Modul 6a FernUni-Hagen

Testkonstruktion

Testkonstruktion

Rosemarie Stübs

Rosemarie Stübs

Set of flashcards Details

Flashcards 90
Students 19
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 10.01.2014 / 04.01.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/modul_6a_fernunihagen
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/modul_6a_fernunihagen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Definition psychologischer Test

„ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder

mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel

einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung“.

psycholog. Test:

Wissenschaftlichkeit

Merksatz: Der einfachste Weg, wissenschaftliche von unwissenschaftlichen Testverfahren zu unterscheiden, ist, nach der Existenz eines Testmanuals oder einer äquivalenten Dokumentation zu fragen. Deren Nichtvorliegen ist ein zuverlässiges Ausschlusskriterium; allerdings garantiert das bloße Vorliegen noch nicht die Wissenschaftlichkeit des Verfahrens und schon gar nicht die Eignung für einen bestimmten Zweck.

warum sind psych. Tests Routineverfahren?

weil Inhalt, Verfahrensablauf und Bewertung der Aussagen genau vorgegeben (standardisiert) und damit routinemäßig wiederholbar sind.

Geschichte psychologischer Tests

lassen sich bis in die Antike verfolgen, Auswahlverfahren für Beamte im kaiserlichen China

19. / 20. Jhd Intelligenzmessung (Galton, Binet)

Army Alpha Test im 1. Weltkrieg

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Kliniken (8)

− Psychische Störungen

− Psychosomatische Störungen

− Somatische Störungen

− Auf somatische Ursachen zurückgehende psychologische Störungen (z.B.

Hirnschäden)

− Belastung und Schmerz

− Krankheitsbewältigung

− Therapieverlaufs- und Erfolgskontrolle

− Beratungsstellen

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Allgemeine psychosoziale Beratung: (4)

− Familienberatung

− Eheberatung

− Erziehungsberatung

− Suchtberatung

Anwendungsgebiete psychologischer Tests:

Staatliche Verwaltung (4)

 

− Berufsberatung

− Auslese

− Jugendhilfe

− Verkehrseignung (TÜV)

Anwendungsgebiete psychologischer Tests:

Forensischer Bereich: (2)

− Strafvollzug (Haftentlassung)

− Im Rahmen von Gerichtsverfahren (zivil- und strafrechtliche Verantwortlichkeit, Glaubwürdigkeit von Zeugen, Sorgerecht)

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Betriebe/Personalverwaltung (4)

- Eignung/Auslese
- Arbeitsplatzgestaltung/Ergonomie
- Arbeitsanalyse
- Prozesse innerhalb und zwischen Arbeitsgruppen

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Schulen, pädagogischer Bereich: (10)

− Entwicklung/Entwicklungsstörungen

− Lernprozesse

− Schulreife

− Sonderschulbedürftigkeit/geistige Behinderung

− Spezifische Lernschwierigkeiten

− Leistungsstörungen

− Hochbegabung

− Schulleistung

− Hochschuleignung

− Intelligenzdiagnostik allgemein

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Militär:

Eignungsprüfungen

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Marktforschung/Werbepsychologie:

 

 

 

− Produktbeurteilung

− Werbung

− Einstellungsmessung

Anwendungsbereiche psycholog. Tests:

Forschung: (4)

− Einstellungen/Interessen

− Eigenschaften

− Momentane Zustände

− Verlaufsprozesse

Können Tests universell angewandt werden?

Tests sollten nur hinsichtlich spezifischer

Anwendungen beurteilt werden - z.b. klinischer Test nicht für Personalauswahl geeignet

Klassifikationsmöglichkeiten von Tests

Inhalt

Testungsstrategien

 nach formalen Gesichtspunkten

Klassifikationsmöglichkeiten

von Tests nach Inhalt: (Brähler et al.)

- Leistungstests

Psychometrische Persönlichkeitstests

Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren

 

 - Leistungstests

(Entwicklungstests, Intelligenztests, Allgemeine Leistungstests,

Schultests, spezielle Funktionsprüfungs- und Eignungstests)

 - geben Aufschluss über Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Individuums.

-  bestehen in der Regel aus Problemlöseaufgaben (richtig/falsch)

 

Psychometrische Persönlichkeitstests

(Persönlichkeits-Struktur-Tests, Einstellungs- und Interessentests, Klinische Tests)

  • meistens Fragebogen,

- deren Fragen sich auf Gefühle, Vorlieben, Abneigungen, Interessen und Meinungen beziehen.

  • subjektive Selbstbeurteilung oder Selbstbeschreibungen
  •  keine objektiv richtigen oder falschen Lösungen bzw. Antworten.

 

Was ist ein Inventar?

Fragebogen, die mehrere Merkmale erfassen, also aus verschiedenen

Subtests bestehen, bezeichnet man sie auch als Inventare

Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren

(Formdeuteverfahren, Verbalthematische Verfahren, Zeichnerische und Gestaltungsverfahren) sind

projektive Tests.

  • weitgehend unstrukturiertes Material

(z. B. Farbkleckse, Satzanfänge, Spielmaterial) oder mehrdeutige Bilder, die vollendet bzw. gedeutet werden müssen.

