PR-Grundlagen

Fragen-Sammlung der PR-Grundlagen

Fragen-Sammlung der PR-Grundlagen


Kartei Details

Karten 42
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 14.07.2016 / 17.10.2019
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Welches sind die sieben wichtigsten Spezialdisziplinen der PR?

1. interne PR

2. Public Affairs

3. Finanz-PR

4. Standort-PR

5. PR für NPOs und NGOs

6. Produkte-PR

7. Konflikt- und Krisen-PR

Was ist ein Konzept?

Eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleitete Strategien und Massnahmen zur Umsetzung strategisch zu planenden Vorhaben.

 

Warum ein Konzept?

- Theoretisches Modell zur Problemlösung

- Leitfaden für die Abwicklung

- Informationsinstrument

Welche Konzept-Typen gibt es?

Gesamtkonzept / Dachkonzept / Kommunikationskonzept

Detailkonzept
- Teilkonzept (Medien-Konzept, Konzept der internen Kommunikation)
- Kampagnenkonzept (Abstimmung, Kampagne für das Helmtragen...)
- Projektkonzept (Firmenjubiläum, kommunikative Begleitung)
- Massnahmenkonzept (sind sehr konkret, gehen ins Detail)

Wo werden PR-Konzepte hauptsächlich angewendet?

- Grundsätzliche PR-Konzepte (Dachkonzept oder Detailkonzept)

- Medienkonzept (Achtung: Ziele/Zielgruppen/Massnahmen auf Medienschaffende anpassen!)

- Event-Konzept

- Massnahmen-Konzept

- Produktions-Konzept

- Krisen-Konzept

- Projekt-Konzept

- Kampagnen-Konzept

Was ist eine Sekundärrecherche und woher kommen die Informationen?

Schreibtischrecherche/Desk Research

- Informationen aus der Organisation (Geschäftsbericht, Imagebroschüre, Leitbild, Mitarbeiter- /Kundenbefragungen, Pressemitteilungen, Personalzeitung...)

- Aus dem Internet (Suchmaschinen, Portale, Social Media Plattformen...)

- Medienberichterstattung (was wurde bisher über die Organisation geschrieben)

- Fach- und Branchenzeitschriften / Bücher / Studien / Meinungsforschungsinstitut

Was ist eine Primärrecherche und woher kommen die Informationen?

Neue Daten und Eindrücke beschaffen

- Besichtigungen

- Persönlicher Eindruck von Schlüsselpersonen

- Gespräche mit Medienvertretern, Meinungsführern (Opinion Leader), Konkurrenz, Kunden...

- Marktforschung (Interviews mit Fragebogen, Telefonumfrage...)

Was ist PR?

"Tue Gutes und sprich darüber!"

Public Relations sind das Management von Kommunikationsprozessen für Organisationen mit deren Bezugspersonen.

Den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Handlungsspielraum möglichst gut nutzen, um im Prozess der öffentlichen Meinungsbildung die Identität, Zielsetzung und Interessen der Organisation nach innen und aussen zu vermitteln. Dies beinhaltet auch, die Tätigkeiten und Verhaltensweise der Unternehmung positiv zuunterstützen.

Die öffentliche Beziehungen pflegen (nach innen und aussen)

Definiere den Begriff "Corporate Identity"

  • Bewusst gestaltete und gezielt eingesetzte Selbstdarstellung und Verhaltensweise eines Unternehmens
  • Abgeleitet aus der Unternehmensphilosophie (Unternehmensgeschichte, Mission, Vision), den Unternehmenszielen und dem angestrebten Soll-Image
  • Alle Hndlungsintrumente (int.+ext.) eines Unternehmens in Einklang bringen
  • Formuliertes Selbstverständnis

Aus welchen Komponenten setzt sich eine "Corporate Identity" zusammen?

  • Corporate Design (Visuelles Erscheinungsbild)
  • Corporate Behaviour (Verhalten)
  • Corporate Communication (konkrete Kommunikationspraxis)

Welche Rolle nimmt die/der PRF im Corporate Identity-Prozess in der Unternehmung war?

