Physikalische Ödem-Therapie (MLD)

Physiologie, Anatomie, Patholgogie

Physiologie, Anatomie, Patholgogie


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 24.07.2014 / 11.06.2025
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Was sind Wasserscheiden?

Wasserscheiden sind lymphgefässarme Regionen

  • Die Haut wird der Hyrarchie nach in Areale, Zonen und Territorien aufgeteilt.

Die wichtigsten Wasserscheiden sind:

  • Sagitale Wasserscheide ( horizontal Höhe Bauchnabel)
  • Transversale Wasserscheide ( vertikal in der Mitte )

Was sind Anastomosen?

Sind künstliche oder natürliche Verbindungen von Hohlorganen zur Überwindung von Wasserscheiden.

  • Anatomische Besonderheit untere Extremität:
    • Ischias Anastomose
    • Seeräuberbein= US wenig bis gar nicht ödematisiert
    • LG des US zieht direkt in die iliacalen Lnn. (nach Herpertz)
  • Anatomische Besonderheit obere Extremität:
    • Langer cephaler Typ / Typ 1
    • UA wenig bis gar nicht ödematisiert
    • LG des UA haben direkte Verbindung zum cephalen LGB

Topograpische Gliederung der Lymphdrainage im Bereich des oberflächlichen Lympghefässsystems der Haut:

Bei der Lymphdrainage der Haut unterscheiden wir:

  1. Lymphatische Hautareale
    • die runden Hautareale werden von vertikal verlaufenden Präkollektoren drainiert.
    • die präkollektoren mehrer Hautareale münden mit einem geimeinsamen Stamm in die oberflächlichen Kollektoren
  2. Lymphatische Hautzonen
    • darunter versteht man alle, an einen Kollektor angeschlossene Hautareale
  3. Lymphterritorien
    • ein Lymphterritorium wird von mehreren Hautzonen gebilde. Die Kollektoren dieser lymphatischen Hautzonen drainieren alle in das gleiche Lymphgefässbündel. die Lymphterritorien sind untereinander durch sogenannte Wasserscheiden (darunter versteht man lymphgefässarme Gewebsbereiche) getrennt.

Merke:

  • mehrere Kapillaren bilden Areale
  • mehrere Areale bilden Zonen
  • mehrere Zonen bilden Territorien

Beim gesunden Menschen durchdingt die Lymphe solche Wasserscheiden nicht. Bei Menschen mit LÖ, kann die Lymphe nach Aktivierung des LGS durch MLF über folgende drei Lymphkapillarnetze in das anliegende Territorium gelangen:

Lymphkapillarnetz: (viele Verbindungen)

  • oberflächliches Lymphabflussgebiet
  • Abflussstärkeres Lymphabflusssystem (Abtransport von 90% der lymphpflichtigen Last)
  • Beginn: Unterhaut

Koriumnetz:

  • Dermis/ Lederhaut

Fasciales Netz: (wenig Verbindungen)

  • tieferliegendes Lymphabflussgebiet
  • Abtransprtschwächeres Lymphabflusssystem (10%)

Woraus besteht das Lymphsystem der unteren Extremität?

Regionale Lymphknoten:

  • Kniekehle – popliteale Lnn.
  • Leiste – inguinale Lnn.

Territiorien:

  • Dorso laterales US-Territorium
    • via poplietae LNN + Adduktorenkanal in die tiefen Lnn der Leiste
  • Ventro mediales US-Territorium
    • direkt via physiologischer Flaschenhals in die Lnn der Leiste
  • Dorso laterales OS- Territorium
  • Dorso mediales OS- Territorium
  • Ventro laterales OS- Territorium
  • Ventro mediales OS- Territorium

Woraus besteht das Lymphsystem der oberen Extremität?

regionale Lymphknoten

  • Ellenbeuge/ cubitale Lnn.
  • Achsel/ axilläre Lnn.

Territorien

  • medial/ basiläres Territorium -> Vena basilica
  • lateral/ cephales Territorium -> Vena cephalica

Wie sind die Gruppierungen der Lymphknoten von der Hand bis in den Venenwinkel?

