Phkol 2


Kartei Details

Karten 160
Sprache Italiano
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 12.02.2014 / 15.06.2015
Weblink
https://card2brain.ch/box/pharmakologie_23
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/pharmakologie_23/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

 Octreotid

Hypothalamus/Hypophyse-wiksame Pharmaka / Somatostatin-Analogon

Indikation

  • Akromegalie
  • Symptombehandlung bei Endokrinen Tumoren (NEN) -> Senkung der Hormonproduktion durch Tumor
  • Radioaktiv markiert: bei Endokrinen Tumoren (NEN):
    • zur Radio-Therapie
    • zur Bildgebung (Szintigraphie)
  • + Akut-Therapie oder Langzeitprophylaxe (langwirksame Präparate) bei Ösophagusvarizen(blutung) -> senkt Blutdruck im Splanchnicusgebiet

UAW

  • GIT-Symptome (gelegentlich)
  • Gallensteinbildung und Diabetes mellitus (Selten)

 Isofluran

Inhalationsanalgetika

> Wirkung wohl durch relativ unspezifische Einlagerung in Zellmembranen (Volumenhypothese)

> Wirkung wohl auch durch spezifische Interaktionen mit ZNS-Rezeptoren (u.a. wird wahrscheinlich GABAA-Rezeptor sensibilisiert)

  • Ausgeprägte Muskelrelaxation (ACHTUNG: Atemdepression)
  • schwach ausgeprägte analgetische Wirkung -> Kombo mit Analgetika nötig
  • Schlecht Blutlöslich -> rasches An-/Abfluten
  • sehr geringe Biotransormation

Indikation:

  • Narkoseeinleitung (Erwachsene)
  • Narkoseunterhaltung
  • meist in Kombination mit → Lachgas (wegen Analgesie)

KI:

  • Kinderchirurgie ("stechender Geruch")
  • Maligne Hypertermie

UAW:

  • maligne Hyperthermie
  • negativ inotrop (Hypotonie, Arrhythmien)
  • Atemdepression
  • ZNS: tonisch-klonische Anfälle (sehr selten)
  • Niere: Reduktion der Nierendurchblutung und GFR

 Buserelin

GnRH-Rezeptor-Agonist ("Super-Agonisten")

Wirkt wie das endogene GnRH auf die Hypophyse. Durch kontinuierlicher Gabe (und nicht pulsatil wie normal physiologisch) tritt eine Gewöhnung auf (Desensibilisierung der Rezeptoren), worauf die Gonadotropin-Sekretion sistiert. 

  • kurzfristig (pulsatil): Förderung der LH/FSH-Sekretion und somit Östrogen/Testosteron
  • langfristig (kontinuierlich): Hemmung der LH/FSH-Sekretion und somit Östrogen/Testosteron

Indikation:

kuzfristig/pulsatil:

  • hypothalamische Sterilität
  • Ausbleiben der Pubertät
  • fehlender Descensus der Hoden

langfristig/kontinuierlich:

  • Prostata- oder Mammakarzinom
  • funktionelle Kastration (Triebtäter)
  • Endometriose
  • Pubertas praecox

UAW:

  • klimakterische Beschwerden (wie Hitzewallungen)
  • Libido-Verlust und Stimmungsschwankungen
  • Impotenz
  • zudem Kopfschmerzen, Sommnolenz und Schwindel möglich

 

Zidovudin

Virostatika, RT-Hemmer (HIV)

= Thymidin-Analogon (physiologische Base und abnormer Zucker (N3 statt -OH Gruppe))

  • bewirkt Kettenabbruch beim Einbau in die (virale) DNA
  • wirkt selektiv auf die (virale) reverse Transkriptase
  • wirkt auf die menschliche DNA-Polymerase mit einer ca. 100x kleineren Affinität -> Spezifität

Indikation

  • HIV-Infektionen (HAART)

UAW:

  • Kopfschmerzen (sehr häufig)
  • GIT-Beschwerden (sehr häufig)
  • Anämie, Neutro- und Thrombozytopenie (häufig)
  • Myalgie (häufig)
  • Leberschäden (selten)

Voriconazol

Antimyotika Azolantimyotika

Besitzt eine gute fungistatische Wirkung, indem es die Ergosterol-Synthese in der Pilzzellwand hemmt. Diese wird dadurch durchlässiger und weniger stabil.

Indikation:

  • invasive Aspergillose
  • Candida-Infektionen
  • schwere Pilzinfektionen durch weitere empfindliche Erreger

UAW: viele schwere! -> nur in schweren Fällen anwenden!

