Phkol 2


Set of flashcards Details

Flashcards 160
Language Italiano
Category General Education
Level Primary School
Created / Updated 12.02.2014 / 15.06.2015
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Dantrolen

Antidot bei maligner Hyperthermie + peripheres Muskelrelaxantium

  • hemmt die Ca+-Freisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum während des Erregungsprozesses durch partielle Blockade der Ryanodinrezeptoren (hemmt so die Kontraktion der Muskelfaser)
  • dabei wird weder die neuromuskuläre Übertragung noch das Aktionspotential beeinflusst
  • In therapeutischen Dosen wird nur die quergestreifte Muskulatur beeinflusst, nicht aber Herz- oder glatte Muskulatur.

Indikation:

  • schmerzhafte spastische Zustände bei Multipler Sklerose
  • Muskelspasmen nach zerebraler Schädigung (Hemi- und Paraplegie) und Rückenmarksverletzungen
  • maligne Hyperthermie

 UAW:

  • Muskelschwäche (fast obligatorisch, vgl. Wirkart/Ort)
  • Diarrhoe, GIT-Beschwerden (initial, im Therapieverlauf abnehmend)
  • Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Euphorie, Krampfanfälle (häufig)
  • Hepatotoxizität (Hepatitis-ähnlich, häufig)
  • Atemdepression (häufig)
  • Hautausschläge durch Photosensibilisierung (häufig)
  • Schüttelfrost und Fieber (häufig)

D-Tubocurarin

Peripheres Muskelrelaxantium,  Benzylisoquinoline, nicht-depolarisierend

  • kompetitiver Antagonist am nik.-Acetylcholinrez der motorischen Endplatte ⇒ Muskel wird unerregbar

Indikation: Heute nicht mehr zur Muskelrelaxans bei operativen Eingriffen verwendet. Die Nachfolger → Pancuronium und Vecuronium haben ein günstigeres Wirkungs-/Nebenwirkungsprofil und werden daher heute verwendet. 

 

Antidot→ Neostigmin (Cholinesterase-Inhibitor -> "Decurarisierung")

Cyproteron = Cyproteronacetat

Antiandrogene, Androgenrezeptor-Antagonist

hat antiandrogene Eigenschaften über antagonistische Wirkung (kompetitiv) an intrazellulären androgenen Rezeptoren 

--> senkt Libido und sexuelle Reaktionen (Potenz) mittles Blockade an hypothalamischen Rezeptoren

--> senkt Spermiogenese (reversibel)

((besitzt ausserdem eine starke gestagene Wirkung ⇒ hemmt Gonadotropin-Ausschüttung ⇒ hemmt somit auch Testosteronproduktion))

Indikationen:

  • Bei Frauen: androgene Störungen (Hirsutismus und Acne vulgaris, androgene Aloplezie)
  • Beim Mann: Triebverbrecher ("chemische Kastration"), Prostatakarzinom (unterbindet den wachstumsfördernden Effekt von Androgenen auf die Prostata)

UAW:

  • Gynäkomastie (häufig!)
  • potentiell lebertoxisch
  • Müdigkeit und Antriebsminderung
  • reversibler Verlust der Zeugungsfähigkeit beim Mann

Cotrimoxazol (Trimethoprim + Sulfamethoxazol)

Antibiotikum

Tetrahydrofolsäurehemmer: Bakterien synthethisieren Folsäure im Gegensatz zum Menschen, der diese als Vitamin aufnehmen muss (Folsäure -> wichtig für Purinsynthese -> DNA/RNA-Synthese) => bakteriostatisch

Sulfamethoxazol konkurriert mit Paraminobenzoesäure (PABA) an der Dihydrofolatsynthetase. Durch die kompetitive Hemmung entsteht weniger Dihydrofolsäure.
Trimethoprim ist ein Hemmstoff der Dihydrofolatreduktase, ergo wird weniger Tetrahydrofolsäure produziert.

=> Zwei aufeinanderfolgende Entzymreaktionen der Folsäuresynthese werden gehemmt

Wirksamkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: +
  • Aerobier +
  • Anaerobier: -

Wirksamkeit speziell:

  • Pneumocystis jiroceci (carnii)

  • Streptococcus Pneumoniae

  • MRSA
  • H. influenzae
  • Neisserien
  • Moraxellen
  • Yersinien
  • Salmonellen

 

Indikationen: 

  • Pneumocystis-Pneumonie (Behandlung und Prophylaxe bei AIDS-Patienten)
  • Toxoplasmose (Prophylaxe bei AIDS-Patienten)
  • bakterielle Bronchitis
  • Harnwegsinfekte (Cystitis)

 

KI: Schwangerschaft, starke Leber- oder Niereninsuffizienz

Colestyramin

Lipidsenker (Anionentauscher, Anionen-Austauschharz, Resorptionshemmer) -> wird selber nicht resorbiert!

