Onkologie

Grundlagen Tumorlehre HF

Grundlagen Tumorlehre HF


Kartei Details

Karten 49
Lernende 20
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 06.11.2016 / 08.07.2025
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Inwiefern unterscheiden sich die „palliative Therapie in der Onkologie“ und die „palliative Care“?

Onkologie = Linderung von tumorbedingten Beschwerden durch onkologische Therapiemöglichkeiten, die zur einer Verringerung der Tumormasse führen

Bei Krankheitsstadien, in denen Heilung nicht mehr möglich ist

Palliative Care“ = multidimensionale Behandlung und Betreuung der Patienten und ihrenAngehörigen mit Symptomtherapie, psychosoziale und spirituelle Unterstützungen

Welche speziellen Formen der „kurativen Therapie“ kennen Sie auch noch? Erklären Sie diese kurz?

Adjuvante Therapie: wird grundsätzlich zusätzlich zu einer anderen kurativen Therapie durchgeführt. Ziel: Rückfallrisiko vermindern = in der Regel mit einer postoperativen System oder Strahlentherapie. (Auch nach radikalen OPs kann es noch Jahre später Metastasen auftreten, deshalb wird angenommen, dass sich die Tumorzellen bereits vor der OP losgelöst haben und sich als Mikrometastasen in anderen Organen festgesetzt haben.

 

Neoadjuvante Therapie: Systemtherapie die vor einer lokalen, meist chirurgischen Therapie eines malignen Tumors durchgeführt wird. Ziel: Verkleinerung des Primärtumors und Vernichtung möglicher Mikrometastasen.

Die drei wcihtigsten Punkte in der Nachsorge?

  • Psychische Führung des durch seine Krankheit verunsicherten Patienten
  • Diagnose und eventuelle Therapie eines Rezidivs
  • Feststellung von Therapienebenwirkungen- Spätfolgen

Mit welcher Form von Strahlung wird in der Radioonkologie gearbeitet und was bewirken diese eigentlich?

Maligne Tumore mit Hilfe ionisierenden Strahlen bekämpfen!

Ionisierende Strahlen bewirken bei ihrem Durchgang durch Luft und Materie die Bildung von elektrisch geladenen Teilchen (=Ionen) aus normalen Atomen oder Molekülen (durch Abspaltung oder Anlagerungen von Elektronen)

Über viele Jahre standen der Tumorbehandlung nur zwei Medikamentengruppen zur Verfügung, welche?

  • Zytostatika: Medikamente die vorwiegend direkt die Vorgänge im Zellkern (meist Synthese od. Funktion der DNA) beeinflussen.
  • Hormone und antihormonell wirkende Substanzen: Tumorwachstum über hormonelle Mechanismen hemmen.

 

z.B.:

Blockierung der Rezeptoren eines Hormons:

Antiöstrogene bei Mammaca, Antiandrogene beim Prostatakarzinom

Blockierung der Synthese eines Hormons:

Aromatasehemmung beim Mammaca (hemmt die Bildung von Östrogen)

 

Wurde durch neues Wissen besser, ersetzt aber nicht eine Zytostatika Therapie!

Vier "Neuere Zytostatika":

Monoklonale Antikörper: sind biotechnologisch hergestellte (in Zellkulturen) Immunglobuline, die nur auf ein definiertes Antigen reagieren (Krebszellen zeigen auf ihrer Oberfläche charakteristische Proteine, die als Antigene zu betrachten sind).

 

Hemmstoffe der intrazellulären Signalübertragung: hemmen vorwiegend die vielen wachstumsstimulierenden Signale im Zellkern (= Blockierung der Tyrosinkinase)

 

Immunmodulierende Substanzen: wirken über immunologische Prozesse. Zytokine: Körpereigene Wirkstoffe, die auf noch grösstenteils unbekannten Wegen auf das Tumorwachstum einwirken.

 

Differenzierungstherapie mit Retinoiden: lassen die Tumorzellen zu normalen Zellen ausreifen

Auf welchem Prinzip beruht die Stammzelltherapie und welche zwei Möglichkeiten kennen Sie?

Ersatz eines defekten oder bösartig veränderten Knochenmarks durch ein gesundes Spendersystem.

Stammzellen können entnommen werden vom: Knochenmark, peripherem Blut oder aus der Nabelschnur. Die Teilungsfähigkeit und Produktionsrate der Stammzellen ist sehr gross!

 

Allogener Stammzellenersatz: Übertragung von Stammzellen eines fremden Spenders auf den Patienten. Ziel: Ersatz des (kranken, vorher durch Chemo zerstörte). Blutbildende Systems.

Autologer Stammzellenersatz: Rücktransfusion, von eigenen Stammzellen. Welche vor einer Hochdosistherapie entnommen wurden. Ziel: Verkürzung der Knochenmarkaplasie (Verminderung der Blutzellen) nach hochdosierter Chemo.

Was verstehen Sie unter der „Gentherapie“ und in welchem Zusammenhang steht hier der Begriff „Transfektion“?

Gentherapie = übertragung von genetischem Material, d.h. von DNA oder RNA in andere Zellen (Zielzellen).

Zielzellen sind in der Onkologie meist Tumorzellen oder Zellen des Immunsystems.. Als Gentransportmittel werden vor allem bestimmte Viren verwendet, diese infizieren die Zielzelle und schleusen so das fremde Gen ein = Transfektion

Welches Ziel verfolgt die aktive Immuntherapie mit Tumorvakzine?

Tumore mit einer Impfung im Sinne einer aktiven und spezifischen Immuntherapie zu behandeln. (erst in Probephase)