Phkol 2


Set of flashcards Details

Flashcards 160
Language Italiano
Category General Education
Level Primary School
Created / Updated 12.02.2014 / 15.06.2015
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L-Thyroxin (Levothyroxin)

Thyroxin (T4) (Schilddrüsenhormon)

  • T4 (Thyroxin, fast inaktiv) wird peripher zu T3 (Triiodthyronin, aktiv) umgewandelt
  • T3 bindet an zytoplasmatische Rezeptoren
  • Wirkung auf Grundumsatz: katabole Wirkung auf Protein-, Kohlenhydrat-, Lipidstoffwechsel
  • Wirkung auf Herz: Inotropie + Chronotropie erhöht
  • Wirkung auf ZNS: Nervosität, Überaktivität, feinschlägiger Tremor, Kopfschmerzen

Orale Applikation -> Nahrung kann Resorption reduzieren, deshalb morgendliche Einnahme, ca 1h vor Früstück. CAVE: auch Coeinnahme von Ca2+, Fe2+ usw. kann die Hormonresorption reduzieren!

Indikation:

  • primäre und sekundäre Hypothyreose (Substitutionstherapie)
  • Strumaknoten (auch bei euthyreoter Stoffwechsellage)
  • Co-Therapie einer Depression (keine schlüssigen Studien)

KI

  • Thyreotoxikose
  • Nebenniereninsuffizienz
  • akuter Herzinfarkt, akute Angina pectoris, Herzinsuffizienz

UAW

  • kardiale Überbelastung bei zu hohen Anfangsdosen
  • Tachykardie, pektanginöse Beschwerden, Arrhythmien
  • GIT-Beschwerden (Nausea, Vomitus, Durchfall, Gewichtsverlust)
  • Nervosität, Schlafbeschwerden Tremor
  • gesteigerte Transpiration

Ketamin

Injektionsnarkotika

  • blockiert nicht-kompetitiv den glutamatergen NMDA-Rezeptor ⇒ der Ca2+-Strom wird gehemmt ⇒ es findet keine Depolarisation statt -> "dissoziativ anästhetisch" (mehr geistig abwesend als schlafend)
  • wirkt nicht muskelrelaxierend, dafür (bereits sub-anästhetisch) stark analgetisch (Analgesie-Wirkung länger als Anästhesie)

Indikation

  • Narkoseeinleitung (bei (Klein-)Kindern) bei kurzen und sehr schmerzhaften Eingriffe

UAW:

  • lange Aufwachphasen mit Angstträumen, Halluzinationen (-> evtl. BDZ zur Überbrückung) 
  • (nur) dissoziative Anästhesie
  • Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck
  • Nausea, Erbrechen, Schwindel

Isoniazid

Antibiotikum: Anti-Tuberkulose-Wirkstoffe

  • bakterizid für proliferierende Keime, insbesondere Mycobacterium tuberculosis
  • wirkt auf extra- und intrazelluläre Tuberkulose-Bakterien
  • zu Isonicotinsäure oxidiert, reichert es sich in den Zellen an und interferiert mit der Nicotinsäure im bakteriellen Stoffwechsel ⇒ hemmt die bakterielle Nukleinsäure- und Mykolsäuresynthese

Indikation

  • Tuberkulose-Prophylaxe und -Therapie mit typischen Mykobakterien (1. Wahl) Die Tuberkulosetherapie ist immer eine langdauernde Kombinationstherapie!

KI

  • Infektionen mit atypischen Mykobakterien
  • akute Lebererkrankungen und Leberschäden
  • Psychosen und Epilepsie
  • periphere Neuropathien
  • Schwangerschaft & Stillzeit

UAW: häufig, da monatelange Therapie notwendig:

  • Leberschädigungen (durch ein reaktives Abbauprodukt)
  • GIT-Beschwerden
  • Gesichtsrötung, Juckreiz
  • Polyneuropathie
  • Polyneuritis mit Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Muskelzuckungen, Parästhesien und selten Enzephalopathien

Interferon a/b

VIrostatika

  • Interferon α und β werden vorwiegend durch Virus-infizierte Zellen produziert und interagieren mit Rezeptoren auf benachbarten (nicht infizierten) Zellen. Via "translation inhibitory proteins" unterbinden diese die Translation von für die Virusreplikation essentieller mRNA. Ausserdem hemmen sie die Zellproliferation, erhöhen die MHC-Klasse-I-Expression auf virusinfizierten Zellen und aktivierten NKs (Alarm- und Schutzfunktion)

Indikation

schwere und chronisch-aggressive Viruserkrankungen wie

  • Virusenzephalitis
  • generalisierter Herpes zoster
  • chronisch-aggressive Hepatitis B und C

UAW

  • Grippe-artige Symptome mit Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen
  • GIT-Störungen
  • Leukopenie, Thrombozytopenie, Hb-Abfall
  • erhöhte Leberwerte
  • neurologische Symptome (Somnolenz, Schwindel, Depressionen, Konzentrationsstörungen)
  • Hautreaktionen
  • Aufflammen latenter autoimmuner Erkrankungen

Indinavir

VirostatikaProtease-Hemmer (HIV)

  • hemmt kompetitiv die HIV-Protease
  • besitzt eine ca. zehnmal stärkere Selektivität für HIV-1 als für HIV-2
  • wirkt nur sehr kurzfristig ⇒ oft wird daher das länger wirksame Ritonavir vorgezogen

Indikation: antiretrovirale Therapie bei HIV-Infektion (HAART)

KI: viele Medi-Interaktionen!

