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Cartes-fiches | 149 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 20.05.2014 / 22.03.2022 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/paedagogische_psychologie_2
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Intégrer |
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5.9 Jede Funktion der mentalen Entwicklung tritt 2x resp. auf 2 Ebenen auf. Auf welchen Ebenen?
- 1. auf sozialer Ebene, also zwischen den Menschen (inter-psychologisch)
- 2. auf psychologischer Ebene, später als intra-psychologische Kategorie
5.10 Was ist die ZPD?
- Übersetzt: Zone der nächsten Entwicklung
- Differenz bei Kindern: selbst tun – unter Anleitung etwas zu tun
- ZPD= Distanz zwischen aktuellem Entwicklungsstand und der potenziellen Entwicklung
5.12 Lernen und Entwicklung: Vygotskij unterscheidet auf drei Stufen:
- Stufe er unabhängigen Ausführung: ohne Hilfe
- Stufe der unterstützten Ausführung: mit Hilfe
- ZPD: Zone dazwischen
--> LP sollten ihre Aufmerksamkeit auf die ZPD fokussieren
5.14 Was ist das Apprenticeship of Thinking (Rogoff, 1990)?
- untersucht und beschreibt ausserschulische und schulische Lernsituationen, in denen mentale Funktionen erworben werden
- immer mehr Verantwortung übernehmen und an Denkprozessen teilnehmen
- Grundmuster: Lehrlingsmodell
5.15 Was unter "Lernen duch Teilnahme/Beteilungung" zu verstehen?
- Lernen durch Beteiligung findet informell und formell statt
- Kinder lernen dauernd, wenn sie bei den erwachsenen teilnehmen
5.16 Was ist guide Participation? (Gelenkte Beteiligung). Was wird dabei unterstützt? Was ist dabei zentral?
- Unterstützung der kognitiven Entwicklung
- zentral: ein gemeinsames Verständnis der Aktvitivät/ des Problems /der Situation und ihrer Bedeutung konstruieren durch sprachlichen Austausch
- gemeinsames Problemlösen und Aneignung kulturellen Wissens
5.17 „Kognitive Meisterlehre“: 6 Lernstrategien zum Erwerb kognitiver und metakognitiver Strategien. Aufzählen.
- Scaffolding
- Modeling --> LP macht etwas vor
- Articulation
- Reflexion
- Exploration
- Coaching
5.18 Was ist Scaffolding?
- Scaffold = Gerüst
- man gibt Kindern ein Gerüst, um auf höherem Niveau zu arbeiten, dass ohne diese Gerüst nicht möglich wäre
5.19 Was ist mit dem Fading gemeint?
- je mehr Expertise, desto weniger Scaffolds werden eingesetzt
- herunterfahren der aktiven Unterstützung
5.20 Was bringt Scaffolding?
- ermöglicht erfolgreiche Bewältigung der Aufgabe
- erweitert das Wissen und Können der Lernenden
- macht sich überflüssig, wenn Kompetenz erworben ist (Fading)
- hat kognitive und emotional-motivationale Aspekte
- Ziel: später das Problem selbständig zu lösen
5.21 Nenne die acht Kernelemente von Scaffolding.
- Aufgabenauswahl und –präsentation angepasst an Fähigkeiten
- gemeinsame Zielsetzung S und LP
- aktive Diagnose der aktuellen Bedürfnisse des Lernenden
- adaptive Unterstützung gewähren
- Zielbezug aufrecht erhalten
- Feedback geben
- Frustrations- und Risikosteuerung; Motivation fördern
- Unterstützung der Internalisierung, Generalisierung und des Transfers
5.24 Erkläre die Assimilaiton.
- = Angleichung
- das Zuordnen einer Wahrnehmung zu einem vorhandenen Wahrnehmungsschema, das bereits für ähnliche Wahrnehmungen verwendet wird
- ist eine Art der kognitiven Anpassung
- dient zur Herstellung eines Gleichgewichtszustandes
5.25 Erkläre die Akkommodation.
- bereits vorhandene Informationen werden der Umwelt angepasst
- kommt dann Zustande, wenn die Assimilation nicht mehr ausreicht, um eine Situation zu bewältigen
6.1 Drei Komponenten selbstregulierten Lernen werden unterschieden:
- Kognitive Komponente
- Wissen und Können
- Metakognitive Komponenten
- Selbststeuerung ohne Metakognition ist nicht möglich
- Motivationale Komponente
- ohne Motivation keine Handlung
6.2 Definiere Selbstreguliertes Lernen.
- Selbstorganisiertes Lernen ist eine Lernform, bei der der Handelnde gravierend entscheidet, wann, wie, wo und woraufhin er lernt.