  • bindet Gallensäuren im Darm ⇒ dadurch wird deren enterohepatischer Kreislauf unterbrochen (keine Resorption, sondern Verlust via Stuhl) ⇒ die Leber muss vermehrt Cholesterin synthetisieren ⇒ die Leber erhöht über vermehrte Expression von LDL-Rezeptoren die Cholesterinextraktion aus dem Blut ⇒ Cholesterin-Wert (LDL) im Blut sinkt (vermindert v.a. Cholesterin!)
  • gleichzeitig ist die Fettaufnahme wegen den fehlenden Gallensäuren vermindert

=> wegen starken subjektiven Nebenwirkungsbelastung nicht zur Langzeittherapie empfohlen

Indikation

  • Hypercholesterinämien mit hohen LDL-Blutspiegelwerten (Typ IIa der Hyperlipidämie)
  • Gallensalz-induzierte Diarrhöe (sog. "chologene Diarrhoe")

KI

  • vollständige Obstruktion der Gallenwege oder des Darmes
  • (Gemischte Hyperlipidämien)

UAW

  • Hemmung der Resorption fettlöslicher Substanzen: Coumarine (->Interaktionen<-) Digitalis, Vitamine (A, E, D, K)
  • GIT-Beschwerden (Steatorrhoe, Opstipation, Nausea, )
  • Störungen der Leber- und Nierenfunktion

Colchicin

Gichtmittel (Gift der Herbstzeitlosen)

Colchicin (=Gift der Herbstzeitlosen!): Bindet an Tubulin-Dimere und hemmt die Bildung von Mikrotubuli. Die Mitose wird in der Metaphase arretiert (Zytotoxisch!). Zudem ist die Bildung von Mikrotubuli wichtig für die Phagozytose + Fortbewegung von phagozytierenden Zellen: Colchicin hemmt folglich die Migration von Leukozyten ins Gelenk und die Phagozytose dort -> mildert so die Symptome des akuten Gichtanfalls -> wirkt dadurch entzündungshemmend und schmerzlindernd. Im Gegensatz zu Urikostatika und Urikosurika beeinflusst Colchicin die Harnsäurekonzentration im Blut nicht.

Indikation: akuter Gichtanfall (in CH nicht mehr erhältlich, zur Akutbehandlung werden eher die weniger toxischen NSAR (Indometacin) und Glukokortikoide (Steroide) eingesetzt)

UAW: (=Giftwirkung: Cytotoxisch!)

  • schwere Diarhhoe
  • Haarausfall
  • Erbrechen, akute Gastroenteritis (schon bei therapeutischen Dosen)
  • Knochenmarksstörungen,
  • hämorrhagische Gastroenteritis
  • Nervenschädigung mit aufsteigender Paralyse und Atemlähmung

Clonazepam

Antiepileptikum: Benzodiazepine

--> Wirkung durch allosterische modulation des GABAa-Rez. --> Verstärkung der inhibitorischen GABA-Wirkung

-> Problem: Toleranzentwicklung!

(Benzodiazepine beeinflussen hauptsächlich die Formatio reticularis des lymbischen Systems, indem sie zu einer Affinitätszunahme des GABAa-Rezeptors für seinen Transmitter führen (allosterisch). Die elektrische Aktivität dieser Hirnareale wird dadurch durch einen erhöhten Cl-Einstrom gebremst. Zudem kommt es zu einer psychovegetativen Entkopplung.)

Clonazepam besitzt ebenfalls beruhigendeschlafanstossendeanxiolytische und muskelrelaxierende Eigenschaften, hat aber einen speziell ausgeprägten antikonvulsiven Effekt.

ANTIDOT: Flumazenil

Indikation:

  • Mittel der Wahl bei Status epilepticus
  • Epilepsie beim Säugling und Kindern (typische und atypische Absenzen, primäre und sekundäre tonische-klonische Anfälle)
  • Reservemittel bei Epilepsien im Erwachsenenalter

KI:

  • psychische Beschwerden (Libidoverlust, Konzentrationsstörung, Konfusion)
  • ZNS-Symptomatik (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, verminderter Muskeltonus)
  • Atembeschwerden
  • Arzneimittel-, Drogen- und Alkoholabhängigkeit
  • Myasthenia gravis

UAWvielzählig, hier nur eine Auswahl:

  • Beeinträchtigung höherer geistiger Funktionen (Müdigkeit, Schläfrigkeit, verminderter Muskeltonus)
  • Einengung der Persönlichkeit
  • Ataxien, Erregungszustände (sic!),
  • Abhängigkeit und Entzugssymptome (Schlafstörungen, psychische Labilität, Krämpfe)
  • Abhängigkeit und Entzugssymptome (Schlafstörungen, psychische Labilität, Krämpfe)
  • überadditive Wirkung zusammen mit Alkohol oder anderen sedativ-hypnotischen Medikamenten
  • Hautreaktionen, Schwindel, Obstipation, Libidoverlust

--> Pat. darauf hinweisen, dass es zur Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und des Arbeitens mit Maschinen kommt!

--> hohes Abhängigkeitspotential!!

Clomifen

Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs)

V.a. Wirkung auf Östrogenrezeptoren in Hypophyse, primär inhibierend: Antagonisiert negatives Estrogen-Feedback auf Hypothalamus und Hypophyse ⇒ stimuliert so die → GnRH-Sekretion -> FSH/LH-Ausschüttung gesteigert

Indikation: Reproduktionsmedizin: Anregung der Ovulation bei Kinderwunsch trotz:

  • Sterilität (Anovulatorische Zyklen)
  • Gelbkörperinsuffizienz
  • polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)

UAW:

  • Vergrösserung der Ovarien (häufig)
  • Flush (häufig)
  • reversible Sehstörungen (gelegentlich)

Clindamycin

Antibiotikum

Bindet an die 50s-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen.
Hemmt die bakterielle Proteinsynthese indem es das Weiterrücken des Ribosoms an der mRNA verhindert ⇒ bakteriostatische und bakterizide Wirkung.

