Pharmakologie

Pharmakologie UZH

Pharmakologie UZH

Robin Halioua

Robin Halioua

Kartei Details

Karten 240
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.05.2014 / 31.01.2018
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Hydrochlorthiazid
 

Thiaziddiuretika

Acetazolamid (Diamox)

Carboanhydrasehemmer.

Glaukomtherapie: Die Carboanhydrase ist an der Kammerwasserbildung beteiligt. Keine Anwendung als Diuretikum an sich. Wird i.v bleim Glaukomanfall verabreicht.

Amilorid und Triamteren

Kaliumsparende Diuretika.

Amilorid und Triamteren dienen der Kombinationstherapie mit Schleifen- oder Thiaziddiuretika zur Vermeidung einer Hypokaliämie. Keine Anwendung als Diuretikum an sich.

Mannitol

Osmotisches Diuretikum.

Durch Erhöhung des osmotischen Drucks im Tubuluslumen bindet es Wasser, das ausgeschieden wird. Ausserdem bindet es intravasal Wasser und wird daher zum Abschwellen eines Hirnödems angewandt.

Mannitol eignet sich nicht zur Therapie peripherer Ödeme und darf nicht bei einer Herzinsuffizienz, akutem Lungenödem und Anurie eingesetzt werden.

Spironolacton

Aldosteronrezeptorantagonist

 

Indikation:

Primärer Hyperaldosteronismus

Aszites bei Leberinsuffizienz u.a. aufgrund des sekundären Hyperaldosteronismus

Herzinsuffizienz NYHA III - IV, nach Herzinfarkt ab NYHA II.

Besitzt einen prognoseverbessernden Effekt bei der Herzinsuffizienz und nach einem Herzinfarkt, da sie die ungünstigen Remodeling Effekte vom Aldosteron - Fibrose und Hypertrophie- am Herzen aufheben.

Therapie der lebensbedrohlichen Hyperkaliämie:

Forcierte Diurese: Furosemid + 0.9% NaCl Lösung --> renale Kaliumausscheidung

Glukose und Insulin i.v. --> intrazelluläre Kaliumaufnahme wird erhöht

Beta2Mimetika: Salbutamol i.v oder inhalativ --> intrazelluläre Kaliumaufnahme erhöht

Hämodialyse

Kalziumglukonat i.v --> beseitigt die kardiotoxische Wirkung von Kalium als funktioneller Antagonist.

Digitalisglykoside

Digitoxin Digoxin und deren Derivate

 

Wirken positiv inotrop. Haben aber keinen prognoseverbessernden Effekt, können aber die Symptomatik und Lebensqualität bei einer Herzinsuffizienz verbessern.

Indikation: Systolische Herzinsuffizienz und insbesondere bei gleichzeitig bestehendem tachykardem Vorhofflimmern zur Frequenzkontrolle.

Macht aber auch häufig Herzrhythmusstörungen und GI Beschwerden.

KI: Frischer Herzinfarkt, Elektrolytstörungen, Rhythmusstörungen ausser VHF

Therapie der chronischen Herzinsuffizienz NYHA I

ACE Hemmer

Nach Herzinfarkt ebenfalls Betablocker

Bei Hypertonie kann zusätzlich ein Diuretikum verabreicht werden

Therapie der chronischen Herzinsuffzienz NYHA II ?

ACE Hemmer

Betablocker

Aldosteronantagonist falls nach Herzinfarkt

Diuretika bei Hypertonie oder Ödemen

Therapie der chronischen Herzinsuffzienz NYHA III / IV?

ACE Hemmer

Betablocker

Aldosteronantagonist

Diuretika

Levosimendan

Kalziumsensitizer

Wird zur Therapie der akuten Herzinsuffizienz eingesetzt. Es erhöht die Kalziumsensitivität der kontraktien Proteine

Therapie der akuten Herzinsuffizienz?

Bei einem akuten Linksherzversagen kann sich ein lebensbedrohliches Lungenödem ausbilden. Dies wird medikamentös durch Reduktion der Vor- und nachlast behandelt mit:

-Nitraten subliingual oder i.v

Furosemid i.v

BEi weiterhin erhöhtem Blutdruck: Nachlastsenkung mit NitroprussidNatrium möglich

 

Welches sind Antianginöse Medikamente?