  • Vorbildfunktion
    CB: wie gestaltet sich mein Auftritt gegenüber MA / Kunden / Medien etc.
  • Coaching- und Kontrollfunktion
    CD: Werden Vorgaben eingehalten, Brauchen MA meine Unterstützung / Schulung, um die Richtlinien einzuhalten
  • Gestaltungsfunktion
    Einbringen von Wissen, was gute Kommunikationsleistung ausmacht (integrierte Kommunikation: zeitliche, inhaltliche und formale Abstimmung der Kommunikationsmittel innerhalb des Unternehmens)

Definition "Unternehmensleitbild"

  • schriftliche Grundsatzerklärung
  • Leitplanken
  • Grundsätzliche Verhaltensnormen einer Unternehmung
  • Realistische Vision eines Unternehmens
  • Kurfassung Philosophie, Unternehmenspolitik etc.
  • Grundlagen für Corporate Identity
  • Im Leitbild wird festgehalten
    - wofür das Unternehmen da ist
    - wohin es gehen will
    - welches seine Zielsetzungen sind
  • Leitbild muss gelebt werden

Welchen Nutzen kann ein Leitbild im Unternehmensalltag stiften?

  • Verbindlicher Handlungsspielraum
  • Stärkt den Blick fürs Ganze
  • Wirkt integrierend
  • Begünstigt zukunftsorientierte Unternehmensentwicklung
  • Entscheidungshilfe (Personalauswahl, Aufgaben, Verantwortung)
  • Handlungsmaximen ermöglichen effiziente Kommunikation (int.+ext.)
  • Verbindliche Grundlage der CI
  • Gibt Halt (Leitplanken)

Wie entstehen Leitbilder?

Leitbilder sollen im Idealfall unter Einbezug der Mitarbeitenden und des Kaders aller Abteilungen entstehen. Sie müssen ausgearbeitet werden und brauchen Zeit, bis sie für alle verständlich und nachvollziehbar entstehen. Es ist keine gute Idee, den MA ein Leitbild top-down "überzustülpen".

Aufgaben der Kommunikationsabteilung im Leitbildprozess:

  • Nicht primär für den Inhalt zuständig
  • Bestimmung des kommunikativen Verhaltens der Unternehmung
  • Mithilfe bei der Formulierung des Leitbildes
  • Verbreitung des Inhalts an externe / interne Bezugsgruppen

Welches sind zentrale Unterscheidungsmerkmale zwischen Werbung und PR?

Unterschied Produkte-PR zur klassischen PR?

Produkte-PR:

  • Information und Absatz eines Produktes
  • Gegenstand sind neue, technisch komplexe oder luxuriöse Produkte
  • Stil ist sachlich informativ
  • Wirkungszeitraum ist kurz- bis mittelfristig
  • Zugang zu den Medien meist durch gekauften Raum

Übergeordnete interne Ziele:

intern:

  • Mitarbeiter informieren
  • Wissen vermitteln
  • Mitarbeiter motivieren
  • Wir-Gefühl fördern
  • MA als Botschafter / Imageträger gewinnen und dabei unterstützen
  • Vertrauen in die GL schaffen/stärken
  • Identifikation mit dem Unternehmen erhöhen
  • Aufbau und Pflege des Betriebsklimas

Übergeordnete externe Ziele:

extern:

  • Bekanntheitsgrad erhöhen
  • Vertrauen und Verständnis schaffen
  • Image aufbauen und pflegen
  • Wissen vermitteln
  • Profilierung der Unternehmensleistung
  • Unsicherheiten und Vorurteile abbauen und durch gesicherte Werte ersetzen

Was wird unter "integrierte Kommunikation" verstanden?

Zusammenarbeit / Abstimmng aller kommunizierenden Bereiche wie PR / Marketing / Werbung / Personalabteilung und dadurch eine einheitliche und unverwechselbare Wiedererkennung des Absenders

Welches sind interne Dialoggruppen / Zielgruppen?

  • Verwaltungsrat
  • Geschäftsleitung
  • Kader
  • Mitarbeiter
  • Lehrlinge
  • Praktikanten
  • Pensionierte
  • Angehörige von Mitarbeitern (und Pensionerten)
  • ev. Aktionäre (begründen!)

Inhalt eines Agentur-Briefings?

  • Problemstellung
  • Konkreter Auftrag (Konuzept, Broschüre, Veranstaltung etc.)
  • Ziele
  • Zielgruppen
  • bisherige Kommunikationsaktivitäten
  • Termine
  • Budget
  • Sprachen
  • Ansprechpersonen
  • Zuständigkeiten
  • Allfällige Lieferantenwünsche
  • Partnerschafte (bestehende / gewünschte)
  • Unterlagen für mehr Informationen (Geschäftsbericht, Imagebroschüren, Mitarbeiterzeitung, CD-Manual etc.)