Hauptabflussweg (medialer Weg): Vena basilica 

  • Lymphgefässe der Hand und Unterarmregion ziehen in Richtung der cubitalen Lnn. 
  • basiläre Lymphgefässe -> basilärer Weg
  • axilläre Lnn. 
  • subclaviculäre/ infraclaviculäre Lnn.
  • Truncus subclaviculrais
  • Venenwinkel/ Terminus (n. Vodder)

Nebenablussweg (lateraler Weg): Vena cephalica

  • Lymphgefässe der Hand und Unterarmregion ziehen in Richtung cubitale Lnn.
  • Anastomose basilär-cephal
  • Cephale Lymphgefässbündel (LGB) -> lateraler Weg
  • axilläre Lnn.
  • subclaviculäre/ infraclaviculäre Lnn.
  • Truncus sublavicularis
  • Venenwinkel oder Terminus

Wie sind die Gruppierungen der Lymphknoten von der Leiste bis in den Venenwinkel?

-> inguinale Lnn. -> lacunare Lnn. -> iliacale Lnn. -> paravertebrale Lnn. -> Duchtus Thoraticus -> Venenwinkel/ Terminus (n. Vodder)

die lacunaren Lnn. bestehen aus:

  • medial: lacuna lymphatica
  • intermedial: lacuna vasorum
  • laterial: lacuna musculorum

Was sind die Eigenschaften der Lymphstämme und welche gibt es?

Lymphstämme sind nie durch Lymphknoten unterbrochen

Ductus Thoracius / Milchbrustgang 

  • Länge: 45 cm / Durchmesser: 5 mm
  • Beginn Höhe LWK 1 Zysterna Chyli
  • Endet im linken Venenwinkel (Terminus)
  • Entsorgungsgebiete: Bauchorgane, Genitalorgane / Untere Extremität

Ductus lymphaticus dexter

  • Länge: ca. 6-8 cm / Durchmesser: ca. 5 mm
  • Endet im rechten Venenwinkel (Terminus)
  • Entsorungsgebiet: rechter oberer Körperquadrant

Welches sind die Grundgriffe der MLD?

Effleurage:

  • Streichungen zu Beginn oder am Ende der Therapie

Drehgriff:

  • Gleichsinnige Bewegung bezugnehmend auf Zeigefinger + Daumen
  • Bewegung dauert ca. 2sek

Pumpgriff (=Schöpfgriff):

  • Gegensinnige Bewegung bezugnehmend auf Daumen + 4 Finger
  • Bewegung dauert ca. 2sek

Quergriff:

  • Schultergürtel parallel zum behandelnden Körperteil
  • Pumpen und weitergeben von distal nach proximal

Stehende Kreise:

  • werden immer Hand auf Hand oder Hand neben Hand ausgeführt

Topographie des Lymphgefässsystems (LGS)

Das LGS stellt ein paravenöses Drainagesystem dar, welches seine Flüssigkeit, die Lymphe (milchig trübe Flüssigkeit, Quellwasser), in den venösen Kreislauf einleitet.

Es ist kein geschlossener Kreislauf => Halbkreislauf

in das LGS sind die sogenannten Lymphknoten (Lnn.) zwischengeschaltet, die eine Abwehr- und Filterfunktion haben.

Was ist ein Präödem?

  • nicht sofort erkennbar oder latent
  • idiopathisch / schwer diagnostizierbar
  • kann bei difuser Ausprägung über den ganzen Körper bis zu 4-5 Liter Flüssigkeit ausmachen, ohne dass es sofort an der Dellbarkeit als Ödem feststellbar wäre
  • betrifft v.a. Frauen vor, während und nach der Menopause
  • typischerweise morgens geschwollene Augen / abends geschwollene Beine
  • vielfach psychische + soziale Komponente

Was ist ein Ödem?

  • eine sichtbare Flüssigkeitsansammlung im Interzellurlarraum (also ausserhalb des Gefässsystems)
  • kann einseitig und symmetrisch, lokalisiert und generalisiert auftreten, d.h. den ganzen Körper oder nur Teile des Körpers befallen
  • bei symmetrischen Ödemen mussen alle Ödemarten differentialdiagnostisch erwogen werden
  • bei einseitig auftretenden Ödemen ist zuerst an allergische-, entzündlich-rheumatische-, Lymph-, traumatische-, Phleb-, artefizielle und ischämische Ödeme zu denken

 

Was ist ein Anasarka?

  • ein besonders massiv ausgeprägtes generalisiertes Ödem (betrifft den ganzen Körper).
  • tritt besonders bei Eisenmangel und gelengtlich bei schwerer Herzinsuffizienz auf
  • an den unteren Extremitäten ist eine sehr tiefe Dellbarkeit nachweisbar

Was ist ein Mikroödem?