UAW

  • GIT-Beschwerden
  • Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel
  • Hypästhesie
  • Hyperglykämie
  • Blutdrucksteigerung
  • Hepatitis mit Leberversagen, Hyperbilirubinämie, Nephrolithiasis, anaphylaktische Reaktionen (selten, aber gefährlich)

 

Imipenem + Cilastatin

Beta-Lactam-Antibiotikum Imipenem = ein Carbapenem (-> Breites Wirkspektrum (Gram pos + Gram neg) + resistent gegen praktisch alle Beta-Lactamasen)

Aussschliesslich parenterale Therapie!

Cilastatin inhibiert Dehydropeptidase 1, die Imipenem schnell abbaut! -> ermöglicht erst therapeutische Konz.

Imipenem + Cilastatin immer in 1:1-Kombo!

=> Wertvolles Reserve-Antibiotikum!

Wirksamkeit generell:

  • gram-pos: +
  • gram-neg: +
  • Anaerobier: +

Wirksamkeit im Speziellen:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Enterokokken
  • Neisserien
  • Haemophilus influenza
  • Enterobacteriaceae
  • Pseudomonas aeruginosa

 

Beta-Lactam Antibiotika: 
Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie  sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.

+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung

Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten

Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.

Human-Insulin

Diabetesmittel, Insuline Kurzwirksam

Sekretion: Glucose dringt über (Insulin-unabhängige!) GLUT2-Kanäle in β-Zellen des Pankreas ein und wird dort abgebaut. Das dabei entstehende ATP verschliesst K+-Kanäle, was zu einer Depolarisation führt. Ca2+strömt spannungsabhängig in die Zelle ein und sorgt für die Exozytose von Insulin-Granula. Auch Acetylcholin und → Adrenalin (nur β-Rezeptoren) können den Vorgang triggern, → Noradrenalinund → Adrenalin (über α-Rezeptoren) können den Vorgang bremsen

Wirkungsmechanismus: Insulin wird mit dem Blut im Körper verteilt. In Hepato-, Myo-, Adipozyten und anderen empfindlichen Zellen bindet es an Tyrosinkinase-gekoppelte Insulin-Rezeptoren. Schliesslich führt diese Bindung dazu, das der Insulin-abhängige GLUT4-Kanal vermehrt exprimiert und in die Zellwand der Zielzellen eingebaut wird. Dadurch kann die Zielzelle mehr Glucose aufnehmen.

Wirkung:

  • generell anabole (aufbauende) Wirkung
  • Blutzuckerspiegel vermindert ⇒ Glucosespiegel in Zellen erhöht
  • erhöhte Membranpermeabilität für Aminosäuren, Fettsäuren, K+, Mg2+ (v.a. Myo- und Adipozyten)
  • Glykogenaufbau (Hepato- und Myozyten)
  • Proteinsynthese (Hepatozyten)
  • Triglycerid-Bildung (Adipo- und Hepatozyten)
  • Mitogene Wirkung

Indikation zur Insulintherapie:

  • Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
  • Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)

UAW

- Hypoglykämien

- Gewichtszunahme

- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich)

- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle

Hexachlorophen

Desinfektionsmittel

  • bakterizid
  • vermindert bei täglichem Gebrauch die Anzahl der grampositiven Hautkeime

Griseofulvin

Antimyotika

hemmt die Mitose, indem es sich sich an die Spindel-Proteine anlagert und deren kontraktilen Eigenschaften stört. 

Indikation:

  • lokale Pilzinfektionen (Nagelmykosen, Dermatophyten-Erkrankungen)

Glimepirid

Sulfonylharnstoff-Derivat (Pankreaswirksame orale Antidiabetika) Lange Wirkdauer! (8h t1/2)

Hemmen (resp. führen zum Schluss des) ATP-sensitiven K+-Kanals in β-Zellen des Pankreas -> Depolarisation -> Ca2+-Influx -> gesteigerte Freisetzung von Insulin.

Indikation:

  • Diabetes mellitus Typ II, falls Ernährung + Sport-Veränderungen nicht wirksam

KI:

  • Diabetes mellitus Typ I
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • schwere renale oder hepatische Insuffizienz
  • Schilddrüsen-Krankheit
  • Narkose, OP
  • Azidose
  • Infektionen
  • präkomatöse Zustände 

CAVE: Hohe Plasmaproteinbindung (wirkverstärkung durch andere Medis mit hoher PP-Bindung (Fibrate, Salicylate, Sulfonamide) (wirkungsabschwächung durch Diuretika)) + Lebermetabolismus

Wichtige Arzneimittelinteraktionen!