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit einer Agentur?

  • Pflichtenheft erstellen
  • Zuständigkeiten klar geregelt
  • Budgetfragen klären
  • schriftliche Auftragsformulierung
  • Regelmässige Meetings
  • Regelmässige Tätigkeitsberichte bzw. Aufwandrapport verlangen
  • Gegenseitiger Respekt

Erkläre das kybernetische Kommunikationsmodell

Direkte Kommunikaton:

  • Sender - Mitteilung - Empfänger
  • Von Angesicht zu Angesicht
  • Bsp. Mitarbeitergespräch, Seminare etc.
  • Vorteil: Unmittelbarkeit, sofortiges Feedback, direkt, hohe Geschwindigkeit, Streuverlust gering, Körpersprache, hohe Aufmerksamkeit
  • Nachteile: nicht dauerhaft, nicht über längere Zeit speicherbar, nicht massenfähig, ortsgebunden, zeitaufwändig

Indirekte Kommunikation:

  • Sender - Mitteilung - Medium - Mitteilung - Empfänger
  • Codierung durch Sender / Entcodierung durch Empfänger
  • Benötigt ein Medium, da keine direkte Begegnung stattfindet
  • Einwegkommunikation
  • Bsp. Reglemente, Inserate, Plakate, Broschüren, Radiosendung, Internet
  • Vorteile: speicherbar, langlebig, Kommunikation über Distanz möglich, exakte Formulierung, massenfähig
  • Nachteil: kein/wenig Dialog, kann weggezappt oder weggeworfen werden, geringe Feedbackmöglichkeit, anfällig für Missverständnisse, keine non-verbale Kommunikation möglich

Was ist Issues Management?

Ein Issue ist ein Thema von öffentlichem Interesse. Auswirkungen können positiv oder negativ sein.

Issues Management: Erkennen und Definieren bestehender oder potentzieller Issues (Issues Monitoring, Tracking, Management)

Entwicklungsphasen von Issues Management

  • Problem wird erkannt und definiert
  • Ideen / Vorstellungen über das Problem herauskristallisieren
  • Lösungen vorschlagen
  • Positionen beziehen
  • Thema wird in den Medien aufgegriffen
  • Öffentliche Diskussion --> zwingt politische Verantwortliche zum Handeln
  • Vernehmlassung
  • Gesetzgebungsprozess wird eingeleitet
  • Gesetz wird erlassen
  • Betroffene Organisationen nehmen Anpassungen vor

Aufgabenfelder der PRF für Issues Managegement

  • Beobachten und analysieren von gesellschaftlichen und politischen Veränderungen und Themen
  • mögliches Krisenpotential auslotsen
  • Augen und Ohren offen halten
  • GL beraten
  • Kommunikationsmassnahmen planen und umsetzen

Was ist Public Affairs / Lobbying?

  • Teilbereich der PR
  • Kontaktpflege zu Behörden
  • Beobachtung der Gesetzgebungsprozessen
  • Beobachtung von Themen von öffentlichem Interesse --> Auswirkungen auf Gesetzgebung
  • Gestaltung der betrieblichen Beziehungen zur sozialen und politischen Umwelt

Typische Public Affairs Aufgaben

  • Monitoring des gesetzgeberischen, politischen und gesellschaftlichen Umfeldes
  • Issues Management
  • Erarbeitung Stellungnahmen (Position Papers)
  • Herstellung und Pflege von Beziehungen zu Exekutive und Legislative
  • Lobbying
  • Koalitionsbildung mit Organisationen
  • Standort-PR (Community Relations)
  • Kontaktpflege zu Polit-Journalisten
  • Verbandsarbeit national / international
  • Schreiben von Issue Papers, Position Papers, Informationsunterlagen, Reden, Briefkampagnen, Inseraten etc. 

Aufgaben eines PR-Beraters?