Wirksamkeit generell:

  • Gram-positive Keime: + (Staphylokokken + Streptokokken)
  • Gram-negative Keime: 0
  • Anaerobier: +

Indikation:

  • Ersatz bei Penicillin-Allergien
  • Osteomyelitiden
  • Anaerobier-Infekten (Reserveantibiotikum)
  • Staphylococcal Toxic Shock Syndrome

Clavulansäure

Beta-Lactamase-Hemmer (Alleine keine Antibakterielle Wirkung!)

ähnliche Pharmakokinetik wie Amoxicillin --> fertige orale oder parenterale Kombinationspräparate vorhanden

Erweitert die Indikation von → Amoxicillin auf β-Lactamase-bildende Keime:

  • Staph. aureus
  • Enterobacteriaceae
  • Neisseria gonorrhoeae
  • H. influenza

 

Clarithromycin

Antibiotika: Makrolide -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

Bindet an Elongationsfaktor bakterieller Ribosomen (50S-Untereinheit), hemmt Bewegung entlang mRNA --> stört Proteinsynthese--> bakteriostatisch

 

Wirksamkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: (+)
  • Anaerobier: +

Wirksamkeit speziell:

  • Streptococcus pneumoniaeStreptococcus pyogenes
  • Moraxella catarrhalis
  • Haemophilus influenza
  • Chlamydien
  • Legionellen
  • Mycolplasmen
  • Helicobacter pylori
  • CAVE: Blockiert P-Glykoprotein (MDR-Transporter) (Problem z.B. bei Digoxingabe)

Indikation:

  • (bakterielle) Infektionen der oberen und unteren Atemwege, inkl. Infektionen im übrigen HNO-Bereich
  • atypische Pneumonien
  • Eradikation von H. pylori (Triple-Therapie)
  • Ersatz bei Penicillin-Allergien
  • Hautinfektionen (wie Impetigo, Erysipel, Follikulitis, Phlegmone, Abszess)

KI:

  • Schwangerschaft & Stillzeit (nur wenn unbedingt nötig!)
  • vorbestehende QT-Verlängerung

UAW: (nur ca. hab so viele wie Erythromycin!)

  • GIT-Symptome, Kopfschmerzen (sehr häufig)
  • Pruritus, erhöhte Leberenzymwerte (häufig)
  • selten Panzytopenien, allergische Reaktionen, Benommenheit, Schwindel, Hypoglykämie, Torsades des pointes (selten bis sehr selten)

Ciprofloxacin

Antibiotikum, Gyrase-Hemmer / Chinolon -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

Hemmt die Gyrase (auch: Topoisomerase II). 
Gyrase-Inhibitoren verhindern die geordnete Aufwicklung der DNS durch die Gyrase und induzieren dadurch den Zelltod von Bakterien (bakterizid). 
Modernere Gyrase-Hemmstoffe weisen ein breites Wirkspektrum auf (auch gram-positive Keime). 
Die humane Gyrase wird nicht beeinflusst.

=> gut wirksam bei Problem-Keimen, daher zurückhaltend einsetzen. Reservemedikament!

Empfindlichkeit allgemein:

  • Gram-negative Keime: ++
  • Gram-positive Keime: (+)
  • Anaerobier: (+)

Empfindlichkeit speziell:

  • E. coliProteus sppSalmonellenShigellen und Bacillus anthracis (empfindlich)
  • Enterokokken und Gonokokken (teils empfindlich)
  • MRSAP. aeruginosa, Streptokokken, Pneumokokken, Clostridien (ohne C. difficile), Spirochäten (wenig empfindlich)

Indikation

  • komplizierte Harnwegsinfekte
  • unkomplizierte Gonorrhoe
  • Osteomyelitis
  • Milzbrand (Therapie und Prophylaxe)

KI

  • Schwangerschaft (vorsichtshalber)
  • Kinder/Jugendliche deren Wachstum noch nicht abgeschlossen ist (Knorpelschäden)
  • ZNS-vorgeschädigte Patienten (v.a.: Epilepsie)

UAW:

  • Magendarmbeschwerden
  • ZNS-Beschwerden (Unruhe, Verwirrtheit, Krämpfe) und priphere Neuropathien
  • Tenditis und/oder Sehnenrupturen (selten)


 

Chloroquin

Antiparasitika Chinolinderivat

Der Wirkmechanismus ist nicht ganz klar: 
Möglicherweise kommt es zu einer starken Anreicherung des Medikamentes in den sauren Verdauungsvakuolen der Schizonten
⇒ Die Schizonten verdauen in den Vakuolen die Eiweisse der Wirtszelle, im Fall der Erythrozyten das Hämoglobin.
⇒ Als unverdauliches Spaltprodukt bleibt Häm übrig, das für den Parasiten ein starkes Gift darstellt.
⇒ Chloroquin hemmt nun den Abbau des Giftes durch Hemmung der Hämpolymerase.
Es bewirkt bei einer Malaria tropica mit der Beseitigung der akuten Erkrankung eine völlige Heilung. Dagegen vermag es bei der Tertiana und Quartana nur die durch Schizonten verursachten akuten Erscheinungen zu beseitigen. In diesen Fällen ist zur Beseitigung der Gametozyten und extraerythrozytären Formen eine Behandlung mit Primaquin nötig.

Durch noch nicht aufgeklärte Mechanisem (evtl. pH-Veränderungen; Hemmung lysosomaler Enzyme) wirkt Chloroquin auch entzündungshemmend. 