Nitrate

Mosidomin

Beta Blocker

Kalziumantagonisten

Glycerintrinitrat

Nitrat wirkt innerhalb unter 1 min, kein anderes Medikament kann so schnell einen Anginapectoris Anfall durchbrechen wie Glycerintrinitrat sublingual!

Anw: Pektanginöser Anfal, Hypertensive Entgleisung, akut dekompensierte Herzinsuffizienz mit Lungenödem

Isosorbiddinitrat, Isosorbidmononitrat

Nitrat

Etwas verzögerter Wirkungseintritt: 20-30min

Anw: Als Anfallsprophylaxe pektanginöser Beschwerden. Kann als Tablette oder Nitratpflaster gegeben werden

 

Mosidomin

Nitrat

Anwendung: Zur Vorbeugung und Langzeitbehandlung der Angina pectoris.

Was ist die Nitrattoleranz?

Tirtt nur bei Nitraten auf und bedeutet einen Wirkungsverlust bei wiederholter Anwendung u.a. aufgrund einer Enzymerschöpfung. Deshalb muss eine Nitratpause von 8-12h eingehalten werden z.B nachts. Zur Überbrückung dieser Nitratpause kann Mosidomin angewandt werden.

Kontraindikation für Nitrate?

BD unter 100 mmgHg

Bei Einnahme von PDE5 Hemmer

Welches Medikament eignet sich gut für die Prinzmetall Angina?

Kalziumantagnoisten

Jedoch darf das kurzwirksame Nifedipin nicht angewandt werden!

ASS als Thrombozytenaggregationshemmer
 

ASS bewirkt die irreversible Hemmung der Cyclooxygenase.

Es hat eine kurze Halbwertszeit (15min) und wird nach der Resorption rasch in Salicylsäure abgebaut. In niedriger Dosierung (100-300mg) wird ASS somit nicht systemisch wirksam, hemmt aber die Cyclooxygenase der Thrombozyten im Pfortaderblut und damit die Thromboxansynthese

 

Clopidogrel, Prasugrel

Bewirken eine irreversible Hemmung der ADP-induzierten THrombozytenaktivierung durch BIndung an den ADP Rezeptor auf Thrombozyten.

Sind Prodrugs, ihre Wirkung setzt verzögert ein, müssen deshalb aufgesättigt werden

Was muss man bei einer schweren Blutungskomplikation unter ASS/Clopidogrel machen?

Die Wirkung kann nur über die Gabe von Thrombozytenkonznetraten aufgehoben werden. Es gibt kein spezifisches Antidot.

Dipyridamol

Bewirkt Hemmung der Thrombozytenfunktion sowie eine Gefässdilatation.

Anw: In Kombination mti ASS wird es zur Sekundärprävention nach einem ischämischen Schlaganfall und einer TIA eingesetzt. = Asasantin

Abciximab = ReoPro

Antikörper gegen den GPIIb/IIIa-Rezeptor.

Der GPIIb/IIIa-Rezeptor wird auf aktivierten Thrombozyten exprimiert und bindet u.a. Fibrinogen und den VWF.

Die Inhibitoren des GPIIb/IIIa-Rezeptors sind die stärksten THrombozytenfunktionshemmer, da sie in die Endstrecke der Thrombozytenaktivierung eingreifen.

Anw: In Kombination mit Heparin und Acetylsalicylsäure zur Vorbeugung von Komplikationen bei einer Koronarintervention.

Tirofiban = Aggrastat

Kompentitiver Antagonist gegen den GPIIb/IIIa-Rezeptor.

Der GPIIb/IIIa-Rezeptor wird auf aktivierten Thrombozyten exprimiert und bindet u.a. Fibrinogen und den VWF.

Die Inhibitoren des GPIIb/IIIa-Rezeptors sind die stärksten THrombozytenfunktionshemmer, da sie in die Endstrecke der Thrombozytenaktivierung eingreifen.

