Physiologie: Verdauung

Physiologie: Verdauung

Physiologie: Verdauung


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Flashcards 63
Language Deutsch
Category Medical science/Pharmaceutics
Level University
Created / Updated 14.05.2015 / 01.01.2020
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Auscheidung von hydrophoben Abfallprodukten?

Hydrophobe (=lipophile) Endprodukte des Stoffwechsels und hydrophobe Pharmaka können durch die Niere nicht ausgeschieden werden. Sie werden über die Galle eliminiert. 

Entero-hepatischer Kreislauf der Gallensäure

  • 10% Synthese de novo
  • 90% Resorption im Dünndarm 
  • Aufnahme von der Leber
  • Erneute Ausscheidung in die Galle 
  • 10% Ausscheidung mit dem Stuhl

Gallenwege, Gallenblase, Regulation der Sekretion 

  • Leber:
    • Die erhöhte Durchblutung der Leber aufgrund parasympathischer Reize (N. vagus) bewirkt eine höhere Aufnahme und Ausscheidung von Gallensäuren. 
  • Gallenwegen:
    • In den Gallenwegen wird unter dem Einfluss des Hormons Sekretin Bikarbonat sezerniert (ähnliche Transportmechanismen wie im Pankreasgangepithel). 
  • Gallenblase:
    • In der Gallenblase wird die Galle durch NaCl und Wasserresorption bis auf das 10-fache konzentriert
  • CCK-PZ:
    • Das Hormon Cholecystokinin-Pankreozymin (CCK-PZ) bewirkt eine Kontraktion der Gallenblase und eine Relaxation des Sphinkter Oddi -> Austrieb der Galle ins Duodenum 

Ursache der Gallensteine?

  • Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die kristallisieren kann. In der Anwesenheit von Phospholipiden und Gallensäuren passiert es normalerweise nicht. 
  • Steigt die Cholesterinkonzentration oder sinkt der Gallensäuren- beziehungsweise der Phospholipidanteil unter einen kritischen Wert, kristallisiert Cholesterin aus! 
  • Ausfällung von Cholesterin -> bildet 80% der Gallensteine = Cholelithiase
  • Folge:
    • Entzündung der Gallenwege = Cholecystitis
    • Verstopfung der Gallenwege = Cholestase 

Wichtigsten hydrophoben Abfallstoffe?

  • Bilirubin: ein Abbauprodukt von Häm (Teil vom Hämoglobin)
  • Hydrophobe Vitamine: A, D, E, K
  • Steroidhormone (z.B. Sexualhormone)
  • Hydrophobe Pharmaka oder Metaboliten von Pharmaka 

über Welche 2 Mechanismen kann der Körper hydrophobe Abfallprodukte ausscheiden?

  1. Transformation (in der Leber) in einer weniger lipophilen Substanz durch kovalente Bindung an einem hydrophilen Stoff -> Ausscheidung durch die Niere ermöglicht
  2. Aktiver Transport durch die Leberzellen und Ausscheidung in die Galle

Wichtig für die Pharmakotherapie mit lipophilen Medikamenten bei Leberinsuffizienz (oder Cholestase): Dosis verringern ! Sonst: Ueberdosierung! 

Abbau des Billirubin?

Hämoglobin wird abbgebaut in Häm, Fe2+, Globin (dieses in AS)

Häm wird zu Bilirubin abgebaut. Bilirubin wird mit Glukuronsäure via Glucuronyltransferase konjugiert zum Bilirubindiglukuronat (gibt dem Urin die Farbe) und wird zur Galle geleitet.

Entero-hepatischer Kreislauf des Bilirubins 

  • Bilirubin gelangt via Blutkreislauf in die Leber und wird dort Glukuronisiert.
  • Von dort gelangt es über die Gallenwege in den Darm (Pathophysiologie: Verschluss der Gallenwege --> Ikterus (=Gelbsucht): stark erhöhte Plasmakonz. von Bilirubin --> Stuhl und Urin entfärbt) 
  • Das konjugierte Bilirubin wird z.T. via Pfortader wieder in die Leber aufgennommen und von dort via Blutkreislauf zur Niere gebracht, oder  wieder in den Darm geschickt.
  • Das konjugierte Bilirubin, welches nicht aufgenommen wurde wird durch Dickdarmflora weiter umgewandelt und mit dem Stuhl ausgeschieden

Funktion des Dünndarmes?

  • Vergrösserung der Oberfläche
    • Kerckringsche Falten
    • (Mikro-)Villi
  • Motorik
    • slow waves
    • propulsive Motorik (Peristaltik)
    • nicht propulsive Motorik
    • Zottenbewegung
  • Verdauung
    • Peptide
    • KH
    • Lipide
  • Resorption
    • Ionen 
    • Wasser

Klassifikation der Proteasen (Peptidasen)?

  • nach Funktion
    • Endopeptidasen: Spalten irgendwo mittendrin
    • Exopeptidasen: Erste und letzte AS werden gespalten
  • gelöst/membrangebunden
    • gelöst: gelöst im Sekret einer Drüse, intraluminale Aktivität
    • membrangebunden: in der Membran des Bürstensaumes (Dünndarmepithel) -> lokale Aktivität am Bürstensaum 

Proteasen im Magen, Aktivierung/Inaktivierung?

Pepsinogene ---> Pepsine ---> inaktive Enzyme

  • Pepsinogene werden aktiviert durch:
    • saures pH
    • autokatalytisch
  • Pepsinogene werden inaktiviert durch
    • neutrales pH

Pepsine sind gelöste Endopeptidasen (~8 verschiedene Enzyme), mit einer optimalen Wirkung bei saurem pH. 

