Pharmakologie 2
Phkol 2
Phkol 2
Fichier Détails
Cartes-fiches | 160 |
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Langue | Italiano |
Catégorie | Culture générale |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 12.02.2014 / 15.06.2015 |
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Primaquin
Antiparasitika Aminochinoline Malaria-Therapeutika
- wirkt gut auf die extraerythrozytären Formen der Malaria (Gewebsschizontozid, Hypnozoidozid,Gametozid, Sporontozid)
- wirkt gut gegen alle Gametozyten
- wirkt nicht gegen die (Blut-) Schizonten
- wirkt gut bei Malaria tertiana (durch P. vivax und P. ovale)
Indikation:
- Kombinationstherapie der Malaria (tertiana)
KI:
- Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (genetisch bedingt)
- Schwangerschaft
UAW:
- GIT-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Methämoglobinbildung (speziell bei G6PD-Mangel)
- hämolytische Anämie
Pramipexol
Anti-Parkinson-Wirkstoffe: Dopamin-Rezeptoragonisten
- selektiver → Dopamin-D2-Agonist
- verringert motorische Ausfälle bei Morbus Parkinson durch Stimmulation des Corpus striatum
- schützt dopaminerge Neuronen vor der Degeneration
Indikation:
- Morbus Parkinson:
- als Monotherapie in der Frühphase der Erkrankung => L-DOPA-Gabe herauszoegern
- als Kombinationstherapie mit → Levodopa plus einem Blocker der extrazerebralen Decarboxylierung (z.B.→ Carbidopa oder Benserazid) um L-DOPA-Dosis reduzieren zu koennen
- primäres und sekundäres Abstillen
- Galaktorrhoe (zu hohe Prolaktinspiegel)
UAW:
UAW: Dopamin-NW!
- Uebelkeit, Erbrechen
- orthostatische Hypotonie, Synkopen (selten)
- Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrung (häufig)
- Halluzinationen, Dyskinesien, Ataxie,
- Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen (gelegentlich)
- Ödeme (gelegentlich)
Povidon-Jod
Desinfektionsmittel
- jodiert oder oxidiert Eiweisse
- denaturiert dadurch wichtige Proteine
- wirkt gegen Bakterien, Sporen, Viren, Pilze und Protozoen
- ist besonders hautfreundlich
Indikation:
- chirurgische Hautdesinfektion
- hygienische Hautdesinfektion
- enorale Entzündungen
- Wundbehandlung
KI:
- Jodallergie
- Hyperthyreose und Struma nodosa
- ausgedehnte Hautdefekte
- Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Anwendung bei Neugeborenen unter 6 Monaten (Iod dringt leichter durch Haut)
UAW:
- lokale Reizung, Jucken, Brennen, Kontaktekzem (sog. "Jodakne" und "Jododerm")
- nur bei längerer oder grossflächigen Anwendung:
- Hyperthyreose
- Leber- oder Niereninsuffizienz
- "chemische" Peritonitis
- Neutropenie
Piperacillin
Beta-Lactam Antibiotika (Acylaminopenicillin)
Breitspektrumpenicillin (v.a. eingesetzt bei Gram neg. +Pseudomonas aeruguinosa Inf.)
Nicht Beta-Lactamase-fest + nur parenterale Gabe (iv, im)
Empfindlichkeit generell:
- Gram-positive Keime: +
- Gram-negative Keime: ++
- Anaerobier: +
Empfindlichkeit speziell:
- Pseudomonas aeruginosa (empfindlich)
- Streptokokken, Pneumokokken (empfindlich)
- Meningokokken, E. coli, Proteus mirabilis und Salmonellen (empfindlich)
- Staphylokokken, H. influenzae, N. gonorrhoeae, verschiedene Anaerobier (teilempfindlich)
Indikation:
- nosokomiale Infekte
- Infektionen der Atemwege
- Infektionen der Harnwege, Abdomen, HAut, Weichteile,
- Sepsis
KI:
- Allergien auf Penicilline und Cephalosporine (Kreuzallergien!)
Beta-Lactam Antibiotika: Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.
+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung
Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten
Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.
Phenytoin
Antiepileptika, Na+-Kanal-Hemmer
- Hemmt Na+-Kanäle und so v.a. repetitive Erregungsübertragungen ⇒ Anfallspotentiale werden nicht weitergeleitet
- besitzt wenig Wirkung auf die periphere Reizübertragung
- wirkt stark antikonvulsiv, aber nur schwach sedativ
- Wirkt nicht gegen Absencen!