  • Erstellen von Gesamtkommunikationskonzepten
  • Führen der PR-Abteilung
  • Budgetverantwortung
  • Durchführen von Situationsanalysen
  • Kommunikationsberatung der GL / des VR
  • Leitung und Realisierung von Konzepten
  • Issues Management / Monitoring
  • Mediensprecher
  • Kontaktaufbau und -pflege zu Journalisten
  • Auswertung Medien-Clippings
  • Ghostwriting für GL
  • Gesamtverantwortung der PR-Abteilung

Aufgaben einer PR-Fachfrau

  • Erarbeiten von Detailkonzepten
  • Umsetzung von PR-Mitteln und -Massnahmen
  • Redaktion von Texten für Printmittel und Internet
  • Organisation von Events (intern und extern)
  • Briefing von externen Partnern
  • Informationsbeschaffung
  • Auswertung Medien-Clippings
  • Zusammenstellen Pressespiegel
  • Administrative Arbeiten

PR-Berufsorganisationen in der CH

pr suisse:

  • 1953
  • 7 Regionalgsellschaften (BPRG, NPRG, PROL, SRPR, STRP, ZPRG, ZSPR)
  • führt Berufsregister
  • nimmt Prüfungen ab
  • Mitglieder unterstehen dem Athener und dem Lissaboner Kodex

BPRA (Bund der CH PR-Agenturen)

  • 1976
  • Aufnahmebedingung: mind. fünf Jahre qualitativ hochstende Dienstleistungen im "full service" (Beratung, Konzeption, Ausführung) erbracht haben und mind. 5 Vollzeit-MA
  • der ICCO Stockholm Charta unterstellt

Internationale Berufsorganisationenen

CERP

  • 1959
  • Europa (Ursprung DE, FR, NL, IT, BE

IPRA

  • 1955
  • International (80 Länder)

ICCO

  • Internationaler Agentur-Verband
  • Stockholmer Charta (1986 --> CH: 2003)

Warum ist Berufsethik für PR-Schaffende wichtig?

  • PR-Schaffende erhalten viele Informationen, welche sie für ihre Arbeit brauchen. Wissen bedeutet jedoch auch Macht. Die Grenze zwischen InformationsGEbrauch und InformationsMISSbrauch ist fliessend.
  • Ethisch korrektes Verhalten ist imagefördernd

Gibt es Konsequenzen für PR-Leute, die nicht ethisch handeln?

Nicht direkt und nicht über die Kodizes. Jedoch entsteht ein Reputationsschaden für die sich falsch verhaltende Person.

Wo sind die ethischen Verhaltensweisen geregelt?

  • Athener Kodex, 1965, Internationale Grundsätze der Öffentlichkeitsarbeit
  • Kodex von Lissabon, 1989, konkretisiert die internationalen Grundsätze und formuliert die allgemeinen beruflichen Verhaltensregeln
  • ICCO Stockholm Charta, 1986, Grundsätze und Regelung für PR-Agenturen

Welches sind die Funktionen und Aufgaben von pr suisse?

  • Berufsverband der PR- und Kommunikationsfachleute
  • rund 1'500 Mitglieder
  • gesamtschweizerisch, 7 Regionalgesellschaften

 

  • Förderung des Ansehens des Berufsstandes, der Akzeptanz der PR und der Annerkennung der Branche in der Öffentlichkeit
  • Führen des Berufsregisters
  • qualitativ einwandfreie Aus- und Weiterbildung
  • Prüfungsabnahme

Für wen ist der Kodex von Lissabon verbindlich und welche wichtigen ethischen Verhaltensgrundsätze für PR-Schaffende beinhaltet er?

Verbindlich für alle Mitglieder der pr suisse

Ethische Verhaltensgrundsätze:

  • Akzeptieren der Menschenrechte
  • PR-Aktivitäten offen durchführen
  • Keine Irreführung
  • Zurückhaltung in Eigenwerbung
  • Loyalität gegenüber dem Auftraggeber
  • Keine Erfolgsgarantien abgeben
  • Keine Erfholgshonorare
  • Der Arbeit und dem Ansehen der pr suisse keinen Schaden zufüren

Erläutern Sie die Aussage "intern vor extern"

Wichtigster Grundsatz!

Die Mitarbeiter sollen wenn immer möglich vor oder mindestens gleichzeitig (manchmal juristisch nötig bei börsenkotierten Unternehmen) mit dem exteren Umfeld indormiert werden. Mitarbeiter sollen ein wichtiges Ereignis der Unternehmung nicht durch die Medien (Bsp. Radiomeldung) erfahren.

Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht und welche Themen behandelt dieser?

Er behandelt die Tätigkeiten und Leistungen einer Organisation (Gross-, Mittelbetriebe, Regierung, NGO) im Hinblick auf deren nachhaltige Entwicklung.

Themengebiete:
Ökonomie, Ökologie, Soziales