Anw: In Kombination mit Heparin und Acetylsalicylsäure bei Patienten mit instabiler Angina pectoris

Therapie des ACS

 

M : Morphin 3-5mg s.c oder i.v

O: O2 Gabe

N: Nitrat i.v oder sublingual. nicht wenn BD < 100mgHg

A: ASS + Clopidogrel

S: Statin

B: Betablocker, KI bei akuter Herzinsuffizienz

H: Heparin (unfraktioniert oder niedermolekulares Heparin)

 

Fibrinolyse: Ist beim STEMI immer indiziert, wenn keine Möglichkeit zur Katheterintervention innerhalb von 2h besteht. Die Fibrinolyse erfolgt zusätzlich zur Antikoagulation

Theophylilin

Bronchodilatator

Wirkung nicht gänzlich geklärt.

Ind: Asthma und COPD im mittelschweren bis schweren Stadium in Erägnzung zu anderen Medikamenten p.o.

Status asthmaticus oder exazerbierte COPD i.v

Montelukast

Antagonist am Leukotrienrezeptor. Es hebt die leukotrienvermittelte Bronchokonstriktion und die bronchiale Entzünungsreaktion auf. Die Anwendung erfolgt als Tablette.

Ind: Langzeittherapie bei Asthma bronchiale als Alternative zu inhaltativen Glukokortikoiden oderin Kombination mit ihnen

Als Monotherapie: Prophylaxe von Belastungsasthma.

Wegen des verzögerten Wirkungseintritt nicht zur Therapie eines akuten Asthmaanfalls geeignet.

Beclomethason, Budesonid

Inhalative Glukokortikoide

Bewirken beim Asthma bronchiale eine Unterdrückung der entzündlichen Reaktion, eine Verbesserung der mukoiliären Clearance und eine Up Regulation von Beta Rezeptoren.

Sind das stärkste antiinflammatorische Medikament bei der Asthmatherapie. Ihre Wirkung setzt aber erst verzögert ein, frühestens nach 4h. Sie besitzen keinen akuten Effekt.

Anw: Inhalative Glukokortikoide stellen die Basistherapie bei der Langzeitbehandlung von Asthma bronchiale dar. Bei der COPD werden sie nur dann dauerhaft eingesetzt, wenn sich unter einer dreimonatigen Therapie die Symptomatik und Lungenfunktion darunter verbessert.

 

Omalizumab

Omalizumab ist ein Antikörper gegen Immunglobulin E. Er bindet zirkulierendes IgE und verhindert dadurch die IgE vermittelte Degranulation von Basophilen. Omalizumab ist indiziert bei schwerem persistierendem allergischem Asthma.

Es wird subkutan gegeben.

Pharmakotherapie von Asthma bronchiale

Die Therapie umfasst 5 Stufen. Diese Stufen sind nicht identisch mit dem Asthmaschweregrad, sondern richten sich nach der Asthmakontrolle:

Kontrolliert, teilweise kontrolliert, unkontrolliert

Stufe 1:

Bedarfsmedikation mt einem kurzwirksamen Beta2 Mimetikum wie Fenoterol, Salbutamol oder Terbutalin

Stufe 2:

Inhalative Glukokortikoide (ICS) in niedriger Dosierung

Stufe 3:

ICS niedrig dosiert + Lankswirksame Beta2 Mimetika, oder ICS + Montelukast, oder Montelukast + Langwirksame Beta2 Mimetika

Stufe 4:

ICS mittlere bis hohe Dosis + langwirksame Beta2 Mimetika

Stufe 5:

Wie Stufe 4 + orale Glukokortikoide, ggf. Omalizumab

Therapie des Status asthmaticus

Sauerstoffgabe

Wiederholte Gabe eiens inhalativen kurz wirksamen Beta2 Mimetikums

Frühzeitige Gabe eines systemischen Glukokortikoids z.B 50-100mg Prednisolon i.v. alle 4-6h wiederholen. Eintritt der Wirkung frühestens nach 4h.

