Physiologie: Verdauung
Physiologie: Verdauung
Physiologie: Verdauung
Kartei Details
Karten | 63 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.05.2015 / 01.01.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/physiologie_verdauung
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/physiologie_verdauung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Prozesse und Funktionen der Nahrungsaufnahme
- Ingestion: Nahrungsaufnahme
- Motorik: Zerkleinerung, Mischung, Transport
- Sekretion: Abgabe von Verdauungssäften und Abbauprodukten
- Verdauung (Digestion): Aufspaltung der Nährstoffe
- Resorption (Absorption): Aufnahme der Verdauungsendprodukte in Blut oder Lymphe
- Defäkation: Ausscheidung der Abfallprodukte
Funktionen der GIT Muskulatur?
- Kontrolle der Abgabe ins nächste Kompartimen (Sphinkter)
- Zerkleinerung, Mischung, Transport
Aktivität der glatten Muskulatur
- Tonische Aktivität
- Tonus = konstant anhaltende Kontraktion. Die glatte Muskulatur des GIT weist immer eine solche Grundspannung auf. Einen stark erhöhten Tonus findet man im Bereich der Sphinkter.
- Kontraktion
- Erfolgt nach elektrischer Erregung (=Aktionspotential) -> Zunahme des zytoplasmatischen Ca2+
Glatte Muskulatur des GIT
Die glatte Muskulatur des GIT (Magenantrum bis Kolon) ist elektrisch spontan aktiv.
Diese Aktivität stammt aus Schrittmacherzellen (interstitielle Cajal-Zellen), die mit den glatten Muskelzellen durch "gap junctions" elektrisch gekoppelt sind.
Das Membranpotential der Cajal-Zellen weist Oszillationen auf, die man "slow waves" nennt. Diese "slow waves" verbreiten sich dann durch das Muskelgewebe (Vergleich: Herzmuskel).
Die Amplitude der "slow waves" und die Erregbarkeit steht unter neuronaler und humoraler Kontrolle.Kontraktion erfolgen aber erst,wenn durch die Potentialwellen Aktionspotentiale ausgelöst werden !
Die Motorik des GIT: slow waves?
- Die Phasen der "slow waves" sind räumlich verschoben --> die "slow waves" breiten sich von einer "Schrittmacherregion" aboral aus.
- Auf diesen Wellen, die normalerweise nicht von Kontraktionen begleitet sind, können sich AP aufpflanzen, die sich dann ebenfalls aboral ausbreiten und von einer Kontraktionswelle begleitet sin
- --> Grundlage der Peristaltik
Peristaltik: Orte und Funktion?
Oesophagus, Magen (Antrum), Dünndarm, Kolon
Propulsiv: Transport, Nichtpropulsiv: Durchmischung
Tonische Kontraktion: Orte und Funktion?
Sphinkter
Verschluss
Aufbau der Schleimhaut?
Krypten: Magen, Kolon
Zotten (Villi)
Krypten + Zotten: Dünndarm
Exokrine und Endokrine Sekretion
- Exokrine Sekretion:
- Das Produkt wird in den extrakorporalen Raum sezerniert.
- Endokrine Sekretion:
- Das Produkt wird in den interzellulären Raum sezerniert.
Parazelluläre Resorptionswege?
- durch die tight junctions (H2O & kleine Ionen (Na+)
- solvent drag
- passiv, Diffusion (konzentrationsgradient)
Transzelluläre Resorptionswege?
- Diffusion
- Pumpen (ATP!)
- Symports
- ANtiports
- Carriers
Sekretion und Resorption: Wasserbilanz?
- Sekretion ca 7.5L
- Resorption ca. 8L
- Aufnahme ca. 1.5L
- Stuhl: 0.1L
- Urin ca 1L
Enterales Nervensystem (ENS)
- etwa gleich viel Neurone (108) wie im Rückenmark ("gut brain", "enterisches Gehirn")
- plexus myentericus (Auerbach), plexus submucosus (Meissner)
- arbeitet grundsätzlich autonom
- das zentrale Nervensystem übt durch das autonome Nervensystem (ANS) eine modulierende Wirkung aus
ANS und Verdauung?
- Das parasympathische Nervensystem fördert Prozesse, die mit Regeneration zu tun haben, und somit fördert es die GIT-Funktion: Motilität, Drüsensekretion, Durchblutung, etc...
- Das sympathische Nervensystem fördert Prozesse, die mit Aktivität (Stress) zu tun haben, und hemmt die GIT-Funktion.
Rezeptoren und Effektoren im GIT?
- Rezeptoren: Mechanorezeptoren, Chemorezeptoren, Nozizeptoren, Osmorezeptoren
- Effektoren: Glatte Muskulatur, Drüsenzellen, Blutgefässe (Glatte Muskulatur)
Gastrin?
passt die Funktion des Magens (Produktion von Säure und Proteasen, Motilität) an seinem Inhalt an (Menge, Chemische Zusammensetzung)
Cholecystokinin-Pankreozymin (CCK-PZ)
kontrolliert die Enzymproduktion des Pankreas und fördert die Kontraktion der Gallenblase (die Galle trägt bei der Verdauung der Fette bei)
Sekretin
reguliert das pH im Duodenum (und weiter im Dünndarm) (Sollwert: Neutral)
Funktionen der Mundhöhle und die neuronale Kontrolle
- Geschmacksinn (ZNS)
- Zunge, Chemorezeptoren
- Motilität (ZNS)
- Kaumusmulatur, Zunge, Pharynx; Zähne
- Mechsnische Zerkleinerung der Nahrung, Vermischung mit Speichel
- Schluckakt (Reflex: >20Muskel)
- Verdauung (ANS: Para-/Sympathikus)
- Speichelenzyme
- Amylase (Stärke)
- Lipase
- Sekretion
- Speicheldrüsen
- Speichel
Funktionen des Oesophagus und die neuronale Kontrolle
- Motilität (ZNS, ENS)
- Aktiver Transport des Speisebolus in den Magen
- Verschluss des Mageneingangs
Aufgaben des Magens?
