Entwicklungspsycologie

Nicole Hermandung

Nicole Hermandung

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Cartes-fiches 49
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Autres
Crée / Actualisé 10.12.2013 / 27.08.2017
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Das Neugeborene

  • Verhalten ist durch reflektorische Abläufe bestimmt
  • im Vordergrund steht beim wachen Säugling das Saugen
  • schläft tgl. bis zu 20 h
  • Körperhaltung entspricht Enge im Mutterleib, d.h. Arme und Beine sind in Bauch- und Rückenlage gebeugt
  • Hände in Fauststellung
  • Arme und Beine können bewegt werden (Strampeln)
  • Bewegungen sind nicht gezielt
  • Massenbewegungen
  • Kopf drehen von einer Seite auf die andere ist möglich
  • fehlende Kopfkontrollesehen und hören ist relativ gut entwickelt
  • in 1. Lebenswoche können einfache Gesichtszüge erkannt werden (gerader Mund, senkrechte Nase, punktförmige Augen)
  • Reaktion auf glockengeläut bzw. ähnliche Geräusche vorhanden
  • Interesse am menschl. Gesicht
  • soziales Lächeln ab 7. Lebenswoche
  • lässt sich beruhigen durch Auf-den-Arm-Nehmen

Was sind Reflexe?

Bewegungen, die ohne Willenskontrolle aufgrund eines bestimmten Reizes erfolgen

Was ist die sensomotorische Entwicklung?

Entwicklung des Menschen hinsichtlich seiner Sinne und seiner Bewegungsfähigkeit

Worin liegt der Vorteil, dass das Gehirn des Menschen erst nach der Geburt ausreift?

große Anpassungsfähigkeit an die Umwelt und Umweltbestimmung

Wann entwickelt sich das Nervensystem, besonders die Sinne (Sensorik) und die Fähigkeit zur Bewegung?

in der Zeit vom Säugling zum Schulkind

Was sind mögliche Anzeichen für eine gestörte Entwicklung bis zum 3. Lebensmonat?

  • ständig gestreckte Gliedmaßen
  • ausgeprägte Schlaffheit
  • beständige Asymmetrie der Muskelgrundspannung oder der Bewegungen
  • fehlendes Fixieren/Folgen mit den Augen von Objekten 
  • fehlende Reaktion auf Geräusche
  • schwaches Saugen
  • fehlendes Lächeln

Was sollte ein 3 Monate alter Säugling können?

  • kann Kopf und Schultern im 45-90 Grad-Winkel anheben und für längere Zeit halten 
  • beim Hochziehen aus der Rückenlage hängt der Kopf nur noch geringfügig nach hinten
  • zunehmende Betrachtung der Umwelt
  • beobachtet die eigenen Hände und folgt bewegten Objekten
  • ist sichtbar begeistert bei angenehmer Erwartung (Freudenzappeln)

Was sollte der 6 Monate alte Säugling können?

  • Arme und Beine sind gestreckt
  • in Bauchlage Abstützen auf geöffnete Hände
  • dreht sich ohne Hilfe vom Rücken auf den Bauch und zurück
  • kann Kopf in allen Positionen voll halten
  • greift gezielt
  • hält Gegenstände zwischen allen Fingern und der Handfläche
  • Erforschung der Umwelt mit Tastsinn
  • Überprüfung aller Gegenstände auf Essbarkeit, d.h. alles verschwindet in den Mund
  • Hören und Sehen ist weitestgehend ausgereift

Was können Anzeichen für eine gestörte entwicklung zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat sein?

  • ausgeprägte Schlaffheit
  • mangelnder Gebrauch beider Hände
  • konstantes Schielen
  • mangelnde Hinwendung zur Geräuschquelle
  • fehlende Reaktion auf Personen

Was sollte der 9 Monate alte Säugling können?

  • sitzt frei
  • steht mit Festhalten
  • beginnt zu krabbeln
  • Pinzettengriff (Halten von gegenständen zwischen Daumen und Zeigefinger)
  • wirft Spielzeug absichtlich auf den Boden (Erwerb von "Raumgefühl")
  • kann sich zunehmend selbst beschäftigen

Was sollte der 12 Monate alte Säugling können?

