Pharmakologie
Pharmakologie UZH
Pharmakologie UZH
Kartei Details
Karten | 240 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.05.2014 / 31.01.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/pharmakologie18
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/pharmakologie18/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Parasympathisches Nervensystem: Welche Rezeptoren kommen präganglionär vor, welche postganglionär?
Wie funtioniert der Abbau?
Präganglionär: Nikotinerge Rezeptoren
Postganglionär: Muskarinerge Rezeptoren
Abbau: Im synaptischen Spalt wird Acetylcholin rasch durch die Ach-Esterase in Acetat und Cholin gespalten. Ausserdem wird Acetylcholin im Blut und der Leber durh die unspezifische Cholinesterase abgebaut, sodass essystemsich nicht wirksam ist.
Wie funktionieren direkte Parasympathomimetika?
Durch direkte Stimulation der muskarinergen Rezeptoren
Wie funktionieren indirekte Parasympathomimetika?
Durch Hemmung des Abbaus von Acetylcholin durch die AcH Esterase.
Welche Wirkungen haben Parasympathomimetika in
Auge
Herz
Exokrinen Drüsen
Lunge
GI Trakt
Harnblase
Geschlechtsorgane
Auge: Kontraktion des M. sphincter pupillae --> Miosis
Herz: Wirkung am Sinusknoten und AV Knoten: negativ chromotrop und dromotrop
Exokrinen Drüsen: Steigerung der Sekretion der Speicheldrüsen, Tränendrüsen, Verdauungsdrüsen, Bronchialdrüsen
Lunge: Bronchokonstriktion
GI Trakt: Zunahme der Motilität, Erschlafung der Sphinkter
Harnblase: Miktion
Geschlechtsorgane: Erketion
Welche Wirkung haben Muskarinrezeptoren zusätzlich?
(Nicht im Rahmen einer Parasympathikusaktivierung sondern bei Gabe von direkten Parasympathomimetika)
Stimulation von muskarinergen Rezeptoren am Endothel: Peripherer Widerstand nimmt ab
Aktivierung von Kaliumkanälen am Herzen: Gefahr von Vorhofflimmern
Carbachol
Direktes Parasympathomimetikum
Glaukomtherapie mit Augentropfen: Verbessern transtrabekulären Abfluss und verengen Pupillen
Nicht ZNS gängig.
Bethanechol
Direktes Parasympathomimetikum
Gabe bei postoperativer Blasenatonie
Nicht ZNS gängig
Pilocarpin
Direktes Parasympathomimetikum
Glaukomtherapie mit Augentropfen
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist strahleninduzierte Mundtrockenheit (Xerostomie). Dabei wird ein Gel mit 0,1 % Pilocarpingehalt benutzt.
Diagnose der CF: Pilocarpin-Schweisstest
Edrophonium
Indirektes Parasympathomimetika
Keine therapeutische Anwendung sondern Diagnostikum der Myasthenia gravis im Tensilon Test: Passagere Besserung der Muskelschwäche durch Erhöhung der AcH-Konzentration an der motorischen Endplatte.
Donezepil
Indirektes Parasympathomimetikum
Reversibel
ZNS gängig
Bei Alzheimer Demenz Verbesserung der Kognition
Neostigmin, Distigmin, Pyridostigmin
Indirekte Parasympathomimetika
Reversibel
Nicht ZNS gängig
Anw: Bei Darm-, Blasenatonie, Glaukomtherapie, Therapie der Myasthenia gravis.
Curareantagonist (zur Aufhebung der Wirkung von Curare und curareähnlichen, nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien)
Parathion
Indirektes Parasympathomimetika
Irreversibel
Insektizid
Antidot der Parasympathomimetika? (Im Falle von Vergiftungen)
Atropin: Hebt aber nur die Wirkung an muskarinergen Rezeptoren auf
Oxime: Bsp. Pralidoxim: Funktionieren nur wenn sie frühzeitig gegeben werden.
Kontraindikationen für Parasympathomimetika?
Herzinsuffizienz
Asthma bronchiale
Hyperthyreose: gefahr von Herzrhythmusstörungen
Wirkmechanismus der Parasympatholytika?
Heben die Wirkung von Ach an Muskarinrezeptoren auf, da sie kompetitive Antagonisten sind.