- Sekretion
- Magensäure
- Pepsinogene
- Schleim
- Verdauung
- Pepsine
- Proteinspaltung
- Motorik
- Volumenanpassung
- slow waves, Peristaltik
- Mischung, Zerkleinerung
- Pylorus, Weitergabe in Dünndarm
Motorik des Magens; Volumenanpassung
Bei Nahrungsaufnahme passt sich der Magen (besonders Fundus (oberer Teil)) reflektorisch an das erhöhte Volumen an (bis 2 Liter).
Regulation: ENS, Nervus Vagus (=Parasympathikus)
Motorik des Magens; Peristaltik
Schrittmacherzellen und -gebiete des Corpus (mittlerer Teil) lösen "slow wawes" und rhythmische Kontraktionen aus, die den Chymus (Speisebrei) in Richtung Antrum (unterer Teil) bewegen.
Regulation: ENS (mechanorezeptorisch eingeleitete Peristaltik)
Falls Pylorus geschlossen: -> Mahlen und Mischen
Falls Pylorus offen (1-2 mm !, keine grössere Festkörper): -> portionenweise Entleerung
Motorik des Magens: Pylorus
Die Regulation des Pylorustonus (Verschluss zw. Magen & Duodenum) unterliegt zahlreichen mechanischen und chemischen Reizen und wird durch neuronale und hormonale Einflüsse vermittelt.
Beispiel: Ansäuerung im Duodenum -> Chemorezeptoren
-> Freisetzung von Sekretin von sogenannten S-Zellen des Duodenums in die Blutbahn -> verzögert die Magenentleerung (und hemmt die Säuresekretion im Magen)
Sekretion im Magen: Nebenzellen?
Schleimhautoberfläche und Kragen der Krypten Produzieren Muzin (Glykoprotein) = Schleim
-> schützt vor der Eigenverdauung
Sekretion im Magen: Belegzellen (= Parietalzellen)
In den Krypten eingesprengt Produzieren die Magensäure (Salzsäure, HCl) und den "intrinsic factor"
- HCl -> Denaturierung der Proteine(= Verlust der sekundären und tertiären Struktur)
- "intrinsic factor" -> kleines Protein, bindet an Vitamin B12 ermöglicht dessen Resorption im Ileum
Sekretion im Magen: Hauptzellen?
An der Basis der Krypten Produzieren Pepsinogene (inaktive Vorstufen von Pepsinen = Proteasen) -> 1. Schritt der Proteinverdauung
pH im Magen?
- Ruhe: visköse neutrale (pH = ~7) Muzin-enthaltende Flüssigkeit (Schleim)
- Stimuliert: flüssiges saures (pH = ~1) Muzin- und Enzym-enthaltendes Sekret
Regulation der HCl?
Bild
Was bedeudet Kephale, gastriesche und intestinale Phase?
- kephale Phase
- Vor der Nahrungsaufphase
- gastrische Phase
- infolge Nahrungsaufnahme; Aufrechterhaltung der Sekretion nach Wegfall der kephalen Reize
- intestinale Phase
- Steuerung nach dem Uebertritt des Chymus in den Dünndarm
Schutzmechanismen des Magens gegen Selbstverdauung?
- Schleimproduktion->Schleimschicht
- Bikarbonatsekretion der oberflächlichen Nebenzellen
- Enzyme als inaktive Vorstufen (Pepsinogene) produziert Kontinuierliche Erneuerung der Schleimhaut (Zellproliferation)
Risikofaktoren zur Selbstverdauung?
- Schlechte Durchblutung
- Erhöhte HCl Produktion
- Alkohol, Koffein, Nikotin
- Helicobacter pylori
--> Geschwür
Das exokrine Pankreas
Die Azinuszellen produzieren den wesentlichen Anteil der Verdauungsenzyme und der Vorstufen von Verdauungsenzymen: Peptidasen, Lipidspaltende Enzyme, Kohlenhydratspaltende Enzyme, Ribonucleasen. Eine Pankreasinsuffizienz führt zur Maldigestion
Die Gangepithelzellen produzieren Bikarbonat (Neutralisation der Magensäure, Einstellung eines neutralen pH, optimal für die intestinale Verdauung)
Steuerung der pankreatischen Sekretion?
- Parasympathicus (N.vagus) --> Anregung Enzymproduktion
- Fette/Peptide im Duodenum --> Cholezystokinin-Pankreozymin (CCK-PZ) --> Anregung Enzymproduktion
- pH<4 im Duodenum --> Sekretin --> höhere Produktion Bikarbonat und Sekretion
Was ermöglicht die Emulsion von Feten im Dünndarm?
Die Leberzellen (Hepatozyten) sezernieren Gallensäuren, Phospholipide und Cholesterin. Diese drei Bestandteile der Galle ermöglichen die Emulgation der Nahrungsfette,
was die enzymatische Verdauung der Fette beschleunigt.
Gallensäurehaushalt?
Die Leberzellen können Gallensäuren synthetisieren. Der grösste Teil der Gallensäuren wird aber nach ihrer Resorption im Dünndarm in den Leberzellen aufgenommen
und wieder in der Galle sezerniert: Entero-hepatischer Kreislauf