UAW:

  • Hypoglykämie (bei 6‰)
  • Gewichtszunahme
  • dermatologische, gastrointestinale, hämatologische Nebenwirkungen
  • Polyneuropathie
  • Alkoholintoleranz

Glibenclamid

Sulfonylharnstoff-Derivat (Pankreaswirksame orale Antidiabetika) Lange Wirkdauer! (10h t1/2)

Hemmen (resp. führen zum Schluss des) ATP-sensitiven K+-Kanals in β-Zellen des Pankreas -> Depolarisation -> Ca2+-Influx -> gesteigerte Freisetzung von Insulin.

Indikation:

  • Diabetes mellitus Typ II, falls Ernährung + Sport-Veränderungen nicht wirksam

KI:

  • Diabetes mellitus Typ I
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • schwere renale oder hepatische Insuffizienz
  • Schilddrüsen-Krankheit
  • Narkose, OP
  • Azidose
  • Infektionen
  • präkomatöse Zustände 

CAVE: Hohe Plasmaproteinbindung (wirkverstärkung durch andere Medis mit hoher PP-Bindung (Fibrate, Salicylate, Sulfonamide) (wirkungsabschwächung durch Diuretika)) + Lebermetabolismus

Wichtige Arzneimittelinteraktionen!

UAW:

  • Hypoglykämie (bei 6‰)
  • Gewichtszunahme
  • dermatologische, gastrointestinale, hämatologische Nebenwirkungen
  • Polyneuropathie
  • Alkoholintoleranz

Glargin

Insulin-Glargin = "Lantus":

Lang-wirksames Insulin-Analogon -> "Basis-Insulin"

Bildet im Subkutangewebe amorphe Präzipate -> sehr langsame / gleichmässige Resorption -> Langzeitwirkung (1 Injektion/Tag reicht aus!)

 

Indikation zur Insulintherapie:

  • Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
  • Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)

UAW

Hypoglykämien

Gewichtszunahme

- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich) (Immunogenizität)

- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle

Gentamycin

Antibiotika: Aminoglykoside -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

keine Resorption -> i.v.-Gabe! Keine Metabolisierung, renale Ausscheidung.

Aminoglykoside binden an die 30S Untereinheit der bakteriellen Ribosomen -> deformiert mRNA -> blockieren die Proteinsynthese (Ausnahme: Bakterizid)

Empfindlichkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: ++
  • Anaerobier: - (!) (Fehlender Transport: "Konstitutionelle Barriere")

Empfindlichkeit speziell:

  • P. aeruginosa
  • Enterobacter spp.
  • Klebsiellen
  • E.coli
  • Staphylokokken (ohne MRSA)

Indikation:

  • Infektionen mit empfindlichen Erregern (insbesondere P. aeruginosa)
  • meist erst als Therapie der zweiten Wahl

Pharmakodynamik: Bedeutung bei schweren Infektionen (optimal bei Sepsis!) da:

1. breites Wirkspektrum, 2.. primär bakterizide Wirkung, 3. rasche Wirkung, 4. synergistische Wirksteigerung durch Kombo mit beta-Lactam-AB

Resistenz gegen Aminoglykoside tritt rasch ein, deshalb besser 1x hohe Dosen, als wiederholt kleine Dosen:

1. Inkativierung durch bakterielle Enzyme (Transferasen) = häufigster Grund

2. Hemmung der Aufnahme in Bakterienzellen

(3. Mutation des Rezeptorproteins im Ribosom)

UAWenge therapeutische Breite! (-> kein Primärantibiotikum!)! Nierenversagen durch akute (toxische) Tubulusnekrose, Nausea, Schwindel, Nystagmus (Innenohr) -> irreversible Ototoxizität, kann verstärkt werden durch Diuretika (Schleifendiuretika)

Ganciclovir

Virostatika (Antimetabolit) -> CMV

Ganciclovir ist, wie Aciclovir ein verändertes Nucleosid und wird nach intrazellulärer Phosphorylierung bei der Replikation in die DNA eingebaut, wobei es zum Kettenabbruch kommt. 

Die intrazelluläre Aktivierung geschieht durch ein Enzym, das nur von Viren der Herpes-Familie exprimiert wird. 

Indikationen:

  • Infektionen mit dem Cytomegalie-Virus (CMV)
  • (andere Herpesviren?)

KI:

  • Neutropenie und/oder Thrombopenie
  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • Männer mit Kinderwunsch

UAW: weniger Spezifisch für Virusbefallene Zellen (als Aciclovir, deshalb stärkere NW!)

