Pippis graue Welt der Definitionen
Grau hinterlegt und von Herrn Nielson geprüft
Grau hinterlegt und von Herrn Nielson geprüft
Kartei Details
Karten | 70 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.04.2012 / 26.07.2012 |
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Aggression
Der Begriff Aggression bezeich net ein intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, wobei dieses Lebewesen motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.
Aggressionsverschiebung
Die Tendenz Aggressionen gegen unbetei-ligte Dritte zu richten, wenn sie ni cht gegenüber der ursprünglichen Quelle der Frustration zum Ausdruck gebracht werden können (z.B. aus Furcht davor, dass diese Person sich revanchiert).
Lernen am Modell
Die Beobachtung, dass Personen, die ag gressives Verhalten zeigen, für dieses Verhalten belohnt werden, kann beim Beobachter die Auftretens-wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens erhöhen.
Feindseliger Attributionsstil
Die relative zeitstab ile Tendenz einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige oder aggressive Verhaltensabsicht zu unterstellen, auch wenn unklar ist, ob diese den Schaden mit Absicht herbeigeführt hat.
Prosoziales Verhalten
Mit dem Begriff prosoziales Verhalten werden in der sozialpsychologischen Literatur üblicherweise Verhaltensweisen bezeichnet, die von einer Gesellschaft allgemein als vorteilhaft oder gewinnbringend für andere Menschen und/oder das bestehende politische System definiert werden.
Helfen
Verhaltensweisen, die eine Person (der Helfer) in der Absicht ausführt, das Wohlergehen einer anderen Person (des Hilfeempfängers) zu verbessern (oder zu schützen). Eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass ein Akt als Helfen klassifiziert wird, ist die Verhaltensabsicht oder Intention des Helfers.
Altruismus
Formen des Hilfeverhaltens, deren primäres Ziel es ist, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern oder zu schützen. Ein möglicher persönlicher Nutzen, der dabei für den Helfer entsteht (z.B. soziale Anerkennung durch andere Personen) stellt lediglich ein „Nebenprodukt“ des Hilfeverhaltens dar und ist nicht intendiert.
Gesamtfitness („inclusive fitness“)
Der Fortpflanzungserfolg eines Individuums, der sich aus der Addition zweier Maße ergibt:
a) der direkten Fitness, d.h., der Anzahl der Gene, die durch eigene Reproduktion (direkte eigene Nachkommen) in die nächste Generation weitergegeben werden,
und
b) der indirekten Fit ness, der Anzahl der eigenen Gene, die über Verwandte an die nächste Generat ion weitergegeben werden.
Egoistische Motivation (beim Helfen):
Das übergeordnete Ziel des Hilfeverhaltens besteht austauschtheore-tischen Überlegungen zufolge damit in der Wahrung oder dem Ausbau des eigenen Wohlergehens nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung.
Negative-State-Relief-Modell
Menschen helfen dem Negative-State-Relief-Modell zufolge, um eigene
negative Gefühle abzubauen.
Emphatie
Eine auf eine andere Person gerichtete emotionale Reaktion, die Gefühle wie Mitgefühl, Mitleid, Be sorgnis, Wärme oder Fürsorglichkeit umfasst.
Ein kognitiver Faktor, der das Auftreten von Empathie begünstigen kann, ist die Übernahme der Perspektive der notleidenden Person.
Pluralistische Ignoranz
Eine auf informativem sozialem Einfluss beruhende kollektive Fehlinterpretation eines Notfalls als harmloses Ereignis.
Die Fehlinterpretation resultiert daraus, dass sich alle Zeugen unsicher sind, wie sie das Ereignis einzuschätzen haben, und sich deshalb aneinander orientieren. Da keiner einschreitet, wird das Ereignis als harmlos angesehen.
Verantwortungsdiffusion
Die Abnahme der wahr genommen individuellen Verantwortlichkeit für das Einschreiten in einer Notfallsituation aufgrund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen.
Einstellung
Die Einstellung einer Person zu einem Objekt ist die subjektive Bewertung dieses Objekts.
Einstellungsobjekte sind nichtsoziale oder soziale Stimuli (Produkte, Personen etc.), Verhaltensweisen (Rauchen, soziales Engagement etc.), Symbole (Flaggen, Embleme etc.) oder Begriffssysteme (Islam, Kommunismus etc.).