  • Projektion von unbewussten Motiven, Gefühlen oder Einstellungen
  • häufig nicht nach testtheoretischen Prinzipien konstruiert und überprüft.
  • streng genommen keine Tests

Semi-projektive Tests

Prinzip der Projektion  wird mit dem der Standardisierung verbunden

Testungsstrategie teilt sich auf in:

  • normorientierte Konstrukttests
  • kriterienorientierte Tests

Normorientierte Konstrukttests

wissenschaftlich begründbarer Rückschluss vom Testverhalten auf dahinter liegende

Eigenschaften und Fähigkeiten (Konstrukte)

 

Tests sind  normorientiert, da das Testergebnis einer Person relativ zur durchschnittlichen Ausprägung (=

Norm) einer Bezugsgruppe gesehen wird.

 

kriterienorientierte Tests (lehrzielorientierte Leistungsmessung)

die individuelle Testleistung  wird nicht mit einer Bezugsgruppe verglichen, sondern mit einer Idealnorm, dem Lehrziel

Tests nach verschiedenen formalen Gesichtspunkt

Speed vs. power, ein- vs. mehrdimensional, Gruppe vs. Einzel, mediale Unterstützung

adaptive T

ests

 

 

 

 

 

 

 

 Schwierigkeit der Aufgaben wird dynamisch dem individuellen Leistungsniveau angepasst

psycholog. Test / Testtheorie

psycholog.Test:

Klasse in bestimmter weise definierter Verfahren zur Messung psycholog. Merkmale

 

psych. Testheorie:

Zusammmenhang dieser Merkmale mit  dem Testverhalten (Rost, 2004)

es geht die schlüsse, die , die aufgrund der antworten im Test auf die zugrunde liegenden Merkmale gezogen werden -

in einem sehr allgemeinen Sinn um die Qualität dieser Schlussfolgerungen

 

ein Item ist....

einzelne Verhaltensangelegenheit

ein manifester Indikator für latente Konstrukte

Ein Item besteht aus:

einem Reiz - Testaufgabe oder Frage

und

einer Anzahl möglicher Reaktionen (Antwortmöglichkeiten)

Items werden zusammengefasst zu.....

Skalen

Testscore ist..

der durch Summierung oder Durchschnittsbildung berechnete Gesamtwert einer Skala

worum geht es in der Testheorie?

um die Beurteilung sowohl des Gesamtwerts im Test als auch von dessen Bestandteilen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Testverhalten undpsychologischen Merkmalen

Lassen sich Prinzipien der Testtheorie (zumindest in Teilen)  auch auf andere Erhebungsverfahren anwenden, die keine psych. Tests sind?

ja, Beispiel: Klausur

ist KTT ein häufiges Verfahren?

die KTT ist Grundlage  von 95% aller psych. Tests Rost,1999)

- war die erste Theorie, die zur Konstruktion psych. Tests herangezogen wurde.

-ist weniger mathematisch komplex als die PTT

Gegenstand der KTT

die KTT ist eine Theorie der Messfehler, bzw. der Reliabilität

- trägt dem Umstand Rechnung, dass Testergebnisse einzelner Personen mit dem gleichen Test zwischne verschiedenen Messzeitpunkten variieren

welcher Fehler wird  in der KTT berücksichtigt?

unsystematische Fehler (e)

Ausgangspunkt der Überlegungen bei der KTT

die Varianz von Messwerten.

sie kann aufterten bei:

(1) Testungeiner Person bei einer einzigen Gelegenheit zwischen Items eines Tests

(2) intraindividuell, mehrfache Testung derselben Person mit dem gleichen Verfahren)

(3) interindividuell, zwischen verschiedenen Teilnehmern einer einzelnen Testung

wie sieht die KTT Ziehung und Fehler?

Def. True score, Existenzaxiom

die KTT unterstellt Zufallsziehung und Zufallsfehleri

d.h.:

  • zufällige Entnahme auseiner Population
  • zufallsabhängige Varianz bei mehrfacher  Testung einer Person
  • bei beliebig häufiger Anwendung eines Tests bei einer Personi würden sich die Testwerte Xi dieser Person einer Normalverteilung annähern
  • Mittelwert dieser hypothetischen Normalverteilung ist der Ti (true score, Verhaltenstendenz) = Existenzaxiom

 

 

Grundannahme der KTT

Xi  = Ti   +  Ei

Ei  = alle unsystematische und unkontrollierte Störeinflüsse

- schwankt im Ausmaß ebenfalls zufällig um einen Mittelwert

 

Aussage: jeder beobachtete Wert setzt sich additiv aus aus einem wahren Wert und einer (unsyst) Fehlerkomponente zusammen

Umstellung:

Ei  =  Xi - Ti

1. Folgerung KTT

M (E)i = 0

M (E)p = 0

  • Mittelwert M des Messfehlers  = 0
  •  - wahrer Wert wird in einer Messung unter- oder überschätzt - Asumittelung über viele Messungen
  • - bei Person Pi      sowie   bei Mittelwert der Fehler in einer Population oder Teilpopulation