Physiologie: Sensomotorik

Physiologie: Sensomotorik

Physiologie: Sensomotorik


Kartei Details

Karten 20
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.05.2015 / 11.08.2019
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Was ist Haltung, was Bewegung? Welche 3 Klassen von Bewegung gibt es?

  • Haltung ist die Aufrechterhaltung des Körpergleichgewichtes im Schwerefeld der Erde (Stützmotorik).
  • Bewegung ist die Ortsveränderung des Körpers oder eines seiner Teile im Raum (Willkürmotorik, Lokomotion).  

 Klassen der Bewegung:

  1. Reflexive Bewegungen
  2. Rhythmische Bewegungen
  3. Willkürliche Bewegungen 

Funktionelle Einteilung der Muskeln, Zusammenhang zur Haltung & Bewegung?

Funktionell teilt man die Muskeln in Flexoren und Extensoren = Beuger und Strecker an einem Gelenk (G) ein.

Haltung: Gleichzeitige Aktivierung von Flexoren und Extensoren

Bewegung: Reziproke Aktivierung von Flexoren und Extensoren 

Ablauf beim Fangen eines Balls?

Das Auge (Sensor) nimmt den Ball wahr --> Fees-forward --> die gewünschte Bewegung zum Fangen des Balles wird initiiert. Beim Fangen des Balls wird der Muskelspindel aktiviert (Sensor) dieser gibt ein feedback wie stark der "Aufprall" war.

Wichtigkeit der  Motoneuronen?

Motoneuronen sind "the final common path". Jedes Neuron, ob vom Hirnstam, von motorischen Arealen, von Muskelrezeptoren oder von spinalen Interneuronen, werden bei den Motoneuronen zusammengefasst. Funktionieren die Motoneuronen nicht mehr, ist man vollständig gelähmt (ALS)

Regulation der Muskelkraft 

  • Räumliche Summation: Mit zunehmender Kraft werden zunehmend mehr und grössere motorische Einheiten rekrutiert (Grössenprinzip)
  • Zeitliche Summation: Frequenz der Aktionspotentale bestimmt die Muskelkraft der Motorischen Einheit: 

Die Rekrutierung und damit auch das Training der grössten motorischen Einheiten erfordert maximale Belastungen 

Muskelfasertypen der motorischen Einheiten

  • Slow
    • Langsam
    • Rot (Myoglobin)
    • Aerober Soffwechsel
    • Keine Ermüdung
    • Kleine Motorische Einheiten 
  • Fast fatigue resistant 
    • Schnell
    • Rosa
    • Aerober Soffwechsel 
    • Wenig Ermüdung
    • Mittlere Motorische Einheiten 
  • Fast fatigable 
    • Schnell
    • Weiss
    • Anaerober Soffwechsel - Rasche Ermüdung
    • Grosse Motorische Einheiten 

Eigen- und Fremdreflexe?

  • Eigenreflexe: z. B. Sehnenreflexe
    • Sensor und Effektor: Muskel
    • Funktion: negatives Feedback Rasche Fehlerkorrektur (Stützmotorik)
  • Fremdreflexe: z. B. Flexorreflexe
    • Sensor: in der Haut
    • Effektor: Muskel
    • Funktion: Schutzreflex (Vermeidung von Verletzungen) 

Was tun Muskelspindel?

Muskelspindeln messen Muskellänge und -längenänderungen

Funktion der γ-Innervation? 

Die -Innervation kontrolliert die Sensitivität der Muskelspindel und und sorgt dafür, dass die Sensitivität auch während der Kontraktion erhalten bleibt.

Bei der Willkürbewegung werden die α- und γ-Motoneurone koaktiviert 

Was tun Golgi Sehnenorgane?

Golgi Sehnenorgane messen die Muskelkontraktion

Die Ib-Fasern vermitteln die autogene Hemmung (eingebaute Bremse der Muskelkontraktion)

Spinaler Schock?

Nach einer Durchtrennung des Rückenmarks (Querschnittlähmung) fallen die Reflexe unterhalb der Verletzung vorübergehend aus, weil die absteigende Bahnung fehlt. Nach Stunden (Tiere) bis Wochen (Menschen) kommen die Reflexe zurück. Grund: plastische Veränderungen in den spinalen Netzwerken. 

Reflexbahnung 

Die excitatorischen Eingänge (EPSPs) der absteigenden Bahnen depolarisieren die Motoneurone so weit, dass die EPSPs von den Reflexen leichter Aktionspotentiale auslösen können. Reflexe widerspieglen die Erregbarkeit der Motoneurone.

Motorische Funktion des Hirnstamms

  • Steuerung der Gesichts- Hals- und Sprachmuskulatur
  • Haltereflexe:
    • Aufrechthaltung des Körpers gegen die Schwerkraft mittels Information aus dem Gleichgewichts (=Vestibular)organ und den Propriozeptoren des Halses.
  • Stellreflexe:
    • Horizontale Ausrichtung des Blicks bei verschiedenen Körper- und Kopfstellungen
  • Schutzreflexe:
    • Hustenreflex
    • Niesreflex
    • Würgreflex
    • Kornealreflex
  • Autonome Reflexe:
    • Blutdruckregulation
    • Blasen-, Darmentleerung
  • Atemzentrum:
    • Rhythmusgeneratoren (CPGs) in der Medulla oblongata. 

Spinale CPGs können durch Bewegungszentrum im Hirnstamm aktiviert und moduliert werden: Folgen? 

Stimulation im Mittelhirn löst Gehbewegungen aus. Verstärkung der Stimulation führt zu einem Uebergang von Geh- über Trab- zu Galoppbewegungen. 

Für was ist die Pyramidenbahn wichtig?

Für die Feinmotorik. Ausfälle der Pyramidenbahn äussern sich im Verlust der Hangeschicklichkeit. Direkte Verbindungen ins Rückenmark (Kraftgriff indirekt über Hirnstamm)

Wenn es bei Einer Bewegung nicht um Präzission geht, werden die Pyramidenzellen kaum beansprucht

Wie inervieren Pyramidenzellen die Motoneuronen?

Pyramidenzellen innervieren die Motoneurone bewegungsspezifisch, nicht muskelspezifisch 

Das Bereitschaftspotential

Elektrische Hirnaktivität in den Regionen des motorischen Kortex, vor allem im supplementär motorischen Areal SMA und im primär motorischen Kortex MI lässt sich bereits vor dem bewussten Entscheid zur Bewegung messen. 

Das Supplementärmotorische Areal (SMA): wann aktiv?

Das Supplementärmotorische Areal (SMA) ist sowohl bei der Planung als auch bei der Vorstellung von Bewegungsabläufen aktiv 

--> Alleine durch die Vorstellung einer Bewegung hat man einen Trainingseffekt!

Spiegelneurone im prämotorischen Kortex

Zellen sin wichtig um festzustellen, ob jemand ähnlich ist wie ich. Emotionaler Zustand feststellen.
Empathie beruht vermutlich darauf.

Neurone sind aktiv sowohl bei Bewegungen als auch beim Beobachten der gleichen Bewegungen 

Die funktionellen Kompartimente des Kleinhirns

  • Vestibulozerebellum
    • Kontrolle der Stützmotorik
  • Spinozerebellum
    • Koordination Stütz- und Zielmotorik
    • Fehlerkorrekturen (feedback: Verg. von Afferenz- und Efferenzkopie
  • Pontozerebellum
    • Bewegungsplanung (feedforward: Antezipation)