sind die Renditen der Vermögenspositionen vollkommen positiv korreliert (Korrelationskoeffizient = + 1), ist der VaR gleich der Summe der VaR der Einzelrisiken
  • Bei einer vollständigen negativen Korrelation ist der Diversifikationseffekt am größten, d.h. die Portfoliovolatilität ist am kleinsten und dadurch ist auch der VaR des Portfolios gegenüber der Summe der VaR der Einzelrisiken am geringsten.
  • Diversifikationseffekt: VaR (Portfolio) < Summe (Einzel-VaR)
  • Korrelationskoeffizient -1 (Daten negativ korreliert): maximaler Diversifikationseffekt
  • Korrelationskoeffizient + 1 (Daten positiv korreliert): kein Diversifikationseffekt
  • Korrelation muss bei Aggregierung berücksichtigt werden

Was ist der Antiselektionseffekt? Wie kommt er zustande? Was kann man als Risikomanager dabei tun?

Rest: siehe Klausurlösung

Component Value at Risk: um den anteiligen Diversifizierungseffekt verminderte VaR der Einzelposition --> Feststellung der Risikotreiber (Berücksichtigung von Korrelation/Diversifikation)

Aufgabe 1 Portfeuilles:

Portfeuille aus Aktien, Gemälde und Immobilien

Aktien: Investition = 7, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 1

Gemälde: Investion = 20, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 2

Immobilien: Investition = 3, Verlust mit 1 % Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres = 0,5

 

(a)

Wie viel Risikoprämie muss mindestens innerhalb eines Jahres erwirtschaftet werden, um bei Eintritt des 100-Jahres-Ereignisses (1 % Wahrscheinlichkeit) keinen Verlust zu erleiden? (Gewinnchancen sind im Beispiel vernachlässigt).

 

Verluste 1 (Aktien), 2 (Gemälde), 0,5 (Immobilien) --> Mindestrisikoprämie = 2

--> Begründung: Wenn dann fällt nur eine Sparte aus. Dann muss man aber als Mindestrisikoprämie die Sparte auswählen, die den maximalen Verlust einfährt.

 

 

 

 

Welche grundsätzlichen Strategien gibt es zur Risikosteuerung?

Grundsätzliche Strategien zur Risikosteuerung

  1. Risiko-Vorsorge
  2. Risiko-Vermeidung/Begrenzung
  3. Risiko-Verteilung
  4. Risiko-Verlagerung
  5. Risiko-Transfer
  6. Risiko-Kompensierung
  7. Risiko-Übernahme

Wie wird die Risikosteuerung und -implementierung im Unternehmen positioniert?

Positionierung der Risikosteuerung und -implementierung im Unternehmen

  • Risikomanagement handelt oft entgegen den Interessen geschäftsproduzierender Abteilungen
  • Risikomanagementabteilung sollte unabhängig und hierarchisch hoch angesiedelt sein
  • In großen Firmen
    • eigenständige Abteilung mit Datenansprechpartner in der Fachabteilung
    • meist oben in der Hierarchie, unterhalb der Geschäftsleitung, so dass Vorgaben durchgesetzt und abgestimmt weden können
    • Berichtsaufgaben an Geschäftsleitung
  • In kleineren Firmen
    • Fachabteilungen zusammen mit Geschäftsleitung
    • Gefahr, dass Risikomanagement nicht unabhängig ist (Interessenskonflikte)

Wodurch erzielt man eine Risiko-Vorsorge?

Risiko-Vorsorge

 

  • Sicherheiten erhöhen
    • Bürgschaften, Bonitätsanforderungen
    • Operationelles Risiko: Abhängigkeiten vom Risikofaktor verringern
  • Risikotragfähigkeit erhöhen durch
    • Eigenkapitalerhöhung
    • Rückstellungen
    • Stille Reserven
  • Interne Vorsorge
  • Frühwarnsysteme

Wie erhöht man im Rahmen der Risiko-Vorsorge seine Sicherheiten? (zur Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos?

Sicherheiten im Rahmen der Risiko-Vorsorge erhöhen

  • Eigentumsvorbehalte
  • Bürgschaften
  • Ausfallsrisiko: Kreditvergabe nur an Kreditnehmer bestimmter Bonität
  • Operatives Risiko: Brandschutzanlage, Fortbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter
  • Finanwirtschaftliches Risiko: Keine Investitionen in stark volatile Aktien
  • v.a. wichtig bei Banken für Streuung des Kreditrisikos, in anderen Branchen v.a. Lieferkredite

Was bedeutet der Begriff "Risikotragfähigkeit"?
 