Indikation:
- generalisierte tonisch-klonische Anfälle und fokale Anfälle
- Migräne
- Trigeminusneuralgie
KI:
- Absencen
- Leukopenien
- AV-Block II° und III°
- Herzmuskelschwäche
UAW: kardio- + neurotoxisch in Überdosierung
- allergische Hautreaktion
- Zahnfleischwucherung (reversibel)
- Hypertrichose (gelegentlich)
- Anämie durch Folsäuremangel
- Osteopathie durch Vit. D-Mangel
- Teratogen
- Kleinhirnatrophie (selten)
- Hirsutismus, Gynäkomastie (selten)
- neurotoxische Symptome wie Gangataxie und Diplopie (häufig)
CAVE: Pharmakokinetik:
- intra- und interindividuell grosse pharmokinetischen Unterschiede
- CYP450-Induktion ⇒ (2B6 / 3A4) (selber metabolisiert via 2C9 + 2C19)
- unterläuft einen enterohepatischen Kreislauf
- nicht lineare Eliminationskinetik (HWZ nimmt mit steigender Dosis zu: 15-24h)
- lagert sich als anionisch-amphiphile Substanz in Membranen ein
Phenobarbital
Antiepileptika: Barbiturate
2 Angrifspunkte:
- Hemmung der Glutamatfreisetzung
- allosterische Wirkung am GABAa-Rezeptor (verstärkt Inhibitorische GABA-Wirkung)
- --> Mischung zwischen sedativer (eingeführt als Schlafmittel) und antiepileptischer Wirkung
--> Bei primär und sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen
Indikation:
- Grand-Mal-Anfälle (generalisierter, tonisch-klonischer Anfall) und diffuse Grand-Mal-Anfälle (Reservemittel)
- Erregungszustände
- Fieberkrämpfe
- therapieresistenter Status epilepticus
KI:
- sedierte Zustände (jeder Genese!)
- in Kombination mit Alkohol
- bei schwerer Nieren-, Leber- oder Herzschädigung
- Schwangerschaft
UAW:
- starke Sedation (CAVE: paradoxe Erregungszustände bei Kindern und Senioren)
- Hyperalgesie
- zerebelläre Ataxie
- Atemdepression
- Teratogen
- Herzrhythmusstörungen (Bradykardie, BD-Abfall)
- Überempfindlichkeitsreaktion (wie alle Antiepileptika)
=> geringe therapeutische Breite
-> Starke Induktion von CYPs (2B6 und 3A4) -> Beschleunigter abbau dadurch metabolisierter Medis (selber werden Barbiturate durch CYP 2C9 + 2C19 inaktiviert -> renale Elimination)
Pethidin
Opiat (Opioide) synthetisches Opiat (Reine Agonisten)
- wirkt fünfmal schwächer als → Morphin
- wenig bis keine Miosis
- wenig antitussiv
- Hypnoanalgetikum
- wenig spasmogen
Indikation:
- Kolikschmerzen bei Nephrolithiasis und Cholelithiasis
- mittelstarke bis starke, akute und prolongierte Schmerzen
UAW:
- Krampfgefahr bei Epileptikern und Kindern
- Halluzinationen, Atemdepression
- Nausea und Vomitus
- Bradykardie / Hypotonie
- Tonussteigerung der GIT-Sphinkter (spastische Obstipation, Harnverhalt, Cholestase)
- Harnverhalt
- Suchtpotential
--> Antagonist: NALOXON
Penicillin G
Beta-Lactam Antibiotika (Benzylpenicillin)
Nicht säurestabil, nicht Beta-Lactamase-stabil
--> iv oder im- Gabe! (Penicillin V = magensäurestabiles Pendant)
Beta-Lactam Antibiotika: Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.
+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung
Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten
Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.
Wirksamkeit generell:
- Gram-positive Keime: +
- Gram-negative Keime: -
- Anaerobier: +
Wirksamkeit speziell:
- grampositive Keime wie Streptokokken, Pneumokokken, β-Lactamase-negative Staphylokokken (empfindlich)
- gramnegative Bakterien wie Meningokokken und Gonokokken (empfindlich)
- Anaerobier und Treptonema pallidum (Syphilis)
KI:
- Penicillin-Allergie
UAW:
- allergische Reaktionen (von leichten Hautirritationen bis zum septischen Schock)
- Glossitis, Stomatitis, Haarzunge, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle (alles selten, da Applikation parenteral)
Pegvisomant
Somatotropin (=GH=WH)-Rezeptor-Antagonist
- Analogon des menschlichen Wachstumshormons
- wurde gentechnologisch zu einem → Wachstumshormon-Rezeptorantagonisten verändert (bindet hochaffin mit einer Seite, aber mit anderer überhaupt nicht -> Rezeptor-Dimerisierung verhindert und somit Signaltransduktion)
- IGF sinkt, GHRH steigt reaktiv (neg. FB)
Indikation:
- Akromegalie
UAW:
- Hypercholesterinämie (häufig)
- Gewichtszunahme, GIT-Beschwerden (häufig)
- Hypertonie (häufig)
- Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor (häufig)
Paraffinöl
Laxantien: Gleitmittel + Antidot: Resorptionsinhibitor
- Mischung aus unverdaulichen Kohlenhydraten
- öliger Charakter durchweicht den Darminhalt und macht ihn gleittfähiger
Indikation:
- Vergiftungen mit fettlöslichen Giften
=> nur im Notfall benutzen!
Pancuronium
Peripheres Muskelrelaxantium, Steroid, nicht-depolarisierend
- Antagonist am nik.-Acetylcholinrezeptor der motorischen Endplatte
- Wenn die Rezeptoren blockiert sind, kann kein Signal mehr übergeleitet werden, der Muskel ist (und bleibt) relaxiert.
- absteigende Lähmung ⇒ Atemlähmung zuletzt ⇒ ggf. Beatmung!
