NBW, SCM - Kap 6 - Grundlagen der Lagerlogistik
NBW SCM Kap 6 Grundlagen der Lagerlogistik
NBW SCM Kap 6 Grundlagen der Lagerlogistik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 34 |
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Utilisateurs | 26 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 07.07.2016 / 22.10.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/nbw_scm_kap_6_grundlagen_der_lagerlogistik
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Lagerstrategie
gibt Aufschluss über die Art und Wesie wie ein Unternehmen seine Lager mittel- bis langfristig organisiert
Lagerstrategien unterscheiden sich gem. folgenden Kriterien
- Automatisierungsgrad
- Einbindungsgrad (In-/Outsourcing)
- Zentralisierungsgrad
Lagerstrategie gem. Automatisierungsgrad
- automatisiert (vollautomatisch): +geringer Personaldbedarf und Betriebskosten, hohe Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit
- manuell (weitgehend von MA): +geringer Investitionsbedarf und geringe Ausfallrisiken, + fortlaufende Qualittskontrolle
- mechanisiert (mechanische Geräte): Entlastung der MA, +bessere Nutzung der Lagerkapazität
Lagerstrategie gem. Einbindungsgrad
- Eigenlager (intern): +gute Kontrollmöglichkeiten, +internes Know-How, +geringe Abhängigkeit geg. and. Unternehmen
- Fremdlager (extern): +tiefe Investitionskosten, +geringer Personalbedarf, +Ausagerung von Restrisiken
- Speditionslager (des Lieferanten): +kurzfristige Lieferung (just in time), + Spediteur übernimmt TUL und trägt Restrisiken
Lagerstrategie gem. Zentralisierungsgrad
- Hoch (Zentrallager): +geringer Grundstückbedarf, tiefe Lagerraum- und Personalkosten, geringe Kapitalbindung
- Tief (dezentrales Lager): +kurze Transportwege, Nähe zum Kunden, schnelle Warenlieferung
Lagerplatzzuordnung 2 Prinzipien
Magazinerprinzip (waren einem Lagerplatz fest zuordnen)
Lokalisierprinzip (Lagerplätze frei wählbar)
5 Strategien der Lagerplatzzuordnung
- ABC-Verteilung
- Chaotische Lagerung (Lokalisierprinzip)
- Festplatzlagerung (Magazinierprinzip)
- Querverteilung
- Zonung
ABC-Strategie
Artikel werden aufgrund Umgschlaghäufigkeit zugeweisen
+ hohe Umschlagleistung
+ schneller Zugriff
+ geringes Risiko der Überalterung
Chaotische Lagerung, Lokalisierprinzip
freie Lagerplatzzuordnung - Voraussetzung: computergesteuerte Lösung!
+optimale Flächen- und Raumnutzung
+ schnelle Ein/Auslagerung durch Wegoptimierung
Festplatzlagerung, Magazinierprinzip
feste Lagerplatzzurodnung, genau definierter Lagerplatz
+ hohe Zugriffsicherheit
+erleichterte Inventur
+rasches finden der Artikel
Querverteilung
flexible Zuordnung innerhalb bestimmter Bereiche (z.B. Gänge)
+ hohe Komissionierleistung
+ hohe Zugriffsicherheit auch bei Aufall des Fördermittels
Zonung
flexible Zuordnung innerhalb bestimmter Bereiche (Zonen), innerhalb Zone: chaotische Lagerung
+ kurze Transportzeiten
+ rasche Entnahme und Kommissionierung
+einfache Einarbeitung des Personals
Lagerstrategie anhand Ein- und Auslagerungsprinzipien
- First expried, first out (Fefo) z. B. Lebensmittelhandel. Weniger Ausschuss, weniger Qualitätseinbussen
- First in, first out (Fifo) weniger Ladenhüter, geringe Kapitalbindung
- Highest in, first out (Hifo) Wert, z.b. Elektronik, KFZ-Industrie, hoher Lagerumschlag, geringe Kapitalbindung
- Last in, first out (Lifo) Weg-/Zeitoptimierung, weniger Umlagerung
- Lowest in, first out (Lofo) Wert, wg. Bewertung Lagerbestände, z.B. Inventur. weniger Ladehüter
Auslagerungsprinzipien
- Mengenanpassung (genau auf Kundenauftrag komissionieren)
- Restmengenvevorzugung (angebrochene Ladeeinheiten zuerst)
- Wegoptimierung (Ware mit kürzestem Transportweg zuest)
Lagerfunktionen
- Ausgleichsfunktion
- Sicherungsfunktion
- Spekulationsfunktion
- Veredelungs- / Umformungsfunktion
- Entsorgungsfunktion
Lagerfunktion: Ausgleichsfunktion
megnenmässige Abweichungen abfedern, z.B. mehr eingekauft weil Rabatt
zeitliche ABweichungen abfedern, z.B. Obst/Gemüse, Verkauf erfolgt ganzjährlich, Beschaffung ist erntebedingt
Lagerfunktion: Sicherungsfunktion
stellt innerbetrieblichen Materialfluss sicher. Es muss auch bei Unwetter, Streik etc. produziert werden können
Lagerfunktion: Spekulationsfunktion
Preisvorteile bei Ein- und Verkauf müssen genützt werden können. Grössere VPE = mehr Raabatt. Absicherung von Preiserhöungen und Währungsschwankungen
Lagerfunktion: Veredelungs/Umformungsfunktion
beinhaltet Qualitätsverbesserung, z.B. individuelle ettikettierung einer Weinflasche
Lagerfunktion: Entsorgungsfunktion
umfasst Zurücknahme von Verpackungsmaterialien, Tauschbehälter, Restbestände etc. für die Wiederherstellung oder die Zuführung in den Recycling-Kreislauf