  • lokalisiertes geringfügiges Ödem, welches nicht sichtbar ist
  • entstehen meist an kleinern Gelenken, bedingt durch entzündliche und degenerative Erkrankungen

Was ist ein Erguss?

Abgekapselte Flüssigkeitsansammlung im Gelenk

Welche pysiologischen Ödeme gibt es?

Bilden sich von selbst zurück, sind nicht krankhaft

orthostatisches Überlastungs-Ödem

  • einfacher Venenstau (z.B. Nach langem Flug)

praemenstruelles Syndrom

  • vermehrte Einlagerung von Flüssigkeit vor dem Eisprung

Hitzeödem

  • nach Sonnenbrand (erhöhte Permeabilität der Gefässe)

Schwangerschaftsödem

  • Einlagerungen während der Schwangerschaft (5-7l sind normal)

Praeödem

  • latent / idiopathisch / schwer diagnostizierbar
  • betrifft v.a. Frauen vor, während und nach der Menopause
  • typischerweise morgens geschwollene Augen / abends geschwollene Beine
  • vielfach psychische + soziale Komponente

Was ist ein Lymphödem?

  • eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, d.h. die Lymphgefässe sind krank
  • Transportkapazität der LG reicht nicht aus, um die normale Menge an lymphpflichtiger Last zu beseitigen (besonders die Gewebeeiweisse können nicht abtransportiert werden)
  • kann den ganzen Körper oder nur einzelne Körperpartien betreffen
  • Lymphödeme werden in ihrer Konsestenz unterschieden:
    • eiweissarm = Transsudat
    • eiweissreich = Exsudat
  • LÖ werden in zwei Hauptgruppen unterteilt:
    • primäres Lymphödem
    • sekundäres Lymphödem

Primäres Lymphödem:

Es handelt sich um eine angeborene Schädigung des Lymphgefässsystems.

  • Vielfach Zufallsbefund / heteritär
  • manifestiert sich normalerweise bis zum 35. LJ
  • Zeit zwischen Geburt und auftreten Lymphödem wird Latenzzeit genannt.
  • meist untere Extremität betroffen, vielfach beidseitig/ eine Seite schlimmer (ca. 70%)
  • Arme meist einseitig da unterschiedliche Abflussgänge    (ca. 30%)

Typische Auslöser:

  • Zeiten vermehrter Flüssigkeitsbildung im Körper (Überforderung LGS) 
  • Wachstumsschübe
  • Pubertät
  • Schwangerschaft

Anatomische Missbildungen:

  • Hypoplasie (macht 90% der primären Lymphödeme aus, Kollektoren zu schmal oder zu wenig).
  • Hyperplasie / Lymphangiektasie (Kollektoren schliessen nicht richtig, die Klappen sind insuffizient).   
  • Primäre Lnn.-Fibrose (kommt sehr selten vor, hormonbedingt).
  • Lymphgefässaplasie: Vollständiges Fehlen von Lymphgefässen (nicht mit dem Leben vereinbar)

Arten und Formen:

  • Meist sind die unteren Extremitäten betroffen, fast immer beidseitig, wobei auf der einen Seite eine stärkere Ausprägung vorliegt.

Ein Lymphödem kann nicht beseitigt werden. Man kann jedoch verhindern, dass es schlimmer wird.

Sekundäres Lymphödem:

Ein ursprünglich intaktes LGS wird nachträglich geschädigt

Ursachen:

  • OP
  • Trauma
  • Entzündungen die das LGS betreffen:
    • Lymphangitis (LG-Entzündung)
    • Lymphadenitis (Lnn.-Entzündung)
  • Entfernung von Lnn.
  • Radiotherapie
  • Verletzungen die das LGS betreffen
  • Tumore (initial maligne Lymphödeme)
    • intial =bez. auf rezividierende wiederkehrende Tumore: Metastasen 
  • Lymphödem nach Filariosis (selten)        
    • Übetragung durch Malaria-Fliege v.a. Genitalödeme
  • Artificielles Lymphödem
    • psychosomatisch bedingtes Selbstabschnüren (Provokation durch Stauung)
  • Phleblymphödem: kombiniertes Ödem venös + lymphatisch

Wobei unterscheidet sich das proteinarme vom proteinreichen Ödem?