  • ist mutagen, kanzerogen und teratogen
  • hemmt Spermatogenese
  • Blutbildungsstörungen (reversible Neutropenie bei 38%, Thrombopenie bei 19%)
  • Erhöhung der Leberwerte

 

Gabapentin

Antiepileptika (weitere)

-> fördert die neuronale GABA-Freisetzung (durch indirekte Förderung der Glutaminsäurebereitstellung? -> genauer Wirkmechanismus noch unklar)

Indikation:

  • Epilepsie (Kombinationstherapie) (keine Monotherapie)
  • neuropathische Schmerzen

UAW: keine schwerwiegenden: Müdigkeit, Schwindel, Ataxie

 

--> keine Interaktionen bekannt! 

--> Ausschliesslich renal (unverändert) eliminiert

Fulvestrant

Östrogen-Rezeptor-Antagonist

  • kompetitiver Antagonist am Estrogenrezeptor
  • hemmt das Wachstum eines estrogensensitiven Mammakarzinoms

Indikation:

  • fortgeschrittenes oder metastasierendes, estrogensensitiven Mammakarzinoms postmenopausal

Flutamid

Antiandrogene, Androgenrezeptor-Antagonist

hat antiandrogene Eigenschaften über antagonistische Wirkung (kompetitiv) an intrazellulären androgenen Rezeptoren 

--> senkt Libido und sexuelle Reaktionen (Potenz) mittles Blockade an hypothalamischen Rezeptoren

--> senkt Spermiogenese (reversibel)

((besitzt ausserdem eine starke gestagene Wirkung ⇒ hemmt Gonadotropin-Ausschüttung ⇒ hemmt somit auch Testosteronproduktion))

Indikationen:

  • Bei Frauen: androgene Störungen (Hirsutismus und Acne vulgaris, androgene Aloplezie)
  • Beim Mann: Triebverbrecher ("chemische Kastration"), Prostatakarzinom (unterbindet den wachstumsfördernden Effekt von Androgenen auf die Prostata)

UAW:

  • Gynäkomastie (häufig!)
  • potentiell lebertoxisch
  • Müdigkeit und Antriebsminderung
  • reversibler Verlust der Zeugungsfähigkeit beim Mann

Flumazenil

Benzodiazepin-Antagonist

  • kompetitiver Antagonist an der Benzodiazepin-Bindungsstelle am GABA-A-Rezeptor

Indikation:

  • Aufhebung / Abschwächung der Benzodiazepin-Wirkung bei Narkosetermination
  • Benzodiazepinvergiftung

UAW:

  • gut verträglich
  • Flush, Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Angstgefühle, Herzklopfen und Gefühl von Bedrohung
  • Entzugssymptome bei Benzodiazepinabhängigen

 

Flucytosin

Antimyotika

->"Hemmung der Enzymfunktion durch nicht funktionelle Substrate -> Nichtfunktionelles Endprodukt"

Hefepilzen (z.B.  Candida spp.) besitzen das Enzym  Cytosindeaminase, welches Cytosin in Uracil umwandelt. 
Flucytosin (5- Fluor- Cytosin) wird ebenfalls zu 5-Fluor-Uracil umgewandelt. Dieses konkurriert nun mit Uracil um den Einbau in die RNS und beeinträchtigt so den DNS-Stoffwechsel der Hefepilze. 
Dieser Vorgang findet in den Zellen von Säugetieren kaum statt!   

Indikation

  • Aspergillosen (nur in Kombination mit Amphotericin B)
  • Candidosen (Candida spp.
  • Kryptokokkosen (Cryptococcus neoformans)

 

Fluconazol

Antimyotika Azolantimyotika

besitzt eine gute fungistatische Wirkung, indem es die Ergosterol-Synthese in der Pilzzellwand hemmt ⇒ diese wird dadurch durchlässiger und weniger stabil

breites antimykotisches Spektrum (bei Hefepilzen und Dermatophyten)

Wirksamkeit speziell:

  • Candida spp.
  • Cryptococcus spp.

Indikationen

  • Candidosen im Oropharynx und im Oesophagus
  • Vaginal-Soor
  • systemische Candida-Infektionen
  • Hautmykosen (Tinea pedis)

KI:

  • Allergien auf andere Azole

UAW

  • relativ gut verträglich
  • GIT-Beschwerden
  • TEN (toxic epidermal necrolysis (=Maximalversion einer allergischen Hautreaktion)) bei AIDS-Patienten (vgl. Besonderheiten) Eine TEN bei AIDS-Patienten ist eine seltene, aber gefürchtete Nebenwirkung. Bei Anzeichen von Hautveränderungen ist Vorsicht geboten. Die Letalität beträgt bei voller Ausbildung bis zu 45%! 

 

 

Flucloxacillin

Beta-Lactam Antibiotika (ein Isoxazolyl-Penicillin)

Penicillinase-Resistent + Säureresisten

--> oral oder parenterale Gabe

--> "Staphylokokken-Penicillin" (Staphylokokken als einzige Indikation!)

Wirksamkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: -
  • Anaerobier: -

Wirksamkeit speziell:

  • vor allem β-Lactamase-positive Staphylokokken (ausser MRSA)

Indikation: Infekte mit Staphylokokken

  • der Atemwege
  • der Haut und von Wunden
  • der Harnwege
  • der Meningen
  • des Herzen

UAW

  • Penicillin-Allergie
  • GIT-Probleme (häufig)
  • Exantheme, Pruritus, Urticaria (gelegentlich)
  • interstitielle Nephritis (sehr selten)
  • Fieber, allergische Hautreaktionen, Anaphylaxie (sehr selten)

 

Beta-Lactam Antibiotika: 
Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie  sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.

+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung

Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten

Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.

Finasterid

alpha-5-Reduktase-Hemmer ("Antiandrogen-ähnlich")

  • hemmt das Enzym 5α-Reduktase kompetitiv, welches in einigen Zielgeweben → Testosteron in das wirksamere → Dihydrotestosteron umwandelt
  • wirkt antiandrogen in den Dihydrotestosteron-zielgeweben (v.a. Haut (Haarfollikel, Talgdrüsen), Prostata..)

Indikation:

  • beninge Prostatahyperplasie (Effekt allerdings nur bei deutlich vergrösserter Prostata gut)
  • leichte bis mittelschwere androgene Alopezie beim Mann

UAW:

  • Verlust von Libido und Potenz (häufig)
  • keine Hypophysenstörungen

--> Anwendung bei Alopezie fraglich, da systemischer Hormonhaushalt zu kosmetischen Zwecken verändert wird

Fentanyl

Injektionsanästhetikum (Opiat (Opioide) synthetisches Opiat: (Reine Agonisten)) / Analgetika 

  • wirkt über spezifische Opioidrezeptoren im ZNS
  • erhöht die K+-Leitfähigkeit ⇒ Hyperpolarisation ⇒ Ca2+-Einstrom erniedrigt ⇒ Neurotransmitter-Sekretion erniedrigt
  • wirkt nur auf μ- und δ-, nicht auf κ-Rezeptoren
  • stärkstes Opioid (ca. 120x stärker als → Morphin)
  • nur kurze Wirkdauer (30min -> Umverteilung in Muskel und Fett)

--> Ungeeignet für kontinuierliche Gabe (Kontext-sensitive Halbwertszeit steigt schnell stark an)

--> Applikation transdermal als Pflaster möglich

Indikation:

  • Analgesie
  • Neuroleptanalgesie bei neurochirurgischen Eingriffen (in Kombination mit Droperidol)
  • Behandlung stärkster Schmerzen in Notfall- und
  • Intensivmedizin und bei chirurgischen Eingriffen

UAW:

  • Atemdepression (fast obligatorisch)
  • Übelkeit und Erbrechen (sehr häufig)
  • Somnolenz (sehr häufig)
  • starkes Schwitzen und Pruritus (sehr häufig)
  • Hypotonie (gelegentlich)
  • physische und psychische Abhängigkeit 

ANTIDOT: Naloxon

Felbamat

Antiepileptika (weitere)

hemmt wahrscheinlich den NMDA-(Glutamat)-Rezeptor 

Indikation:

UAW:

  • schwerste Blutbildungsstörungen (aplastische Anämie)
  • Übelkeit, Anorexie, Schwindel, Erbrechen

> Wegen seinen schweren Nebenwirkungen nur anzuwenden, wenn der Nutzen dem Risiko überwiegt, auch dann ist eine Kombinations- einer Monotherapie vorzuziehen!

Ezetimib

Lipidsenker: Cholesterinresorptionshemmer

  • Wird schnell Resorbiert im Darm -> Metabolisierung zu aktivem Metabolit in der Leber -> biliäre Exkretion (enterohepatischer Kreislauf) -> Hemmung des spezifischen Steroltransporters NPC1L1 im Bürstensaum der Enterozyten im Darm -> selektive Hemmung der intestinalen Cholesterinresorption (Cholesterin aus Galle + Nahrung)

-> beeinflusst die Resorption von Triglyceriden, Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen nicht!

-> wirkt v.a. auf LDL/Cholesterin

 

Indikation:

  • Hypercholesterinämie unterschiedlicher Genese (bei schwerer: kombo mit statinen oder fibraten)

UAW: generell schwach

  • GIT-Beschwerden
  • abdominale Schmerzen
  • Kopfschmerzen

Ex(e)antid

GLP-1-Analogon: neues Antidiabetikum, muss aber täglich subkutan Injiziert werden!

wirkt ähnlich dem humanen Glukagon-like Peptide-1 (GLP-1) (nur viel längere Halbwertszeit als endogenes GLP-1 dank Resistenz gegen Abbau durch DPP-4):

  • steigert glukoseabhängig die Insulinsynthese ("Vorsensibilisierung")
  • senkt den endogenen Glukagon-Spiegel
  • reduziert den Appetit und steigert das Sättigungsgefühl, verzögert Magenentleerung -> verminderte Kalorienzufuhr -> Gewichtsabnahme
  • Proliferation von beta-Zellen und Schutz vor Apoptose!