- Bewusstsein bleibt erhalten ⇒ Kombinationstherapie
Indikation:
- Muskelrelaxation während Narkose
UAW:
- Miose
- Abfall des Augeninnendrucks
- keine Histaminfreisetzung (im Gegensatz zu → Tubocurarin)
- Blutdruck-Abfall, Tachykardien (selten, im Gegensatz zu → Tubocurarin)
Antidot: → Neostigmin (Cholinesterase-Inhibitor -> "Decurarisierung")
Oseltamivir
Virostatika, irreversible Neuraminidase-Hemmer (ist ein Prodrug -> hepatische Aktivierung in Oseltamivircarboxylat)
= "Tamiflu"
- ist ein irreversibler Hemmer der Neuramidasen auf der Oberfläche von Influenzaviren
- verhindert so, dass sich ein neu gebildetes Virion von der Zelle ablösen kann (haftet noch via Hemagglutinin an Neuraminsäure auf Zelloberfläche)
- die Ausbreitung der Viren wird so gehemmt
Indikation:
- Behandlung von Infektionen mit Influenza A und B
- Prophylaxe von Infektionen mit Influenza A und B
UAW:
- GIT-Beschwerden
Orlistat
Lipidsenker: Lipidresorptionshemmer -> wirkt auf Nahrungsfette.
- hemmt die gastrische und pankreatische Lipase irreversibel -> Hydrolyse von Triglyceriden gestört -> unverdaute Exkretion mit Stuhl ---> reduziert primär die Resorption der Nahrungsfette um 30%
-> CAVE: hemmung der Resorption hydrophober Substanzen (Coumarinen, Digitalis, Vitaminen: A, D, E, K)
Indikation: Adipositas, Hyperlipidämie (wegen NW heute eher verlassen)
UAW: Steatorrhöe, GIT-Störungen (erhöhte Peristaltik, Stuhlschmieren, Flatulenz)
Ondansetron
Antiemetika: 5HT3-(= Serotonin)-Rezeptorantagonist
=> Wirkt zentral auf Chemorezeptor-Trigger-Zone (+ peripher)
=> Wirkung via Blockade vagaler Afferenzen
=> Antiemetikum 2. Wahl (wenn nach 24h keine Besserung)
spezifischer Antagonist am 5HT3-Rezeptor (= Serotoninrezeptor) in der Area postrema => Antiemetisch
(In Kombination mit Glucocorticoiden (z.B. → Dexamethason) kann die Wirksamkeit weiter gesteigert werden!)
Indikation:
- Erbrechen durch Zytostatika, Chemotherapie
- Erbrechen bei Migräne
- Verhindern von postoperativem Erbrechen
UAW:
- Kopfschmerzen (sehr häufig)
- Wärmegefühl (sehr häufig)
- GIT-Probleme (gelegentlich)
- Bewegungsstörungen (gelegentlich)
- Arrhythmien (gelegentlich)
Omeprazol
Protonenpumpenhemmer (PPI)
- blockiert kovalent und irreversibel die H+/K+-ATPase der Belegzellen im Magen
- senkt dadurch die Sekretion von H+ ins Lumen und erhöht dadurch den pH-Wert im Magen
- Senkt die Magensaftmenge
Indikation:
- Magen- und Duodenalulzera (peptische Erkrankungen)
- Refluxösophagitis (GERD)
- hyperazide Gastritis
- Zollinger-Ellison-Syndrom (Neuoplasie gastrinbildender Zellen im Magen -> Hyperazidität)
- Erradikation von H. pylori (Triple-Therapie: Amoxicillin + Clarythromycin + ein Protonenpumpeninhibitor)
UAW: (Selten!:) Kopfschmerzen, Exanthem, Schwindel, GIT-Beschwerden (Durchfall, Obstipation, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit...)
- Ausfall der Säurebarriere (+ Immunsystemhemmung (Lysozym aus Granulozyten)) -> GI-Infektionen (Salmonellen, Campylobacter..), Clostridium difficile-Colitis, Pneumonien(!)
- Bakterielle Überwucherung: spontane Bakterielle peritonitis, Assoziation mit M. Crohn und Colitis Ulzerosa-Schüben
- Malabsorption: Fett, Vitamine (B12!: nur bei Langzeittherapie (>3Jahre (Reserve!)), v.a. bei alten Menschen ), Mineralien (Eisen, Calcium, (Magnesium))
- Osteoporose: v.a. bei langer + hochdosierter Therapie
Medi-Interaktion: Omeprazol via CYP2C19 + CYP3A4 verstoffwechselt -> Kontroverse: Interaktion mit Clopidogrel?
Nystatin
Antimyotika Polyen-Antibiotika
Wirkt gegen Pilze (Eukaryotenzellen) indem es sich präferentiell an Ergosterol (in Menschlichen Plasmamembranen nicht vorhanden -> relative Selektivität) bindet und zu einer Membranpore Polymerisiert (Amphiphatische Substanz) => Verlust der Membranintegrität / Leck -> Untergang der Zellen
- selektive Wirkung auf Candida-Pilze, welche typischerweise Ergosterin in ihrer Zellwand haben
Indikationen: nur bei Candidat-Infektion!