(Ödemunterscheidung nach Pathognese)

Transsudat (proteinarmes Ödem)

  • Ultrafiltrat Überschuss Ödem
  • Haemangisches Ödem
  • Eiweissarm (keine Entzündung)
  • BG im Ungleichgewicht
    • koloidosmotisches Ödem
    • hydrostatisches Ödem
    • mechanisches Ödem
  • LG überlastet

Exsudat (proteinreiches Ödem)

  • Pfü-Ödem (Protein Überschuss)
  • Haemangiopatisches Ödem
  • Eiweissreich (Entzündung)
  • BG defekt
    • entzündliches Ödem
    • Trauma, OP
  • LG intakt

BG = Blutgefässe

LG = Lymphgefässe

Wie ist der Lymphgefässapparat aufgebaut?

  • Lymphkapillare
  • Präkollektor
  • Kollektor (Lymphsammelstelle)
  • Lymphsammelstämme
    • truncus jugularis/ trachealis (Luftröhrenstamm)
    • truncus thoracicus (Milchbrustgang)

Wie ist der erste Abschnitt des Lymphgefässapparates im Detail aufgebaut?

  1. Lymphkapillare [LK] = initiales Lymphgefäss (würde ungefüllt kollabieren)
  • Aufnahme von interstitieller Lymphflüssigkeit
  • Aufnahmen + Transport von Lymphflüssigkeit via Akitivität der Musklulatur
  • Durch Ankerfilamente / Bindegewebsfilamente mit dem Umliegenden Bindegewebe verbunden.
  • Kapillare aktiviert durch Längs- und Querdehnung
  • “Winnig Flip“ = zuständig für offene/geschlossen Junktion
  1. Präkollektor (PK)
  • Funktion : Lymphweitertransport
  • Dünnwandiger Lymphgefässabschnitt (mit schwacher glatter Muskulatur ausgestattet)
  • Richtungsklappen dienen dem Lymphweitertransport
  1. Kollektor
  • Funktion: Lymphsammelstelle
  • Regelmässig angeordnete Richtungsklappen [Abstand zweier Richtungsklappen = Lymphangion]
  • Lymphzeitvolumen=Zeitabstand öffnen/schliessen Klappen                               
  • Ausgestattet mit kräftiger Muskelmanschette (glatte M.)

Wie ist der letzte Abschnitt des Lymphgefässapparats aufgebaut?

Wege zum Terminus

  • Medialer Weg
    • Akzessoriuskette
    • Jugulariskette
  • Lateraler Weg
    • Supraclavicularkette 

Direkt zum Terminus        

  • Juglariskette
  • Supraclavicularkette

Indirekt zum Terminus       

  • Akzessoriuskette (nur via Jugulariskette)

Begriffe        

  • Lymph-Stamm =  ductus
  • Lymph-Äste = truncus (letztes Stück einer Lmyphkette)

 

Was ist die Funktion des Lymphgefässsystems?

  1. Abwehr- und Filterfunktion in den Lymphknoten/ Lnn.
  2. Drainagefunktion:
  • Abtransport von interstitieller Flüssigkeit
    • Interstitium = der Raum zwischen den Einzelnen Körperzellen.
    • Dieser wird in der Medizin vereinfacht als innere Umwelt der Zelle bezeichnet. Dieser Raum muss zur Versorgung von Nährstoffen und zur Entsorgung von Stoffwechselprodukten überwunden werden.
  • Abtransport kleinmolekularer Flüssigkeit
    • fakultative Lymphpflichtige Last /LL
    • Ultrafiltrat (90% Wasser) = zell- und eiweissfreie Flüssigkeit
  • Abtransport grossmolekulärer Flüssigkeit
    • obligate lymphpflichtige Last
    • Grossmolekuläre Stoffe:
      • Proteine 
      • Zelltrümmer 
      • Zellfragmente (Hämatom bedingt)
      • Erythrozyten (Hämatom bedingt)
      • Staubpartikel
      • Farbstoffpartikel [Tattoos]
      • Fette
      • Tumorzellen

Wie ist das Blut aufgebaut?