Mere-Exposure-Effekt
Das Phänomen, dass allein durch die mehrfache Darbietung eines neutralen Reizes eine positive Einstellung gegenüber diesem Reiz erzeugt werden kann.
Einstellungsstärke
Die Stärke einer Einstellung hat einen Einfluss darauf, wie schnell ein Mensch seine Einstellung ändert.
In der Regel gilt: Je stärker die Einstellung, desto schwieriger lässt sie sich durch Überzeugungsversuche seitens anderer Personen verändern.
Einstellungszugänglichkeit
Der Begriff der Einstellungszugänglichkeit bezieht sich darauf, wie leicht eine Einstellung aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann:
schnell abrufbare Einstellungen werden als leicht zugänglich bezeichnet.
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle
Die Wahrnehmung einer Person, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein bestimmtes Verhalten ausführen zu können, wird als wahrgenommene Verhaltenskontrolle bezeichnet.
Selbst und Selbstwertgefühl
In einem basalen sozialpsychologischen Sinn bezieht sich der Begriff des Selbst auf die Gesamtheit des Wissens, über das eine Person bezüglich ihrer selbst und ihres Platzes in der sozialen Welt verfügt.
Selbstwertgefühl bezeichnet die Bewertung des Selbst auf der Dimension negativ – positiv.
Quellen selbstbezogenen Wissens
Die sozialpsychologische Forschung nimmt an, dass die Selbstwahrnehmung einen Spezialfall der Personenwahrnehmung darstellt.
Menschen ziehen zur Konstruktion ihres Selbst Informationen aus unterschiedlichen Quellen heran;
die Integration dieser Informationen wird durch Informationsverarbeitungsprozesse und motivationale Prozesse beeinflusst.
Kernannahme der sozialpsychologischen Forschung zur Natur des Wissens über die eigene Person
Eine Kernannahme der sozialpsychologischen Forschung zum Selbst besteht darin, dass das Wissen über die eigene Person genuin sozialer Natur ist.
Selbstschemata
Aus vergangenen Erfahrungen abgeleitete kognitive Verallgemeinerungen über das Selbst, welche die Verarbeitung und Erinnerungen der durch Erfahrungen gewonnenen selbstbezogenen Informationen organisieren und steuern.
Selbstaspekte
Jede Rolle, Beziehung, Aktivität, Eigenschaft, Gruppenzugehörigkeit etc. einer Person, die Bestandteil ihrer Selbstrepräsentation ist, sowie die jeweils dazugehörigen kognitiven Informationen und affektiven Bewertungen.
Weitgehendes Einverständis in der Sozialpsychologie über die Variabilität der Selbstdefinition
In der Sozialpsychologie herrscht weitgehend Einverständnis darüber, dass die Selbstdefinition einer Person keine statische Größe ist, sondern mit dem sozialen Kontext variiert.
Personale vs. soziale Identität
Der Begriff personale Identität bezeichnet eine Selbstdefinition als einzigartiges und unverwechselbares Individuum, die auf einer interpersonalen ( oder intragruppalen) Differenzierung auf der Basis individueller Merkmale beruht („ich“ vs. „du“ oder „ihr“).
Der Begriff der sozialen Identität bezieht sich demgegenüber auf eine Selbstdefinition als austauschbares Gruppenmitglied, die aus einer intergruppalen Differenzierung zwischen Eigen- und Fremdgruppe auf der Basis
gruppentypischer Merkmale resultiert („wir“ vs. „die“).
Annahmen der Vertreter des sozialen Identitätsansatzes bzgl. der sozialen Identität
Vertreter des sozialen Identitätsansatzes nehmen an, dass in dem Maße, in dem sich Menschen im Sinne ihrer sozialen Identität definieren, das Erleben und Verhalten dieser Person durch die in der entsprechenden Gruppe vorherrschenden Werte, Normen, Einstellungen etc. beeinflusst wird.
Objektive Selbstaufmerksamkeit
Der Zustand, in dem die eigene Person das Objekt der eigenen Aufmerksamkeit ist.
Selbstregulation
Der Prozess der Kontrolle und Lenkung des eigenen Verhaltens, welcher der Erreichung angestrebter Ziele dient.
Selbsterschöpfung
Selbstregulation scheint (wie körperliche Aktivität) innere Ressourcen aufzubrauchen (vergleichbar mit Energie).