UAW:
- wenige Nebenwirkungen, da meist nur lokal appliziert und sehr selektive Wirkung
NPH-Insulin
neutrales Protamin Hagedorn-Insulin: "intermediär-wirksames" Depot(human)insulin
Kupplung an Protamin -> stabilisierte Kristalle -> langsamere Auflösung als normale Insulinhexamere -> längere Wirkung
Indikation zur Insulintherapie:
- Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
- Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)
UAW:
- Hypoglykämien
- Gewichtszunahme
- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich) (Immunogenizität)
- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle
Norethisteron-acetat
Gestagene
- synthetisches Gestagen mit schwacher östrogener, androgener und anaboler Wirkung
- erhöht die Viskosität des Zervixschleims und wirkt so kontrazeptiv
Indikation:
- Kontrazeptivum (Depot-gestagen bei "Dreimonats-Spritze")
- dysfunktionelle Blutungen (wie primäre und sekundäre Amenorrhö, Zyklusbeschwerden, klimakterische Beschwerden)
UAW:
- Nausea, Erbrechen (gelegentlich)
- Kopfschmerz (gelegentlich)
- Spannungsgefühl, Vergrösserung und Sekretion der Brust
- Amenorrhoe, vaginale Candidiasis, Portioerosion, Zervixsekretion, Libidostörungen
Nicotinsäure
Lipidsenker: Nikorinsäure(derivat), (Niacin, Vit. B6 (nur sehr hoch konzentriert in Vergleich zu Normalspiegel))
senkt Triglycerid- und LDL-Spiegel, hebt HDL-Spiegel (in hohen Dosen)
Wirkung:
- wichtiger Bestandteil von Coenzymen (NAD(H), NADP(H)) im Stoffwechsel von Lipiden, Proteinen, Glukose
- (Nicotinamid spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regeneration von Haut, Muskel, Nerven und DNA)
-> hat (in hohen Dosen) "Breitspektrum-Wirkung" -> VLDL/Triglycerid- und LDL-Spiegel sinken, HDL-Spiegel steigt
Indikation:
- Dyslipidämien
UAW:
- Flush (bei immediate release)
- Hepatotoxizität (bei slow release)
- GIT-Beschwerden (häufig)
- Kopfschmerzen, Schwindel (gelegentlich)
- verminderte Glukosetoleranz (selten)
Nandrolon-decanoat
Anabolika (Dopingmittel) (anaboles Steroidhormon, ähnlich dem Testosteron)
- die virilisierende Komponente dieser Substanzen ist deutlich geringer als beim → Testosteron
- die anabole Wirkkomponente sticht daher deutlicher hervor
Indikation:
- gesicherte, postmenopausale Osteoporose
- "Kraftsport-Dopingmittel"
UAW:
- in hohen Dosen Virilisierung mit
- Hirsutismus
- erhöhter Libido
- Vergrösserung der Klitoris und Menstruationsstörungen bei Frauen
- irreversiblem Wachstum des Kehlkopfes und tieferer Stimme
- Reduktion der Spermatogenese
- frühzeitiger Wachstumsstopp und/oder Wachstumsverzögerungen (bei Kindern)
Naloxon
Opioid-Rezeptor-Antagonist (Antidot bei Opioidintox (inkl.Heroin))
-> immer i.v. einsetzen! (orale Bioverfügbarkeit 2%!)
- reiner, sehr wirksamer Opioid-Antagonist, der alle Morphinrezeptoren blockiert -> Reversion aller Opiat-Wirkungen
- interessanterweise hat er keine weiteren Effekte bei nicht unter Opium-Einfluss stehenden Menschen
Indikationen:
- Aufhebung der zentralnervösen Dämpfung durch Opiate
- Durchbrechung der Atemlähmung bei Opiat-Vergiftung oder -Überdosierung
- Beendigung der → Fentanyl-Wirkung bei einer Neuroleptanalgesie
UAW: verursacht durch Wegfall der Opiatwirkung:
- Akute Entzugssymptome!
- Schwindel
- GIT-Beschwerden
- Schwitzen, Tachykardie, erhöhten Blutdruck
- Tremor
- Hyperventilation
- epileptische Anfälle und Herzstillstand
CAVE: Kurze HWZ (z.T. kürzer als die der Opioide) bedingt u.U. mehrmalige Gabe, da Vergiftungserscheinungen länger andauern können! -> Bei nur einmaliger Gabe droht Rückfall in Vergiftungssympromatik!
Na-Perchlorat
Perchlorat (ClO4-)
- kompetitive Hemmung die Iodid-Aufnahme in die Schilddrüsen (NIS-Transporter)
CAVE: Nach Perchlorat-Gabe vorübergehend natürlich auch keine Radiojodtherapie möglich!
Indikation:
- Behandlung (vor KM- Gabe) verhindert Hyperthyreose nach iodhaltigem Kontrastmittel bei autonomer Schilddrüse -> Verhinderung einer Hyperthyreotischen Krise nach KM-Gabe
UAW:
- aplastische Anämien
- Agranulozytose
- GIT-Beschwerden
- allergische Reaktionen
Morphin
Opiat (Opioide) (Reine Agonisten)
- wirkt über spezifische Gi-Protein-gekoppelte Opioidrezeptoren im ZNS (cAMP geht runter)
- erhöht die K+-Leitfähigkeit ⇒ Hyperpolarisation ⇒ Ca2+-Einstrom erniedrigt ⇒ Membranpolarisation vermindert ⇒ Reizübertragung erschwert
- wirkt nur auf μ- und κ-Opioidrezeptoren
- verursacht Analgesie (auf allen 3 Ebenen), Atemdepression, Euphorie, Sedation, Abhängigkeit, Bradykardie, Hypotonie und Hemmung der Darmmotilität
Indikation:
- starke akute und chronische Schmerzzustände
KI:
- fortgeschrittene respiratorische Insuffizienz
- Schädelhirntrauma
- Cor pulmonale
- paralytischem Ileus
- Nieren- oder Leberinsuffizienz
UAW:
- Atemdepression
- Übelkeit, Erbrechen (sehr häufig, initial)
- Obstipation (sehr häufig, initial)
- Somnolenz, Sedation (sehr häufig)
- Hypotonie / Bradykardie (gelegentlich)
- physische und psychische Abhängigkeit (bei wiederholter Anwendung)
- Toleranzentwicklung
Intoxikation: Trias der Vergiftung:
- Miosis
- Koma
- Atemdepression
--> Antagonist: NALOXON
Mifepriston (=RU486)
Gestagen-Rezeptor-Antagonist
- Die Blastozyste verhindert durch Progesteronproduktion die Ablösung der Schleimhaut, bzw. des Embryos.