Indikationen:

  • Malaria-Therapeutikum: 
    gegen Blutschizonten aller Malaria-Formen (als Prophylaxe oder als Therapie)
  • Antirheumatikum:
    chronische Polyarthritis und systemischer Lupus Erythematodes
  • Antiparasitikum:
    Amöben-Infektionen (Entamoeba histolytica, Naegleria fowleri)

 

Chlorhexidin

Desinfektionsmittel

Chlorhexidin schädigt Membranen von Bakterien mit einem breiten antimikrobiellen Wirkspektrum. Eignet sich daher als Desinfektionsmittel.

Das Wirkspektrum umfasst viele gram-positive und gram-negtaive Bakterien. Dabei entfaltet es seine höchste Aktivität gegen gram-positive Kokken. Am wenigsten Wirkung zeigt es gegen gram-positive und gram-negative Stäbchen

CAVE: Wirkt nicht gegen Viren, Pilze und Mykobakterien!

Indikation

  • routinemässige Händedesinfektion
  • chirurgische Desinfektionen
  • Desinfektion von Haut und Oropharynx
  • wahrscheinlich auch gegen schlechten Mundgeruch
  • iatrogene Cystitis: Desinfektion der Blase nach Dauerkatheter

UAW

  • allergische Reaktionen bis zur Anaphylaxie
  • (reversible) Verfärbung der Zähne und Zunge bei oraler Anwendung

Cetuximab

Antineoplastika (EGFR-Antikörper) (epidermal growth factor receptor 1)

  • v.a. Lungenkarzinome + Kolonkarzinome überexprimieren häufig EGFR, weshalb durch dessen Hemmung das Tumorwachstum bezw. die Metastasierungstendenz gebremst werden können -> Antikörper verhindert Ligandenbindung, aber nicht Autophosphorylierung bei konstitutiver Aktivität

Indikation:

  • EGFR-mutierte (KRAS-Mutation-negative) Lungen- + Kolonkarzinome
  • Kombinationstherapie bei Kolorektalkarzinom
  • Kombinationstherapie bei Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich

Cetrorelix

GnRH-Rezeptor-Antagonist

  • Blockade der hypophysären GnRH-Rezeptoren
  • senkt die Ausschüttung von LH und FSH in der Hypophyse

Indikation:

  • Reproduktionsmedizin: Eisprungkontrolle: Ovulation kurz nach Absetzen der Behandlung + Verhinderung des vorzeitigen Eisprungs 

(Kurze Halbwertszeit hier von Vorteil)

 

Ceftriaxon

Beta-Lactam-AB (ein Cephalosporin)

Parenterale Gabe!

Beta-Lactamase-resistent

v.a. gegen Gram neg. Bakterien (Potentes Breitbandantibiotikum, nicht für Banalinfekte eingesetzt )

 

Wirksamkeit generell:

  • gram-pos: (+)
  • gram-neg: ++
  • Cephalosporinase-Bildner: +
  • Anaerobier: (+)

Wirksamkeit im Speziellen:

  • Staphylokokken (unzureichend)
  • Streptokokken
  • Neisserien
  • Klebsiellen
  • Haemophilus influenzae
  • E. coli

 

Beta-Lactam Antibiotika: 
Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie  sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.

+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung

Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten

Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.

Cefaclor

Beta-Lactam-AB (Cephalosporin

Orale Gabe!

-->Gram pos. Bakterien (auch Penicillinase-produzierende B.)

Wirksamkeit generell:

  • gram-pos: ++
  • gram-neg: (+)
  • Cephalosporinase-Bildner: -

Wirksamkeit im Speziellen:

  • Staphylokokken (inkl. Betalaktamatase-Bildner, exkl. MRSA)
  • Streptokokken
  • Pneumokokken
  • Gonokokken
  • Meningokokken
  • E. coli (tws. resistent)
  • Proteus spp. (tws. resistent)

 

Beta-Lactam Antibiotika: 
Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie  sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.

+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung

Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten

Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.

Carbo medicinalis

 

Adsorbentien, Antidot

Wird bei vielen Vergiftungen als adsorbierender Wirkstoff im GIT eingesetzt und verhindert dadurch die systemische Aufnahme des Giftstoffes. 

Adsorbiert auch Substanzen, die Diarrhö verursachen und bindet zudem intraluminales Wasser -> moderate antidiuretische Wirkung (Loperamid viel effizienter!) 

Indikation

  • bestimmte Vergiftungen
  • Diarrhöe

Carbimazol

Thioamide (Thioharnstoff-Derivate) Hemmstoffe der SD-Hormonsynthese

Prodrug, im Körper zu Thiamazol umgewandelt!

  • hemmt die Thyreo-Peroxidase in der Schilddrüse und somit die Hormonsynthese ⇒ verringerte Mengen Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) in Blut

Indikation

  • Hyperthyreose durch
    • Morbus Basedow
    • funktionelle Autonomie

KI

  • retrosternales Struma (Kompressionsgefahr der Trachea bei weiterer Vergrösserung)
  • relativ kontraindiziert: Schwangerschaft (teratogen durch Suppression der fetalen Schilddrüse)

UAW

  • allergische Reaktionen (5 - 10%)
  • Agranulozytose, Leukozytopenie, Thrombozytopenie 
  • Strumabildung durch erhöhte TSH-Werte
  • teratogen

CAVE: Latenz bis Wirkeintritt: nur Synthese von neuem Hormon gehemmt, aber SD-Hormonvorrat reicht für 1-2 Wochen!

--> nicht geeignet bei thyreotoxischer Krise!