  • Sehstörungen (sehr häufig)
  • Fieber, Kopfschmerzen (sehr häufig)
  • Hautausschlag (sehr häufig)
  • GIT-Beschwerden (sehr häufig)
  • Blutbildstörungen (häufig)
  • Atemnotsyndrom, Lungenödem (häufig)

Vancomycin

Glycopeptid-Antibiotikum

Bindet an terminale Alanine des der Pentapeptid-Seitenketten der Mureinpolymere -> Transpeptidase kann diese nicht mehr abspalten und so die Querverbindungen synthetisieren -> Zellwandsynthese gestört -> Bakterizid

Wirksamkeit generell:

  • gram-pos: ++
  • gram-neg: 0
  • Anaerobier: +

Wirksamkeit im Speziellen:

  • Staphylokokken (auch MRSA)
  • Streptokokken
  • Enterokokken
  • Clostridium difficile

Indikation:

  • Infektionen mit empfindlichen Erregern (Bsp. Oral bei: Pseudomembranöser Kolitis durch Clostridium dificile)
  • insbesondere Infektionen mit MRSA

UAW:

  • Ototoxizität (selten, aber gefürchtet)
  • Nephrotoxizität (selten, aber gefürchtet)
  • allergische (bis anaphylaktische) Reaktionen (besonders bei rascher Infusion)

Valproinsäure

Antiepileptika, Verschiedene Angriffspunkte (inkl. Na+-Kanal-Hemmer)

--> Mittel der 1. Wahl bei den meisten Anfallsformen! 

--> Vorteile: günsig, breites Wirkspektrum, relativ gut verträglich

  • NMDA (Glutamat)-Rezeptor-Antagonist
  • hemmt Na-Kanäle -> hemmt dadurch die (übermässige) Erregungsweiterleitung (APs)
  • hemmt Ca-Kanäle (T-Type)
  • (steigert Aktivität von GABA im Gehirn)

Indikation: nr.1 bei fast allen Anfallsformen!

  • fokale und generalisierte Anfälle
  • Absencen
  • myoklonische Krämpfe
  • Mood Stabilizer bei akuten Manien, Rezidivprophylaxe bipolarer Störungen

KI:

  • Leberschädigungen
  • (Schwangerschaft)

UAW:

  • teratogen (obligat)
  • GIT-Beschwerden (häufig)
  • Gerinnungsstörung
  • Schwindel, Tremor, Benommenheit (häufig)
  • Sedierung (gelegentlich)
  • reversibler Haarausfall (Alopezie)
  • Hepatotoxizität, hepatische Enzephalopathie (selten, aber gefürchtet)

--> Substrat von CYP2A6

--> Hemmung von CYP 2C9, 2C19 (-> CAVE: Phenytoin, Barbiturate... darüber abgebaut), 3A4

-> Im Moment als breitwirksames Antiepileptikum am häufigsten angewendet.

Vor der Anwendung während einer Schwangerschaft, muss der teratogene Effekt gegenüber dem Epilepsiepotential der Mutter abgewogen werden. 

Uricase (Rasburicase)

Gichtmittel (Rekombinante Uratoxidase (Enzym), täglich i.v. appliziert + teuer -> deshalb v.a. im Spital

-> Rekombinantes Enzym, das die Oxidation von Harnsäure zum besser nierengängigen(löslichen Allantoin katalysiert!

(Die meisten Säugetiere überführen Harnsäure mit der Uricase in das wesentlich besser wasserlösliche Allantoin, das leicht über die Nieren eliminiert wird. Beim Menschen fehlt dieses Enzym, weil das entsprechende Gen inaktiviert ist.)

-> schneller, starker Abfall der Serum-Harnsäurekonzentration

Indikation

- Prophylaxe und Therapie akuter Hyperurikämien

- Verhinderung von akutem Nierenversagen bei Patienten mit hoher Tumorlast und Risiko einer raschen Tumorlyse beim Beginn der Chemotherapie (Verhinderung des "tumor-lysis-syndrom")

UAW

  • GIT-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
  • Immunogenizität: Überempfindlichkeitsreaktion bei wiederholter Anwendung (leichte Allergie bis anaphylaktischer Schock)

KI: bei Hämolyse-Neigung, Schwangerschaft + Stillzeit

Trastuzumab

Antineoplastika (HER2-Antikörper) (epidermal growth factor receptor 2)

  • Antikörper gegen HER2-Protein (Wachstumsfaktor-Rezeptor) -> Hemmung des Tumorwachstums durch Blockierung von HER2
  • HER2 wird in Mammakarzinomen und Magenkarzinomen häufig überexprimiert

Indikation:

  • Mammakarzinom mit HER2-Überexpression (häufig in Kombination)

KI

  • Mammakarzinom ohne HER2-Überexpression

 

Topiramat

Antiepileptika (weitere)

-> bei therapieresistenten fokalen und generalisierten Anfällen + zudem auch Migräneprophylaxe

  • verstärkt die Wirkung von GABA
  • blockiert spannungsabhängige Na+-Kanäle
  • blockiert glutamatergen AMPA-Rezeptoren
  • hemmt schwach die Carboanhydrase

Indikation:

  • therapieresistente fokale und generalisierte Epilepsie-Anfällen (als Co-Therapie)
  • Migräneprophylaxe

UAW

-Müdigkeit, Schwindel, Ataxie

-Übelkeit, Gewichtsverlust

Tobramycin

Antibiotika: Aminoglykoside -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

keine Resorption -> i.v.-Gabe! Keine Metabolisierung, renale Ausscheidung.