  • Kind krabbelt viel, teils mit gestreckten Knien
  • läuft mit Festhalten an der Hand
  • unternimmt erste freie Gehversuche
  • ahmt nach (z.B. Winken)
  • versteht seinen Namen und erste einfache Begriffe
  • beginnt zu sprechen (Mama, Papa)
  • isst selbstständig Fingermahlzeiten
  • beginnt mit dem Löffel zu essen

Was sind mögliche Anzeichen für eine gestörte entwicklung bei einjährigen Kindern?

  • Unfähigkeit zu sitzen (auff. ab 9 Mon.)
  • Unfähigkeit zu sprechen (auff. ab 12 Mon.)
  • fehlender Pinzettengriff (auff. ab 12 Mon.)
  • asymmetrische Bewegungen
  • zitternde Bewegungen (Tremor)
  • mangelnde Koordination

Was sollte ein 2 Jhre altes Kind können?

  • Treppen steigen (zwei Füße pro Stufe)
  • rennen
  • gut mit dem Löffel essen
  • aus einem Becher trinken
  • einfache Anweisungen beefolgen
  • manche Kinder sind tagsüber trocken und sauber
  • Schlafbedürftigkeit konzentriert sich auf nachts

Was sind mögliche Entwicklungsstörungen bei 2-Jährigen?

  • asymmetrische Bewegung
  • zitternde Bewegungen (Tremor)
  • mangelnde Koordination
  • Unfähigkeit, einfache Aufforderungen oder Verbote zu verstehen (auff. ab 18 Mon.)

Was sollte das 3-jährige Kind können?

  • sekundenlang auf einem Bein stehen
  • Dreirad fahren
  • einige Kinderlieder kennen
  • evtl. bis 10 zählen
  • unter aufsicht Hände waschen und abtrocknen
  • beginnt mit anderen Kindern zu spielen
  • fragt ständig "warum?"
  • Links- bzw. Rechtshändigkeit sit ausgebildet
  • ist bei Tag sauber/trocken, evtl. auch nachts

Was bedeutet Psychologie?

Psychologie ist die Lehre von seelischen Vorgängen im Menschen

Wer war Sigmund Freud?

  • 1856-1939
  • Begründer der Psychoanalyse
  • legte besonderen WErt auf Sexualtrieb

Welche Thesen hatte Freud?

  • gefühlsmäßige Entwicklung steht im Zusammenhang mit sexuellen Aspekten
  • größter Teil des seelischen Lebens geschieht unbewusst
  • ins Unbewusste verdrängte kann durch Psychoanalyse wieder bewusst gemacht werden
  • Triebleben ist der Ursprung der Psyche
  • "Libido" und "Destruktions- oder todestrieb" stehen sich in der PSyche gegenüber und vermischen sich
  • n der Kindheit reifen die entscheidenden Entwicklungsschritte

Was ist die Libido?

  • der Sexualtrieb

Was bedeutet "Sexualität" in der Psychoanalyse (nach Freud)?

  • Begriff "Sexualität" wird weiter gefasst als im alltäglichen Sprachgebrauch
  • umfasst jede Form der körperlich-sinnlichen LustSexualität wird in Beziehung zur Liebe als seelische Regung gesetzt
  • schließt Selbstliebe ein
  • Psychoanalyse leugnet nicht die Existenz andererTriebe

Wie beschreibt Freud die psychosexuelle Entwicklung eines Kindes?

  • Prozess, der in Phasen abläuft
  • Phasen sind definiert durch jeweilige erogene Körperzone, über die die hauptsächliche Triebbefriedigung erfolgt
  • orale Phase - Mund
  • anale Phase - Anus
  • phallisch-ödipale Phase - Geschlechtsorgane (insbesondere Penis)

Was kennzeichnet die orale Phase (nach Freud)?