- Mifepriston (RU-486) blockiert kompetitiv den Progesteronrezeptor und dadurch die Progesteronwirkung
- eher ein Abortiva als ein Kontrazeptiva
Indikation:
- Unterbrechung der intrauterinen Schwangerschaft
KI:
- Extrauterinschwangerschaft
- Nebenniereninsuffizienz
- schweres Asthma bronchiale
->Nur in 60% wird der Embryo innerhalb der ersten 48-72 Stunden nach Gabe von Mifepriston aktiv ausgestossen. Findet keine Ausstossung statt, wird im Sinne des Sequenz-Therapieschemas nach 48-72 Stunden ein → Prostaglandin wie → Misoprostol (Cytotec®) verabreicht, welches den Uterus kontrahiert und die Austreibung in 95% der Fälle einleitet.
Die restlichen 5% müssen chirurgisch ausgeräumt werden (Abort-Curettage).
Midazolam
Injektionsnarkotika (kurzwirksame Benzodiazepine) "Dormicum"
- Midazolam wirkt besonders schnell, weshalb es gerne zur Narkoseeinleitung verwendet wird.
- allosterische Verstärkung der GABA-Wirkung am GABAa-Rezeptor -> Erregbarkeit der Neurone reduziert
Benzodiazepine: anxiolytisch, sedativ, muskelrelaxierend, antiepileptisch, amnestisch
Indikation:
- oprative Prämedikation ("Beduseln") (Anxiolytikum)
- Narkoseeinleitung
- Langzeitsedation
- Einschlafstörungen (Hypnotikum)
KI:
- Myasthenia gravis
- Leber- und Nierenaffektionen
- hohes Alter
- Schwangerschaft (-> "floppy infant"-Syndrom)
UAW:
akut:
- Müdigkeit, Schläfrigkeit
- Konzentrationsschwäche, verminderte Aufmerksamkeit
- reduziertes Reaktionsvermögen
- zentrale Muskelrelaxation
- Gangunsicherheit, Stürze
- anterograde Amnesie
- Libido-Verminderung
chronisch:
- Affektive Verflachung
- kognitive Leistungseinbussen
- verwaschene Sprache
- Schwindel, Ataxie
- Toleranz
- psychische und physische Abhängigkeit
- Kardio-Depression
Entzugssymptome:
- Gereiztheit, Nervosität
- Schlafstörungen
- psychische Labilität
- Krampfanfälle
Antidot: → Flumazenil
Metyrapon
Glukokortikoid-Synthesehemmer
- hemmt die Kortikosteroid- und → Aldosteron-Biosynthese in den Nebennieren
- durch den Wegfall dieser Kortikosteroide, reagiert die gesunde Hypophyse mit einer vermehrten Auschüttung von → ACTH
- eine pathologische Unterfunktion der Hypophyse kann so gefunden werden
- eine pathologische Überfunktion der Nebennieren (Morbus Cushing) kann so behandelt werden
Indikation:
- diagnostische Anwendung zur Diagnose eines latenten → ACTH-Mangels
- therapeutische Anwendung bei Morbus Cushing, Hyperaldosteronismus
KI:
- manifeste primäre NNR-Insuffizienz
- Schwangerschaft
Metoclopramid
Prokinetika + Antiemetika: Dopamin-Antagonist
=> Wirkung zentral auf Chemorezeptor-Trigger-Zone + peripher im GIT (->prokinetisch durch Serotonin-agonismus)
=> Antiemetikum der 1. Wahl (erste 24h)
- blockiert D2-Dopaminrezeptoren, die an der Impulsübertragung von der Area postrema auf das Brechzentum beteiligt sind => Antiemetisch
- hebt die dopaminbedingte Hemmung der Magenmotorik auf => Prokinetisch
- verstärkt den Tonus des unteren Ösophagus-Sphinkter
- hemmt dosisabhängig den 5\-HT3-Serotoninrezeptor
- wirkt dosisabhängig agonistisch auf den 5\-HT4-Serotoninrezeptor
Indikation: Übelkeit und Erbrechen
- bei Gastroenteritis
- bei Medikamentennebenwirkungen
- bei Migräne
- bei Chemotherapie
- bei Reisekrankheit (2. Wahl)
- nach Operationen (2. Wahl)
- in der Schwangerschaft (2. Wahl, vgl. Kontraindikationen)
KI:
- Phäochromozytom
- Parkinson-Syndrom
- prolaktinabhängige Karzinome
- mechanischer Ileus, Darmdurchbruch und Blutungen im GIT
- Schwangerschaft (1. Trimenon)
- Säuglinge und Kleinkinder bis zu 2 Jahren
UAW: Wenn immer möglich nicht bei Kindern anwenden, da bei ihnen extrapyramidale Bewegungsstörungen häufiger vorkommen.
