Pädagogische Psychologie PPJ11

VL11 - Erfolgreiches Lehren als Aufbau von Wissen und Können

VL11 - Erfolgreiches Lehren als Aufbau von Wissen und Können

Robert Gauss

Robert Gauss

Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.05.2013 / 08.11.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/paedagogische_psychologie_ppj11
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/paedagogische_psychologie_ppj11/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wie lässt sich die direkte Instruktion beschreiben?

Definition

  • Unterricht auf die Handlungen von Lehrpersonen fokussiert
  • hoher Grad an Aussensteuerung des Lerngeschehens
  • „Die Systematik des Lernens [wird] von aussenvorbereitet, geplant, organisiert und überwacht“

Merkmale

  • täglicher Rückblick auf die vorausgegangenen Stunden, Prüfung der Lernvoraussetzungen
  • darstellende Stoffvermittlung
  • genügend Zeit für angeleitetes Üben mit Verstehensprüfungen
  • genügend Zeit für selbstständiges Üben
  • wöchentlicher bzw. monatlicher Rückblick und Kontrolle des Lernfortschritts

Formen

  • Frontalunterricht
  • darbietender Unterricht (mögliche Sozialformen: frontal, individuell, kooperativ)
  • Unterrichtsvortrag
  • gelenktes Unterrichtsgespräch & -diskussion

 

Was versteht man unter "adaptiver Instruktion"?

Adaptiver Unterricht ...

  • bezeichnet den „unterrichtlichen Umgang mit individuellen Differenzen“
  • sucht die Massnahmen im Unterricht quantitativ und/oder qualitativ an die Voraussetzungen von heterogen zusammengesetzten Gruppen anzupassen.
  • Quantitativ -ddie im Unterricht für bestimmte Aktivitäten zur Verfügung gestellte Zeit (Lernzeitdifferenzierung)
  • Qualitativ - individuelle Lernziele und Unterrichtsmethoden

Was bedeutet entdeckenlassendes Lehren?

=> entdeckendes Lernen wird durch entdeckenlassendes Lehren ermöglicht.

zentrale Annahme: Das Selbsterkannte und -entdeckte ist von einer anderen Behaltensqualität als das durch direkte Erklärung Vermittelte.

Argumente für EL

  • Intrinsische Motivation
  • Erwerb und Einüben von Strategien und Findeverfahren (Heuristiken)
  • Verbesserte Gedächtnisleistung

Vorgehen

  • Induktiv - Anhand von Beispielen suchen SuS selber nach zugrunde liegenden Begriffen und/oder Regeln.
  • Deduktiv - Zuerst werden die allgemeinen Begriffe und/oder Regeln vermittelt, welche sodann auf Beispiele angewandt werden.

Grundformen

  • Induktives Lernen anhand von Beispielen und (Selbst-)Erklärungen
  • Lernen durch Problemlösen/konfliktinduierte Instruktion
  • Lernen durch Explorieren und Experimentieren

=> Qualität der Hilfestellung entscheident für den Lernerfolg!

Wie lässt sich problemorientiertes Lehren beschreiben?

Problemorientierter Unterricht nach Aebli (1983)

  • Problemstellung/Präsentation
  • Aufbauen
  • Durcharbeiten
  • Ueben
  • Anwenden

Vergleichen Sie den Ansatz der direkten Instruktion mit dem entdeckenlassenden Lehren und erörtern Sie wichtige Unterschiede.

  • entdeckenlassendes Lehren für die Lehrperson nicht weniger aufwändig als die Direkte Instruktion (einzige Gemeinsamkeit)
  • Lernprozess bei der Direkten Instruktion von aussen durch die Lehrperson gesteuert (hohe Effizienz); entdeckenlassendes Lehren ermöglicht das grösstenteils durch die Lernenden selbst gesteuerte entdeckende Lernen (viel Zeit, nicht für alle Inhalte angemessen)
  • Motivation und die Behaltens- und Anwendungsqualität der angeeigneten Wissensstrukturen bei SuS beim EL höher
  • Ausubel äussert Kritik (...)

Was ist die Methode der kognitiven Meisterlehre?

  • Modellieren - Lernen am Modell; kognitive Prozesse werden „externalisiert“
  • Lernhilfen (scaffolding) - LP gibt dem Lernenden Orientierung und Hilfestellungen (ein „Lerngerüst“)
  • Angeleitetes Üben - LP beobachtet den Lernenden und unterstützt ihn, wo noch erforderlich.
  • Artikulation - Lernenden werden aufgefordert, ihre Gedanken (insbesondere Vorgehensweisen und Strategien) zu artikulieren.
  • Rücknahme der Lernsteuerung - LP nimmt ihre in Form von Lernhilfen, Modeling und Coaching angebotene Hilfe allmählich zurück, und die lernende Person übernimmt zunehmend selbst die Steuerung.
  • Reflexion - der Lernende wird aufgefordert, sein Vorgehen und seine Strategien mit denen anderer Lernender und denen des lehrenden Experten zu vergleichen.
  • Exploration - Die lernende Person wird dazu angeregt, sich neuen Problemen zu stellen und diese selbstständig zu bearbeiten.

Bestimmen Sie zwei sehr unterschiedliche Lernziele und begründen Sie Ihre Wahl der Lehrkonzeption zur Erreichung der jeweiligen Lernziele.

...

Die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen ist für die Schülerinnen und Schüler der Gymnasialstufe ein wichtiges allgemeines Lernziel. Nennen Sie einige zentrale Teilkompetenzen des selbstregulierten Lernens und verweisen Sie auf Möglichkeiten, wie diese gefördert werden können.

Kompetenzen

  • Stützstrategien / Ressourcenmanagment
    • effektive Zeitplanung
    • vorausschauende Bereitstellung von Hilfsmitteln
    • vorausschauendes Ausschalten potentieller Ablenkungen
  • Kognitive Strategien
    • Wiederholen
    • Elaborieren
    • Organisieren und Strukturieren
  • Metakognitive Strategien
    • Planen von kognitiven Strategien
    • Überwachen
    • Korrigieren

Förderung des SOL durch:

  • Schulische Lernumgebungen so gestalten, dass Selbststeuerung möglich ist und auch gefordert wird, z.B. durch
    • Entdeckenlassender Unterricht
    • Kooperative Lehrarrangements
    • Problemorientiertes Lehren
  • Unterstützung der Selbststeuerungskompetenz durch individualisierte Instruktion.
  • Prinzipien der Unterrichtsgestaltung, welche das selbstregulierte Lernen begünstigen
    • Anleitung zur Selbstbeobachtung
    • Anleitung zur Selbstbewertung
    • Anleitung zur Selbstverstärkung
    • Modellieren und Erklären von Massnahmen der Selbstregulation
    • Übertragung der Verantwortlichkeit für das Management von Lernzeitund Anstrengung