Physiologie 2

Muskelphysiologie

Muskelphysiologie


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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 06.02.2015 / 30.03.2016
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3 Muskeltypen

  • Quergestreifte Muskulatur (=Skelettmuskulatur)
  • glatte Muskulatur (=EIngeweidemuskulatur und die Muskeln der Blutgefäße)
  • Herzmuskulatur

Quergestreifte Muskulatur oder Skelettmuskulatur

  • Symmetrischer Aufbau der Myofibrillen, die parallel in einer Muskelfaser liegen und 0,5-2 µm dick sind
  • Die kontraktilen Proteine Aktin und Myosin sind streng symmetrisch in einer Myofibrille angeordnet und schieben sich bei einem Kontraktionsvorgang teleskopartig ineinander
  • jede Zelle besitzt mehrere randständige Kerne
  • kann für kurze Zeit große Kräfte aufbrinen, ermüdet aber "schnell2
  • unterliegt dem Willen

glatte Muskulatur

  • meist längliche, zum Teil auch stark verzweigte Muskelzellen
  • durchschnittliche Länge beträgt 80 µm, ihre Dicke 2-7µm
  • jede Zelle hat in der Mitte einen Zellkert
  • Kontraktilität beruht auf sehr feinen Myofibrillen
  • relativi kleiner Anteil an Strukturproteinen
  • untersteht nicht unserem Willen (Erregung durch das vegetative Nervensystem)
  • glatte Muskelzelle kann von gesamten Membranoberflächen erregt werden (Skelletmuskulatur nur über motorische Endplatten)
  • Vorkommen in den inneren Organen (an Blutgefäßen, an der Speiseröhre, GI-Trakt, Bronchien, an allen Hohlorganen des Körpers)
  • befindet scih in wechselnden Spannungszustand (Tonus) --> keine Ermüdung
  • Innervation durch Nervenerregung des Sympathikus + Parasympathikus (Transmitter: Noradrenalin -SNS; Acetylcholin - PNS)

glatte Muskulatur

  • spontan aktive Muskeln
  • Nicht spontan aktive Muskeln

  • spontan:
    • Kontraktion kann ohne Einwirkung von Nervenimpulsen aufrechterhalten werden (Dies geschieht langsam, um bei möglichem Energieverbrauch längere Zeit in einem Verkürzungs- oder Denhungszustand verharren zu können
    • beruht auf spontaner Depolarisation von Schrittmacherzellen
    • Ausbreitung des Potentials über die Gap-Junctions auf den ganzen Zellverband
    • Halteleistung ist notwendig, um röhren- oder kugelförmige Hohlräume glecihmäßig zu vergrößern/ verkleinern Reguliert z.B. die Weite des Magen-Darm-Trakts und der Harn-+Gallenblase
  • nicht spontan-aktiv
    • vor allem in Blutgefäßen, Iris und Samenleiter

Gap-Junctions

  • Membranen steht dicht zusammen, dass über eine Plasmabrücke durch spezielle Ionenkanäle (=Connexine) die Ladung direkt von einer Zeller zur anderen Zelle übergehen kann
  • Anordnung in sog. Clustern
  • schnelle und ungehinderte Signalübertragung gewährleistet
  • z.B. Herzmuskulatur zwischen den Muskelzellen, in glatter Muskulatur, im Großhirn und in der Netzhaut

Herzmuskulatur

  • Hat besondere Bauart = Hohlmuskel
  • in mancher Hinsicht nimmt sie eine Mittelschicht zwischen glatter Muskulatur und Skelettmuskulatur ein
    • mittelständige Kerne wie die glatte Muskulatur
    • Querstreifung wie die Skelettmuskelfasern
  • Zellen sind verzweigt und netzartig durch Kittlinien (GLanzstreifen) miteinander verbunden
  • Herztätigkeit entsteht durch Eigenerregung in den Autonomiezentren
    • Sinus-Knoten
    • AV-Knoten
    • His-Bündel mit Purkinje Fasern
  • Modulation der Herztätigkeit über Neurotransmitter
  • Reich an Mitochondrien
  • Herzmuskulatur arbeitet unabhängig von unserem Willen