Carbamazepin

 

Antiepileptika, Na+-Kanal-Hemmer

Die Wirkung erfolgt über eine selektive Hemmung spannungsabhängiger Na+-Kanäle. Dabei werden v.a. die offenen und aktiven Kanäle gehemmt (sog. use dependence). 

  • stabilisiert übererregte Nervenmembranen
  • hemmt repetitive neuronale Entladungen
  • vermindert die synaptische Ausbreitung von exzitatorischen Impulsen

Indikation:

  • Grand Mal (generalisierte, tonisch-klonische Anfälle)
  • einfache und komplexe fokale Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung
  • + neuropathische SchmerzenTrigeminus-Neuralgien im Speziellen
  • bipolare Störungen (trizyklische Substanz!)
  • nicht wirksam bei Absencen und myoklonischen Anfällen

KI:

  • AV-Block
  • Knochenmarksdepression
  • Porphyrie
  • Co-Therapie mit MAO-Inhibitoren (wegen seiner Ähnlichkeit mit den trizyklischen Antidepressiva)

UAW: Eine genaue Dosisanpassung und -überwachung ist wegen der vielen z.T. gefährlichen Nebenwirkungen unumgänglich!

  • Exantheme und Urtikaria (häufig)
  • GIT-Störungen wie Übelkeit, Erbrechen (häufig)
  • ZNS-Symptome wie Kopfschmerzen, Sedation, Ataxie, eingeschränkte Vigilanz, Schwindel, Sehstörungen (häufig bis sehr häufig)
  • Laborveränderungen: Leukopenie (11%), γGT-Erhöhung (9%)
  • Wasserretention mit Ödeme und Hyponaträmie (häufig)
  • Leber- und Knochenmarkschädigungen (sehr selten)
  • fötotoxisch

--> Metabolisierung + Induktion von CYP3A4! -> Dosisanpassung mit der Zeit nötig da eigener Abbau gefördert wird! + natürlich Interaktionspotential

Cabergolin

Anti-Parkinson-Wirkstoffe: Dopamin-Rezeptoragonisten

--> stimuliert  → Dopamin D 2-Rezeptoren 

Indikation:

  • Morbus Parkinson:
    • als Monotherapie in der Frühphase der Erkrankung => L-DOPA-Gabe herauszoegern
    • als Kombinationstherapie mit → Levodopa plus einem Blocker der extrazerebralen Decarboxylierung (z.B.→ Carbidopa oder Benserazid) um L-DOPA-Dosis reduzieren zu koennen
  • primäres und sekundäres Abstillen
  • Galaktorrhoe (zu hohe Prolaktinspiegel)

UAW: Dopamin-NW!

  • Uebelkeit, Erbrechen
  • orthostatische Hypotonie, Synkopen (selten)
  • Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrung (häufig)
  • Halluzinationen, Dyskinesien, Ataxie,
  • Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen (gelegentlich)
  • Ödeme (gelegentlich)

Buprenorphin

Opiate (Opioide) (Agonist-Antagonist)

  • partieller Agonist an μ-Rezeptoren, Antagonist am κ-Rezeptor
  • fast irreversible Bindungen ⇒ schlecht steuerbar!
  • wirkt aber 30mal stärker analgetisch als → Morphin!

Indikation: wie bei allen Opioiden:

  • starke Schmerzen
  • Diarrhoe
  • akutes Lungenödem
  • (Husten)

UAW:

  • Insomnia und Kopfschmerzen (16% resp, 12%)
  • Hypotonie
  • Obstipation, Nausea, Erbrechen
  • Euphorie (selten)
  • Atemdepression (selten, aber möglich)
  • niedriges Suchtpotential
  • bei Süchtigen: Auslösen von Entzugssymptomen

--> Antagonist: NALOXON

 

Bromocriptin

Anti-Parkinson-Wirkstoffe: Dopamin-Rezeptoragonisten

--> stimuliert  → Dopamin D 2-Rezeptoren 

Indikation: 

    • Morbus Parkinson:
      • als Monotherapie in der Frühphase der Erkrankung => L-DOPA-Gabe herauszoegern
      • als Kombinationstherapie mit → Levodopa plus einem Blocker der extrazerebralen Decarboxylierung (z.B.→ Carbidopa oder Benserazid) um L-DOPA-Dosis reduzieren zu koennen
    • primäres und sekundäres Abstillen
    • Galaktorrhoe (zu hohe Prolaktinspiegel)

UAW: Dopamin-NW!

  • Uebelkeit, Erbrechen
  • orthostatische Hypotonie, Synkopen (selten)
  • Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrung (häufig)
  • Halluzinationen, Dyskinesien, Ataxie,
  • Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen (gelegentlich)
  • Ödeme (gelegentlich)

 

Bisacodyl

Laxantien: irritierende (Motilitäts-und Sekretionsstimulierende Substanzen)

=> Rasche Wirkung

=> ungeeignet für Langzeittherapie 

Wird erst resorbiert, dann biliär ausgeschieden und wirkt hauptsächlich auf das Colon:

Darmbakterien spalten die billären Produkte in die aktive Wirkform Diphenol ⇒ dieses hemmt die Resorption von Wasser und Elektrolyt im DickdarmSteigerung der Peristaltik dieses Darmabschnittes -> Modilität + Sekretion gesteigert

Indiktaion: Obstipation

  • bei Kostwechsel
  • nach chirurgischen Eingriffen
  • im Wochenbett
  • bei längerer Bettlägerigkeit

KI

  • Ileus
  • Appendizitis
  • entzündliche Darmerkrankungen

UAW

  • evtl. Rotverfärbung des Harns
  • rosa Stuhl

Biperiden

Anti-Parkinson-Mittel / Acetylcholinerges System (Antimuskarinerger Wirkstoff)

Parasympatholytika (Muskarin-Rez.-Antagonist)

--> Mittel der Wahl bei medikamentös (Reserpin, Neuroleptika) ausgelöstem Parkinsonismus.