Indikation:

UAW

  • GIT-Beschwerden (Nausea...)
  • Gewichtsverlust (erwünscht!)
  • akute Pankreatitis (selten, aber gefürchtet)?
  • Schilddrüsenkrebs?

Ethosuximid

Antiepileptikum: Ca2+-Kanal-Hemmer

--> 1. Wahl bei Absenzen

--> keine signifikanten Interaktionen!

  • blockiert wohl T-Typ-Ca2+-Kanäle an Thalamus-Neuronen
  • wirkt besonders gut bei pyknoleptsichen Absencen (petit Mal) im Kindesalter

Indikation

  • Absencen, speziell bei Kleinkindern
  • evtl. in Kombination mit → Valproinsäure bei refraktären Absencen

UAW:

  • GIT-Störungen, Nausea
  • Exantheme
  • ZNS: Müdigkeit, Schwindel, Ataxie
  • Anorexie
  • Schlafstörungen
  • Knochenmarkdepression (selten)

-->Ist als einziges Antiepileptikum gegen pyknoleptische Absencen gut wirksam! 

Ethinylestradiol

synthetisches Östrogen, Inhaltsstoff in fast allen Antikonzeptions-Pillen (oder i.m. oder Transdermal (Pflaster))

  • unterdrückt via negativem Feedback die Sekretion von LH und → FSH (Gonadotropine) in der Hypophyse
  • verhindert dadurch die Ovulation
  • (+viele Nebenwirkungen: Endometriumstabilisation, SHBG erhöht (-> freie Testosteronkonz sinkt-> verbessert Hautprobleme), usw.)

Indikation:

  • orale Kontrazeption (in Kombination mit einem Gestagen)
  • ovarielle Insuffizienz
  • "Ausschaltung des Ovars": bsp. bei PCOS

KI:

  • Stillphase (hormonelle Kontrazeption in der Stillphase nur mit "Minipille")
  • östrogenabhängige Tumoren (Brust- und Zervixkarzinom) (aber: keine KI bei benignen Mastopathien)
  • Lebererkrankungen
  • manifeste kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Gerinnungsstörungen (Status nach Thrombembolien)
  • Diabetes mellitus mit Mikroangiopathien
  • Nikotinabusus (relative Kontraindikation)

UAW:

  • Natriumretention und Ödembildung
  • Übelkeit
  • Spannung der Brüste
  • Cholestase
  • Pigmentierung erhöht
  • Thromboembolien und Myokardinfarkte

 

-> Heutzutage immer mit einem Gestagen kombiniert (oder Gestagen Alleine "Minipille"). (Endometrium-protektive Wirkung + ermöglicht Östrogenkonzentration in Pille zu senken und so Cardiovaskuläre Risiken zu minimieren)

Ethambutol

Antibiotikum: Anti-Tuberkulose-Wirkstoffe

  • bakteriostatisch auf proliferierende Mykobakterien
  • Drug-Target ist wohl die Zellwandsynthese

Indikation:

  • Tuberkulose (in Kombinationstherapie)
  • Therapie bei Anzeichen auf Verlust der Sehschärfe abbrechen!
  • Nie als Monotherapie anwenden! 

KI

  • Augenvorerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Nierenschäden (relativ kontraindiziert)

UAW

  • Verminderung der Sehschärfe (Kontrollen während der Behandlung nötig da nur zu Beginn reversibel!)
  • Leukopenie
  • allergische Reaktionen
  • periphere Neuritis
  • Gichtanfälle
  • Leberfunktionsstörungen

 

Erythromycin

Antibiotika: Makrolide -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

Bindet an Elongationsfaktor bakterieller Ribosomen (50S-Untereinheit) --> stört Proteinsynthese--> bakteriostatisch

Wirksamkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: (+)
  • Anaerobier: +
  • auch intrazelluläre Keime

Wirksamkeit speziell:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Pneumokokken
  • Haemophilus influenza
  • Chlamydien
  • Legionellen
  • Mycolplasmen (nicht atypische)

Indikation:

  • nichtnosokomiale Pneumonien
  • bakterielle Affektionen des Respirationstraktes
  • bakterielle Affektionen der Haut (Erysipel, Phlegmone, Anthrax, Erythrasma)
  • Penicillinresistenz von Keimen

UAW:

  • Nausea, Diarrhöe
  • Leberschädigung
  • reversibler Hörverlust
  • Interferiert mit P450: Verstärkt die Wirkung von Digoxin, Theophillin, Ciclosporin, Carbamazepin u.A.

Im Gegensatz zu Clarithromycin nicht gegen atypische Mycobakterien wie Mycobacterium avium wirksam. 