Myogenese (Entstehung der einzelnen Muskelfasern)

mesodermale Stammzelle -> Teilung -> Myoblasten ->

  • -> primäre Myotuben --> Myofasern Typ 1
  • -> sekundäre Myotuben --> Myofasern Typ 2 (IIa, IIb, IIc)

mesodermale Stammzelle -> Satellitenzellen (zwischen den Muskelfasern)

Postnatales Muskelwachstum

  • die Anzahl der Muskelfaserzellen liegt mit der Geburt fest
  • danach findet primär eine Zunahme der Muskelfaserdurchmesser und -längen (=Hypertrophie) nicht aber der -Anzahl statt
  • Neue Myonuclei können mit den bestehenden Muskelfasern verschmelzen
  • Zellen (=Satellitenzellen), die zwischen der Basalmembran der Muskelfaserzelle und dem Sarkolemma liegen

  • Hypertrophie
  • Hyperplasie
  • Regeneration

k

Muskelfasertypen

  • weiße Muskelfasern (Muskelfasertyp IIb)
    • relativ dick
    • enthalten mehr Myofibrillen, weniger Mitochondrien
    • weniger Sarkoplasma mit geringerer Myoglobinkonzentration
    • --> schnelle Kontraktion aber rasche Ermüdung durch geringen Myoglobingehalt und die geringere Mitochondrienzahl
  • rote Muskelfasern (Muskelfasertyp I und IIa)
    • relativ dick
    • enthalten weniger Myofibrillen, mehr Mitochondrien
    • mehr Sarkoplasma (bis zu 40% der Muskelmasse) mit höherem Myoglobingehalt
    • --> relativ langsame Kontraktion aber sehr ausdauernd
  • intermediäre Muskelfasern (Muskelfasertyp IIc)
    • haben Merkmale der weißen + roten Muskelfasern

Anatomischer Aufbau der Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur)

  • Muskel ist von einer Muskelhaut (=Faszie) umgeben, die die Außenhülle und Führungsröhre des Muskels darstellt.
  • Der Muskel besteht aus einer Anzahl von Strängen, die wiederum ihrerseits von einer Bindewebehülle umgeben ist
  • Der Muskelstrang setzt sich aus Bündeln von Fasern (=Muskelzellen) zusammen. Die Umhüllung der Muskelfasern wird Sarkolemm genannt
  • Innerhalb der Fasern verlaufen die kontraktilen FIbrillen
  • Die Fibrille besteht aus unterschiedlichen dicken Eiweißfäden
  • --> Muskelfilamente (Aktin + Myosin)

Das Sarkoplasma

  • wandständige Zellkerne der quergestreiften Muskulatur liegen in einem gemeinsamen Sarkoplasma (vielkerniges Synzytium)
  • Im Sarkoplasma befinden sich
    • Mitochondrien : aerobe Energiegewinnung der Zelle
    • Myoglobin: Sauerstoff bindender roter Muskelfarbstoff im Sarkoplasma
    • Sarkotubuläres System
      • transversales System: senkrecht zur Faserachse mit Einstülpungen der Außenmembran
      • longitunales System: sarkoplasmäres Reticulum; parallel zu den Fibrillen mit terminalen Zisternen
  • Skelettmuskel wird von kollagenen Bindegewebe umschlossen, das mit Septen in das Innere des Muskels einstrahlt, diesen in einzelnen Faserbündel aufgeteilt und schließlich jede einzelne Muskelfaser umspinnt --> Halt für den Muskel

AUfbau einer Muskelfaser (skizze)

 

l

Sarkomer

Sarkomer ist die kleinste funktionelle Einheit (2µm)

liegt zwischen zwei Z-Scheiben und besteht aus Aktinfilamenten, Myosinfilamenten und den Regulatorproteinen (Tropomodulin, Titin und Nebulin)

