Personalcontrolling und Vergütungssysteme
Zusammenfassung des Skripts HRM
Zusammenfassung des Skripts HRM
Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.06.2016 / 18.01.2017 |
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Crowding out Effekt
Eine intrinsisch motivierte Person wird, wenn sie extrinsische Anreize für die ursprünglich intrinsisch motivierten Handlungen erhält, einen Teil oder ggf. die gesamte intrinsische Motivation zugunsten der extrinsischen Motivation verlieren
„pay for performance“
- Mitarbeiter tun nur noch genau das, wofür sie bezahlt werden
Besondere Entgeltsysteme: Formen von Erfolgsbeteiligungen
- Leistungsbeteiligungen
- Ertragsbeteiligung
- Gewinnbeteiligung
Besondere Entgeltsysteme: Cafeteria-Systeme
Genereller Ansatz: Der Mitarbeiter erhält die Möglichkeit, unter der Wahrung der Kostenneutralität zwischen unterschiedlichen Entgeltbestandteilen zu wählen.
Ziele:
- attraktive Anreize für die Mitarbeiter schaffen.
- Durch die Wahlmöglichkeiten für die Arbeitnehmer deren unterschiedlichen Bedürfnissen und individuellen Situationen besser entsprechen können und damit individuell wirksamer Anreize bieten zu können.
Wahlmöglichkeiten und Wahlturnus:
- Aufteilung in Kernblock und Wahlblock:
- Menupläne: Die im Cafeteria-System verfügbaren Leistungen werden in Paketen (Menus) zusammengefasst, aus denen der Mitarbeiter auswählen kann.
- Buffetplan: Wie bei einem Buffet kann der Mitarbeiter aus allen im Cafeteria-System verfügbaren Leistungen frei wählen
Je mehr Freiheitsgrade das System enthält, umso mehr steigt der administrative Aufwand und die Herausforderung, Anforderungen in Bezug auf Gerechtigkeit und Vergleichbarkeit einzuhalten.
Kennzahlen und Zielsysteme
Vertikale / Horizontale Koordination
Vertikale Koordination: Zielsysteme werden beim Management by Objectives eingesetzt
- Ziele werden vorgegeben oder vereinbart
- Zielerreichungsgrad möglicher Aspekt der Leistungsbeurteilung
Horizontale Koordination: Abstimmung voneinadner unabhängiger Unternehmensbereiche durch Bereichsziele
Anforderungen an Kennzahlensysteme
1. Hierarchische Struktur: Jede übergeordente Kennzahl lässt sich aus untergeordneten herleiten
- Klarheit: Definition der Beziehungen zu Kennzahlen und dem, was sie messen
- Einfachheit: Anzahl der Kennzahlen ist überschaubar u. Kennzahlensystem nicht unnötig komplex
2. Indikatorcharakter: d. h. Kennzahl lässt auf nicht direkt messbare Tatbestände schließen z. B. Krankentage auf Überlastung --> Indikatorbeziehungen sollten gut begründet und reliabel sein.
3. Partizipative Herleitung: d. h. Mitarbeit der Betroffenen, damit notwendige Expertise und Akzeptanz vorhanden ist
Kennzahlen und Zielsysteme
Kennzahlen geben relevante Tatbestände aus dem Unternehmen in einfacher und verdichteter Form wieder. Eine besondere Form der Kennzahlen sind die quantitativen Ziele des Unternehmens (Gewinn, Absatz, etc.), die in ihrer Gesamtheit das Zielsystem bilden (Küpper 2008, 389 f.).
Kennzahlen Doppelfunktion:
Informationsinstrument, das Entscheidungsprämissen und Beurteilungsgrößen und Tatbestände im Unternehmen liefert.
Steuerungsinstrument, wenn sie als Zielgrößen für Entscheidungsprobleme verwendet werden oder als auf einer Stelle, in einer Abteilung zu erreichende Kennzahlen.