Lagerarten, 12 Kriterien
- Bauweise (offenes Lager, Hochlager, überdachtes Lager)
- Eigentum (Konsignationslager, Mandantenlager)
- Einrichtung (Regallager, Palettenlager)
- Fördermittel (Lager mit Stetigfördern, Lager mit Unstetigförderern)
- Funktion (Pufferlager, Versandlager)
- Lagertechnik (Statisches Lager, dynamsiches Lager, Blocklager)
- Marktbezug (Beschaffungslager, Absatzlager)
- Materialart (Rohstofflager, Halbfabrikatlager, Werkzeuglager, Handelswarenlager)
- Materialeigenschaft (Gefahrengutlager, temperaturgeführtes Lager)
- Materialfluss (Zwischenlager, Kanban-Lager, WE-Lager)
- Standort (Aussenlager, Innenlager)
- Wirtschaftliche Bedeutung (Hauptlager, Nebenlager)
Lagerstandort - Ausgangssituationen
1. räumliche Struktur ist frei gestaltbar
2. räumliche Struktur ist vorgegeben
Einflussfaktoren zur Lagerstandortwahl
Strategische Überlegungen (muss mit Unternehmensstrategie übereinstimmen)
Externe Faktoren (beeinflussen Unt. nicht oder oder indirekt, rechtlich, kulturelle Normen, gesetzl. Auflagen, Infrastruktur
Intere Faktoren (kann das Unt. direkt beeinflussen, Finanzierung, Tiefe/Breite des Artikelsortiments, Lagerart
Operative Aufgaben der Einlagerung
Wareneingang
Lagerplatzzuordnung
Physische Einlagerung
Wareneingang
- kann zentral oder dezentral organisiert werden
- umfasst überprüfung der Identität, Quantität, Termin und Qualität
- ICT-unterstützte Wareneingangsprozesse: Online Erfassung der gelieferten Waren, Autom. Abgleich Liefer/Bestellmenge
Lagerplatzzuordnung
ist von strategischer Bedeutung
4 Prinzipien möglich:
- - Festplatzordnung. jeder Artikel bekommt einen best. Platz zugewiesen
- - Chaotische Lagerordnung. jeder ARtikel kann auf jedem beliebigen Platz gelagert werden
- - Lagerzonen. bestimmte Artikel werden in vordefinierten Zonen gelagert
- - Dynamische Zonen. Lagerzonen werden in best. Zeitabständen den aktuellen bedürfnissen angepasst
Physische Einlagerung
vor der Einlagerung werden die Waren zu gewünschten Lade- und Lagereinheiten zusammengefasst
Operative Aufgaben der Auslagerung
Auftragsvorbereitung
Kommissionierung
Warenausgang
Auftragsvorbereitung
Warenanforderung gem. Kundenauftrag entgegennehmen
Komissionierung vorbereiten
Kommissionierung
Waren werden aus dem Lager geholt nach folgenden Komissionierprinzipien
- einstufige Kommissionierung (Menge pro Auftrag entnehmen)
- mehrstufige Kommissionierung (Menge für mehrere Aufträge gleichzeitig entnehmen und verteilen)
- serielle Kommissionierung (führt einen Auftrag vollständig aus, bevor der nächste beginnt)
- parallele Kommissionierung (aufteilen in Teilaufträge. Jeder Kommissioniere ist somit in seinem Bereich zuständig. Am Schluss wird wieder alles zu einem Auftrag zusammengefasst)
Kommissionierarten
- Artikelorientiert (mehrere Aufträge zusammengefasst, im Zuge der Wegoptimierung gemeinsam komissioniert und dann wieder verteilt)
- Auftragsorientiert (Teilmenge für best. Kundenauftrag zusammenstellen)
- Bereitstellung dynamisch (Ware zur Person, Artikel kommen vom Lager zum Lageristen)
- Bereitstellung statisch (Person zur Ware, Lagerist geht ins Lager zum Artikel)
- Entnahme automatisch (ohne menschl. Zutun)
- Entnahme horizontal (bis zur Greifhöhe des Lageristen)
- Entnahme manuell (Artikel von Hand entnehmen)
- Entnahme mechanisch (Artikel mit Hilfe von Geräten entnehmen)
- Entnahme vertikal (Artikel mit Hilfe von Leitern entnehmen)
- Transport eindimensional (ebenerdig von Entnahme zu Abgabepunkt)
- Transport zweidimensional (ebenerdig und von oben nach unten bewegt vom Entnahme zum Abgabepunkt)
Mischformen der Kommissionierprinzipien
- Auftragsorientiert, seriell (Auftrag wird von Anfang bis Ende abgearbeitet)
- Auftragsorientiert, parallel (Auftrag aufteilen in Zuständigkeitsbereiche, versch. Personen arbeiten den Auftrag ab bis Ende)
- Artikelorientiert, seriell (Aufträge sammeln, Artikelposten addieren und beschaffen. Am Schluss wieder auf Aufträge verteilen)
- Artikelorientiert, parallel (Aufträge sammeln, Artikelposten addieren und auf Zuständigkeitsbereiche verteilen. Dort dann abartbeiten und am schluss wieder auf Auftrag aufteilen)
Kommissionierzeit
hängt stark von der Anordung der Lager ab
- Basiszeit 5-10% für organisatorische Tätigkeiten
- Wegzeit 50% für Bewältigung der Wegstrecen
- Greifzeit 25-35% für Entnahme Artikel aus Regal
- Totozeit 25-35% unproduktive Tätigkeiten (suchen kontrollieren zählen)
Warenausgang
Waren verlassen das Lager in Richtung Kunde
Waren müssen verpackt, verladen sowie die Versanddokumente erstellt werden