Aminoglykoside binden an die 30S Untereinheit der bakteriellen Ribosomen -> deformiert mRNA -> blockieren die Proteinsynthese (Ausnahme: Bakterizid)

Empfindlichkeit generell:

  • Gram-positive Keime: +
  • Gram-negative Keime: ++
  • Anaerobier: - (!) (Fehlender Transport: "Konstitutionelle Barriere")

Empfindlichkeit speziell:

  • P. aeruginosa
  • Enterobacter spp.
  • Klebsiellen
  • E.coli
  • Staphylokokken (ohne MRSA)

Indikation:

  • Infektionen mit empfindlichen Erregern (insbesondere P. aeruginosa)
  • meist erst als Therapie der zweiten Wahl

Pharmakodynamik: Bedeutung bei schweren Infektionen (optimal bei Sepsis!) da:

1. breites Wirkspektrum, 2.. primär bakterizide Wirkung, 3. rasche Wirkung, 4. synergistische Wirksteigerung durch Kombo mit beta-Lactam-AB

Resistenz gegen Aminoglykoside tritt rasch ein, deshalb besser 1x hohe Dosen, als wiederholt kleine Dosen:

1. Inkativierung durch bakterielle Enzyme (Transferasen) = häufigster Grund

2. Hemmung der Aufnahme in Bakterienzellen

(3. Mutation des Rezeptorproteins im Ribosom)

UAWenge therapeutische Breite! (-> kein Primärantibiotikum!)! Nierenversagen durch akute (toxische) Tubulusnekrose, Nausea, Schwindel, Nystagmus (Innenohr) -> irreversible Ototoxizität, kann verstärkt werden durch Diuretika (Schleifendiuretika)

Tiagabin

Antiepileptika (weitere)

  • selektiver GABA-Reuptakeinhibitor
  • erhöht hemmenden Einfluss von GABA auf die Nervenzellen -> Cl-Einstrom stärker
  • erhöht so die Schwelle zur (unkontrollierten) Erregungsausbreitung

Indikation:

  • fokale Epilepsien mit/ohne sekundäre Generalisierung (als Zusatztherapie)

UAW:

  • Schwindel, Müdigkeit, Tremor (sehr häufig)
  • Diarrhoe (gelegentlich)

Thiopental-Na

Injektionsnarkotika (Barbiturate)

  • allosterische Verstärkung der GABA-Wirkung am GABAa-Kanal -> Hyperpolarisation der Zellen senkt deren Aktivität
  • wirkt nur narkotisch
  • wirkt weder analgetisch noch muskelrelaxierend

Indikation

  • Narkoseunterhaltung bei kurzen Eingriffen (<15min)
  • Narkoseeinleitung bei grossen Eingriffen (nach 1x-Bolus: 6-8 min Zeit zur Überleitung in eine Inhalationsnarkose)

KI:

  • schwere respiratorische Einschränkung
  • Porphyrie (gestörte Häm-Synthese)

UAW:

  • GIT-Beschwerden
  • euphorische Stimmungslage
  • kardiale Depression -> Hypotonie
  • Atemdepression
  • Auslösung von Porphyrieattacken möglich (bei Prädisposition)
  • Sucht- und Abhängigkeitspotential hoch

CAVE: starke Induktion von CYPP450-Systemen in Leber -> Interaktions-Gefahr

 

Thiamazol

Thioamide (Thioharnstoff-Derivate) Hemmstoffe der SD-Hormonsynthese

  • hemmt die Thyreo-Peroxidase in der Schilddrüse und somit die Hormonsynthese ⇒ verringerte Mengen Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) in Blut

Indikation

  • Hyperthyreose durch
    • Morbus Basedow
    • funktionelle Autonomie

KI

  • retrosternales Struma (Kompressionsgefahr der Trachea bei weiterer Vergrösserung)
  • relativ kontraindiziert: Schwangerschaft (teratogen durch Suppression der fetalen Schilddrüse)

UAW

  • allergische Reaktionen (5 - 10%)
  • Agranulozytose, Leukozytopenie, Thrombozytopenie 
  • Strumabildung durch erhöhte TSH-Werte
  • teratogen

CAVE: Latenz bis Wirkeintritt: nur Synthese von neuem Hormon gehemmt, aber SD-Hormonvorrat reicht für 1-2 Wochen!

--> nicht geeignet bei thyreotoxischer Krise!

Testosteron-Propionat

Androgen (Testosteron-Derivat) 

-> Androgenisierend + Anabol

-> Intramuskulär alle 2-4 Wochen

Indikation

  • Substitutionstherapie bei Androgenmangel
  • prim./sek. Hypogonadismus beim Mann
  • Doping/Anabolokum

CAVE: Exogene Testosteronzufuhr -> LH/FSH runterreguliert -> Hodenatrophie (Spermatgenese mitbeeinträchtigt!) (kann z.T. irreversibel sein!)