Risikotragfähigkeit

 

Die Risikotragfähigkeit eines Kreditinstitutes ergibt sich daraus, dass die wesentlichen Risiken des Instituts durch die Risikodeckungsmasse (tatsächlich verfügbares Kapital zur Risikoabsicherung), gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen, laufend abgedeckt sind. Dafür wird das Risikodeckungspotenzial (Verlustobergrenze bzw. maximal einzusetzendes Kapital zur Risikoabdeckung) mit dieser Komponente abgestimmt. Für die Festlegung des vorhandenen Kapitals, d.h. der Komponenten der Risikotragfähigkeit, dürfen die Institute ausschließlich freie Komponenten des Eigenkapitals verwenden. Je nach Unternehmensform entscheidet sich demnach auch die Deckungsmasse der Betriebe.

Wie erhöht man im Rahmen der Risiko-Vorsorge seine Risikotragfähigkeit?

Risikotragfähigkeit erhöhen durch

 

  • Eigenkapitalerhöhung
    • am Kapitalmarkt oder durch Gesellschafter
    • geht in der Regel nur bei langfristigen Investitionen und nicht zum Risikoschutz
  • Rückstellungen
    • Gewinne in die Gewinnrücklagen einstellen
    • Operativer Gewinn sollte für Rückstellungen verwendet werden und nicht eventuelle Veräußerungsgewinne
    • Meist wegen einer konkreten Zahlung (Steuernachzahlung, Gewährleistungsansprüche, Schadensersatzansprüche)
  • Stille Reserven
    • durch überhöhte Abschreibungen und/oder erhöhtem Ansatz von Verbindlichkeiten
    • nur mäßig geeignet, da sie nicht explizit berechnet werden und man erst bei der Realisierung weiß, wie hoch sie sind
    • sind kein richtiges Instrument des Risikomanagements
    • Pauschalauflag ist gefährlich, eher für spezifische Themen

Inwiefern kann eine Risiko-Vorsorge im Rahmen der internen Vorsorge erfolgen?

Risiko-Vorsorge im Rahmen der internen Vorsorge?

  • Operationelles Risiko: Abhängigkeiten vom Risikofaktor verringern
  • Sind die Gewinnmargen ausreichend, um im Gleichgewicht mit der Risikohöhe zu stehen? Gibt es hierfür interne Geschäftsvorgaben?

Wie werden Frühwarnsysteme im Rahmen der Risiko-Vorsorge verwendet?

Frühwarnsysteme im Rahmen der Risiko-Vorsorge

 

  • Triggersysteme: Alarm, wenn Wert eines definierten Risikomaßes (Trigger) überschritten wird.
  • oft genügen sehr einfache Maße wie potentieller Totalverlust oder Maße ohne Divesifizierung
  • nach Überschreiten des Triggers sind komplexere Analysen erforderlich
  • Maßnahmen je nach Analyse-Ergebnis nach Auslösen des Triggers

Wodurch erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung

  • Hauptziel: Value at Risk senken
  • Ebene
    • Personell
    • Technisch
    • Organisatorisch (Prozesse)
    • Firmenkultur
    • Qualitätsmanagement (Beispiel Six Sigma)
    • Limitierung von Finanzpositionen

Wie erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung im personellen Bereich?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung im personellen Bereich

  • "Letter of Authority" (Befugnisse je nach Mitarbeiter bzw. Rang)

Wie erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung technischen Bereich?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung technischen Bereich

  • Sicherungssysteme in EDV und Produktion zur Verhinderung von Ausfällen, z.B. rechtzeitiges Aufrüsten der Server bei erwarteten wachsenden Datenvolumina oder erhöhtem Rechenaufwand
  • Notfallsysteme/Redundanz-Systeme nach Ausfall:

    Redundanz (von lateinisch redundare ‚überlaufen‘, ‚sich reichlich ergießen‘) ist das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn diese bei einem störungsfreien Betrieb im Normalfall nicht benötigt werden. Ressourcen können z. B. redundante Informationen, Motoren, Baugruppen, komplette Geräte, Steuerleitungen und Leistungsreserven sein. In der Regel dienen diese zusätzlichen Ressourcen zur Erhöhung der Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit.Man unterscheidet verschiedene Arten der Redundanz: Funktionelle Redundanz zielt darauf ab, sicherheitstechnische Systeme mehrfach parallel auszulegen, damit beim Ausfall einer Komponente die anderen den Dienst gewährleisten. Zusätzlich versucht man, die redundanten Systeme voneinander räumlich zu trennen. Dadurch minimiert man das Risiko, dass sie einer gemeinsamen Störung unterliegen. Schließlich verwendet man manchmal Bauteile unterschiedlicher Hersteller, um zu vermeiden, dass ein systematischer Fehler sämtliche redundanten Systeme ausfallen lässt (diversitäre Redundanz).