Myosinmolekül

  • ca. 50% des intrazellulären Proteins
  • besteht aus zwei verdrillten Proteinen 
  • Proteine sind am Ende in zwei Köpfchen verdichtet
  • Unterteilung in Schwanz-, Hals- und Kopfbereich

Myosinfilament

  • besteht aus mehreren Myosinmolekülen
  • ca. 1,6-2,2 µm
  • dunklen Abschnitte der Querstreifung (A-Bande)
  • Myosinhals und Myosinkopf-Bereiceh ragen seitlich aus dem Filament heraus (und könne Querbrücken mit Aktin bilden)
  • Kopfbereich besitzt zwei Bindungsstellen
    • für Aktin-Filamente
    • für ATP

Aufbau der Aktinfilamente

  • ca. 400 Aktinmoleküle liegen perlförmig entlang eines fadenförmigen Tropomyosin
  • verbunden über Aktin-Aktin-Bindungsstellen = Struktur der Doppelhelix
  • Tropomyosinmolekül erstreckt sich über 7 Aktinmoleküle und im Abstand von 40 nm liegen kugelförmige Troponinmoleküle an, die die Muskelkontraktion regulieren

Erregungsübertragung auf die Muskulatur (Skizze)

l

Innervation der Muskelzelle

  • EPSP = erregendes Enplattenpotential (70mV) an motorischer Endplatte
  • -> post-synaptischer Na+ Einstrom in Muskelfaserzelle
  • -> löst Muskelpotential aus
    • motorische EInheit = jede Nervenfaser versorgt mehrere Muskelfasern (Rumpfmuskulatur bis zu 1000 Muskelfasern)
    • jede Muskelfaser besitzt nur EINE motorische Endplatte
  • einlaufendes Muskelpotential wird im transversalen tubulärem System in das Innere des Muskels geleitet
  • Mukelpotential springt auf longitunales System über
  • und bewirkt Freisetzung von Ca2+ aus den terminalen Zisternen
  • Latenzzeit ca. 1/1000 sec.
  • Rücktransport des Ca2+ über Ca2+-Pumpen

--> im Sarkoplasma steigt Ca2+-Konzentration um das 100 - 1000-fache an

Nach Anstieg der Ca2+-Konzentration im Sakroplamsa:

  • Konformationsänderung des Troponins am Aktinfilament
  • Tropomysinfäden gleiten tiefer zwischen die beiden Aktinstränge und geben somit die Anheftungsstelle für das Myosin frei
  • Anlagerung des Myosinkopfes am Aktinfilament

Kontraktion der Sarkomere

  • Myosinkopf legt sich an Aktinfilament an
  • Konformationsänderung am Myosinkopf -> Drehung
  • Entstehung einer schräggerichteten Kraft -> Muskelfaserverkürzung
  • Aktingerüst wird somit teleskopartig in Myosinfilamente hineingezogen -> Gleitfilamenttheorie

--> eine Längenänderung der einzelnen Filamente findet nicht statt

Der elementare Aktin-Myosin Kontraktionszyklus (Skizze)

  1. Myosinkopf fest mit Aktinmolekül verbunden = Aktinmysin liegt vor; Zum Lösen des Myosinkopfes (Querbrücke) ist ATP nötig --> ATP bindet an Myosin
  2. Hydrolyse des ATPs; ATPase Wirkung des Myosins unter Anwesenheit von Mg2+
  3. nach der hydrolytischen Spaltung kann Myosin wieder ein neues AKtin Molekül (ein Stück weiter) binden
  4. Kraftstufe: Erst wenn Pi freigesetzt wird -> eintsteht die eigentliche Kraftübertragung, die die Aktin und Myosinfilamente ineinander gleiten lässt; ADP Freisetzung: ADP wird jetzt wieder vom myosinmolekül enfternt
  5. zurück zu 1. : neuer Kontraktionszyklus kann beginnen, wenn ausreichend Ca2+ Konzentrationen vorhanden sind