Wirkungen von Parasympatholytika an
Auge
Herz
Exokrine Drüsen
Lunge
GI Trakt
Harnblase
ZNS
Auge: Mydriasis und Akkomodationslähmung
Herz positiv chronotrop und dromotrop
Exokrine Drüsen: Hemmung der Speichel, Schweiss und Schleimsekretion
Lunge: Relaxation der Bronchialmuskulatur
GI Trakt: Obstipation
Harnblase: Harnverhalt
ZNS: Atropin: Wirkt bei Überdosierung zentral erregend
Scopolamin wirkt in therapeutischen Dosen zentral dämpfend, überdosiert erregend.
Butylscopolamin = Buscopan
Parasympatholytika
Anw: Bei Gastrointestinalen Krämpfen
Ipratropium (Atrovent) Tiotropium (Spiriva)
Parasympatholytika
Tiotropium ist der Nachfolger von Ipratropium und hat eine längere Halbwertszeit (über 24h) was die Handhabung leichter macht.
Anw: Obstruktive Atemwegserkrankungen als Inhalativa
Tolterodin
Parasympatholytika
Anw: Dranginkontinenz, Reizblase, hyperaktive Blase
In vivo bindet es aber bevorzugt an die Blase statt an die Speicheldrüsen. Trotzdem ist Mundtrockenheit die häufigste unerwünschte Wirkung.
Biperiden (Akineton)
Parasympatholytikum
Anw: Biperiden ist zur Behandlung des Parkinson-Syndroms (insbesondere Rigor und Tremor), bei durch Medikamenten bedingten extrapyramidalen Symptomen und anderen extrapyramidalen Bewegungsstörungen indiziert. Biperiden kann aufgrund der stimmungsaufhellenden und euphorisierenden Wirkung möglicherweise missbraucht werden.
Anticholinerges Syndrom: Welches sind die Symptome?
Speicheldrüsen: Mundtrockenheit
Schweissdrüse und Gefässe: trockene, rote Haut, Hyperthermie
Auge: Mydriasis
Herz: Tachykardie
Harnblase: Harnverhalt
GI: Obstipation
ZNS: Erregung bei Atropin, Dämpfung bei Scopolamin
Antidot des anticholinergen Syndroms?
Physostigmin
Sympathikus: Was machen alpha1 Rezeptoren?
Gefässe: Konstriktion: Peripherer Widerstand erhöht sich
Sympathikus: Was machen alpha2 Rezeptoren?
Befinden sich präsynaptisch und hemmen die Noradrenalinfreisetzung
Sympathikus: Was machen Beta1 Rezeptoren?
Herz: Positiv chrono, dromo und inotrop: Der Sauerstoffverbrauch erhöht sich
Niere: Verstärkte Reninsekretion: Aktivierung RAAS
Sympathikus: Was machen Beta2 Rezeptoren?
Leber: Glykogenolyse, Glukoneogenese -> Blutzuckeranstieg
Skelettmuskulatur: Glykogenolyse, Aufnahme von Kalium in die Zelle
Bronchien: Relaxation
Uterus: Relaxation
GEfässe: Vasodilatation, Verbesserung der Koronardurchblutung
Noradrenalin
Direktes Sympathomimetika
alpha > Beta1 > Beta2
Vasokonstriktion über alpha1 --> Widerstand erhöht sich, BD erhöht sich. Positiv Inotrop über Beta1
Anw: Als Notfallmedikament zur Erhöhung des Blutdrucks bei akuten hypotensiven Zuständen bei einem Schock, nach einem Herzstillstand und zur Reanimation.
Noradrenalin wird per Infusion pumpengesteuert (Perfusor, Infusionspumpe) appliziert.
Üblicherweise wird zuerst eine Infusionslösung aus 4 ml Noradrenalin «Bichsel» (= 4 mg Noradrenalin-Base) verdünnt in 1 Liter Glucose 5% zubereitet.
Nach i.v.-Gabe tritt eine rasche Anpassung des Blutdrucks auf. Noradrenalin hat eine kurze Wirkdauer und die Wirkung hört 1–2 Minuten nach Infusionsstop auf.
Adrenalin
Direktes Sympathomimetika
Beta > alpha
Wirkung: Positive Inotropie und Chronotropie über Beta1, Vasodilatation über Beta2: HZV erhöht sich, der systolische Blutdruck erhöht isch, HF wird schneller, der periphere Widerstand nimmt ab, dadurch auch der diastolische Blutdruck. Ebenfalls Bronchodilatation durch Beta2.