Terbinafin

Antimyotika Squalenepoxidase-Hemmer

hemmt ein Enzym der Ergosterol-Biosynthese ⇒ Ergosterol ist Bestandteil der Zellmembran des Pilzes

  • wirkt fungizid auf Dermatophyten und Aspergillen
  • wirkt fungistatisch auf Hefepilze

Indikation

  • Nagelmykosen
  • Hautmykosen (Tinea corporis, apitis und pedis)

KI:

  • schwere Leber- und Nierenerkrankung
  • (Schwangerschaft und Stillzeit)

UAW: 

  • GIT-Beschwerden (sehr häufig)
  • Hautausschlag, Urtikaria (sehr häufig)
  • Arthralgien, Myalgien (sehr häufig)
  • Geschmackstörungen (gelegentlich, selten irreversibel)
  • Lebertoxizität (selten, aber gefürchtet!)
  • TEN (sehr selten, aber gefürchtet!)

Tamoxifen

Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs)

  • auf Endometrium, Knochen und Arterien (Östrogen-)agonistische Wirkung (CAVE: ev. Endometriumhyperplasie)
  • auf die Brustgewebe (Östrogen-)antagonistische Wirkung

Indikation:

  • adjuvante Therapie ER-Positiver Mamakarzinome

UAW

  • klimakterische Beschwerden (v.a. Hitzewallungen)
  • Alopezie
  • Vaginalblutungen
  • GIT-Beschwerden
  • erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse
  • erhöhtes Risiko für Endometrium- und Uteruskarzinome

"Positive NW":

  • erniedrigtes Risiko für Osteoporose
  • erniedrigtes Risiko für Mammakarzinom

Suxamethonium

Peripheres Muskelrelaxantium, depolarisierend (=Succinylcholin)

  • kompetitiver Agonist an muskulären nikotinischen AcH-Rezeptoren, nur langsam durch "Pseudocholinesterase" abgebaut  -> Dauerdepolarisierung der Muskelfaser
    • 1. Faszikulationen, dann
    • 2. schlaffe Lähmung

CAVE: genetische Varriabilität der Metabolisierenden Pseudocholinesterase -> kann zu massiv verlängerter Wirkung führen!!

MALIGNE HYPERTHERMIE-GEFAHR

Indikation: wegen UAW eher verdrängt, dass es trotzdem noch verwendet wird liegt an seiner Schnelligkeit und kurzen Wirkdauer

  • v.a. kurzdauernde Muskelrelaxation (z. B. beim Intubieren)

UAW:

  • transiente Hyperkaliämie (durch Depolarisation öffnen die Kaliumkanäle) (100%)
  • Myalgien (sehr häufig)
  • kardiale Arrythmien (sehr häufig)
  • Überempfindlichkeit (häufig)
  • erhöhter Augeninnendruck (häufig)
  • Tachykardie, Hypertonie (gelegentlich)
  • maligne Hyperthermie (sehr selten)

Sucralfat

Antacida

=wasserlösliche Komplexverbindung (Saccharosesulfat + Aluminiumhydroxid)

  • das visköse Gel absorbiert Pepsin und Gallensäuren
  • fördert die HCO3 - und Schleimsekretion der Mucosa

Indikation

  • gastrooesophagaler Reflux
  • (Therapie und Prophylaxe von Magen- und Duodenalulzera) heute keine Rolle mehr, da H2RA und PPIs viel effektiver!

UAW: selten GIT-Beschwerden (Obstipation...), Adsorbiert andere Medis -> 2h vorher + nachher nichts anderes einnehmen!

Streptomycin

Antibiotikum: Aminoglycoside + Anti-Tuberkulose-Wirkstoffe

  • hemmt 30S-Untereinheiten der 70S-Bakterienribosomen -> deformiert mRNA -> blockieren die Proteinsynthese (Ausnahme: Bakterizid)
  • breites Wirkspektrum, vor allem im gram-negativen Bereich
  • besitzt eine tuberkulostatische Wirkung
  • rasche Resistenzentwicklung und geringe therapeutische Breite

Indikation: Co-Therapie bei Tuberkulose

 

Resistenz gegen Aminoglykoside tritt rasch ein, deshalb besser 1x hohe Dosen, als wiederholt kleine Dosen:

1. Inkativierung durch bakterielle Enzyme (Transferasen) = häufigster Grund

2. Hemmung der Aufnahme in Bakterienzellen

(3. Mutation des Rezeptorproteins im Ribosom)

UAWenge therapeutische Breite! (-> kein Primärantibiotikum!)! Nierenversagen durch akute (toxische) Tubulusnekrose, Nausea, Schwindel, Nystagmus (Innenohr) -> irreversible Ototoxizität, kann verstärkt werden durch Diuretika (Schleifendiuretika)

Stickoxydul

Inhalationsnarkotika (= N2O, Lachgas, Distickstoff(mono)oxid)

Wirkmechanismus: unklar, unter anderem: blockiert nicht-kompetitiv den glutamatergen NMDA-Rezeptor

schlecht Blut-Löslich -> Schnelles An-/Abfluten

  • Wirkt stark analgetisch
  • MAC = 105%: wirkt nur schwach narkotisch (insbesondere bleibt das Bewusstsein lange erhalten!)
  • wirkt kaum muskelrelaxierend -> Kombo mit Muskelrelaxantium nötig
  • kaum Beeinflussung von: Blutdruck, Atmung, Leber, Niere...