- extrapyramidale Störungen wie Akathisie (motorisch Unruhe), Trismus (tonischer Krampf der Kaumuskulatur, Kiefersperre) oder okulogyre Krise (krampfhafte Aufwärtsbewegungen der Augen)
- Parkinsonismus und tardivie Dyskinesien (bei langer Behandlung)
- Hypertonie und Tachykardie
- Hyperprolaktinämie
Methadon
Opiat (Opioide) (Reine Agonisten)
- stark wirksames Opioid (3-4x stärker als → Morphin)
- bindet v.a. an μ-Opioidrezeptoren im Gehirn
- hemmt das Schmerzempfinden, den Atemantrieb, das Hustenzentrum, das Bewusstsein und die enterale Motorik
Indikation:
- orale Substitution bei Opiatsüchtigen
- stärkste (oft terminale) Schmerzzustände
UAW:
- Abhängigkeit (obligat bei chronischer Anwendung)
- GIT-Beschwerden (Obstipation)
- Störung von Libido und Potenz (häufig)
- Atemdepression, Harnretention, Leberinsuffizienz (gelegentlich)
--> Antagonist: NALOXON
Metformin
Biguanide: orale Antidiabetika
mässige Hemmung der Atmungskette -> Stimulation der AMP-Protein-Kinase -> Enzymhemmung, Gensuppression -> dadurch:
- erniedrigt in Anwesenheit von Insulin die hepatische Glucose-Abgabe (wichtigste hepatische Wikrung: Hemmung der Gluconeogenese) und erhöht die Glucose-Verwertung im Muskel- und Fettgewebe, wodurch der globale Insulinbedarf vermindert wird -> vermindert die pathologisch gesteigerte Insulinsekretion bei T2DM
-> Kein Hypoglykämie-Risiko!
-> Keine Gewichtszunahme!
-> CAVE: Laktatazidose
Indikation:
- (Co-)Therapie des Diabetes mellitus Typ II
- (Co-Therapie des Diabetes mellitus Typ I (wenn sekundäre Insulinresistenzen auftreten))
UAW:
- Laktat-Azidose (sehr selten, aber sehr gefürchtet!)
- GIT-Beschwerden (sehr häufig)
- Metallgeschmack (häufig)
- verursacht keine Hypoglykämien und keine Gewichtszunahme
KI:
- Leberinsuffizienz (Lactat-Verwertung erniedrigt) oder Niereninsuffizienz (Elimination erniedrigt)
- kardiale und respiratorische Insuffizienzen
- Untersuchungen mit iod-haltigen Kontrastmitteln (für CT absetzen!)
- Alkoholintoxikation
- diabetische Ketoazidose, diabetisches Koma
- Schwangerschaft, Stillzeit
Memantin
Antidementiva
Glutamat-Exotoxiziät trägt scheinbar zur Ausprägung und dem Fortschreiten des Morbus Alzheimer bei.
Memantin ist ein niederaffiner, nicht-kompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist (Strukturell sehr ähnlich wie Amantadin) und blockiert die Wirkung pathologisch erhöhter Konzentrationen von Glutamat, die - obengenannter Theorie zufolge - zur neuronalen Funktionsstörung durch Exzitotoxizität führen können. --> NEUROPROTEKTION
Trotzdem auch hier eigentlich nur symptomatische Behandlung!
Indikation:
- mittelschwerer bis schwerer Morbus Alzheimer
- Parkinson-Demenz (Amantidin-Strukturanaloga + verstärkt Wirkung von Anti-Parkinson-Mitteln)
UAW:
- Verwirrtheit, Halluzinationen
- Schwindel, Unruhe
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- GIT-Probleme (Übelkeit)
-> Selbst wenn dieser Wirkstoff langfristig wirken würde (was noch nicht gezeigt wurde), könnte er das Fortschreiten der Demenz nur bremsen und nicht verhindern.
Mefloquin
Antiparasitika (Chinolinderivate) Malaria-Therapeutika
- wie bei Chloroquin ist der Wirkmechanismus unklar
- wahrscheinlich kommt es zu einer starken Anreicherung in den sauren Verdauungsvakuolen derSchizonten, was die Polymerisation von unverdaulichem, für die Schizonten toxischem Hämoglobin hemmt
- wirkt nur gegen Blutschizonten, nicht gegen Gametozyten oder Leberformen
Indikation:
Prophylaxe und Therapie der Malaria (bei Resistenzbildung gegen Chloroquin)
Dieses wertvolle Antimalaria-Mittel sollte nur mit grosser Zurückhaltung angewandt werden, um die Entwicklung resistenter Erreger möglichst hinauszuzögern!
KI:
- Schwangerschaft (1. Trimester)
- Epilepsie
- schwere psychiatrische Vorerkrankung
UAW: Signifikant häufiger bei Frauen!