  • Systeme zur Wiederherstellung des Status Quo bei Verlust

Wie erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung im kulturellen Bereich?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung im kulturellen Bereich

  • Firmenkultur der Verantwortungsübernahme
  • Prozessdenken/Orientierung am Unternehmensziel
  • Limitierungen

Wie erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung im organisatorischen Bereich?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung im organisatorischen Bereich

  • Notfallpläne und Schulungen, beispielsweise bekommen Schlüsselmitarbeiter einen Notfall-Heimarbeitsplatz eingerichtet
  • Dokumentationen wichtiger Abläufe
  • Beobachtung wichtiger Prozesse (oft zusammen mit dem Qualitätsmanagement)

Wie erfolgt eine Risiko-Vermeidung/Begrenzung durch die Limitierung von Finanzpositionen?

Risiko-Vermeidung/Begrenzung durch die Limitierung von Finanzpositionen

  • Nominallimits
  • Stop Loss-Limits
  • Sensitivitäts-Limits
  • Limit-System auf Basis vom Value at Risk

Was sind Nominallimits?

Nominallimits

Begrenzen oft Marktpreisrisiken: Keine Berücksichtigung von Risikogehalt oder Risikohöhe, einfach auf den Nennwert limitiern (z.B. gleicher Wert, egal ob z.B. Aktien oder Sparbuch)

Was sind Stop-Loss-Limits?

Stop-Loss-Limits

  • Finanzposition wird verkauft, wenn ein bestimmter kritischer Marktpreis unter- oder überschritten wird
  • Kann Worst Case verhindern, aber es wird keine Wahrscheinlichkeit für den kritischen Wert berücksichtigt

Was sind Sensitivitäts-Limits?

Sensitivitäts-Limits

  • Bei bestimmter Sensitivität (wenn der Risikofaktor um 1 % sinkt, sinkt die Finanzposition um x %) wird die Position nicht mehr weiter gekauft oder verkauft.
  • Risikobeurteilung ist hier besser als bei Stop-Loss-Limits oder Nominallimits, aber die Höhe der Risikofaktoren wird relativ willkürlich festgesetzt, ohne dass man die Verteilung der Risikofaktoren genau kennen würde
  • Auch keine Geldeinheiten, sonder % --> man kann das Limit nicht dem Eigenkapital gegenüberstellen.

Was ist ein Limit-System auf Basis des Value at Risk?

Limit-System auf Basis des Value at Risk

  • Besser als die erst genannten Limits
  • Per Geschäftsfeld oder Vermögensposition wird ein maximaler Value at Risk als Limit definiert
  • Summe der Value at Risk - Limits (nicht CoVaR, i.e. ohne Diversifizierung) von Untereinheiten ist größer als das gesamt VaR-Limit (Diversifizierung)

 

Kritik Limitierung von Finanzpositionen:

  • Gewinn-Risiko-Relation wird nicht optimiert, sondern nur sichergestellt, das dei Risikotragfähigkeit nicht überschritten wird.
  • Bei Einrechung der Risiko-Kapitalkosten können Limite zur Portfolio-Optimierung verwendet werden.

Was sollte der Risikomanager bei der Limitierung von Finanzpositionen tun?

Risikomanager

  • Limitverletzungen analyisieren
    • Warum sind die Limite überschritten?
    • Wachsende Märkte?
    • Attraktives Neugeschäft (Kennzahlen)?
    • Anpassung der Unternehmensstrategie nötig?
    • Kann das Reservelimit der Geschäftseinheit zugeordnet werden?
    • Sind die Limitierungen bei den Mitarbeitern bekannt?
  • Unnötige Reserven reduzieren
    • Warum wurden die Reserven zu konservati berechnet? Was hat sich geändert?
    • Kann man Limitreserven reduzieren?
    • Soll auf Abteilungsebene kontrolliert werden oder genügt auf Gesamtunternehmensebene?
    • Entstehen durch zu großzügige Limite Antiselektionseffekte?
  • Optimierung der Gesamtunternehmensperspektive als Risikomanager
    • Diversifizierung ist nicht optimal
    • Kann man Europäisches Geschäft abgeben und Japan aufnehmen?
    • Lässt sich ein Partner für einen SWAP finden? Tauschen für bissere Diversifizierung, im Sinne einer Risikokompensierung
    • Verwendung eines geeigneten Maßes für die Limitierungstabelle (VaR nehmen oder CoVaR, sind am besten). Wenn man ein ungeeignetes Maß verwendet, kann Folgendes eintreten
      • Unkontrollierters Risikowachstum im vom Risikomaß nicht erfassten Bereich
      • Überreservierung
      • Antiselektion, Bestrafung der Guten und Belohnung der Schlechten
      • Keine Kontrolle - Portfoliooptimierung unmöglich, weil man Dinge nicht greifen kann.
    •  PML, Wort case scenario mit Totalverlust, probabilistische Rechnung, LPM sind nicht geeignet, SW ber.!

Erläutern Sie die Risiko-Verteilung im Rahmen der Risikosteuerung.