Indikation:

  • Vollnarkose (immer in Kombination mit anderen Narkotika)
  • Analgesie bei kleinen, ambulanten Eingriffen (auch bei Kindern)

KI: absolut: Vit. B12-Mangel, Pneumothorax, Luftembolie, Ileus

relativ: Schwangerschaft, erhöhter intrakranieller Druck

UAW:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Halluzinationen und Parästhesien
  • langanhaltende Exposition: Knochenmarksdepression
  • Postanästhetische Hypoxie (Diffusionshypoxie) -> erhöhter O2-Anteil zuführen am Narkoseende

Sitagliptin

DPP-4-Hemmer: neues orales Antidiabetikum

hemmt den Abbau des Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1) durch Hemmung des Enzyms Dipeptidylpeptidase-4 -> gesteigerte Wirkung des endogenen GLP1:

  • GLP-1 regt die → Insulin-Produktion und -Sekretion an
  • Sitagliptin sorgt dahr für erhöhte Insulinspiegel und senkt so den Blutzucker
  • zustzlich wird der → Glukagon-Spiegel gesenkt, wodurch die Glucose-Freisetzung aus der Leber sinkt

Indikation:

  • Mono- oder Kombinationstherapie des Diabetes mellitus Typ II

UAW:

  • wird sehr gut vertragen
  • kaum Hypoglykämien (da Wirkung von GLP-1 vom Bluzuckerspiegel abhängig)
  • keine wesentlichen Effekte auf das Gewicht (weder Reduktion, noch Zunahme) -> keine Gewichtsreduktion = Nachteil gegenüber Exantid

Als Vorteil zum GLP-1-Analogon Exenantid kann die orale Applikationsart angesehen werden. Nachteilig ist sicher die fehlende Gewichtsreduktion. 

Simvastatin

Lipidsenker (Statine: kompetitive HMG-CoA-Reduktase-Hemmer) (Prodrug, Aktivierung in Leber) -> v.a. bei Hypercholesterinämien

Hemmt kompetitiv die Hepatische HMG-CoA-Reduktase -> weniger Cholesterin wird produziert -> LDL-Rezeptor wird vermehrt exprimiert und LDL aus Blut aufgenommen -> LDL-Spiegel sinkt (Triglyceridspiegel sinkt leicht, HDL leicht rauf)

-> hoher First pass -> Wirkung auf Leber beschränkt

-> Metabolisierung in Leber via CYP3A4 -> biliäre Ausscheidung

Indikationen: Primäre Hypercholesterinämie, Prophylaxe von Re-Infarkten im Herz + Hirn

Kontraindikationen: Lebererkrankungen, Muskelerkrankungen, Schwangerschaft + Stillzeit

UAW

  • Erhöhung der Leber-Transminasen (gelegentlich)
  • GIT-Beschwerden (selten)
  • Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen (selten)
  • Muskelschmerzen, Myositis mit Erhöhung der Blutwerte der muskulären Kreatinphosphokinase (CK-MM) (selten)
  • Rhabdomyolyse (selten)
  • Selten Polyneuropathien
  • -> selten Myoglobinämie mit akutem Nierenversagen
  • Hepatitis, Pankreatitis (selten)

Cave: Interaktionen via CYP3A4: Grapefruitsaft, Cyclosporin, Erythromycin (CYP 3A4-Hemmer) -> Nebenwirkungsgefahr massiv erhöht

Sevofluran

Inhalationsanalgetika

> Wirkung wohl durch relativ unspezifische Einlagerung in Zellmembranen (Volumenhypothese)

> Wirkung wohl auch durch spezifische Interaktionen mit ZNS-Rezeptoren (u.a. wird wahrscheinlich GABAA-Rezeptor sensibilisiert)

  • Ausgeprägte Muskelrelaxation (ACHTUNG: Atemdepression)
  • schwach ausgeprägte analgetische Wirkung -> Kombo mit Analgetika nötig
  • Schlecht Blutlöslich -> rasches An-/Abfluten
  • sehr geringe Biotransormation

Indikation:

  • Einleitung und Unterhaltung einer Allgemeinnarkose beim Erwachsenen
  • Einleitung und Unterhaltung einer Allgemeinnarkose beim Kind Im Gegensatz zu Isofluran kein stechender Geruch!)

KI:

  • Maligne Hypertermie

UAW:

  • maligne Hyperthermie
  • negativ inotrop (Hypotonie, Arrhythmien)
  • Atemdepression
  • ZNS: tonisch-klonische Anfälle (sehr selten)
  • Niere: Reduktion der Nierendurchblutung und GFR

Selegilin

Anti-Parkinson-Wirkstoffe: MAOB-Hemmer

  • hemmt irreversibel (kovalente Bindung) und selektiv die im Striatum lokalisierte Monoaminooxygenase vom Typ B (MAOB)
  • → Dopamin-Abbau wird verzögert
  • keine Interaktion mit MAOA ⇒ keine Störung des Abbaus der anderen Monoamine

Indikation:

  • Morbus Parkinson (Ersttherapie oder Kombination mit → L\-DOPA)

KI:

  • Schwangerschaft und Stillzeit (Parkinson betrifft jedoch selten gebärfähige Frauen)
  • Kombination mit Antidepressiva (trizyklische, SSRI, SNRI)
  • Extrapyramidale Störungen die nicht auf den Dopaminmangel zurückzuführen sind