6.3 Nenne die 5 Standardprobleme des Lernens nach Reusser.
- Fehlende oder ineffiziente Arbeits-und Zeitplanung
- Fehlende Überwachung und Reflexion des eigenen Lernens
- Unvollständige Lernprozesse (zu viel auswendig lernen)
- Fehlendes Repertoire bzw. fehlende Anwendung von Lernstrategien
- Mangelndes Vertrauen in die Wirksamkeit des Lernens
6.4 Auf welchen Ebenen kann man diese Probleme des Lernens beheben?
- didaktische Ebene
- Methoden
- Konstruktivistisch oder Instruktivistisch
- pädagogisch-psychologische Ebene
- Ausmass der Selbststeuerung
- Selbstkonzept, Motivation, Interesse
6.5 Nenne die drei vereinfachsten Schritte eines vollständigen Lernprozesses. Phase a)- c)
- Phase a) Aneignung, Aufnahme: objektive Wissenstruktur
- Phase b) persönliche Verarbeitung: objektives Wissen mit subjektivem verknüpfen
- Phase c) Kontrolle, was, wie wozu, wie gut gelernt und verstanden worden ist: Metakognition
6.6 Welche Modelle der Selbstregulation? Wie werden sie eingeteilt?
- zahlreiche Modelle der Selbstregulation
- Grobe Einteilung in:
- Prozessorientierte Modelle
- Schichtenmodelle
6.7 Welche Merkmale haben prozessorientierte Modelle der Selbstregulation?
- Regelkreismodell
- Ist-Zustand wird mit einem Soll-Zustand verglichen
- Soll ist vorgegeben, der Weg dorthin kann man selbst- oder fremdgeregelt gestalten
6.8 Zeiche das Modell der Komponenten der Selbstregulation und erkläre.
6.9 Worauf fokussieren Schichtenmodelle der Selbstregulation?
- Schichtenmodelle der Selbstregulation fokussieren auf die verschiedenen Ebenen der Persönlichkeit der Regulation
6.10 Zeichne und erkläre das Modell von Boekaers: Selbstreguliertes Lernen als Interaktion kognitiver und metakognitiver Regulationsprozesse bezogen auf verschiedene Regulationsgegenstände:
6.11 Erkläre die Erweiterung des Schichtenmodells durch Landmann und Schmitz.
- Selfmonitoring wesentlich
- sukzessive Erweiterung des Regulationsgegenstandes
- Ausführungsregulation: korrektes Ausführen, z.B. einer Lernstrategie
- Präaktional
- Aktional
- Postaktional
- Strategieregulation: Wechsel der bzw. Auswahl einer effektiven Strategie
- Welche Strategien stehen mir zur Verfügung?
- Womit bin ich vertraut?
- Sollte ich mir neue Strategien zulegen?
- Wann überprüfe ich und korrigieren allenfalls?
- Mustererkennung: Identifizieren von Wirkzusammenhängen
- Was wird typischerweise verlangt/was habe ich mir typischerweise als Ziel gesetzt?
- Wie verhalte ich mich oft in solchen Situationen?
- Zielregulation: Anpassung des Ziels
- Um welches Ziel handelt es sich?
- Wie wichtig ist mir das Ziel?
- -> verlangt Metakognition
- Ausführungsregulation: korrektes Ausführen, z.B. einer Lernstrategie
6.12 Elemente einer Lernkonzeption und Entwurf eines Modells des selbständigen Erwachsenenlernens. Nenne die vier Elemente.
- Element I: Kontrollmeinungen zum eigenen Lernen aktivieren
- Was ich noch lernen will, kann ich immer noch lernen
- Ich nehme viele Alltagssituationen als persönliche Lerngelegenheit wahr
- usw.