  • Alter: 1. Lebensjahr
  • erogfene Zone: Mund
  • zu lösender Konflikt: Entwicklung von Urvertrauen
  • Treibbefriedigung über das Erlebnis Sättigung
  • vorherrschendes Unlusterlebnis: Hunger
  • besondere Quelle der Lust: Saugen
  • oralae Triebbefriedigung erfolgt anfänglich passiv, erst im 2. Lebensjahr aktiv (Zerbeißen, Zerkleinern, Ausspucken)

Was kennzeichnet die anale Phase?

  • Alter: 2. - 3. Lebensjahr
  • erogene Zone: After
  • zu lösender Konflikt: Konflikt zwischen Hergeben und Behalten, Festhalten und Loslassen
  • Kind ist in der Lage (Nervensystem ist so weit ausgebildet) den Schließmuskel von Darm/Blase bewusst zu kontrollieren ► Machtausübung
  • Kind kann bereits "nein" sagen
  • widersetzt sich dem Willen seiner Mutter (Trotzphase)
  • Erprobung des eigenen Willens teilweise durch heftige Gefühlsäußßerungen
  • lustvolles Erleben aggressiver Impulse (Lust am Zerstören)
  • "anal-sadistische Phase" (Abgrenzung zu Sadismus bei Erwachsenen!)

Was kennzeichnet die phallisch-ödipale Phase?

  • 3. - 5. Lebensjahr
  • erogene Zone: Geschlechtsorgane
  • zu lösender Konflikt: Ödipuskomplex
  • Geschlechtsunterschied wurde entdeckt
  • Möglichkeit der Selbstbefriedigung bietet erste Erfahrungen von Autonomie
  • ausgeprägte Schaulust
  • Jungs: größter Penis, größter Penis beim Urinieren, Brustneid
  • Mädchen: Penisneid (enttäuschung über Penislosigkeit) ► heute: Methapher für Ablösungsschwierigkeiten von der Mutter
  • Untergang des Ödipuskomplex und nachfolgend eIdentifizierung mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil
  • "Wenn ich großß bin, werde ich eine/n Frau/Mann haben, wie Mama/Papa eine/r ist."

Was ist der Öipuskomplex?

Das Kind richtet sein sexulelles Begehren auf den andersgeschlechtlichen Elternteil.

Der gleichgeschlechtliche elternteil wird als Rivale empfunden, dem am liebsten der Tod gewünscht wird.

Gleichzeitig herrscht beim Kind große Angst vor Bestrafung aufgrund der aggressiven und verbotenen Wünsche. (Kastarionsangst bei Jungen, angst vor Liebesverlust bei Mädchen)

Angst + Einsicht der Unerfüllbarkeit der Wünsche + Liebe zu den Eltern ► Überwindung des Ödipuskomplex

Worin liegt die Bedeutrung des Ödipuskomplexes?

  • wichtiges Durchgangsstadium der kindlichen Entwicklung
  • konfrontiert Kind mit einer Dreiecksbeziehung, in der es lernt, mit Liebe, Aggression, Rivalität, Neid und Ambivalenz umzugehen

Was kennzeichnet die Latenzzeit?

  • 6. - 10. Lebensjahr
  • zu lösender Konflikt: Wendung der Interessen auf die Außenwelt
  • sexuelle Bedürfnisse treten zurück
  • Entwicklung des ICH
  • Entfaltung der intellektuellen Fähigkeiten
  • Entw. von differenzierten Beziehungen zum sozialen Gefüge in der Gruppe/Familie

Was kennzeichnit die Phase der Pubertät?

  • 10. - 16. Lebensjahr
  • zu lösender Konflikt: Wiederaufleben der kindlichen Konflikte und deren entgültige Bewältigung
  • Geschlechtsidentität setzt sich entgültig durch

Was kennzeichnet die Phase des genitalen Primats?

  • ab 16. Lebensjahr
  • zu lösender Konflikt: Eintritt in die Erwachsenenwelt
  • Kind wendet sich seinen Geschlechtsorganen als Quelle der Lustbefriedigung zu
  • Lustbefriedigung und Hinwendung zu einem anderen Menschen
  • kindliche Triebbefriedigung (oral, anal, frühgenitaler Natur) ordnet sich der genitalen Befreidigung unter
  • frühere Triebbefriedigung erhält Vorlustcharakter

Worin ist Freuds Theorie zur psychosexuellen Entwicklung integriert?