Proteasen; Pankreassekret?

Endopeptidasen: Trypsin, Chymotrypsin, Elastase
(inaktive Vorstufen: Trypsinogen, Chymotrypsinogen, Proelastase)

Exopeptidasen: Carboxypeptidasen A und B, Aminopeptidasen
(inaktive Vorstufen: Procarboxypeptidasen A und B, Proaminopeptidase 

Membrangebundene Peptidasen des Bürstensaumes im Dünndarm?

Aminopeptidasen, Oligopeptidasen, Endopeptidasen 

Absorption der Proteinabbauprodukte (Luminal, intrazellulät und Basolateral)?

  • Luminal
    • Di- und Tripeptide: durch H -Kotransport absorbiert Aminosäuren: durch Na+-Kotransport absorbiert. 5 verschiedene Na+-Aminosäuren Kotransporter: (neutrale, saure, Iminosäuren, basische und beta-AS)
  • Intrazellulär
    • Di- und Tripeptide werden von zytoplasmatischen Aminopeptidasen in Aminosäuren gespalten. 
  • Basolateral
    • Na+-Kotransportsysteme Na+-unabhängige Carriersysteme 

Die wichtigsetn Monosaccharide und Disaccharide?

  • Monosaccharide
    • Hexosen:
      • Glukose
      • Galaktose
      • Mannose
      • Fructose
    • Pentosen
      • Ribose
      • Desoxyribose
  • Disaccharide
    • Maltose (2x Glucose)
    • Laktose (Glucose + Galaktose)
    • Saccharose (Glucose + Fructose)

Wichtigsten Polysaccharide?

  • Cellulose
    • Cellulose 1-4 β glycosidische Bindungen 
  • Amylose
    • 1-4 α glycosidische Bindungen 
  • Amylopektin
    • Amylose mit Verzweigungen, 1-6 α glycosidisch gebunden 
  • Stärke (pflänzlich): ~80% Amylopektin, ~20% Amylose
  • Glykogen (tierisch): wie Amylopektin, mehr verzweigt als in der Stärke 

Sezernierte KH-spaltende Enzyme

α-Amylase: (Pankreas, Speicheldrüsen, vorw. Parotis):
spaltet 1-4 glycolitische Bindungen in der Amylose und im Amylopektin 

Maltase: (Pankreas): Maltose -> 2x Glukose 

 

Membrangebundene Enzyme (im Bürstensaum des Dünndarms) KH-spaltende Enzyme?

  • Maltase:  
    • Maltose -> 2x Glukose
    • Maltotriose -> Maltose + Glukose 
  • Isomaltase: 
    • Isomaltose -> 2x Glukose
    • α-Grenzdextrine -> Maltose, Glukose 
  • Saccharase:
    • Saccharose -> Glukose + Fruktose
  • Laktase: 
    • Laktose -> Glukose + Galaktose 

Was können Säugetiere nicht Verdauuen?

Säugetiere verfügen über kein Enzym, das die 1-4 β glycosidische Bindungen der Cellulose spalten kann.

-> Nahrungsfaser, Ballaststoffe

Zellulosespaltung kann jedoch durch bakteriellen Glykosidasen im Dickdarm teilweise erfolgen (Herbivoren). 

Absorption der Monosaccharide (Luminal und basolateral)?

  • Luminal
    • Glukose und Galaktose werden (dank dem Na+-Gradienten) durch einen Na+-Kotransporter absorbiert (SGLUT 1)
    • Glukose und Galaktose: derselbe Na+-Symport -> Kompetitiv 
    • Fruktose wird durch einen Na+- unabhängiger Transporter absorbiert (GLUT 5) 
  • Basolateral: 
    • Na+-unabhängiger Transporter (GLUT 2) (Erleichterte Diffusion) 

Die Resorption ist schnell (bis 120 g/h)und erfolgt vor allem im oberen Dünndarm. Die schnelle Resorption vermindert die Erhöhung der Osmolarität im Lumen nach der Spaltung der Polysaccharide (Monosaccharide sind osmotisch aktiver als Polysaccharide). 

Malabsorption --> Diarrhöe

 

Wo werden Lipasen produiert, was tun sie?

  • Zungengrunddrüsen (Gl. sublingualis): säurestabile Lipase
  • Pankreas: Lipase + Colipase, Phospholipase A, Cholesterolesterase 

Absorption der Lipide (Luminal und Basolateral)?

  • Luminal:
    • Dank der Gallenprodukte werden Fette zuerst emulgiert. Kurzkettige Fettsäuren und Glycerol können durch Membranen diffundieren.
    • Andere Fettabbauprodukte werden in der Form vom gemischten Mizellen absorbiert. 
    • In den Enterozyten werden durch Re-Veresterung Triglyceride und Cholesterinester wieder synthetisiert und in Vesikeln verpackt. Die Vesikel werden mit Apolipoproteinen "markiert".  
  • Basolateral:
    • Exocytose dieser Vesikel in der Form von Chylomikronen.
    • Abtransport mit der Lymphe.
    • Die Apolipoproteine dienen als Liganden für Zellen, die den entsprechenden Rezeptor aufweisen, und die die Lipide weiter verarbeiten (Leber). Kurzkettige Fettsäuren und Glycerol: Diffusion 

Die treibende Kraft der Absorption ist die ATP-getriebene basolaterale Na+/K+ Pumpe: Konsequenzen? 

Die Wasserresorption im Dünndarm ist von der Resorption von Na+ und von den Verdauungsprodukten abhängig ! (bei Dehydratation -> Wasser + NaCl + Saccharose geben !)