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Alpträume, Schlafstörungen
- Angst, Depression
- GIT-Störungen
- Sinusbradykardie
- schwere Psychosen und Konvulsionen
Macrogolum
Laxantien: Osmotische (Polymere) (Quellstoffe)
=> Langzeittherapie Obstipation
=> Hochdosiert: Abführen zur Kolonoskopie-Vorbereitung
=> Kein Flüssigkeits- und Elektrolytverlust
Loperamid
Antidiarrhotika
- bindet an µ-Opiatrezeptoren in der Darmwand
- keine zentrale Wirkung da keine Resorption -> kein Suchtpotential!
- blockiert die Freisetzung von Acetylcholin und Prostaglandin, wodurch die propulsive Peristaltik gehemmt und die intestinale Transitzeit verlängert wird
- der Tonus des Analsphinkters wird erhöht
- Na+- und Cl--Resorption steigen
=> Mittel der Wahl zur unspezifischen medikamentösen Therapie der akuten und chronischen Diarrhö
=> Kontraindiziert bei fiebriger (-> infektös bedingter) oder blutiger Diarrhö!
Indikation:
- (Reisediarrhoe *)
- Diarrhoe nach Ileostomie oder Resektion des Ileums
- Diarrhoe nach Bestrahlung
- Stuhlinkontinenz
KI:
- Kinder < 2 Jahre (ZNS-NW!)
- Subileus und Ileus
- schwere gastrointestinale Infekte
- ausgeprägtes Flüssigkeitsdefizit
UAW: kaum Nebenwirkungen!
- kein Suchtpotential
- Obstipation, Nausea, Bauchkrämpfe (selten)
- paralytischer Ileus (sehr selten)
- zentralvenöse Effekte (nur bei Kleinkindern)
*Nach klassischer Lehrmeinung sind Antidiarrhoika bei durch bakterielle Toxine verursachten Durchfällen nicht angezeigt. Allerdings wird diskutiert, ob nicht doch der wasser- und elektrolytsparende Effekt den verminderten Toxinabtransport überwiegen könnte.
Lispro
Insulin-lispro: Kurzwirksames Insulin-Analogon -> "Bolus"
abgeschwächte Hekamerbildung -> Schnelle Resorption, (kein Spritz-Ess-Abstand)
Indikation zur Insulintherapie:
- Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
- Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)
UAW:
- Hypoglykämien
- Gewichtszunahme
- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich) (Immunogenizität)
- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle
Lidocain
Lokalanästhetikum (Säureamide) (+Antiarrhythmikum bei akuten ventrikulären Tachykardien)
Lidocain bindet und blockiert spannungsgesteuerte Na+-Kanäle (v.a. im inaktivierten Zustand).
--> Es bremst also die Depolarisation und unterdrückt damit die fortleitung des AP -> Schmerzempfindung wird verhindert.
--> Mittellangwirksames Lokalanästhetikum (1-2h) Wirkdauer kann durch Gabe von Vasokonstriktoren (Adrenalin, NA) verlängert werden)
--> Kombination mit Prilocain zu EMLA-Salbe
Indikation:
- Oberflächen-, Infiltrations- und Leitungsanästhesie
KI:
- Entzündung im Anästhesiegebiet (Wirkproblem)
- AV-Block 2° und 3° ohne Schrittmacher
- hochgradige Bradykardie
- schwere Hypotonie
- keine hohen Dosen während Schwangerschaft (kanzerogene Wirkung)
UAW:
- Brennen an Injektionsort
- GIT-Symptome
- Parästhesie, Benommenheit, Tremor, Unruhe, Krämpfe
- Bradyarrhythmie, Hypotonie
Symptome bei versehentlicher intravasaler Injektion: (ASPIRATIONSKONTROLLE UM DIES AUSZUSCHLIESSEN!)
- ZNS-Symptome (zirkumorale Parästhesien ⇒ Benommenheit, Hör- und Seestörungen ⇒ Konvulsionen, Atemdepression, Bewusstlosigkeit)
- Kardiale-Symptome (Bradyarrhythmien ⇒ Herzstillstand)
--> Behandlung in dem Fall:
- Injektion sofort abbrechen
- Symptomatische Behandlung: Krampflösung (Benzodiazepine), Kreislaufstabilisation, CPR und Intubation
- Lipidbehandlung (Fettemulsion i.v.)
Pharmakokinetik:
- nur protonierte (hydrophile) Form wirkt, nicht protonierte (hydrophobe) Form ist aber für Penetration ins Neuron notwendig (⇒ Lokalanästhetika wirken im sauren Entzündungsmilieu nicht!)
- hepatischer Abbau -> längere Wirkdauer
CAVE: Keine Anwendung von Lokalanästhetika mit Adrenalinzusatz in Endstrombereichen (z.B. Finger, Zehen, Penis)!