CAVE: Inhibition von p-Glykoprotein (MDR-Transporter)

Erlotinib

Antineoplastika: Tyrosin-Kinase-Hemmer (EGFR)

  • hemmt die Tyrosinkinase des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (an intrazellulärer Domaine!) (EGFR, HER-1) auf normalen und neoplastischen Zellen (Blockiert Ligandenabhängige Aktivität + Konstitutive Aktivität)
  • stoppt das Wachstum der betroffenen Zelle
  • wirkt lebensverlängernd, nicht heilend

 

Indikation

  • (EGRF-Mutation-positive Lungen- + Kolonkarzinome)
  • fortgeschrittenes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) in der 2. Therapielinie

 

Entacapon

Anti-Parkinson-Mittel: COMT-Hemmer

Entacapon inaktiviert die Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und verhindert so den peripheren Abbau von→ L\-DOPA. Dadurch senkt es die peripheren Nebenwirkungen des → L\-DOPA bei einer Parkinsontherapie. (+mehr L-DOPA gelangt durch BSH ins Gehirn)

Indikation:

  • Morbus Parkinson (3er-Komo: L-DOPA + Carbidopa + Entacapon)

UAW:

  • gastrointestinale Störungen (Nausea, Erbrechen, Diarrhöe, Obstipation) (sehr häufig)
  • Dyskinesien (sehr häufig)
  • Urinverfärbungen (sehr häufig)
  • Schlafstörungen, Müdigkeit (häufig)

Efavirenz

Virostatika, RT-Hemmer (HIV)

Als nicht-nukleosidischer Wirkstoff (im Gegensatz zu Zidovudin) lagert sich Efavirenz an anderer Stelle an die reverse Transkriptase der HI-Viren und hemmt deren Aktivität auf nichtkompetitive Weise
Eine Aktivierung über eine Phosphorylierung ist nicht notwendig. 

Indikation

  • HIV-Kombinationstherapie

Doxycyclin

Antibiotika: Tetracyclin -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

Tetrazykline verhindern die Bindung von tRNA an den mRNA-Ribosomen-Komplex, wodurch die bakterielle Proteinsynthese gehemmt wird ->bakteriostatischer Effekt

=>Breitbandantibiotikum mit vielen Resistenzen

 

Wirksamkeit generell:

  • gram-pos: +
  • gram-neg: +
  • Anaerobier: +


Wirksamkeit im Speziellen:

  • Chlamydien
  • Ricksettien
  • Borrelien
  • Vibrio cholerae
  • Mykoplasmen
  • Treponemen
  • Plasmodium falciparum

Indikation

  • atypische Pneumonien
  • Clamydia trachomatis
  • Lyme-Borreliose
  • Prävention und ggf. (nicht notfallmässige) Behandlung der Malaria
  • papulo-pustulöse Akne (in niedrigen Dosen)
  • Parodontose (in niedrigen Dosen)

KI

  • Schwangerschaft
  • Kinder bis 8 Jahren

Donepezil

Antidementiva (indirektes Parasymapthikomimetikum, AChE-Hemmer)

  • selektiver zentraler AChE-Hemmer -> hemmt reversibel die Acetylcholinesterase im ZNS (indirektes Parasymapthikomimetikum) -> Verbessert cortikalen AcH-Mangel bei M. Alzheimer
  • Nur schwache Wirkung auf periphere AChE

Indikation:

  • leichter bis mittelschwerer Morbus Alzheimer (da für seine Wirksamkeit eine Restfunktion der ACh-ergen Nervenzellen Vorraussetzung ist)

UAW: eher gering

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Schwindel, Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit, Albträume, Muskelkrämpfe

--> HWZ: 100h -> 1x Dosis täglich reicht

--> Metabolisiert via CYP 2D6, 3A4

--> Hat nur einen vernachlässigbar kleinen positiven Effekt, welcher nach wenigen Monaten wieder abklingt. Verzögert oder verhindert die Krankheitsprogression also nur unwesentlich.

Domperidon

Prokinetika + AntiemetikaDopamin-Antagonist (ähnlich Metoclopramid)

=> zentrale (Chemorez.-Trigger-Zone) + periphere Wirkung

  • blockiert Dopamin-D2-Rezeptoren, die an der Impulsübertragung von der Area postrema auf das Brechzentum beteiligt sind => Antiemetisch
  • hebt die dopaminbedingte Hemmung der Magenmotorik auf und verstärkt den Sphinctertonus des Ösophagus => Prokinetisch

Besitzt gegenüber → Metoclopramid den Vorteil die Bluthirnschranke nicht zu durchdringen.

Indikation

  • Nausea und Vomitus verschiedener Genese
  • Prophylaxe von Zytostatika-induziertem Erbrechen
  • Dyspeptische Beschwerden

KI

  • Prolaktinabhängige Karzinome (Prolaktinom)
  • mechanischer Ileus
  • Darmdurchbruch und Blutungen im Magen-Darm-Bereich

UAW

  • Prolaktinspiegelerhöhung (selten)

 

Disulfiram

Entwöhnungsmittel (ANTABUS)

Erzeugt eine Ethanolüberempfindlichkeit indem es spezifisch die hepatische Aldehyd-Dehydrogenase und dadurch die Oxidation von Acetaldehyd (Abbauprodukt des Ethanols) hemmt. 
Durch die Akkumulation von Acetaldehyd entstehen alle unangenehmen Alkoholnebenwirkungen wie Flush, Palpitationen, Dyspnoe (Hyperventilation), Tachykardie, Kopfweh, Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit/Erbrechen (quasi ein "Instant-Kater"). 
Dadurch soll dem Patient die Lust am Alkohol genommen werden (aversive Wirkung, "Verträgt kein Alkohol mehr")!