UAW: Amphetamin / Metamphetamin als Metabolite -> psychostimmulatorische NW

  • GIT-Beschwerden (häufig)
  • Kopfschmerzen (häufig)
  • Schlafstörungen, Stimmungsveränderungen (gelegentlich)

Antidot: → Diazepam

Scopolamin

Acetylcholinerges System: Parasympatholytika (Muskarin-Rez.-Antagonist) -> Antiemetika

Indikation:

-Kinetosen (Reisekrankheit: mindert Nausea + Erbrechen

-Mydrasis für Augen-OPs

natürliches Alkaloid (gute Resorption, Zentrale NW (Deorientierung, Hallus) in höheren Dosen)

 

Rosiglitazon

Thiazolidindione / GlitazonePPARγ-Agonist orale Antidiabetika

selektiver und potenter Agonist am nukleären PPARγ-Rezeptor (= nuklärer Rezeptor -> Transkriptionsfaktor) im Fett-, Muskel- und Lebergewebe:

  • verbessert die Insulinempfindlichkeit der Muskulatur (verbessert Insulinresistenz-Problem!)
  • Erhöht Aufnahme von Glukose in Fettzellen

-> Keine Hypoglykämie-Gefahr

Indikation

  • Diabetes Typ II (Mono- oder Kombinationstherapie mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen)

KI

  • Herzinsuffizienz (wasserretention -> kardiovaskuläre Belastung)
  • Kombination mit Insulin (erhöhr Kardiovaskuläre Risiken)
  • (Schwangerschaft, Stillzeit)

UAW

  • Anämie (häufig)
  • Leberschädigung, Hypercholesterinämie (häufig)
  • Wasserretention -> kardiovaskuläre Belastung, Ödeme (häufig)
  • Osteoporose
  • Gewichtszunahme durch vermehrtes subkutanes Fettgewebe (häufig)

Ropinirol

Anti-Parkinson-Wirkstoffe: Dopamin-Rezeptoragonisten

  • stimuliert → Dopamin-D2-Rezeptoren
  • erhöht Dopaminkonzentration im Nigrostriatum
  • senkt Prolaktinspiegel

Indikation:

  • Morbus Parkinson:
    • als Monotherapie in der Frühphase der Erkrankung => L-DOPA-Gabe herauszoegern
    • als Kombinationstherapie mit → Levodopa plus einem Blocker der extrazerebralen Decarboxylierung (z.B.→ Carbidopa oder Benserazid) um L-DOPA-Dosis reduzieren zu koennen
  • primäres und sekundäres Abstillen
  • Galaktorrhoe (zu hohe Prolaktinspiegel)

UAW: Dopamin-NW!

  • Uebelkeit, Erbrechen
  • orthostatische Hypotonie, Synkopen (selten)
  • Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrung (häufig)
  • Halluzinationen, Dyskinesien, Ataxie,
  • Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen (gelegentlich)
  • Ödeme (gelegentlich)

 

Ritonavir

Virostatika, Protease-Hemmer (HIV)

  • Protease-Hemmer der 2. Generation
  • hemmt die HIV-1- und HIV-2-Aspartylproteasen
  • verursacht die Entstehung von unreifen HIV-Partikeln, die nicht mehr infektiös sind

+ hemmt stark CYP 3A4 und 2D6 (Interaktionen!) ⇒ Abbau verlangsamt ⇒ länger therapeutische Plasmaspiegel (Der Abbau anderer Protease-Inhibitoren wird dadurch gehemmt und deren Wirkung verstärkt: Einsatz als "Booster" anderer Proteaseinhibitoren)

-> Monotherapie führt schnell zu Resistenzen durch Punktmutationen

-> diese Therapie ist wegen zu hoher Toxizität wieder verlassen worden!

Indikation: antiretrovirale Therapie bei HIV-Infektion (HAART)

KI

  • schwere Leberinsuffizienz
  • sehr viele Wirkstoff-Interferenzen (vgl. Kompendium)

UAW: 

  • GIT-Beschwerden (30-50% der Behandlungen)
  • periorale und periphere Parästhesien (15-20%)
  • Husten (>2%)
  • Vasodilatation mit Schwitzen und Hypotension (>2%)
  • Myalgien (>2%)
  • Hyperlipidämie (>2%)
  • Gewichtsverlust (>2%)

Rifampicin

Antibiotika: Anti-Tuberkulose-Wirkstoff -> Unspezifische Bindung und sterische Hemmung von Enzymkomplexen

  • hemmt die DNS-abhängige RNS-Polymerase -> Transkription gestört
  • wirkt somit bakterizid auf proliferierende Keime
  • wirkt in hohen Dosen auch auf Pilze und Viren
  • selten Resitenzen!