Anw: Anaphylaktischer Schock, Asthma-Anfälle, kardiopulmonale Reanimation (bei Herz-Kreislauf-Stillstand). Zusatz bei Lokalanästhetika.
Subkutan: bei Asthma-Anfällen 0,3–0,5 mg Adrenalin
I.V: Adrenalin muss immer langsam und nach einer Verdünnung 1:10 mit NaCl 0,9% injiziert werden.
Kardiopulmonale Reanimation: 0,5–1 mg Adrenalin
Anaphylaktischer Schock: 0,05–0,2 mg Adrenalin
Dopamin
Direktes Sympathomimetikum
Dopamin > Beta1 > Alpha
In niedriger Dosierung wirkt es vasodilatatorisch über Dopamin 1 Rezeptoren in den Blutgefässen der Niere un d des Splanchnikus.
Früher wandte man Dpamin in der Nierendosis zur Besserung der Nierendurchblutung an.
In mittlerer Dosierung wirkt es wie Adrenalin.
Dobutamin
Direktes Sympathomimetikum
Beta und Alpha
Wirkt überwiegend am Herzen- positiv inotrop und chronotrop.
Anw: Dobutamin ist geeignet zur Behebung einer Minderdurchblutung aufgrund einer zur Aufrechterhaltung eines normalen Kreislaufs ungenügenden Herzleistung. Derartige Zustände sind gegeben bei: Herzversagen bei Patienten, die einer inotropen Behandlung bedürfen, aufgrund von Kardiomyopathien, Herzinfarkten, nach Herzoperationen, bei septischtoxischen Zuständen mit erhöhtem Fülldruck.
Xylometazolin
Alpha Rezeptor Agonist: Wird in abschwellenden Nasentropfen verwendet
Etilefrin
Alpha1 Agonist:
Wird bei Hyptonie eingesetzt
Ebenfalls bei Priapismus als intrakavernöse Injektion.
Isoprenalin
Sympathomimetikum --> Beta1 und Beta2 Agonist
- Reanimation: Behandlung eines Kreislaufkollapses.
- Anästhesie Vorbeugende Behandlung von Bronchospasmen und pulmonaler Hypertension.
- Permanent bradykarde Herz-Rhythmusstörungen (AV-Überleitungsstörungen), bevor ein Herzschrittmacher eingesetzt werden kann oder falls dieser kontraindiziert ist.
- Stokes-Adams-Syndroms
Clonidin = Catapresan
Alpha2 Agonist --> Senkt also die Noradrenalinfreisetzung
ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt wurde und heute auch gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ADHS eingesetzt wird.
Salbutamol:
Betasympathomimetika
Anw: Asthma bronchiale und COPD inhalativ
Fenoterol
Beta Sympathomimetika
Bei systemischer Gabe Tokolyse
Inhalataiv: COPD oder Asthma
Terbutalin
Beta Sympathomimetika
Die pulmonalen Wirkungen beruhen auf dem selektiven Agonismus an Beta2-Rezeptoren in den Atemwegen. Sie treten rasch, innert weniger Minuten, ein und halten etwa 6 Stunden an.
Phenylefrin
Sympathomimetika
alpha1 selektiv
in Form von Nasentropfen, als Nasenspray, Nasengel, Augentropfen. Abschwellend.
Wirkung von nicht selektiven alpha Blockern?
Der Sympathikus kann nur noch über Beta Rezeptoren wirken.
Vasodilatation --> Blutdrucksenkung --> Reflextachykardie
Reninfreisetzung -> Natrium und Wasserretention
Axonale Noradrenalinfreisetzung ist erhöht, da Wegfall de snegativen Feedbacks durch alpha2 Blockade, was zur Verstärkung der oben genannten Effekten führt
Wirkung von selektiven alpha1 Blockern?
Wie bei den nichtselektiven alpha Blockern, aber: Das negative Feedback auf die Noradrenalinkonzentration via alpha2 Rezeptoren bleibt erhalten. Deshalb sind die Reflextachykardie und die NatriumWasserretention geringer ausgeprägt.
Therapeutisch genutzt wird ausserdem die Relaxation der glatten Muskulatur im Bereich des Blasenhalses und der Prostata über den Rezeptorsubtyp alpha1a --> Senkung des Blasenauslasswiderstands.