Mikrobiologie
Lernkarten für LMK´s
Lernkarten für LMK´s
Kartei Details
Karten | 109 |
---|---|
Lernende | 15 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 12.06.2014 / 12.11.2024 |
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81. Was ist Botulismus?
Hier handelt es sich um ein Toxin (äußert starkes Neurotoxin), des Clostridium botulinum die Nahrung aufgenommen wird.
Da es sehr hitzestabil ist, benötigt man zur Abtötung mind. 10 min. bei 100 Grad.
82. Welche Eigenschaften hat der Staphylococcus aureus?
- Er ist ein fakultativer anaerobier, bildet ein hitzestabiles Toxin
- Er ist grampositiv, unbeweglich und keine Sporenbildner
83. Was wissen Sie über Streptokokken?
- Sind grampositive, in Ketten gelagerte Kokken
- Teilweise kommen Streptokokken beim Menschen in der normalen Darmflora vor
- Pathogene Formen von Streptokokken sind z.B. Angina, Scharlach, …
84. Was sind Dauerausscheider?
Damit bezeichnet man Personen, die Krankheitserreg ausscheiden, ohne krank- oder krankheitsverdächtig zu sein.
85. Was sind Shigellen?
Sind die Erreger der bakteriellen Ruhr – Infektionskette = Mensch – Mensch
86. Was verstehen Sie unter Prophylaxe?
Sind die Vorbeugung bzw. die vorbeugenden Maßnahmen zur Verhütung einer Erkrankung
87. Was sind E. coli?
Dieser Keim kommt im Darm von Mensch und Tier vor. Er dient deshalb als Indikatorkeim für fäkale Verunreinigungen von Wasser und Lebensmittel.
88. Was verstehen Sie unter dem Begriff „Lebensmittelvergifter“? Nennen Sie einige Beispiele!
- Lebensmittelvergifter sind Keime, die durch LM übertragen und zu Erkrankungen führen können.
- Clostridium perfringens, Clostridium botulinum, Staphylococcus aureus, Salmonellen, Shigellen
89. Wie ist der aw-Wert definiert und durch welche Methoden lässt er sich absenken? Wo liegt der optimale aw-Wert der meisten MO?
- Aw-Wert: Maß der Menge an freiem, für Mikroorganismen (Vermehrung) verfügbarem Wasser in einem Produkt.
- Salzen, Zuckern, Trocknen, Räuchern und Tiefgefrieren sind Konservierungsmethoden, die auf der Erniedrigung der Wasseraktivität und der damit verbundenen Hemmung des Wachstums von MO beruhen.
- optimaler Bereich von 0,95 – 0,99 (es gibt auch Ausnahmen die auch bei einem aw-Wert unter 0,95 wachsen können.
90. Was versteht man unter dem Hürdenkonzept?
- Je mehr Barrieren desto schwieriger die Vermehrung.
Um die charakteristischen Eigenschaften eines Lebensmittels nicht zu verändern, aber dennoch
ein mikrobiologisch stabiles (Schutz vor Verderb) und sicheres (Schutz vor einer Lebensmittelvergiftung) Produkt herstellen zu können, kommen verschiedene Parameter (Hürden) zur Anwendung:
F-Wert (hohe Temperatur),
t-Wert (niedrige Temperatur),
aw-Wert (wenig verfügbares Wasser),
pH-Wert (Säuerung),
Eh-Wert (vermindertes Sauerstoffangebot),
K-Wert (Zusatz von Konservierungsstoffen)
Durch die Anwendung mehrerer verschiedener Parameter (Hürdenkonzept) kann das Wachstum
und die Vermehrung von Mikroorganismen beeinflusst werden. Somit sollte es bei Einhaltung
einer guten Herstellungspraxis möglich sein, im Sinne der Lebensmittelhygiene stabile und
sichere Lebensmittel herzustellen.
91. Nennen Sie die wichtigsten Übertragungswege einer „Salmonelleninfektion“ durch Lebensmittel!
- Futtermittel à Schlachttier à LM à Mensch
- Wasser, Abwasser, Nager, Insekten à Schlachttier à LM à Mensch
- Wasser, Abwasser, Nager, Insekten à Lebensmittel LM à Mensch
- Legehennen à Eier à LM à Mensch
- Mensch à LM à Mensch
- Mensch à Gerätschaften àLM à Mensch
- Mensch à LM à Mensch à LM à Mensch
- Salmonellen kontaminiertes LM à andere LM à Mensch
92. Was ist der Unterschied zwischen Bakteriensporen und Pilzsporen?
- Bakteriensporen sind eine Überdauerungsform von Bakterien, sie sind trockenresistent und hitzeresistent.
- Pilzsporen sind eine Vermehrungsform von Pilzen, sie sind trockenresistent aber nicht hitzeresistent.
93. Was ist der Unterschied zwischen einer Lebensmittelinfektion und einer Lebensmittelintoxikation? Nennen Sie Beispiele!
- pathogener Mikroorganismus wird vom Menschen aufgenommen, siedelt sich im menschlichen Darm an und vermehrt sich dort, löst durch sein Wachstum im menschlichen Körper eine Erkrankung aus. Die Inkubationszeit beträgt einige Stunden bis Tage.
- Salmonelleninfektion, Listeriose, Campylobacter jejuni Inefektion, E.Coli
- ein toxinbildender Mikroorganismus produziert im Lebensmittel vor dem Verzehr ein Gift. Dazu ist in der Regel das Wachstum des betr. Organismus im Lebensmittel nötig. Durch die Aufnahme des Giftes kommt es zur Erkrankung (Vergiftung). Die Inkubationszeit beträgt eine bis einige Stunden.
Beispiele: Clostridium Botulinum, Bacillus cereus, Staphylokokkus aureus
94. Welche Arten von Mikroorganismen können zu einem Verderb von Lebensmitteln führen? Nennen Sie bitte je ein betreffendes Beispiel
- Schimmelpilz (Aspergillus (bilden Mycotoxine) à Nüsse, Marmelade, Brot)
- Hefen (wilde Hefen à Gärung à Fruchtsaft)
- Bakterien ( Staphylococus aureus à Eiweißreiche LM, Listerien à Fleisch)
Viren kein Verderb der Lebensmittel
95. Nennen Sie mindestens 6 Methoden der Haltbarmachung von Lebensmitteln!
Einkochen, Einlegen in Alkohol, Einlegen in Essig, Gefrieren, Kühlen, Räuchern, Salzen, Trocknen, Zuckern
96. Wie ist der aw-Wert definiert und durch welche Methoden lässt er sich absenken? Wo liegt der optimale aw-Wert der meisten MO?
- Aw-Wert: Maß der Menge an freiem, für Mikroorganismen (Vermehrung) verfügbarem Wasser in einem Produkt.
- Salzen, Zuckern, Trocknen, Räuchern und Tiefgefrieren sind Konservierungsmethoden, die auf der Erniedrigung der Wasseraktivität und der damit verbundenen Hemmung des Wachstums von MO beruhen.
- optimaler Bereich von aw > 0,98 (es gibt auch Ausnahmen die auch noch bei einem aw-Wert von 0,6 wachsen können.
97. Was versteht man unter dem Hürdenkonzept?
Durch Kombination von chemischen und physikalischen Konservierungsverfahren können häufig die Einzelmaßnahmen in ihrer Intensität stark reduziert werden. (Synergieeffekt)
Auch wenn die einzelnen hemmenden Einflüsse für sich alleine nicht zur Haltbarmachung ausreichen, können sie doch in ihrer Summer zu eine optimalen Konservierung des Lebensmittels führen.
F-Wert (hohe Temperatur), t-Wert (niedrige Temperatur), aw-Wert (wenig verfügbares Wasser), pH-Wert (Säuerung), Eh-Wert (vermindertes Sauerstoffangebot), K-Wert (Zusatz von Konservierungsstoffen)
98. Erklären sie die Begriffe primäre Kontamination, sekundäre Kontamination und Kreuzkontamination
- Primäre Kontamination = Liegt vor, wenn die vorhandenen Keime im tierischen Organismus bereits in die zu gewinnenden Produkte wie Fleisch, Milch, Eier usw. gelangten
- Sekundäre Kontamination = umfasst alle Kontaminationsmöglichkeiten, die außerhalb des lebenden tierischen Organismus bestehen, darunter vor allem: Mensch, Nutztier, Boden, Pflanzen u.a.
- Kreuzkontamination = wird ein sekundäre Kontamination bezeichnet, bei der von einem Lebensmittel Keime auf andere Lebensmittel (meist direkt) übertragen werden.
99. Ein Eintopf wurde Freitagabend gekocht (versch. Gemüse, Bohnen, Fleisch). Nach gründlichem Durchkochen wurde der Deckel nicht mehr abgenommen. Am Samstag gärt der Eintopf heftig und zeigt einen abweichenden Geruch. Welche Mikroorganismen sind wahrscheinlich die Verursacher? Welcher besonders gefährliche Fall (hohe Todesrate) könnte durch einen speziellen Vertreter dieser Bakteriengruppe auftreten? Nennen Sie diese Art!
- anaerobe Sporenbildner (Clostridium spec.) oder fakultative anaerobe Sporenbildner (Bacillus spec.).
- Besonders gefährlich wäre eine Kontamination mit Clostridium botulinum à Vergiftung: Botulismus (kann tödlich verlaufen)
100. Stellen Sie die Unterschiede zwischen Viren, Bakterien und Pilzen dar! Warum ist das für die LMÜ von Bedeutung?
Viren:
- sind keine Lebewesen
- keine Sporen
- benötigen lebende Zelle (Wirtzelle) um sich zu vermehren und sie haben keinen eigenen Stoffwechsel
- minimal infektiöse Dosis (Mindestzahl an Pathogenen, um Infektion hervorzurufen)
- hohe Umweltstabilität
Bakterien:
- Bakteriensporen sind eine Überdauerungsform von Bakterien, sie sind trockenresistent und hitzeresistent.
- sind Einzeller und haben keinen echten Zellenkern (Prokaryonten)
- Vermehren sich durch Zellteilung (exponentielles Wachstum)
- manche Bakterien können Sporen bilden z.B. Clostridium botulinum,
- Wachstum anaerob oder aerob
- teilweise Toxinbildung, z.B. Staphylokokken, Clostridien
Pilze:
- Pilzsporen sind eine Vermehrungsform von Pilzen, sie sind trockenresistent aber nicht hitzeresistent
- Pilze haben einen echten Zellkern und gehören deshalb zu den Eukaryonten
- Wachstum immer aerob, ungeschlechtlich oder geschlechtlich
- Wächst auch aus Bruchstücken weiter
- teilweise ToxinbildungàMykotoxine, (z.B. Aspergillus, Penicillium)
- ziemlich anspruchslos
Einerseits um die Gutachten deuten zu können, andererseits um bei der Kontrolle eventuelle mikrobiologische Abweichungen besser und/oder schneller erkennen und beurteilen zu können.
101. In einem Betrieb sind 8 Personen mit den Symptomen Übelkeit und Erbrechen erkrankt. Durch die Befragung der Mitarbeiter finden Sie heraus, dass alle am Mittag dieses Tages frisch gekochten Pudding gegessen haben. Welcher Erreger hat vermutlich diese Erkrankung ausgelöst? Anhand welcher Merkmale haben Sie diesen Erreger identifiziert?
- Es handelt sich wahrscheinlich um eine Intoxikation mit Staphylococcus aureus.
- Das schnelle Auftreten (die kurze Inkubationszeit) spricht für eine Intoxikation.
- Da der Pudding frisch gekocht war, muss es sich um ein hitzestabiles Toxin handeln.
- Die Zutaten für den Pudding sind eiweißreich und daher für ein Wachstum von Staph. aureus und eine Toxinbildung gut geeignet.
102. Campylobacter jejuni ist ein immer häufiger auftretender Erreger. Was ist der häufigste und typischste Ausgangspunkt einer Kontamination? Konstruieren Sie einen typischen Kontaminationsweg. Dieser Erreger wächst typischerweise nicht in der Umwelt und im Lebensmittel. Wodurch kommt es trotzdem immer häufiger zu Infektionen mit diesem Erreger?
- Campylobacter jejuni kommt natürlicherweise im Darm von Vögeln vor. Rohes Geflügelfleisch ist daher häufig kontaminiert. Typischerweise kommt es zu einer Kontamination anderer Lebensmittel, wenn nach der Verarbeitung rohen Geflügels keine ausreichenden händehygienischen Maßnahmen durchgeführt werden (waschen, desinfizieren).
- Die extrem niedrige minimal infektiöse Dosis dieses Erregers führt dazu, dass es auch ohne Wachstum im kontaminierten Lebensmittel zu einer Erkrankung kommen kann.
Es Kommt häufiger zu weniger ausgedehnten Gruppenerkrankungen und selten zu großen Epidemien.
103. Im Januar wird auf der Kinderstation eines Krankenhauses eine Durchfallepidemie festgestellt. Welcher Erreger ist mit hoherWahrscheinlichkeit der Auslöser? Wie wird er typischerweise verbreitet und welche Gegenmaßnahmen sind besonders wichtig?
- Aufgrund ihres saisonalen Auftretens im Winter kommen in erster Linie Rotaviren in Frage.
- Sie werden fäkal-oral, auch über die Hände des Pflegepersonals und Flächen verbreitet.
- Händehygiene ist die wichtigste Gegenmaßnahme. Eine Flächendesinfektion mit rotaviruswirksamen Mitteln kann zusätzlich unterstützend eingesetzt werden.
104. Kakaomasse soll in einem Spezialgerät unter der Zugabe von geringen Mengen Wasser durch kurzzeitiges Erhitzen geschmacklich verbessert werden. Nach dem Vorgang werden in der Kakaomasse coliforme Bakterien gefunden. Die Temperatur- und Zeiteinstellung waren ausreichend, die Istwerte entsprechen den Sollwerten. Wo kann der Fehler liegen und wie nennt man solche Mikroorganismen?
- Coliforme Bakterien wie hier gefunden, sind ein Anzeichen dafür, dass ein Prozessfehler bei der Herstellung stattgefunden haben muss à solche Mikroben werden auch als Indexorganismen bezeichnet.
105. Was wissen Sie über Staphylokokkus aureus?
- Intoxikation
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Inkubationszeit; 1-2 Stunden
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Dauer 1-2 Tage
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bildet hitzestabile Gifte
-
Zerstörung erst bei Sterilisation> 117°C
-
Häufiger Eitererreger bei Mensch und Tier
-
2Vorraussetzungen: Kontamination durch Mensch auf LM; Vermehrung des Erregers auf dem LM
-
Häufiges vorkommen: eiweißreiche LM
-
Erkrankung ohne Fieber
- Symptome: Erbrechen, Durchfall, Kreislaufsymptome, häufig Untertemperatur
106. Was wissen Sie über Clostridium Botulinum?
- Intoxikation
- Inkubationzeit:12-36 Stunden
-
Dauer: 8 Monate
-
Toxin = hitzelabil
-
Sporenbildner: hitzestabil
-
Voraussetzungen: strickt Anaerob, ph-Wert 4,5, Temp. 3,3-50 Grad
-
Vorkommen: 90% bei Konserven (grüne Bohnen /Fleischkonserven)
- Symptome: Augenflimmern, Doppelsehen, Lähmungen, Sprach-u. Schluckbeschwerden, Atemstillstand/Tod
107. Was wissen Sie über Salmonellen?
- Infektion
- Inkubationszeit beträgt 12-36 Stunden.
-
Dauer= einige Tage
-
Ist sowohl Krankheitserreger als auch Lebensmittel-vergifter.
-
sind nicht sehr hitzebeständig (sind bereits nach 10min. bei +70°C abgetötet).
-
kommen im Wirbeltierdarm und beim Menschen vor.
-
es gibt ca. 2000 verschiedene Arten (Serovare)
- Symptome: Unwohlsein, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, evtl. Fieber bis 39°C, Wasserverlust (im akuten Stadium à Austrocknen des Körpers)
108. Was wissen Sie über Campylobacter jejuni?
- Infektion
- Häufigste Erreger in D-land
-
Inkubationszeit: 2-5 Tage
-
Dauer: wenige Tage (Spontanheilung/ Antibiose nur bei Komplikatonsgefähr-deten Menschen)
-
Wirkt ähnlich wie die Salmonelle
-
Wachstum: 42-45 Grad
-
Abtötung: 55 Grad (nicht sehr hitzebeständig)
-
Übertragung: von Tieren/ nicht durcherhitzten LM (Rindfleisch, Kuhmilch, Geflügel)
- Symptome: Kopfschmerz, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Darmkoliken
109. Was wissen Sie über Escherichia Coli?
- Infektion
- Inkubationszeit: 6 Std.- 3 Tage
-
Dauer: 2-9 Tage
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Extrem (Keimzahl <100) minimale infektiöse Dosis
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Fakultativ anaerob
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Abtöten: Erhitzen auf 70 Grad >10Min.
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Hygienemängel, Fäkalverunreinigung, Schmierinfektion
-
Vorkommen: nicht durcherhitzte LM (Rohwurst, Rohmilch, Wasser)
- Symptome: wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, (selten Fieber oder Erbrechen), Nierenschäden (bei kl. Kindern Nierenversagen)