Wirksamkeit speziell:

  • Mycoplasma tuberculosae, bovis ut leprae
  • einige atypische Mykobakterien
  • Neisseria meningitidis
  • MRSA
  • Legionella pneumophila
  • weitere gram positive und negative Bakterien nach Sensibilitätsprüfung

Indikation

  • Co-Therapeutikum bei Tuberkulose und Lepra
  • Prophylaxe bei Meningokokken-Meningitis-Epidemien

KI

  • Leberschäden
  • Behandlung der Meningokokken-Meningitis
  • Schwangerschaft und Stillzeit

UAW

  • leichte bis schwere Leberschädigung
  • färbt alle Körperflüssigkeiten rot-orange
  • Fieber, Schüttelfrost (häufig)
  • GIT-Beschwerden (gelegentlich)

Potenter Induktor von CYP3A4 (+Phase II-Enzyme + P-Glykoprotein usw)

Ribavirin

Virostatika

  • atypisches Nukleosid aus einer abnormen Base und d-Ribose
  • interferiert mit der mRNA-Verkappung
  • hemmt Replikation von DNA- und RNA-Viren

Indikation:

  • akute + chronische Hepatitis C (nur in Kombination mit → Interferon α)
  • (RSV-Infektionen)
  • (Masern-, Herpes- und Influenza-Erkrankungen)

Repaglinid

Sulfonylharnstoff-Derivat: Glinide  (Pankreaswirksame orale Antidiabetika) schnelle kurze Wirkung! (1h t1/2) -> Einsatz zur Senkung postprandialer Bz-Werte (klinisch nicht überzeugend, deshalb verlassen)

Hemmen (resp. führen zum Schluss des) ATP-sensitiven K+-Kanals in β-Zellen des Pankreas -> Depolarisation -> Ca2+-Influx -> gesteigerte Freisetzung von Insulin. (Gleich wie Sulfonylharnstoffe, nur an anderer Bindestelle)

Indikation:

  • Diabetes mellitus Typ II, falls Ernährung + Sport-Veränderungen nicht wirksam

KI:

  • Diabetes mellitus Typ I
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • schwere renale oder hepatische Insuffizienz
  • Azidose
  • Infektionen

UAW:

  • Hypoglykämie (bei 6‰)
  • dermatologische, gastrointestinale, hämatologische Nebenwirkungen

Remifentanil

Injektionsanästhetikum (Opiat (Opioide) synthetisches Opiat: (Reine Agonisten)) / Analgetika 

  • selektiver µ-Opioidrezeptor-Agonist
  • rascher Wirkungseintritt und sehr kurze Wirkungsdauer
  • wirkt 100-200x potenter als → Morphin

Spezialfall: Abbau durch unspezifische Plasma- und Gewebeesterasen -> Schnelle Elimination! (Kontext-sensitive Halbwertszeit praktisch immer = 0 -> optimal für längerfristige/kontinuierliche Gabe! sobald abgesetzt praktisch sofort weg aus Plasma)

Indikation:

  • Analgesie bei totaler intravenöser Anästhesie (TIVA) (kontinuierlich während Anästhesie)

UAW:

  • Hypotonie (sehr häufig)
  • Muskelstarre (sehr häufig)
  • GIT-Beschwerden (sehr häufig)
  • Atemdepression (häufig)
  • Bradykardie (häufig)

ANTIDOT: Naloxon

 

Ranitidin

Histamin-(H2)-Rezeptorantagonist

-> selektiver und kompetitiver H2-Antagonist im Magen

-> hemmt die (Menge und die ) Konzentration der Magensäure (pH steigt)

=> heute zum grossen Teil durch effektivere PPIs ersetzt (v.a. noch Nachts eingesetzt, da dort effektiver)

 

Indikation: Magen- und Duodenalulzera, Refluxösophagitis

KI: (Schwangerschaft und Stillzeit)

UAW:  (gelegentlich:) Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Durchfall, Obstipation

- Ausfall der Säurebarriere -> GI-Infektionen (Salmonellen, Campylobacter..), Clostridium difficile-Colitis

- Malabsorption: Fett, Vitamine (B12!: nur bei Langzeittherapie (>3Jahre (Reserve!)), v.a. bei alten Menschen ), Mineralien (Eisen, Calcium, (Magnesium)) 

- (Osteoporose: v.a. bei langer + hochdosierter Therapie)

 

renal eliminiert -> Cave Niereninsuffiziente

 

Pyrazinamid

Antibiotikum: Anti-Tuberkulose-Wirkstoffe

  • wirkt ausschliesslich gegen Mycobacterium tuberculosis bakterizid
  • wird in den Erregern angereichert, da es sie nach einer intrazellulären chemischen Veränderung nicht mehr verlassen kann
  • wirkt v.a. bei saurem pH
  • interferiert wahrscheinlich mit NAD

Indikation

  • Kombinationsbehandlung der Tuberkulose

KI

  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • schwere Lebererkrankungen

Propylthiouracil

Thioamide (Thioharnstoff-Derivate) Hemmstoffe der SD-Hormonsynthese

  • hemmt die Thyreo-Peroxidase in der Schilddrüse und somit die Hormonsynthese ⇒ verringerte Mengen Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) in Blut

=> kurze t1/2 -> ca. 6 Dosen/Tag nötig! -> Compliance-Problem! (deshalb lieber Thiamazol oder Carbimazol)

Indikation

  • Hyperthyreose durch
    • Morbus Basedow
    • funktionelle Autonomie

KI

  • retrosternales Struma (Kompressionsgefahr der Trachea bei weiterer Vergrösserung)
  • relativ kontraindiziert: Schwangerschaft (teratogen durch Suppression der fetalen Schilddrüse)

UAW

  • allergische Reaktionen (5 - 10%)
  • Agranulozytose, Leukozytopenie, Thrombozytopenie 
  • Strumabildung durch erhöhte TSH-Werte
  • teratogen

CAVE: Latenz bis Wirkeintritt: nur Synthese von neuem Hormon gehemmt, aber SD-Hormonvorrat reicht für 1-2 Wochen!