Feste Bestandteile / Zellen:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
  • Thrombozyten (Blutblättchen)
  • Leukozyten (weisse Blutkörperchen)
    • Granulozyten / Monozyten / Lymphozyten
  • Farbstoff im Blut
    • basophile(blau)
    • esynophile(rot)
    • neutrophile(schwach-leicht violett)

Flüssige Bestandteile / Plasma

  • Serum
    • Ultrafiltrat + übrige Eiweisse (Abumine/ Globuline)
    • flüssige Bestandteile ohne Gerinnungsfaktoren
  • Fibrogen
    • Blutgerinnungsfaktor (Erw. 42 – 43 %)

Definition Osmose:

Osmose ist die Diffusion eines Lösungsmittels durch eine semipermeable Mambran die zum Konzentrationsausgleich der beteiligten Stoffe führt, sofern alle dafür notwendigen         Voraussetzungen erfüllt sind

 

Was ist der osmotische Druck?

ist die Kraft, die zum Ausgleich der beiden beteiligten Konzentrationen führt.

  • Bei den Versuchen werden unterschiedliche Konzentrationen von Wasser und Glukose  durch eine semipermeable Schicht getrennt. Die Konzentrationen gleichen sich mit der Zeit aus. 

Definition von Diffusion:

Diffusion ist die rein zufällige Durchmischung von Schwebestoffen, die zum Konzentrationsausgleich der beiden beteiligen Stoffe führt, sofern alle Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.

ist abhängig von: Temperatur / Molekulargewicht / Konzentrationsgefälle /  Austauschfläche / Viskosität / Diffusionsstrecke 

Was versteht ma unter: Stalinsches Gleichgewicht?

Das Starlingsche Gleichgewicht herrscht, wenn der Blutkapillardruck genau so hoch wie der kolloidosmotische Druck ist. (ca. 25mmHg)  

Angaben zu Wasser:

Wasser H2O

  • Wassermoleküle haben einen Dipol-Charakter.
  • Besitzen eine positive und negative Ladung -> ihre positive Ladung überwiegt
  • Sie besitzen einen Anlegewinkel von 110°

Angaben zu Eiweissen:

Eiweisse/ Proteine

  • Eiweisse bestehen aus Aminosäuren.
  • Eiweisse sind mehrfach positiv und negativ geladen (Ampholyt).
  • Wassermoleküle werden an Eiweisse gebunden.
  • Die Wassermolekülanlagerung an Eiweisse nennt man HYDRATATION.
    • Der Wassermantel, der dabei entsteht, bezeichnet man als NLR (nicht lösender Raum, hydratisierter Raum).

Angaben zu Säure:

  • Säure entsteht bei einem Sauerstoffmangel -> Übersäuern!
  • Bei einem Sauerstoffmangel kommt es immer zu einer chemischen Reaktion im Körper
  • Milchsäure steigt an
  • H+-Ionen-Abspaltung
  • Milchsäure spaltet im Vergleich zu Kohlensäure mehr H+-Ionen ab.
  • Diffusion von H+-Ionen zu einem praekapillären Sphinker.

Wie funktioniert die Lokalregulation?

  1. O2-reiches Blut strömt in die BK (Blutkapillare).
  2. Umliegendes Gewebe wird ausreichend über D (Diffusion) mit O2-reichem Blut versorgt.
  3. Gewebezelle (GZ) befindet sich in der TE (tödlichen Ecke).
  4. O2-Gehalt sinkt im unteren Teil des Gewebezylinders.
  5. Milchsäure steigt an.
  6. Diffusion mit H+-Ionen (Abspaltung).
  7. D. von H+-Ionen zu einem praekapillären Sphinkter einer benachbarten BK.
  8. Sphinkter lässt locker.
  9. Umliegendes Gewebe wird ausreichend mit O2-reichem Blut versorgt.
  10. Fazit: Gewebezelle befindet sich nicht mehr in TE. Happy End!

Merke:

Im unteren Teil jeder Kapillare befindet sich ein Schliessmuskel = praekapillärer Sphinkter.

Hydratation und deren Folgen in der Zelle:

1. Im LR (lösender Raum) befindet sich Wasser und in Wasser gelöste Stoffe (z.B. Salze)

  • NLR (nicht lösender Raum = hydratisierter Raum)

2. Salzkonzentration im LR steigt (Folge: H2O steigt, da Sazle wasser anziehen)

  • physiologisch z.B.: einfacher Venenstau
  • H2O dringt in die Zelle
  • Ladung der Eiweisse steigt
  • Zelle quillt (NLR vergrössert / LR verkleinert sich) = Praestase

3. Salzkonzentration steigt weiter (Folge: H2O steigt weiter)

  • pathologisch intrazelluläres Ödem 
  • onkotischer Druck steigt
  • Zelle rundet sich ab (NLR vergrössert / LR verkleinert sich) = Stase

Fazit

intrazelluläres Ödem: Ein Intrazelluläres Ödem führt zum Funktionsverlust der Zelle und auf Dauer zum Zelltod.