  • hemmt die zentrale cholinerge Impulsübertragung durch reversible Bindung an Azetylcholinrezeptoren -> verringert Wirkung der hyperaktiven AcH-Interneurone im Striatum -> Wirkt v.a. auf Tremor
  • im Gegensatz zu → Atropin ist die periphere Parasympathikolyse wenig ausgeprägt

Indikation:

  • Morbus Parkinson (Blockade der überschiessenden Aktivierung striataler Muskarinrezeptoren (durch AcH aus enthemmten cholinergen Interneuronen). -> zentrale Wirkung!)
  • iatrogene extrapyramidale Symptome
  • dyskinetisches Syndrom
  • Akathisie

UAW:Ausserordentlich vielgestaltig:

  • periphere parasympatolytische Effekte
    Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Miktionsstörungen, Mydriasis, Engwinkelglaukom, Schweissminderung, Obstipation, Magenbeschwerden und Zunahme der Herzfrequenz (Palpationen)
  •  
  • Zentrale NW:
  • Müdigkeit, Benommenheit, Halluzinationen, Verwirrtheit, Delir, Gedächtnisstörungen
  • Unruhe, Erregung, Angst, Euphorie
  • Schwindel, Ataxie, Muskelzuckungen
  • Kopfschmerzen

Bezafibrat

Lipidsenker: Fibrate -> v.a. bei Hypertriglyceridämien

1. aktiviert den PPAR-alpha-Rezeptor (nukleärer Rezeptor) und beeinflusst so die Aktivität verschiedener Soffwechselwege der Lipoproteine, z.B. Veränderte Expression der Apolipoproteine, Steigerung der Lipoproteinlipase -> VLDL-Cholesterin-Abbau wird gefördert

2. hemmt Freisetzung von VLDL, sowie die Bildung von Cholesterin und Triglyceriden in der Leber

-> Reduziert v.a. VLDL/Tryglizeride

-> LDL leicht verringert

-> HDL leicht gesteigert

Indikation: Hyperlipidämie (v.a. Hyertriglyceridämie)

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • schwere Leber- und Gallenwegs-Erkrankungen
  • Eingeschränkte Nierenfunktion (da renal eliminiert)

UAW

  • reduzierter Appetit (häufig)
  • Verstärkung der Wirkung von Coumarinen, Sulfonylharnstoffen (hohe Plasmaproteinbindung -> Verdrängung) und Insulinen
  • Muskelschmerzen (Myalgie)
  • Rhabdomyolyse (selten, aber gefürchtet!)
  • Gallensteinrisiko durch Zunahme der Cholesterinkonz. in Galle

Atorvastatin

Lipidsenker (Statine: kompetitive HMG-CoA-Reduktase-Hemme) -> v.a. bei Hypercholesterinämien

Hemmt kompetitiv die Hepatische HMG-CoA-Reduktase -> weniger Cholesterin wird produziert -> LDL-Rezeptor wird vermehrt exprimiert und LDL aus Blut aufgenommen -> LDL-Spiegel sinkt (Triglyceridspiegel sinkt leicht, HDL leicht rauf)

-> hoher First pass -> Wirkung auf Leber beschränkt

-> Metabolisierung in Leber via CYP3A4 -> biliäre Ausscheidung

Indikationen: Primäre Hypercholesterinämie, Prophylaxe von Re-Infarkten im Herz + Hirn

Kontraindikationen: Lebererkrankungen, Muskelerkrankungen, Schwangerschaft + Stillzeit

UAW

  • Erhöhung der Leber-Transminasen (gelegentlich)
  • GIT-Beschwerden (selten)
  • Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen (selten)
  • Muskelschmerzen, Myositis mit Erhöhung der Blutwerte der muskulären Kreatinphosphokinase (CK-MM) (selten)
  • Rhabdomyolyse (selten)
  • Selten Polyneuropathien
  • -> selten Myoglobinämie mit akutem Nierenversagen
  • Hepatitis, Pankreatitis (selten)

Cave: Interaktionen via CYP3A4: Grapefruitsaft, Cyclosporin, Erythromycin (CYP 3A4-Hemmer) -> Nebenwirkungsgefahr massiv erhöht

Aspart

Insulin-Aspart: Kurzwirksames Insulin-Analogon -> "Bolus"

abgeschwächte Hekamerbildung -> Schnelle Resorption, (kein Spritz-Ess-Abstand)

Indikation zur Insulintherapie:

  • Typ-1 Diabetes mellitus (immer)
  • Typ-2 Diabetes meullitus (Sekundärversagen: erst wenn Bewegungs-, Ernährungstherapie und Kombination von oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichen)

UAW

Hypoglykämien

Gewichtszunahme

- Allergische Reaktion (auch bei Humaninsulin möglich) (Immunogenizität)

- Hyper-/Hypotrophie des Fettgewebes an der Injektionsstelle

Artemeter

Antiparasitika Malaria- + Krebs-mittel (Chemotherapeutikum)

Die Wirkung von Artemether erfolgt über eine endogene Peroxidgruppe, die in Gegenwart von hohen Eisenkonzentrationen freie Radikale bildet. Solche hohen Konzentrationen an Eisen findet man zum Beispiel in den Erythrozyten, wo sich die Plasmodien (die Erreger der Malaria) einnisten und ihren Vermehrungszyklus durchführen. Die dann dort entstehenden freien Radikale führen zu einer schweren Schädigung und schlussendlich zur Zerstörung der Krankheitserreger.