Weiter ebenfalls möglich:

Anticholinergikum (Ipratropium) vernebelt = Dospir

Beta2 Mimetikum systemisch sc oder iv

Theophyllin i.v

Magnesiumsulfat i.v

Therapie der COPD

Bedarfsmedikation: Stufe 1: FEV1 >80%

Kurzwirksame Beta2 Mimetika (Fenoterol, Salbutamol)

Stufe 2: FEV1  50-80%

Langwirksame Bronchodilatoren inhalativ oder langwirksame Anticholinergika (Tiotropium)

Stufe 3: FEV1 30-49%

Wie Stufe 2, + ICS

Stufe 4: FEV1 < 30%

Wie Stufe 3 + O2, oder Chirurgie

Therapie der akuten Exazerbation der COPD

Beta2 Mimetika, Anticholinergika, Glukokortikoide und Theophyllin

Phenprocoumon = Marcoumar

= Vitamin K Antagonist

Vitamin K ist zuständich für die Faktoren 9, 10, 7, 2, Protein C und Protein S

Die Therapiekontrolle erfolgt über den Quick-Wert. = Bestimmung der Thromboplastinzeit

Wegen der kürzeren Halbwertszeit des antithrombotischen Proteins C im Vergleich zu den anderen Vitamin K abhängigen Faktoren, besteht zu Beginn der Therapie eine verstärkte Thromboseneigung. Um dies zu vermeiden, wird amf Anfang einer Cumarintherapie überlappend mit Heparnin behandelt, bis der INR Wert an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Zielbereich liegt.

Heparin

Unfraktioniertes Heparin

Verstärkt die blutgerinnungshemmende Wirkung von Antithrombin. Geht einen Komplex mit Antithrombin ein und erhöht dessen blutgerinnungshemmende Wirkung.

Hemmt den Faktor 10 gleichermassen wie Thrombin.

Die Therapie ist bei einer Niereninsuffzienz möglich.

Aplikation erfolgt i.v

Kontrolle über PTT = Partielle Thromboplastinzeit, die sich unter THerapie verlängert

Darf in der Schwangerschaft angewandt werden.

Enoxaparin = Clexane, Dalteparin = Fragmin

Niedermolekulare Heparine

Verstärkt die blutgerinnungshemmende Wirkung von Antithrombin. Geht einen Komplex mit Antithrombin ein und erhöht dessen blutgerinnungshemmende Wirkung.

Hemmen Faktor 10 stärker als Thrombin.

Anwendung 1-2  täglich s.c

Keine Anwendung bei schwerer Niereninsuffizienz

Keine PTT Verlängerung, Bei Bedarf kann die Anti Faktor 10 Aktivität bestimmt werden, die sich erhöht.

Anwendung auch in der SChwangerschaft

Fondaparinux = Arixtra

Verstärkt die blutgerinnungshemmende Wirkung von Antithrombin. Geht einen Komplex mit Antithrombin ein und erhöht dessen blutgerinnungshemmende Wirkung.

Hemmt Thrombin stärker als Faktor 10.

Darf nicht bei einer Niereninsuffizienz gegeben werden.

1mal täglich s.c

AntiFaktor10 AKtivität ist erhöht

Kein Antidot bekannt

Dabigatran = Pradaxa

= Oraler Thrombinhemmer

Hemmt direkt Thrombin.

Lösen keine HIT Reaktion aus.

Anw: Primärprävention von venösen thromboembolischen Ereignissen bei erwachsenen Patienten nach elektivem chirurgischen Hüft- oder Kniegelenksersatz. Zur Reduktion des Risikos für einen Schlaganfall oder eine Embolie bei Patienten mit nicht durch Herzklappenfehler bedingtem Vorhofflimmern.

Kein Monitoring erforderlich

Rivaroxaban = Xarelto

Oraler Faktor 10 Inhibitor

Indikationen:

  • Behandlung der Lungenembolie
  • Behandlung der tiefen Venenthrombose
  • Rezidivprophylaxe einer tiefen Venenthrombose und Lungenembolie
  • Thromboseprophylaxe bei grösseren orthopädischen Eingriffen an den unteren Extremitäten wie Hüft- und Kniegelenkprothesen
  • Schlaganfallprophylaxe und Prophylaxe systemischer Embolien bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern