Modul 3
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
Set of flashcards Details
Flashcards | 264 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 22.08.2016 / 09.09.2023 |
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Was ist die Schwäche der Erklärungsansätze für die Farbkonstanz?
es ist unklar, wie die unterschiedlichen Faktoren (bottom-up & top- down) zsmwirken / integriert werden
Wie wird laut Vorlesung Tiefenwahrnehmung definiert?
als Umwandlung des 2-D Abbilds auf der Retina in mentale Repräsentationen mit 3-D
Mit Hilfe welcher drei verschiedenen Hinweisreize wird die Tiefenwahrnehmung (mit ihrer Definition) möglich und was implizieren sie?
1. Monokulare Cues:
- Hinweisreize, die bereits mit einem Augen wahrnehmbar sind
2. Binokulare Cues:
- Hinweisreize, die der Nutzung beider Augen bedürfen
3. Okulomotorische Cues:
- Rückmeldung über Kontraktion der Muskeln, die das Auge umgeben
Was sind Monokulare Cues, die uns die Tiefe wahrnehmen lassen? (Beispiele, nicht Definition)
1. Linearperspektive:
- Annäherung paralleler Linien (Eisenbahnschienen
2. Veränderung der Textur:
- Dichte von Markierungen steigt (Pflastersteinweg, Steine scheinen in der Ferne dichter)
3. Schatten und Überlappungen
4. Gewohnte Größe (Eifelturm erscheint klein, wir wissen aber, dass er sehr groß ist -> Hinweisreiz, dass er weit weg ist)
5. Unschärfe
- vorn schärfer als hinten
6. Bewegungsparallaxe
- unterschiedliche Geschwindigkeit der Bewegung auf Retina (nah schneller)
Was sind binokulare und okulomotorische Cues, die und Tiefe wahrnehmen lassen (Beispiele, nicht Definition)
1. Vergenz (gegenläufige Neigung der Augen)
- je näher ein Objekt den Augen ist, desto gegensinniger sind die Augenbewegungen
2. binokulare Disparität/Querdisparität
- ist die geringfügige Verschiebung der retinalen Bilder beider Augen (linkes Auge sieht etwas anderes Bild, als das rechte)
-> daraus berechnet das Gehirn automatisch einen Eindruck von Tiefe/ Dreidimensionalität kann erzeugt werden
3. Zsmspiel der Cues:
- Dispärität wird bei Fixation genutzt und Unschärfe für die umliegenden Punkte - um eine Perspektive zu produzieren
Wie können Hinweisreize integriert werden, um zu einer einheutlichen Wahrnehmung zu kommen? (3 Möglichkeiten)
1. Additivität
- 5 Hinweisreize, dass ein Objekt nah ist, 3 Hinweisreize, dass es weit entfernt ist -> man folgt eher den 5 Hinweisreizen im Vergleich zu den 3
2. Selektion (bei widersprüchlichen Cues Vorhersagen beste Möglichkeit, dabei wird ein Cue aufgewertet, ein anderer abgewertet -> Herstellung von Kohärenz)
- man fokssiert nur auf 1 Hinweisreiz und ignoriert alle anderen
3. gewichtete Addition (beste Möglichkeit)
- alle Cues werden berücksichtigt -> zuverlässigere Cues erhalten mehr Gewicht
Wie ist das Phänomen der Größenkonstanz definiert?
es ist die Tendenz von Objekten in derselben Größe zu erscheinen, egal ob ihre Größe im retinalen Abbild groß oder klein ist (z.B. 3 verschieden Große Würfel (hinterster am kleinsten), man nimmt Würfel gleich groß wahr und vermutet, dass einer weiter weg ist, nicht Größenunterschied) -> Wahrnehmung von Größe und Entfernung sind eng verknüpft und können sich gegenseitig manipulieren
Welche besondere Erkenntnis wurde im Zusammenhang mit Größenkonstanz erforscht?
- Die Größenwahrnehmung hängt von der Erinnerung ihrer üblichen Größe ab, weniger von der perzeptuellen Info
- Größenkonstanz ensteht auch durch die Berücksichtigung der relativen Größen von Objekten & Perspektive
-> Körpergrößen Effekt (Finger berührt Knie, es sieht so aus, als ob das Knie einer kleinen Puppe gehört und der Finger näher und größer ist) -> Vergleich mit der Größe des eigenen Körpers
Was zeigt der Ames Raum?
Durch die Manipulation der Hinweisreize des Raums erscheint eine Person viel größer als die andere, obwohl sie nur weiter weg steht
Was versteht man unter Bildem Sehen?
Wahrnehmung ohne Bewusstsein
Wie kann man Blindes Sehen "beweisen"?
in dem Menschen angemessene Antworten auf visuelle Stimuli geben, obwohl sie sagen, dass sie es nicht bewusst gesehen bzw. wahrgenommen haben.
z.B. Person hat Schädigung in V1 (sieht im unteren linken Bereich nichts). Es wird ein Objekt in diesen Bereich platziert und die Person wird gebeten nach diesem zu Greifen und trotzdem sie sagt, sie kann dort nichts sehen, ist sie in der Lage das Objekt zu greifen.
wird darauf zurückgeführt, dass der visuelle Kortex von LGN und V5 umgangen wird
Welche weiteren Patientengruppen des Blinden Sehens gibt es?
1. Action-Blindsight:
- teilweise Fähigkeit zu greifen/ auf Objekte zu zeigen, obwohl die Person keine bewusste Wahrnehmung der Objekte hat
-> stützt sich auf den dorsalen Strom
2. Attention-Blindsight:
- haben die Fähigkeit Objekte und Bewegung mit vagem Bewusstseinsgefühl zu entdecken
-> stützt sich auf den intakten posterioren parietalen Kortex im dorsalen Strom
3. Agnosopsia
- Patient streitet jedliche Form bewussten Wahrnehmens ab
- können aber teilweise Form und Wellenlänge unterscheiden
-> stützt sich auf den ventralen Strom
Was beinhaltet die Subliminale Wahrnehmung?
- für 1/300 msec wird Anweisung wie EAT POPCORN gezeigt, die unbewusst wahrgenommen wird und z.B. das Kaufverhalten beeinflusst (Studie hat nicht stattgefunden, wurde aber von anderen ernsthaft wiederholt)
Was sind Merkmale für die unbewusste Wahrnehmung?
- subjektive Schwelle
-> die Unfähigkeit die Wahrnehmung eines Stimulus zu berichten
- objekte Schwelle
-> Unfähigkeit akkurate forced-choice Entscheidungen zu treffen
Welche Evidenz für Subliminale Wahrnehmung gibt es?
Studie von Naccache zeigt, dass es eine Beeinflussung der Reaktionszeit durch Priming gibt -> Versuchspersonen erreichen weder die subjektive, noch die objektive Schwelle
- den VP wurden Zahlen präsentiert, die entweder kleiner oder größer als 5 sein konnten und die VP sollten sagen, ob die präsentierte Zahl nun kleiner oder größer als 5 war
- vor der Präsentation der Zahl wurde ein konkgruenter Reiz oder ein unterschiedlicher Reiz vorher gezeigt
-> dies hatte keinen Effekt auf die Richtigkeit (objektive Schwelle)
-> aber die Reaktionszeit war schneller, wenn ein kongruenter Reiz gezeigt wurde
- außerdem gibt es FMRI und ERP Nachweise von einer differenzierbaren Gehirnaktivität auf unbewusst präsentierte Wörter
Zur Objektwahrnehmung benutzt der Mensch die Fähigkeit der Mustererkennung. Wie ist diese definiert?
Mustererkennung ist die Fähigkeit 2D Muster zu Erkennen oder zu Kategorsieren (z.B. das ist ein Fingerabdruck, das ist ein Buchstabe)
Wie funktioniert die Verarbeitung von Mustern nach den Feature-Theorien?
- Muster haben spezifische Eigenschaften (Features)
- die Features bestehen aus lokalen Eigenschaften (einzelne Punkte und Linien)
- und aus globalen Eigenschaften -> Integration der lokalen Eigenschaften zu Kategorie (Buchstabe)
Hypothese: die Mustererkennung der Featuers erfolgt erst lokal, dann global
Navon hat die Lokal-Global Hypothese mit den s.g. Navon Stimuli getestet. Wie sah diese Studie aus? und welche Ergebnisse gab es?
- Navon hat den Versuchspersonen globale Buchstaben vorrgelegt (z.b. ein großes H), die aus vielen kleinen lokalen Buchstaben bestehen (z.B. aus vielen kleinen s, die das H ergeben). Die Frage hierbei war, ob der Konflikt der verschiedenen Buchstaben zu einer Verlangsamung der Reaktionszeit führt.
- in dem Experiment wurden die VP gefragt
1. ob es sich bei dem großen Buchstaben um ein H oder ein S handelt
-> keine Verlangsamung bei Konflikt (es wurde der Unterschied getestet: H besteht auch aus vielen kleinen hs)
2. ob es sich bei dem kleinen Buchstaben um ein H oder ein s handelt
-> Verlangsamung bei Konflikt (es wurde der Unterschied getestet, der große Buchstabe ist auch ein S)
Ergebnis: globaler Präzedenz Effekt:
-> globale Merkmale werden schneller identifiziert als lokale Mermale
Die Gestaltpsychologen haben sich mit der Frage beschäftigt, die visuelle Wahrnehmung aufgenommen wird. Welche Annahme haben sie dazu aufgestellt?
Sie nehmen an, dass die visuellen Wahrnehmungsinfos aufgeteilt werden.
- die Infos werden in individuelle Objekte aufgeteilt (Linien Beispiel: vier Linien werden als 2 Objekte wahrgenommen)
- die Aufteilung soll nach der Theorie vor der Objekterkennung stattfinden
Frage: wie?
Welches Gesetz hat die Gestaltpsychologie formuliert, um zu erklären, wie und warum die Aufteilung individueller Objekte vor der eigentlichen Objekterkennung stattfindet. Wie lautet es?
Gesetz der Prägnanz:
Von mehreren möglichen Formen der geometrischen Organisation wird die gebildet, welche die beste, einfachste und stabilste Form aufweist. (Koffka)
Prinzip der Stimmigkeit, Kohärenz, gute Gestalt (möglichst einfachste Figur heraussuchen)
Welche Gestaltgesetzte zur Wahrnehmungsorganisation gibt es (wie die Aufteilung individueller Objekte abläuft, nach welchen Kriterien aufgeteilt wird) (4)
1. Gesetz der Nähe
2. Gesetz der Ähnlichkeit
3. Gesetz der guten Fortsetzung
4. Gesetz der Geschlossenheit
Eine weitere Annahme zur Aufteilung in Objekte ist die Figur-Grund-Trennung. Was charakterisiert und beinhaltet sie?
- man teilt ein wahrgenommenes Phänomen in die Figur (vor, relevantes Objekt) und den Hintergrund ein (dahinter)
-> es können aber teilweise über die gleichen Infos eines Bildes unterschiedliche Interpretationen gebildet werden, die automisch ablaufen und nur indirekt steuerbar sind (Gesichter-Kelch-Illusion)
Welche weiteren Prinzipien sind für die Gestaltpsychologie in der realen Welt relevant? (3)
einheitliche Verbundenheit:
- verbundene Regionen die einheitliche Eigenschaften haben (Farbe,Struktur,Helligkeit) werden tendenziell als Einheit wahrgenommen
Ausrichtung von Konturen
Verwendung bestehenden Wissens über reale Objekte = TOP DOWN
Welche zentrale Annahme haben die Gesaltpsychologen im Zsmhang mit der Figur-Grund Tennung und welche Studie gibt dazu?
Annahme: Figur-Grund Trennung ist angeboren
Studie: VP wurden verschiedene Bilder gezeigt (ähnliche Bilder -> echte und welche mit gleichen Objekten, aber in falscher Komposition) und sie sollten sagen, wo ist die Figur, wo ist der Grund?
- dazu wurden gesunde VP und amniestische Patienten mit Problemen in der Objektwahrnehmung befragt -> kein Unterschied in der Fähigkeit die Figur vom Grund abzutrennen
Konklusion: Figur-Grund Tennung scheint nicht vollständig angeboren zu sein, sondern ist abhänig von Wissen
Welche Stäken und Schwächen hat die Gestaltpsychologie bei der Objektwahrnehmung?
Stärken:
- gute Beschreibung der Wahrnehmungsorganisation
- viele Prinzipien haben sich über die Zeit hinweg bewährt
- das Gesetz der Prägnanz hat sich als nützlich erwiesen
- grundlegendes Prinzip der Kognition früh entdeckt
Schwächen:
- unterschätzt die Bedeutung von Wissen
- mehr beschreibend als erklärend
- weniger zutreffend für detaillierte Bilder
- viele darüber hinausgehende Entdeckungen wurden gemacht
- zu unflexibel (angeboren, nicht beeinflussbar)
- mangelnde Formalisierung/ zu unpräzise
Welche Theorie zur visuellen Verarbeitung (wie werden visuelle Stimuli allgemein verarbeitet?) gibt es und was beinhaltet sie?
Grob-Fein Hypothese nach Hedgé:
- erst grobe Verarbeitung der Infos, dann Verarbeitung der Details:
-> grobe Infos werden über Neuronen, die schnell verarbeiten, aber unscharf (werden über Magnozellulären Pfad (Stäbchen) -> dorsaler Strom verarbeitet)
-> Details werden über Neuronen, die langsam verarbeiten, aber scharf (werden über Parvozellulärem Pfad (Zapfen) -> ventraler Strom verarbeitet)
Welche Studie zur Verbindung der Grob/Fein mit der Global/Lokal Verarbeitung gibt es?
Studie von Flevaris et al.:
- Navon-Stimuli wurden gezeigt (großer Buchtabe aus kleinen Buchstaben)
- Aufgabe: VP wurden gebeten entweder auf großen Buchstaben oder auf die kleinen Buchstaben zu fokussieren
- Ergebnis: bei globaler Fokussierung waren eher Neuronen aktiv, die für die grobe Verarbeitung zuständig sind, bei lokaler Fokussierung eher Neuronen, die für die feine Verarbeitung zuständig sind
-> Global=grob; Lokal=fein
-> Durch die Instruktion der Fokussierung wird deutlich, dass Menschen beeinflussen können welche neuronalen Arealen genutzt werden; Flexibilität neuronaler Verarbeitung
WIe lautet die zentrale Grundannahme der Theorie der Objektwahrnehmung von Marr?
Beobachter konstruieren eine Serie unterschiedlicher mentaler Repräsentationen, die schrittweise mehr Detials der Umwelt enthalten
Welche Schritte werden nach der Theorie der Objektwahrnehmung nach Marr, zur Konstruktion der Repräsentationen, durchlaufen?
1. Primärskizze wird konstruiert (grob)
- die Primärskizze ist eine 2-D Darstellung von zentralen Veränderungen der Lichtintensität
- hier werden zunächst nur Kanten und Konturen wahrgenommen, um Objekte voneinander abzutrennen
- Beobachter-zentriert (egozentrisch)
2. 2,5-D Skizze wird konstruiert
- sie arbeitet Tiefe und Oberflächenausrichtung mit ein
- hier werden Schatten, Beschaffenheit, Bewegung, inokulare Disparität, etc wahrgenommen, um Objekte voneinander abzutrennen
-Beobachter-zentriert
3. 3-D Modellvorstellung
- Ojekte werden sich in 3-D Form vorgestellt
- unabhängig von der Perspektive
Welche Stärken und Schwächen hat die Theorie der Objektwahrnehmung nach Marr?
Stärken:
- Idee der stufenweisen Verarbeitung sehr einflussreich
Schwächen:
- Top-Down-Prozesse werden vernachlässigt
- Konstruktion von 3-D Bildern ist sehr komplex und noch nicht formalisiert, nicht erklärt
Was ist die Grundidee der Theorie des Erkennens anhand elementarer Teilkörper nach Biedermann der Objektwahrnehmung?
Objekte bestehen aus Kombinationen von Geonen
-> Geonen sind geometrische Symbole (es gibt 36 Grundformen)
In welchen Schritten läuft die Objekterkennung nach der Theorie des Erkennens anhand elementarer Teilkörper ab?
1. Extraktion von Kanten
2. Erkennen von nicht-zufälligen Eigenschaften und parallel dazu erkennen von Wölbungen nach innen und außen
-> Parallelität, Fortsetzung
3. Erkennen der Geone
4. Vergleich der Geone mit Wissen über Objekt-Kategorie
Welche weiteren Ansätze werden in der Theorie des Erkennens anhand elementarer Teilkörper postuliert?
- die Objektwahrnehmung ist Blickwinkel-invariant (durch Erkennung der Geonen)
- Bottom-up Prozesse & Vergleich mit Wissen über Kategorie/KZG
Welche Stärken und Schwächen weist die Theorie des Erkennens anahnd elementarer Teilkörper auf?
Stärken:
- gute Evidenz für die Bedeutung von Geonen für die Objekterkennung
- Evidenz dafür, dass die Identifikation von Wölbung und Kanten ebenfalls von großer Bedeutung ist
Schwächen:
- spielt Bedeutung von top-down Einflüssen des Kontextes, der Erwartung und des Vorwissens herunter
- versagt in Bezug auf die meisten Unterscheidungen inhlb. einer Objektkategorie (verschiedene Tassen haben gleiche Geonen, wie unterscheidet man sie?)
- manche Klassen haben keine invarianten Geone, sind aber dennoch als Mitglied einer Kategorie erkennbar (z.B. Wolken; Lampen (Wolken sind so unterschiedlich, dass es keine Geonen gibt, die immer in einer Wolke auftreten)
- viel Erkennen ist tatsächlich blickwinkelabhängig
Im Kontext der Objektwahrnehmung stellt sich die Frage, welchen Einfluss der Blickwinkel hat. Also ob Aspekte der Objektwahrnehmung blickwinkelabhängig sind (Objekt wird von vorne oder von der Seite wahrgenommen). Welche Ergebnisse zu dieser Fragestellung gibt es?
verschiedene Studien in denen VP Objekte in unterschiedlichen Perspektiven gezeigt wurden. Die abhängige Variable bei diesen Untersuchungen war dabei die Geschwindigkeit und Akkuratheit des Erkennens und Beurteilens.
Befunde:
- die Kategorisierung von Objekten ist weitgehend unabhänig vom Blickwinkel (z.B. gehört ein Objekt der Kategorie Auto, Hund, Haus oder Fahrrad an)
-> die neuronale Aktivität bei den unterschiedlichen Perspektiven ist sehr ähnlich, aber unterschiedliche Verarbeitung in den Regionen der frühen Verarbeitung (liegt daran, dass Fahrrad von vorne andere Striche und Linien aufweist, als von der Seite)
- das identifizieren von Objekten, inhlb einer Objektgruppe, hingegen ist blickwinkelabhängig (zb. nicht nur die Frage ist es ein Auto -ja/nein - , sondern ist es ein Taxi?)
-> die neuronale Aktivierung ist sehr unterschiedlich - insb. im inferioren temporalen Kortex -> ventraler Strom
Im Kontext der Objekterkennung stellt sich Frage wo im Gehirn die komplexen Objekte auftauchen. Welche Untersuchungen dazu gibt es?
Untersuchung von Zell-Aktivationen bei Affen:
- Präsentation verschiedener Objekte (Stimuli z.B Kategorie,Perspektive)
- man hat versucht herauszufinden, in welchen Regionen Aktivation besonders stark mit der Präsentation korreliert
Zur Methode:
-> man sucht nach Neuronen, die selektiv auf bestimmte Stimuli oder Ausrichtungen reagieren
-> und man sucht nach Neuronen die invariant sind, also auf verschiedene Ausrichtungen oder Stimuli reagieren
Zu den Ergebnissen:
-> besonders starke Korrelation zwischen inferotemporalen Kortex-Aktivität und angezeigter Wahrnehmung
-> geringe Korrelation mit Neuronen in V1
-> im superioren temporalen Sulcus bei Affen: 49% der Zellen sind Blickwinkel-selektiv, 14% sind Blickwinkel-invariant
Welche Befunde zum Top-down Einfluss auf die Objektwahrnehmung gibt es?
Priming kann die Wahrnehmung/ Interpreation der danach gezeigten Bilder beeinflussen -> Vorwissen, also wissen aus der Erfahrung (Top) beinflusst Wahrnehmung (down).
Wahrnehmung ist also nicht objektiv.
Was beinhaltet die Top-down Bottom-up Theorie von Bar et al.?
geht davon aus, dass es zwei Routen der Verarbeitung gibt:
- eine schnelle, grobe Verarbeitung über den dorsalen Strom bis zum primären und sekundären Kortex (frühe visuelle Verarbeitung)
-> danach spaltet die Verarbeitung sich auf:
1. Zu einem gewissen Teil wird die Verarbeitung über den dorsalen Strom zum Orbitofrontalen Kortex weiterverarbeitet -> da werden die möglichen Objekte identifiziert -> und diese identifizierten Objekte führen dann zu einer top-down Aktivierung und helfen dabei, die Objekte wahrzunehmen, indem die Aktivation zurück in den Gyrus Fusiformis geleitet wird
2. Parallel dazu gibt es Verarbeitung im ventralen Strom
-> im Gyrus Fusiformis werden die Infos wieder zusammengeleitet
-> Theorie besagt, dass besonders bei schwer zu erkennenden Objekten der ventrale Strom (bottom up) vom dorsalen Strom (top-down) unterstützt wird
Was sind die Befunde zu der top-down bottom-up Theorie?
- bereits 50msec vor der Aktivation im temporalen Kortex (ventraler Strom) findet Aktivation im Orbitofrontalen Kortex (dorsaler Strom) statt
-> stützt die Theorie der schnellen, groben Verarbeitung
- Anwendung von rTMS auf den dorsolateralen prefrontalen Kortex (ist für dorsalen Strom zuständig, also die schnelle Verarbeitung), führte zu einer verlangsamten Objekterkennung, insb. bei verschwommenen Reizen
Welchen Unterschied gibt es bei der Wahrnehmung von Gesichtern zur Objektwahrnehmung?
Theorien gehen davon aus, dass Gesichter ganzheitlich verarbeitet werden, also nicht anhand einzelner Cues, wie Form der Nase oder des Ohrs. Man berücksichtigt die ganheitliche Konstellation der Cues -> Gesicht ist mehr als die Summe einzelner Cues