Indikation: Behandlung der durch Plasmodium falciparum verursachten Malaria tropica, insbesondere bei Plasmodien, die gegen andere Arzneistoffe wie Chloroquin resistent sind.

Aprepitant

Antiemetika: NK1-Antagonist

  • Antagonist am Substanz-P-Neurokinin 1 (NK1)-Rezeptor im Brechzentrum im ZNS
  • unterdrückt Erbrechen zentral

Indikation

  • Antiemese bei hoch-emetogener Chemotherapie (auch in Kombination)

UAW

  • GIT-Beschwerden
  • Unwohlsein, Kopfschmerzen; Müdigkeit

Aprepitant

Antiemetika: NK1-Antagonist

 

Amphotericin B

Antimyotika Polyen-Antibiotika 

Wirkt gegen Pilze (Eukaryotenzellen) indem es sich präferentiell an Ergosterol (in Menschlichen Plasmamembranen nicht vorhanden -> relative Selektivität) bindet und zu einer Membranpore Polymerisiert (Amphiphatische Substanz) => Verlust der Membranintegrität / Leck -> Untergang der Zellen (aber nicht fungizid)

Indikationen: breites Spektrum:

  • lokal: Candida-Infektionen
  • systemisch: Aspergillus spp., Cryptococcus neoformans, Histoplasmosen und Blastomykosen, Magen-Darm-Pathogene

KI:

  • schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen

UAW

  • lokal starke Reizwirkung
  • Nierenschädigung
  • Beeinträchtigung der Leberfunktion
  • Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen
  • Nausea, Erbrechen, GIT-Beschwerden
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Thrombophlebitiden
  • Elektrolytstörungen (Hypokaliämie)
  • neurologische Anfallsleiden (Konvulsionen)

Amoxicillin

Beta-Lactam Antibiotika (Aminopenicillin)

häufiges + wichtiges AB! (purulente Atemwegsinf.)

Orale Gabe: 70-80% Resorption 

Beta-Lactamase-Sensitiv --> Kombo mit Clavulansäure

Empfindlichkeit generell:

  • Gram-positive Keime: ++
  • Gram-negative Keime: (+) (⇒ + mit → Clavulansäure)
  • Anaerobier: ++

Empfindlichkeit speziell:

  • Streptokokken, Pneumokokken, Penicillinase-negative Staphylokokken (empfindlich)
  • Meningokokken, E. coliProteus mirabilis und Salmonellen (teilempfindlich)
  • Staphylokokken, H. influenzaeN. gonorrhoeae, verschiedene Anaerobier (nur mit Clavulansäure)

Indikation: 

  • Eradikation von H. pylori (sog. Triple-Therapie)
  • Lyme-Borreliose
  • Infektionen der Harnwege in der Schwangerschaft
  • prolongierte Otitis media oder Sinusitis

 

Beta-Lactam Antibiotika: 
Angriffspunkt = bakterielle Zellwandsynthese. Sie  sind strukturelle Analoga des natürlichen D-Ala-D-Ala Substrats der an der Zellwandsynthese (Querverknüpfung der Pentapeptide) beteiligten Transpeptidase und binden kovalent in der aktiven Stelle, wodurch das Enzym blockiert wird. => Zellwandsynthese gestört.

+ Zudem werden sekundär Autolysine/Amidasen aktiviert -> Abbau der Zellwand -> Bakterizide Wirkung

Seitenketten: definiert Pharmakokinetik + Wirkspezifitäten

Wichtigster Grund für Penicillinresistenz ist sein Abbau durch bakterielle beta-Laktamase.

Amantadin

1. Virostatika, Hemmer der Nukleinsäurefreisetzung

  • Amantadin blockiert ein virales Protonen-Kanalprotein ⇒ keine Ansäuerung im Virus ⇒ Uncoating nicht möglich (RNA löst sich nicht von den angelagerten Proteinen)

2. Anti-Parkinson-Wirkstoff (NMDA-Rezeptorantagonist (=Glutamat-Rez.)) -> hemmt hyperaktive AcH-Interneurone im Striatum

--> Zeigt mehrere Wirkmechanismen:

  • Amantadin blockiert die Ionenpore des NMDA-Glutamat-Rezeptors. 
  • Dopamin-Freisetzung im Striatum
  • Anticholinerge Wirkung
  • (Dyskinesien nach Dopa-Gabe bessern sich)

--> Zeigt nur schwache Wirkung bei Parkinson, deshalb v.a. in früher Therapiephase und bei mildem Parkinson

Indikation

  • Morbus Parkinson (in Kombination mit anderen Wirkstoffen) hauptsächlich im Frühstadium oder milden Formen
  • Influenza A-Prophylaxe

UAW: Meistens nicht sehr ausgeprägt. Auftreten können aber:

  • Übelkeit / Erbrechen
  • Schlafstörungen
  • Nervosität, Antriebssteigerung, motorische Unruhe
  • Halluzinationen
  • Ödeme
  • Hypotonien
  • psychotische Zustände

Allopurinol

Gichtmittel Urikostatika (kompetitiv, reversibler Xanthinoxidasehemmer)

Allopurinol konkurriert mit Hypoxanthin und Xanthin um das Enzym Xanthinoxidase. Die Umsetzung von Allopurinol zu Oxypurinol läuft aber wesentlich langsamer ab als die Metabolisierung von Hypoxanthin zu Xanthin und weiter zu Harnsäure.+ zudem Oxypurinol selber auch wieder aktiv! (t1/2 sogar länger als bei Allopurinol) -> Harnsäure-Produktion wird so gehemmt. 