Überblick Personalcontrolling-Instrumente (keine Abfrage in der Klausur)
- Szenario Technik: vereinfachte, alternative Prognosen exakter Entwicklungen & deren Auswirkungen
- Soll - Ist - Vergleich
- Beurteilungssysteme: Leistungsbeurteilung / Potenzialermittlung z. B. durch Beurteilungsgespräch o. Fördergespräche
- Personalstatistik: Personalstruktur, Personalbewegung aufgrund von Arbeits- und Aufallzeiten
- Kennzahlensysteme
- Mitarbeiterbefragung
- Früherkennungssysteme: Antizipieren möglicher Risiken aufgrund von Signalen
- Stärken-Schwächen-Analyse: Erfolgsfaktoren der betrieblichen Personalarbeit
- Human-Resource Portfolio: Performance und Potential der Mitarbeiter (deadwood, problem employees, workhorses, stars)
- Balanced Scorecard: schließt Lern- und Entwicklungsperspektiven ein und legt Kausalketten offen
Typische rechtliche Probleme im Personalcontrolling
- Übermittlung von Personaldaten ins Ausland (zentralisierte Datensammlungen in Konzernen)
- Einführung von datenverarbeitenden Systemen ohne (ausreichende) Mitbestimmung durch den Betriebsrat
- Datenerhebung ohne Einwilligung der Mitarbeiter (Verstoß gegen Grundgesetz, BDSG, BetrVG)
- Verstöße gegen das AGG (nicht strikte Einhaltung aufgrund von mangelnder Sensibilität)
- unsichere Datenhaltung (Problemkreis: IT, Organisation)
Rechtliche Grundlagen zum (Personal)controlling
Die Arbeit des Controllings unterliegt verschiedenen rechtlichen Bestimmungen, die einen unkontrollierbaren Umgang mit persönlichen und sensiblen Daten verhindern sollen.
- Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
- Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)
- Betriebsvereinbarungen
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
- Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
Organisatorische Verankerung des Personalcontrollings
- Personalcontrolling lässt sich in der Organisationsstruktur entweder fachlich in die Personalfunktion oder funktionsbezogen in die Controllingfunktion eingliedern
- Personalcontrolling wird i.d.R. im Personalbereich oder im Finanz-/Controllingbereich des Unternehmens verankert
Verankerung im Personalbereich:
- Entlastung der Personalleitung durch Aufbereitung von operativen und strategischen Problemstellungen
- Inhaltliche Nähe zu personalwirtschaftlichen Fragestellungen/Charakteristika und verhaltenswissenschaftlichen Besonderheiten
- Geringe Datenschutzprobleme
- Höhere Akzeptanz bei den Mitarbeitern
Verankerung im Finanzbereich:
- Vorhandenes controlling-spezifisches Wissen über Verfahren und Instrumente
- Leichtere Integration des Personalcontrollings in die weiteren Controllingprozesse
- Eventuell leichterer Zugang zu Unternehmensdaten
- Größere Unabhängigkeit von der Personalabteilung
Arten von Personalrisiken
- Engpassrisiko: fehlende Leistungsträger und Nachwuchskräfte
- Austrittsrisiko: Gefahr, Leistungsträger und Schlüsselpersonen bzw. deren Wissen und Arbeitskraft durch freiwilligen Austritt zu verlieren
- Anpassungsrisiko: unzureichende Anpassung an neue Anforderungen
- Motivationsrisiko: bewusste/unbewusste Leistungszurückhaltung der Mitarbeiter
- Integrationsrisiko: bei heterogenen Belegschaftsstrukturen: Unterschiedliche soziale, kulturelle, ethnische oder ErfahrungsHintergründe
Personalcontrolling als Risikomanagament
Risikomanagement: Die systematische Erfassung, Bewertung und Steuerung der im betrieblichen Transformationsprozess entstehenden Risiken.
Strategien im Umgang mit Risiken
- Risikovermeidung
- Risikoüberwälzung: Risiko auf Marktpartner oder Versicherungen übertragen
- Risikoakzeptanz: Risiko wird in Kauf genommen (finanzielle Vorsorge)
- Risikoverminderung bzw. –beseitigung: Durch Umorganisation „Gefahrenherde“ abstellen.