Ursachen sind arterielle Durchblutungsstörungen wie z.B.:

  • Rauchen
  • Diabetes
  • valguläre (=venöse) Insuffizienz
  • CVI (chronisch venöse Insuffizienz

Wie funktioniert die neurogene Automatie und die laterale Schmerzhemmung?

Dehnrezeptoren lösen über sog. Schrittmacherzellen ein Aktionspotential aus.

  • Schrittmacherzellen gehören zu den Zellen der glatten Muskulatur / Herzmuskulatur)

Dieses Aktionspotential wird u.A. in die Peripherie und ins ZNS geleitet.

Ab dem ZNS laufen die AP's in zwei Richtungen:

  • über eine efferente Bahn zur glatten Muskulatur [Kontraktion]
  • zurück über die kollaterale Bahn zur Nervenzelle der affarenten Bahn, wo erneut AP's abgefeurt werden [positive Rückkoppelung] 
  • dies würde ewig so weitergehen

Dieser Vorgang wird als neurogene Automatie bezeichnet und kann durch eine Hemmzelle unterbrochen werden. Eine Hemmzelle kann u.a. durch Tango-/ Berührungsrezeptoren aktiviert werden. Sie ist in der Lage über die Synapsen die kollaterale Bahn ins ZNS für ein gewisse Zeit (Sekunden bis Stunden) auszuschalten.

Der Vorgang der neurogenen Automatie wird durch das Aktivieren einer Hemmzelle beendet

  • Ein Beweis für die schmerzhemmende Wirkung der MLD

Wie reagiert der Körper auf einen Schaden?

immer Uniform mit:

  • Rötung
  • Wärme
  • Schwellung
  • Schmerz 

Kontraindikationen der MLD:

  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • akute Thrombose
  • akutes Ekzem
  • akute Entzündungen
  • bakterielle Entzündungen
  • lokoregionale Tumore

Pathogenese des Exsudats

Das Exsudat ist kein Lymphödem

  • d.h. es besteht kein Lymphsystemschaden
  • das Lymphsystem ist nur überlastet
  • die Blutgefässe sind gestört
  • bei der Entstehung eines Exsudats kommte es immer zu einem Blutgefässwandschaden
  1. Blutwanddruck (BWD) steigt
  2. Filtration (Fi) steigt an
  3. Vermehrt Ultrafiltrat (Uf) ins Gewebe
  4. Tansitstrecke (Ts) vergrössert sich
  5. Gewebezellen (GZ) leiden an O2-Mangel
  6. Energiegewinnung anaerob (ohne Sauerstoff)
  7. Milchsäure steigt an
  8. H+-Ionen Abspaltung
  9. Diffusion zu einem präkapillaren Sphinkter
  10. Kapillärer Querschnitt vergrössert sich
  11. BWD steigt weiter an
  12. Blutperfusionsdruck (BPD) sinkt
  13. Zwischenbilanz => es entsteht ein Transsudat
  14. Blut fliesst langsamer = Praestase
  15. Tödliche Ecke wird grösser
  16. Endothelzellen (EZ) und Blutkapillare (BK) leiden an O2-Mangel
  17. Energiegewinnung anaerob
  18. Milchsäure steigt an
  19. H+-Ionen Abspaltung
  20. Ladung der Zelleiweisse steigt an
  21. Osmose setzt ein (Körper will den Konzentrationsausgleich schaffen)
  22. NLR wird grösser und LR wird kleiner
  23. Entstehung eines intrazellulären Ödems
  24. Kittsubstanz verliert Funktion als Ultrafilter
  25. Bluteiweisse treten ins Gewebe (normalerweise 0% Bluteiweiss im Gewebe)
  26. OSG steigt
  27. BWD steigt => Fi steigt auch
  28. Bilanz => Exsudat -> Protein Überschuss Ödem

Was ist der Unterschied zwischen einer Lymphadenitis und Lymphangitis?

Lymphadenitis        

  • Lymphknotenentzündung

Lymphangitis

  • Lymphgefässentzündung (Blutvergiftung)

3-Stufen Therapie des Exsudats:

  • Stufe 1 / Abflussgebiet
  • Stufe 2 / Randgebiet
  • Stufe 3 / Ödemzentrum