Indikation: Entzugstherapie bei Alkoholikern. Nur mit Einverständnis des Patienten unter kontrollierten Bedingungen verwenden. Schon wenige ml Ethanol können zu schweren Beschwerden führen!

UAW: mögliche medikamentöse Ursache einer Polyneuropathie!

KI

  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Epilepsie und Hirnschäden
  • vorbestehende äthylische oder nicht-äthylische Leberschädigungen

Dimenhydrinat

 

AntiemetikaH1-Rezeptor-Antagonist

=> Antiemetikum der 1. Wahl (erste 24h)

=> zentrale Wirkung auf Brechzentrum

  • Passiert die Blut-Hirn-Schranke und hemmt zentral H1-(Histamin)-Rezeptoren
  • H1-Rezeptor-Antagonist der 1. Generation mit zentraler antiemetischer Wirkomponente

Indikation:

  • Prophylaxe und Therapie von Kinetosen
  • Hyperemesis gravidarum
  • Schwindelzustände bei Morbus Ménière

KI:

  • Schwangerschaft, jedoch nur in letzten Schwangerschaftswochen

UAW

  • Sedierung (bei hohen Dosen) -> Unter Behandlung ist Vorsicht geboten beim Lenken und Bedienen von Kraftfahrzeugen und Maschinen
  • Kaugummis dürfen nicht verschluckt werden, da sie sonst die Übelkeit fördern, statt verhindern. 

 

Diazepam

Antiepileptikum: langwirksame Benzodiazepine ("Valium")

--> Wirkung durch allosterische modulation des GABAa-Rez. --> Verstärkung der inhibitorischen GABA-Wirkung

-> Problem: Toleranzentwicklung!

Benzodiazepine verstärken die Wirkung von GABA durch allosterische Modulation des GABAA-Rezeptors (ein Chlorid-Kanal) (hauptsächlich in der Formatio reticularis des lymbischen System). Die erhöhte Empfindlichkeit auf GABA führt zu einem erhöhten Cl--Einstrom in die Zelle. Durch die daraus folgende Hyperpolarisation der Membran wird die elektrische Erregbarkeit der Nervenzellen vermindert.

ANTIDOT: Flumazenil


Effekte:

Benzodiazepine: anxiolytisch, sedativ, muskelrelaxierend, antiepileptisch, amnestisch

  • Angst- und Spannungszustände werden gelöst (Anxiolyse)
  • eine emotionale Distanzierung zu belastenden Situationen wird ermöglicht
  • keine antipsychotischen Effekte
  • in hohen Dosen zudem stark sedierende, myotonolytische, antikonvulsive und narkotische Wirkungen
  • es kommt zu einer psychovegetativen Entkopplung
  • keine analgetische Wirkung

Indikation:

  • Mittel der Wahl bei Status epilepticus
  • Narkoseprämedikation und -einleitung
  • Anxiolytikum in der Notfallmedizin
  • bei psychosomatischen Erkrankungen zur psychovegetativen Entkoppelung
  • Behandlung von Drogenabhängigkeiten (insbesondere Alkoholentzug!)
  • motorische Erregungszustände, z. B. Krämpfe infolge einer Vergiftung

KI:

  • respiratorische Insuffizienz
  • schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
  • Schlaf-Apnoe-Syndrom
  • Myasthenia gravis
  • Abhängigkeit von anderen Mitteln (Alkohol), ausser zur Behandlung akuter Entzugserscheinungen
  • Depression

UAW:

  • höhere geistige Funktionen (Alertheit, Reaktionsvermögen) werden beeinträchtigt
  • Ataxien, Erregungszustände (sic!),

Diaphenylsulfon (Dapson)

Antibiotika, Aminobenzoesäure-Antagonist

Dapson konkurriert mit p-Aminobenzoesäure um die Dihydrofolatsynthetase. 
Durch die kompetitive Hemmung entsteht weniger Dihydrofolsäure und damit weniger Tetrahydrofolsäure. Dieses wirkt als Coenzym der Übertragung aktivierter C1-Fragmente bei der Synthese von Purinnukleotiden (z.B. Thymidin). 
Sein Fehlen verunmöglicht die Neubildung von DNA und RNA.

Die Wirkart bei Hautkrankheiten ist unklar. 

Indikation:

In Kombo mit Rifampicin und Clofazimin:

  • Lepra (Infektionskrankheit durch Mycobacterium leprae)

alleine:

  • Hautaffektionen wie Lichen (ruber) planus und Dermatitis herpetiformis