Indikationdas Mittel zur Behandlung einer primären oder sekundären Gicht!

  • prophylaktische Therapie des akuten Gichtanfalles
  • Elimination von bestehenden Tophi und (Urat-Nierensteinen -> Harn alkalisieren = viel effizienter)
  • Behandlung chronischer Gichtarthritiden
  • Prophylaxe bei zytostatischer Therapie

UAW: selten

  • zu Beginn der Therapie akute Gichtanfälle möglich (wie bei jeder medikamentöser HS-Therapie -> deshalb Colchicin Prophlyaxe im ersten Therapiemonat)
  • Hautreaktionen (10%)
  • starke allergische Reaktionen (0.1%)

Interaktionen:

- Allopurinol verstärkt Wirkung von Cumarinen durch Verminderung deren Metabolismus

- erhöht Wirkung von Zytostatika auf Purinbasis (Azathioprin) (abbau/metabolismus gehemmt)

Al-Mg-hydroxid

Antacida

=basische Aluminium- und Magnesiumsalze: Puffersalze puffern Protonen und erhöhen dadurch den pH im Magen. => rasche Schmerzlinderung bei Refluxbeschwerden, Sodbrennen, Hyperazidität, funktioneller Dyspepsie...

Kombination von Mg-Hydroxid (schnell wirksam, laxierend) + Al-Hydroxid (lang wirksam, opstipierend) sinnvoll, da sie sich gut ergänzen + NW aufheben. 

Indikation

  • gastrooesophagaler Reflux / Ösophagitis
  • Gastritis
  • (Ulcus duodeni) heute keine Rolle mehr, da H2RA und PPIs viel effektiver!

UAW: selten GIT-Beschwerden (Obstipation...), bei langer Einnahme intoxikation durch Aluminium möglich, Adsorbiert andere Medis -> 2h vorher + nachher nichts anderes einnehmen!

Aciclovir

Virostatika (Antimetabolit) -> HSV + VZV (Variszella Zoster V.)

Dem Aciclovir fehlt eine Hydroxylgruppe, um ein Nukleotid anzuhängen. Dadurch bewirkt ein in die DNA eingebautes Aciclovir-Triphosphat einen Kettenabbruch, wobei die virale DNA-Polymerase gebunden bleibt und somit inaktiviert wird. 
Um aber überhaupt eingebaut zu werden, muss das Aciclovir zuerst dreifach phosphoryliert werden. (Triphosphat = aktive Form!)
Die Anknüpfung des ersten Phosphat-Restes kann nur von einer Herpesvirus-kodierten Thymidinkinase (Punktmutationen in diesem Enzym führen zu Resistenzentwicklung) vorgenommen werden. Daraus ergibt sich eine Selektivität für virusbefallene Zellen. 
Das entstandene Aciclovir-Monophosphat wird dann durch zelluläre Kinasen zum Triphosphat umgewandelt. 
Die eingefügten Phosphorsäuren sind bei zellulärem pH negativ geladen, was die Membrangängigkeit aufhebt und das Aciclovir-Triphosphat in der befallenen Zelle akkumuliert.

Da Aciclovir zur Aktivierung eine Thymidin-Kinase benötigt, ist es wirksam gegen HSV1, HSV2, und VZV, gegen EBV und CMV kann es nicht eingesetzt werden!

 

Indikation: Schwere Herpes-Infektionen mit HSV1, HSV2, VZV

Auch lokal als Salbe möglich!

- Orale Bioverfügbarkeit: 20% (besser bei Valacyclovir (Prodrug))

UAW: Dank der hohen Selektivität für virusbefallene Zellen generell relativ geringe Nebenwirkungen:

  • GIT-Störungen (häufig)
  • Pruritus, Urtikaria (häufig)
  • reversibler Anstieg der Leberenzym-, Blutharnstoff- und Kreatininwerte (selten)

Acarbose

alpha-Glucosidase-Hemmer: orale Antidiabetika

"Pseudotetrasaccarid"-> hemmt Alpha-Glucosidase auf dem Bürstensaum des Darmepithels (vom Darmlumen her) ⇒ Spaltung der Disaccharide in Glucose-Monosaccharide verringert ⇒ verzögerte und u. U. verminderte Glucose-Resorption ⇒ weniger postprandiale Blutzuckerspitzen 

Indikation:

  • Diabetes mellitus Typ II

KI:

  • Patienten unter 18 Jahren
  • schwere Niereninsuffizienz
  • chronische Darmerkrankungen mit deutlichen Verdauungs- und Absorptionsstörungen

UAW:

  • nicht resorbierte Disaccharide werden durch Bakterien im Darm abgebaut ⇒ Meteorismus, Borborygmi, Diarrhoe -> geringe Therapie-Compliance (deshalb selten verwendet)

Acamprosat

 

Entwöhnungsmittel

Acamprosat wirkt agonistisch auf den GABA-Rezeptor (und antagonistisch auf den NMDA-Rezeptor), der auch durch Ethanol stimuliert wird. -> Reduktion des Alkoholkonsums

Indikation: Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer Entzugsbehandlung bei Alkoholabhängigkeit

UAW: GIT-Beschwerden