  • Muskelkontraktion
  • Muskeldehnung

  • Verkürzung der Sarkomerlänge
  • Verlängerund der Sarkomerlänge

Einzelne Anlagerung und Drehung des Myosinkopfes erfolgt eine Längenänderung des Sarkomers um ca 1%

Bei wiederholter Anlagerung Verkürzung des Sarkomers um bis zu 30% möglich

Energetik der Muskelarbeit

  • chemische Energie in Form von ATP -> ADP + Pi + Energie
  • wird direkt in mechanische Energie umgewandelt (= chemo-dynamisches Prinzip)
  • Energiespeicher in der Muskulatur ist Creatinphosphat (CP): 
    • ADP + CP <--> ATP + C

Energiebereitstellung für die Muskelkontraktion

Energie zur Synthese von ATP und CP stammt aus dem Glykogenabbau oder aus der Oxidation freier Fettsäuren und Proteine

GLucose + ADP + P + O2 (oxidativer Abbau) --> 36 ATP + H2O + CO2

Glucose + ADP + P (anaerober Abbau) --> 2 ATP + Laktat

Buttersäure (C4) + ADP + P + O2 --> 27 ATP + H2O + CO2

Stearinsäuren (C8) + ADP + P + =2 --> 146 ATP + H2o + CO2

Totenstarre

  • rigor mortis
  • physiologische Eigenschaften bleiben einige Stunden nach dem Tod bestehen
  • ATP und CP nehmen ab, Abbauprodukte reichern sich an
  • KOntraktion der Myosinköpfchen bleibt bestehen -> Erstarren der Muskulatur

Eintritt der Totenstarre nach 3-6h, abhängig vom Ermüdungsgrad der Musklern und der Temperatur

Nach 1-3d Lösen der starre durch autolytische Prozesse (proteolytische und lipolytische Enzyme)

Fleischreifung

  • beginnt unmittelbar nach der Schlachtung: pH alkalisch bis neutral
  • nach 1,5 - 3,5h Umschlag in den sauren Bereich durch Milchsäurebildung; die Säuerung ergibt ein zartes Fleisch mit lockerer Konsistenz
  • mit EInsetzen von Fäulnis wieder alkalische Reaktion

Maligne Hyperthermie Syndrom (MHS)

  • Stress-Anfälligkeit
  • Abnormalität der Ca2+-Kanäle im sarkoplasmatischen Reticulum
  • Gesund: Ca2+-Kanäle werden durch Ca2+, ATP, Mg2+ und Calmodulin reguliert und haben im stimulierten Zustand eine kurze Öffnungsphase
  • MHS: Abnorme maligne Hyperthermie Ca2+-Kanäle sind sensitiver zu niedrigeren Ca2+Konzentrationen, transportieren mehr Ca2x und schließen langsamer -> lange Öffnungsphase -> Anhaltende Muskelkonktraktion -> erhöhter Sauerstoffverbrauch -> Zerstörung der Zellmembranen

Reflex

  • Verschaltung bei der eine sensorische Faser direkt mit einer motorischen Bahn verschalten ist
  • Interneuron können zwischengeschaltet sein
  • jedoch erfolgt keine Verbindung mit dem Gehirn
  • diese Verschaltungen führen zu nicht willentlich kontrollierbaren Reaktionen
  • Man nennt diese Verschaltung einen Reflexbogen
  • Den Reiz-/Reaktionsablauf einen unbedingten Reflex
  • Reflex ist eine stereotypische Reaktion des Organismus auf einen Umweltreiz, die beim Überschreiten einer Reizschwelle unausweichlich wird
  • Reflexe laufen unbewusst ab
  • Funktion liegt in der AUsfürhung schneller Routineaufgaben

Antagonistische Hemmung

  • = Mechanismus der reziproke antagonistische Hemmung
  • = gegenspielende Musklen hemmen sich wechselseitig (z.B. M. biceps + m. triceps)
  • Während eines Reflexes, der zu einer Muskelkontraktion führt, muss der antagonistische Muskel gehemmt werden, um die Ausführung der Kontraktion sicherzustellen