Freuds Theorie ist in eine psychoanalytische Theorie der Objektbeziehung integriert.

Objekt = Person oder Ding (Bsp. Mutter zu Kind)

Wie entwickelt sich eine stabile Bindung vom Säugling zur Mutter?

Dadurch, dass die Mutter bzw. eine Person, die die Mutter ersetzt, um den Säugling kümmert, seine Wünsche und Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Geborgenheit, Getragen- und gesättigt werden, übernimmt, entwickelt der Säugling eine enge Bindung zu dieser Person.

Wozu führen häufige Trennungen der Mutter zum Säugling?

  • häufige Trennungen von der Mutter führen zu traumatischen Ereignissen, die zu bleibenden Schäden in der entwicklung des Kindes führen, da in der frühen Mutter-Kind-Beziehung Urvertrauen oder Urmisstrauen ausgebildet wird.
  • Der traumatische Verlust der Bezugsperson in der frühen Kindheit kann im späteren Erwachsenenleben zu ungewöhnlich klammernden Verhalten führen oder zu einem inneren Rückzug von Menschen, da sich der Mensch aufgrund seiner frühkindlichen Entwicklung von ihnen nichts verspricht.

Ist die Beziehung vom Säugling zur Mutter eine symbiotische Verbindung?

Neuste Erkenntnisse haben ergeben, dass der Säugling mit seiner Mutter nicht symbiotisch verbunden ist.

Fühere Beobachtungen konnten nicht aufrecht erhalten werden.

Was ist Individuation?

Individuation ist der Prozess der Entwicklung eines Menschen zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Der Prozess der Loslösung des Kindes von der Mutter kann in 4 Phasen erfolgen.

Was geschiet in der Phase der Differenzierung (Phase 1)?

  • 5. - 10. Lebensmonat
  • Kind erforscht die Unterschiede zwischen sich selbst und seiner Mutter

Was geschiet in der 2. Phase, der Übungsphase?

  • 10. - 18. Lebensmonat
  • Kind beginnt, begeistert die Welt zu erobern und entfernt sich dabei aktiv von der Mutter
  • Mutter wird zum "Auftanken" aufgesucht
  • Kind nimmt mit seiner kognitiven Entwicklung die Abhängigkeit von seiner Mutter wahr
  • dies führt zu Stimmungsabfall und Überleitung in nächste Phase

Was geschiet in der Phase der Wiederannäherung (Phase 3)?

  • 18. - 24. Lebensmonat
  • Kind sucht optimale distanz zur Mutter und pendelt wiederholt weg und wieder zu ihr hin
  • Pole dieser Bewegung sind Trennungsangst und "Angst vor dem Wiederverschlungen werden"
  • von dieser ERfahrung hängt ab, ob die WElt zukünftig als verlockend oder ängstigend erlebt wird

Wie sieht die Phase der Objektkonstanz (Phase 4) aus?

  • ab 24. Lebensmonat
  • Kind kann auch gegenüber einer abwesenden Mutter, oder einer Mutter die er gerade als unangenehm empfindet, eine innige und vertrauensvolle Bindung aufrecht erhalten
  • erster vorläufiger, wichtiger Abschluss der Loslösung

Was ist "Gefühl"?

  • Gefühle = Emotion
  • keine Definition möglich, da Gefühle nicht auf etwas Anderes zurückzuführen sind

Welche "Gefühle" gibt es?

  1. Erlebnis in Verbindung mit Tastsinn: gesamte Haut als Organ des Tastsinns, Wahrnehmung von Berührungen, Wärme, Kälte, Schwingungen
  2. Sehen, Hören, Geschmack, Geruch
  3. Gefühl = Stimmungserlebnis, d.h. eine PErson nimmt Stellung zum I(nhalt des Erlebten (Freude, Ärger, Liebe, Hass, Mitgefühl, Wut, Angst, Trauer...)
  4. umganspsprachlich: Begriff Gefühl beschreibt Vorgänge im Zusammenhang mit Wahrnehmung und für (Vor-)Ahnungen im Sinne eines unbestimmten Erkennenns