Als Selbsterschöpfung wird eine vorübergehende Verringerung der Regulationsfähigkeit des Selbst verstanden.
Selbstbehinderung
Unter „Selbstbehinderung“ wird die Strategie verstanden, bei Antizipation eines selbstwertbedrohlichen Misserfolgs selbst externale Gründe zu schaffen, auf die sich der Misserfolg bei seinem Eintreten attribuieren lässt.
Wechsel von einer Austauschbeziehung zu einer Gemeinschaftsbeziehung als bedeutender Wendepunkt in der Entwicklung interpersonaler Beziehungen
Der Wechsel von einer Austauschbeziehung zu einer Gemeinschaftsbeziehung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Entwicklung interpersonaler Beziehungen.
Mit zunehmender emotionaler Intensität der Beziehung wird im Hinblick auf den sozialen Austausch vom Gleichheitsprinzip zum Bedürfnisprinzip übergegangen; aus einer Bekanntschaft entwickelt sich eine Freundschaft.
Experience sampling method
Bei dieser Untersuchungsmethode werden Probanden gebeten, ihre Alltagsempfindungen in Echtzeit festzuhalten.
So sollen z.B. Gefühle im Moment des Erlebens erfasst werden, nicht erst später aus der Erinnerung.
Probanden tragen dazu immer ein Notizbuch bei sich, in dem auf jeder Seite eine Skala oder einige offene Fragen zu bearbeiten sind, die das Erleben in der gegebenen Situation festhalten.
sollen. In unregelmäßigen Abständen erhalten sie dann über den Tag oder
einen längeren Zeitraum hinweg Signale (über eine programmierte Uhr
o.ä.), die sie zum Verwenden des Notizbuches auffordern.
Einsamkeit
Einsamkeit lässt sich als eine sowohl emotionale als auch kognitive Reaktion auf eine Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Anzahl sozialer Beziehungen und ihrer Qualität auf der einen Seite und der gewünschten Anzahl und Qualität auf der anderen Seite definieren.
Missatribution
Hier ein Erregungstransfer, bei dem die durch einen ersten Stimulus hervorgerufene Erregung auf einen zweiten Stimulus transferiert wird (z.B. eine attraktive Person) , so dass dieser zweite Stimulus fälschlicherweise als Ursache wahrgenommen wird.
Commitment
Die innere Festlegung auf eine Beziehung.
Commitment beinhaltet die Absicht, die Beziehung aufrechtzuerhalten (Verhaltenskomponente), ein Gefühl der affektiven Bindung an die Beziehung (emotionale Komponente) und die Orientierung, sich und den Beziehungspartner auch zukünftig als Paar zu sehen (kognitive Komponente).
Zentrale und periphere Persönlichkeitsmerkmale
Als zentrale Persönlichkeitsmerkmale werden Charakteristika einer Zielperson bezeichnet, die einen überproportional großen Einfluss auf den resultierenden Gesamteindruck eines Beobachters ausüben.
Periphere Persönlichkeitsmerkmale haben hingegen nur einen geringen Einfluss auf die Eindrucksbildung.
Implizite Persönlichkeitstheorien
Beinhalten Vorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale i.d.R. gemeinsam auftreten, zusammenpassen oder zusammengehören („Wenn Person A, die Eigenschaft X hat, dann hat sie vermutlich auch die Eigenschaft Y).
Sie werden als „implizit“ bezeichnet, weil sie dem Wahrnehmenden typischerweise nicht bewusst sind.
Ferner handelt es sich nicht um formale Theorien im wissenschaftlichen Sinne, sondern um laienpsychologische Theorien.
Konnektionismus
Konnektionismus ist ein aus der Kognitionsforschung stammender Ansatz, das menschliche Denken durch Netzwerke nachzubilden.
Diese Netzwerke bestehen aus zahlreichen simplen, aber eng miteinander verbundenen Einheiten.
Durch Aktivierung und Hemmung einzelner Schaltpunkte und die Weiterleitung dieser Aktivierung zu verbundenen Einheiten, entstehen Aktivierungsmuster, die dann z. B. Gedanken entsprechen.
Primacy Effekt
Ein Reihenfolgeeffekt, bei dem die zuerst dargebotenen Informationen einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Eindrucksbildung haben.
Recency Effekt
Ein Reihenfolgeeffekt, bei dem die zuletzt dargebotenen Informationen einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Eindrucksbildung haben.