Ziele des Personalcontrollings
- Planungsziel
- Informationsziel
- Koordinations- und Integrationsziel
- Kontrollziel
- Steuerungsziel
- Früherkennungsziel
- Flexibilitätsziel
Dimensionen des Personal-Controllings
Quantitatives Personal-Controlling: Erhebung und Nutzung quantitativ messbarer Größen wie z.B. Krankenstand, Fluktuationsquote
Qualitatives Personal-Controlling: Steuerung und Überwachung der Qualität und Effektivität von Potenzialen und Prozessen, wie z.B. Kompetenzen, Führungsqualität
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Operatives Personal-Controlling: Abwicklung des Tagesgeschäftes
Strategisches Personal-Controlling: Evaluierung von Personalstrategien und der Personalpolitik
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Prozessorientiertes Personal-Controlling: Evaluierung der personalwirtschaftlichen Maßnahmen und Prozesse
Faktororientertes Personal-Controlling: Steuerung des Einsatzfaktors Personal
Quantitatives vs. qualitatives Personalcontrolling
Quantitativ: "harte Faktoren", tendenziell operativ, leichter zugänglich und messbar: z. B. Personalkosten
Qualitativ: "weiche Faktiren", tendenziell strategisch, Daten müssen über mess- und steuerbare Indikatoren abgebildet werden --> Interpretationsspielraum, schwer zugänglich z. B. Mitarbeiterzufriedenheit
Gegenstand von Personalcontrolling
Controlling des Personals = Faktororientiertes Controlling (quantitativ)
Optimierung des Personaleinsatzes
Controlling der Personalarbeit = Prozessorientiertes Controlling (qualitativ)
Optimierung unternehmehrischer Personalarbeit
Ebenen des Personalcontrollings
Kosten-Controlling:
Budgeteinhaltung im Personalmanagement: Infos zur Entwicklung und Struktur der Personalkosten und der Personalabteilung; Planung und Kontrolle der Personalkosten
Effizienz-Controlling:
Effizienter Ressourceneinsatz im Personalmanagement: Überwachung, Analyse und Optimierung des Ressourceneinsatzes für personalwirtschaftliche Aktivitäten & Prozesse
Effektivitäts-Controlling:
Erfolgsbeitrag des Personalmanagements: Definition für Erfolgsmaßstäbe für die Personalarbeit; ökonomische Rechtfertigung der Personalarbeit; Evaluation der bedarfsgerechten Getsaltung der Personalfunktionen zur langfristigen Sicherung des Humanpotenzials
Entwicklungsstufen des HR-Controllings
1. Quantitatives HR-Controlling: Definieren & Erheben von quantitativen HR-Kennzahlen --> Warnfunktion bei operativen Risiken.
2. Quantitatives & qualitatives HR-Controlling: Definieren, Erheben und Verknüpfen von quantitativen und qualitativen Kennzahlen --> Früherkennung, Analyse, Steuerung von operativen Risiken
3. Strategisches HR-Controlling: Abgleich der strategischen Ausrichtung mit der antizipierten Entwicklung des Personals --> Antizipieren / Vorwegnehmen von zukünftigen Entwicklungen und Risikopotentialen
Definition Personalcontrolling
- erfolgsorientierte Bewertung, Abstimmung und Korrektur personalwirtschaftlicher Maßnahmen
- Offenlegung derzeitiger und künftiger Särken und Schwächen der Personalarbeit
- Controlling der Personalarbeit
Grundverständnis von Personalmanagement
Market Based View / Resource Based View
Outside-In-Perspektive: Marktsuruktur --> Makrtverhalten --> Marktergebnis = Market Based View
Inside-Out-Perspektive: physikalische, humane, organisatorische Ressourcen = Resource Based View
Produktionsfaktoren / Elementarfaktoren nach Erich Gutenberg
- menschliche Arbeitsleistung (keine Führungsaufgaben)
- Betriebsmittel (Gegenstände die dem Betrieb dauerhaft zur Verfügung stehen)
- Werkstoffe (Gegenstände die verbraucht werden bzw. in das Produkt mit eingehen)
Strategisches und operatives Controlling
Strategisches Controlling ist langfristig orientiert. Ziel: Existenzsicherung des Unternehmens.
Operatives Conrtolling ist kurz bis mittelfristig orientiert. Ziel: Erfolgssicherung des Unternehmens.
Entwicklungsstufen / Controllerstufen
1. Stufe: Buchhaltungsorientiert: ordnungsgemäße, vergangenheitsorientierte Rechnungslegung mit Darstellung der Abweicheungen --> Keine Ursachenanalyse, nicht vorrausschauend
2. Stufe: Zukunfts- und aktionsorientiert: Wirtschaftlichekeit betrieblicher Prozesse im Fokus, mit Verbesserungsvorschlägen, Ursachenanalyse und Aufzeigen von Schwachstellen
3. Stufe: Managementorientiert: Subsystem der Führung mit Planung, Kontrolle, Informationsaufbereitung und -versorgung als Basis für Entscheidungen --> unterstützende Dienstleistungsfunktion
Definition Controlling & Funktionen
Subsystem der Führung, welches Betriebsprozesse zukunftsorientiert lenken soll.
- Informations- / Ermittlungsfunktion
- Planungsfunktion
- Steuerungsfunktion
- Kontrollfunktion