--> nicht geeignet bei thyreotoxischer Krise!

Propofol

Injektionsanästhetikum (Phenolderivat) (Michael Jackson!)

  • genauer Wirkmechanismus unklar, unter anderem Stimmulation von GABAa-Rezeptoren
  • wirkt schnell und kurz: Wirkdauer 5-7min
  • wirkt nicht analgetisch -> Kombo mit Analgetikum!

Indikation

  • Einleitung und Unterhaltung einer Allgemeinnarkose
  • Sedierung von beatmeten erwachsenen Intensivpatienten

UAW:

  • Bradykardie und Hypotension (häufig)
  • Apnoephasen während der Einleitung
  • Schmerzen an Injektionsstelle
  • Nausea und Erbrechen
  • Propofol-Infusionssyndrom (bei längerer Infusion): metabolische Azidose, Rhabdomyolyse, Nierenversagen, Bradykardie

Proguanil

Antiparasitika Biguanidderivat

  • hemmt die Synthese von Tetrahydrofolsäure und bremst so die Bildung von Purin-Basen -> DNA/RNA-Synthese gestört
  • hemmt das Enzym Dihydrofolatreduktase

Indikationin Kombination mit Atovaquon oder Chloroquin:

  • gegen Schizonten-Formen von Plasmodium falciparum (-> malaria tropica)

UAW

  • leichte Abdominalbeschwerden, Nausea, Diarrhöe (selten)
  • Hautreaktionen, Alopezie (selten)

Procain

Lokalanästhetikum (Ester)

  • hemmt Na+-Kanal von intrazellulär her ⇒ AP-Fortleitung verhindert -> Schmerzempfindung unterdrückt
  • ist gewebsfreundlich

--> Kurzwirksames Lokalanästhetikum (30-60min) (Wirkdauer kann durch Gabe von Vasokonstriktoren (Adrenalin, NA) verlängert werden)

Indikation:

  • Infiltations- und Leitungsanästhesie
  • Neuraltherapie

KI:

  • Entzündung im Anästhesiegebiet (Wirkproblem)
  • Myasthenia gravis
  • Herzerkrankungen

UAW: bei (unbeabsichteter) intravasaler Injektion: (ASPIRIEREN!) oder zu hoher Dosierung:

  • ZNS-Symptomatik: 1. Tremor, tonisch-klonische Krämpfe, 2. Depression, Bewusstseinsverlust, Atemdepression --> Koma
  • kardiale Symptomatik: Erregungsausbreitung gestört ⇒ Bradykardie, Herzstillstand
  • Hypotonie (Vasodilatation)
  • Allergische Reaktionen: allergische Dermatitis, Asthma-Attacken

--> Behandlung in dem Fall:

  • Injektion sofort abbrechen
  • Symptomatische Behandlung: Krampflösung (Benzodiazepine), Kreislaufstabilisation, CPR und Intubation
  • Lipidbehandlung (Fettemulsion i.v.)

Pharmakokinetik:

-> im Gewebe / Plasma schnell von Cholinesterasen inaktiviert

-> Wirkung tritt nach 5-10min ein und dauert nur kurz an (30-60min)

  • ampiphil ⇒ Wirkung Abhängig vom pH im Gewebe!

CAVE: Keine Anwendung von Lokalanästhetika mit Adrenalinzusatz in Endstrombereichen (z.B. Finger, Zehen, Penis)!

Probenecid

Gichtmittel Urikosurika

-> Steigerung der renalen Harnsäureausscheidung durch Bindung an URAT1-Transporter in apikaler Membran der Tubuluszellen -> Hemmung der tubulären Rückresorption

(Cave: bei (sehr) niedrigen Konzentrationen: Hemmung der tubulären Harnsäuresekretion überwiegt -> "paradoxe Harnsäureretention")

Indikation

  • akute Gichtanfälle
  • Prophylaxe von Gichtanfällen
  • Behandlung von Harnsäurenkristallen (ausser in Harnwegen!)

KI: Niereninsuffizienz (Wirkungslos ab GFR < 25ml/min)

UAW:

  • GIT-Beschwerden
  • Gefahr der Entstehung von Harnsäuresteinen, da HS-Konz im Urin erhöht wird! (Um das Risiko der Harnsäuresteinbildung zu reduzieren, sollte der Urin-pH auf Werte zwischen 6.5 -7.0 (Alkalinisierung des Harns z.B. mit Bicarbonatpräparaten) neutralisiert werden + viel Trinken.)
  • Kopfschmerzen
  • Hautirritationen
  • kleine Mengen des Wirkstoffes können einen paradoxen Gichtanfall auslösen