Levonorgestrel
Gestagene
- vermehrt die Schleimbildung und erhöht die Viskosität des Schleims in der Zervix ⇒ Spermienwanderung erschwert
- verhindert die Einnistung (Nidation) der befruchteten Eizelle durch Hemmung des Aufbaus des Gebärmutterschleimmhaut
- schränkt die Funktion des Corpus luteum ein
- verhindert meist nicht den Eisprung (Ovulation)
Indikation:
- hochdosiert: Notfallkontrazeption innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr ("Pille danach")
- niedrigdosiert: reine Gestagen-Antikonzeption ("Minipille")
UAW:
- GIT-Beschwerden
- Schmerzen im Unterbauch
- Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindelgefühl
- unregelmässige, verstärkte oder abgeschwächte Zyklusblutungen
- Spannungsgefühl in der Brust
- Libido-Veränderungen
Levodopa + Carbidopa / Benserazid
Anti-Parkinson-Wirkstoffe: L-Dopa + DDC-Hemmer
- der → Dopamin-Gehalt in den Stammganglien wird durch L-Dopa (noch nicht decarboxyliertes → Dopamin) erhöht (Dopaminerge Zellen in Substantia nigra, pars compacta nehmen L-Dopa auf, decarboxylieren es zu Dopamin -> relativ physiologische Sekretion von Dopamin (-> "honeymoon-phase zu Beginn"))
- (decarboxyliertes) → Dopamin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden (deshalb muss L-Dopa gegeben werden)
- die periphere Aktivierung von L-Dopa wird mit Decarboxylase-Inhibitoren (→ Benserazid oder → Carbidopa) verhindert (oder auch Kombo mit COMT-Hemmer (Entacapon) moeglich)
Indikation: fortgeschrittener Morbus Parkinson
- "Restless Legs"-Syndrom
KI:
- Engwinkelglaukom
- Melanomverdacht
- Schizophrenie
- SS und Stillzeit
UAW: Alle dosisabhängig:
- GIT-Symptome (Brechreiz bei >50% der Pat; durch Stimulation des Brechzentrums)
- kardiale Probleme (v.a. orthostatische Hypotonie (vaskulaere Dopaminrezeptoren), Arrhythmien (Wirkung an kardialen beta1-Rezeptoren))
- Abnahme des Plasmaprolaktins
- schwere Dyskinesien (>75%!!) durch zu starke Stimmulation striataler Dopaminrezeptoren
- on-off-phanomen (bei fortgeschrittenem Parkinson werden Dopaminspeicher zu klein)
- Verwirrung, Halluzinationen, Psychosen (Dopamin + psychomodulatorisch!)
Letrozol
Aromatase-hemmer
- kompetitiver Aromatase-Hemmstoff ohne Steroidstrukur
- Hemmung der Östrogenwirkung in extraovariellen Geweben
- nur postmenopausal effizient, da vorher durch die tiefen Östrogen-Spiegel das → FSH steigen und darauf in den Ovarien mehr Östrogen produziert würde
Indikation:
- östrogensensitive Mammakarzinome (in der Postmenopause oder nach Ovarektomie)
UAW:
- Hitzewallungen (sehr häufig)
- Gewichtszunahme, Appetitstörungen (häufig)
- Depressionen, Kopfschmerzen, Schwindel (häufig)
- GIT-Ströungen (häufig)
- Bluthochdruck, Ödeme (häufig)
- Thromboembolien (häufig)
- Allopezie (häufig)
- Arthralgie und Malaise (häufig)
Lamotrigin
Antiepileptika, Na+-Kanal-Hemmer (wie Phenytoin) + Reduktion von Glutamatfreisetzung
--> neues Breitband-Antiepileptikum. 2 Wirkansätze:
- hemmt spannungsabhängige Natriumkanäle use dependant -> AP-Weiterleitung vermindert
- hemmt daher die Sekretion von Glutamat (und untergeordneten Asparaginsäure vor allem bei andauernden, sich wiederholenden Entladungen)
Indikation:
- fokale und generalisierte Anfälle
- Ansencen
- + neuropathische Schmerzen
- + Bipolare Störungen
UAW: keine schwerwiegenden NW!
- allergische Hautreaktion (Exantheme)
- Nausea und Vomitus (sehr häufig)
- Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Sehstörungen, Nystagmus (häufig- bis sehr häufig)
- Stevens-Johnson-Syndrom und TEN (= toxic epidermal necrolysis) (selten, aber potentiell tödlich)
-> Reservemedikament, nur bei schwer behandelbaren Epilepsieformen gebrauchen!
Lactulose
Laxantien: osmotische (Zucker)
- synthetisches Disaccharid (aus D-Galactose und Fructose, das durch Isomerisierung aus Lactose gewonnen wird), das weder im Magen noch im Dünndarm gespalten wird.
- wird im Colon durch die Darmflora in seine Monosaccharide und Säuren (Essig-, Butter- und Milchsäure) abgebaut, welche osmotisch Wasser binden
- der Stuhl wird aufgeweicht (nicht verflüssigt!) und die Darmwand gedehnt
- bewirkt Ansäuerung des Darminhalts, wodurch weniger Ammoniak aufgenommen wird
Indikation:
- Obstipation im Alter, bei Schwangeren und bei Kindern
- Obstipation bei Bettlägrigkeit und nach chirurgischen Eingriffen
- Stuhlregulierung bei Hämorrhoiden
- hepatische Enzephalopathie (Reduktion der Ammoniak-Aufnahme durch vermehrte Ausscheidung von Bakterien + bei Degradation durch Colonbakterien entstehen FS, die Ammoniak binden und so dessen Ausscheidung fördern.)
KI:
- Galaktose- und Lactose-Intoleranz (Präparate enthalten wenig Galaktose und Lactose)
- Ileus
- akut entzündliche GIT-Erkrankungen
- Blutungen unbekannter Ursache im GIT
- Elektrolytstörungen
UAW:
- Meteorismus, Flatulenz, Bauchschmerzen und -krämpfe
- Nausea, Erbrechen (wegen extrem süssem Geschmack!)
- Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt (Hypernatriämie und Hypokaliämie)
- Diarrhoe