- Element II: Das Lernen planen
- Zielorientierte Planung
- Inhaltsspezifische Planung
- Situationsspezifische Planung
- Lernstrategische Planung
- Planung der Arbeitsorganisation
- Element III: Lernaktivitäten ausführen und kontrollieren
- Vorwissen aktivieren
- Hauptstrukturen herausarbeiten
- vertiefte Lernarbeit
- Lernarbeit kontrollieren
- Element IV: Das Lernen reflektieren
- Rationale Analyse
- Analyse des emotionalen Erfahrungsbereichs
- Analyse der Motivlage
6.13 Welche Diagnostiken stehen der Selbstregulation zur Verfügung?
- Fragebögen
- Lerntagebücher
- Beobachtungsverfahren
- Interviews
- Denkprotokolle
- Aussprechen aller Gedanken
6.14 Weshalb soll Selbstregulation gefördert werden? Welche Gründe gibt es für mangelnde Selbstregulationskompetenz? Wie kann es gefördert werden?
- Selbstreguliertes Lernen --> wesentliche Voraussetzung für den Lernerfolg
- Gründe für mangelnde Selbstregulationskompetenz: fehlende Praxis oder fehlende Anleitung
- -> Förderung durch Training
6.15 Wie werden die Trainings zur Förderung der Selbstregulation klassizifiert?
- Inhalte der Massnahme
- ganzheitliche Förderung vs. Training ausgewählter Aspekte der Selbstregulation
- Direkte Massnahme (Schülertrainings) vs. indirekte (Elterntrainings)
- Altersstufe
- Vorschule, bis Studium
6.16 Nenne einige Prinzipien für die effiziente Trainingsgestaltung von Selbstregulationstraining.
- direkte Förderung
- Kombination von selbstregulativer mit fachspezifischen Inhalten erhöht die Wirksamkeit bei der Vermittlung von Selbstregulation
- Kontinuierliche Selbstbeobachtung unterstützt die Handlungsänderung
- Transfersicherung durch Thematisierung verschiedener Anwendungskontexte
- indirekte Förderung:
- Schaffung günstiger Lernbedingungen
- Direkte Strategievermittlung: z.B. Zeitplanung
- Modellverhalten: LP oder Eltern zeigen selbst günstiges Verhalten bzw. gute Selbstregulationsstrategien
- -->beide Fördermassnahmen sind hilfreich, direkte ist meist effektiver
- --> Ideal: Kombination der beiden
6.17 Nenne 5 Unterrichtsformen, die angewendet werden, um selbstregulierendes Lernen zu fördern.
- Projekte
- Fallstudien
- Leitprogramme
- Problem Bases Learning
- Planarbeit
6.18 Welche didaktische Formen für selbstregulierendem Lernen gibt es?
- Aufgabenorientierte Unterricht
- Problemlösender Unterricht
- Angepasste Beurteilungsformen
- Lernsteuerndes Feedback
- Lernzielerreichende Prüfungskriterien
- Selbstevaluationen durchführen
6.19 Welche Typen gibt es von "Lernern" bezgl. selbstgesteuertes Lernen von Erwachsenen.
6.20 Was wurde bei der PISA-Studie bezüglich Lesestrategien herausgefunden?
- nur das Wissen um Strategien zeigt bessere Leseleistungen
- ist aber nur eine von mehrere Variablen
- Mädchen setzen häufiger Wiederholungs- und Kontrollstrategien ein als Knaben
6.21 Weshalb hat Freiarbeit bei Hattie eine schlechte Effektstärke (.04)?
- Urform der Selbststeuerung wirkt nicht. Freiarbeit ohne Scaffolding nützt nichts
- Man kann nicht einfach die methodischen Formen einsetzten. Es braucht in jedem Alter die Begleitung, um unsere Lernfreiheit zu finden
7.1 Was zeigt die psychologische Umwelt (ökologische Psychologie)?
- zeigt die Vernetzung zwischen Lebenskontexten, Akteure die an Lernprozesse beteiligt sind und die institutionellen Rahmenbedingungen
7.2 Zeichne und erkläre das Modell von Bronfenbrenner.