Risiko-Verteilung im Rahmen der Risikosteuerung

  • Bildung einer Risikogemeinschaft
  • Nutzen von Diversifikationseffekten

Erläutern Sie im Rahmen der Risiko-Verteilung die Bildung einer Risikogemeinschaft.

Bildung einer Risikogemeinschaft

  • Eventuell staatliche Unterstützung (durch Umverteilung des Risikos auf die Steuerzahler
  • Auf mehrere Schultern verteilen
  • Bsp.: Atomkraftwerk
  • Eine möglichst große Zahl an Personen/Risiken schließt sich zur Deckung genau definierter Gefahren zusammen. Die Risikogemeinschaft oder Gefahrengemeinschaft ist Grundlage der Versicherungswirtschaft.
  • Versicherungspool. 1. Begriff: Risikogemeinschaft in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, zu der sich rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Erst- und Rückversicherer zusammenschließen, um für bes. große oder unausgeglichene Risiken eine breitere versicherungstechnische Grundlage zu schaffen.

    2. Merkmale: Die Mitglieder verpflichten sich, bestimmte Risiken nur im Rahmen des Versicherungspools zu zeichnen. Sie bringen diese Risiken unter Aufrechterhaltung ihrer geschäftlichen Selbstständigkeit gegen Provision in den Versicherungspool ein. An dem Gewinn oder Verlust des Versicherungspools ist jeder Versicherer gemäß seiner Quote beteiligt. Zur weiteren Risikoverteilung werden häufig Rückversicherungen abgegeben oder genommen. 3. Arten: Poolarten sind a) Mitversicherungspools, bei denen alle Mitglieder mit ihren Anteilen als Erstversicherer auftreten, und b) Rückversicherungspools, bei denen Erstversicherer die Risiken zeichnen und diese dann in Form der Rückversicherung an die beteiligten Poolversicherer verteilen.

  • Die Grundidee einer Versicherung ist es, den Einzelnen im Schadensfall nicht allein zu lassen. Voraussetzung dafür ist, dass andere ihm helfen, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.Unser Beispiel "Blitzschlag" soll dir das Prinzip der Solidarität und der Risikogemeinschaft verdeutlichen: 1.000 Hausbesitzer sind von der Gefahr des Blitzschlags bedroht und schließen eine Versicherung ab. Sie bilden damit die Risikogemeinschaft.Trifft nun der Blitz eines dieser 1.000 Häuser, so erhält der Hausbesitzer Geld, um sein Haus wieder aufzubauen.Das Geld stammt von den Beiträgen aller Mitglieder der Risikogemeinschaft. Viele, die von der gleichen Gefahr bedroht sind, zahlen daher für die Wenigen, die von dieser Gefahr tatsächlich getroffen werden.

Erläutern Sie im Rahmen der Risiko-Verteilung den Diversifikationseffekt.

DiversifikationseffektDiversifikationseffekt nutzen

  • Portfoliotheorie/Diversifikationseffekt nutzen
    • Geografisch
    • über verschiedene Branchen hinweg
    • über verschiedene Risiko-Trigger hinweg (Achtung Basis-Risiko!)
  • Nota bene (beachte wohl)
    • Durch die Globalisierung besteht eine erhöhte Gefahr von unerkannten Korrelationen!
    • Verhalten der Korrelationen ist oft nicht konstant bei Änderungen am Portfolio
    • v.a. auf Aktienportfolios gut ausnützbar, aber auch auf Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen
    • Viele Beispiele für misslungene Konzern-Diversifizierungen (z.B. Daimler 80er Jahre: Mischkonzern aus Elektrogeräten, Autos und Luftfahrt)
    • Wenn der Konzern auf andere Produkte und nicht nur auf neue Aktien diversifiziert, dann müssen die neuen Produkte auch verstanden sein!
  • Die Diversifikation, also die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlagen - führt zur Senkung des Gesamtrisikos. Das Risiko eines Portfolios von Anlagen ist maximal genauso hoch wie das entsprechend gewichtete durchschnittliche Risiko der einzelnen Portfoliobestandteile. Meist ist jedoch hat das Portfolio ein geringeres Risiko als das der beiden einzelnen Anlagen. Voraussetzung ist, dass sie nicht 100 % korreliert sind. Das Ausmaß der möglichen Risikoreduzierung wird durch die Korrelation der einzelnen Anlagen bestimmt. Nur bei vollkommen gleichläufigen Anlagen (Korrelation =1) kann das Risiko nicht durch Portfoliobildung gesenkt werden. Je geringer die Korrelation von Anlagen ist, desto mehr Risiko kann durch Bildung eines geeigneten Portfolios beseitigt werden, desto besser gelingt die Diversifikation. Die Wertpapierarten der Anlagesumme sollten möglichst unabhängig voneinander sein.