Medizinische Grundlagen

Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn

Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 22.07.2015 / 17.02.2024
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Was bewirken peripher wirkende Medikamente?

Sie beeinflussen die Nozizeptoren z.B. Aspirin, Paracetamol etc., auch antipyretische Analgetika genannt, weil auch fiebersenkend

Was bewirken zentral wirkende Medikamente?

Sie hemmen die Übertragung zwischen den Neuronen der aufsteigenden Schmerzbahnen: Opioide z.B. Morphin

Welche Medikamentengruppe wird unterstützend bei chronischen Schmerzen eingesetzt?

Trizyklische Antidepressiva

Welche Schmerztypen werden voneinander abgegrenzt?

- Somatischer Schmerz: Muskeln, Haut, Bindegewebe

- Viszeraler Schmerz: inneren Organe

- Nozizeptorenschmerz: Schmerz durch Reizung der Nozizeptoren: Warnfunktion

- Neuropathischer Schmerz: durch Schädigung des NS: keien Warnfunktion

- Psychogener Schmerz

- Chronischer Schmerz: länger als sechs Monate, keine Warnfunktion mehr, steht im Zusammenhang mit der Ausbildung des Schmerzgedächtnisses

Welche physiologischen Reaktionen entstehen bei der Orientierungsreaktion?

- Erhöhte Sensibilität, Absinken der Wahrnehmungsschwellen, Pupillenerweiterung, Steigerung des Muskeltonus, Konstriktion peripherer blutgefäße und Dilatation der Blutgefäße in Kopf und Gehirn

- Vertiefung und Verlangsamung von Atmung und herabsetzen der HF

- Vergleich mit Gedächtnisinhalten

Was passiert physiologisch bei einem Schreck?

- Zusammenfahren

- Erblassen

- Schweißausbruch

- Steigerung der HF

Was meint Aktivierung?

Erregung, hervorgerufen durch äußere oder innere Reize mit den körperlichen Reaktionen:

- Anpassung der EEG-Frequenz

- Verschärfung der Sinneswahrnehmung

- Aktivierung des Sympathikus

Was meint Habituation?

Wirkung eines Reizes und die damit ausgelöste Reaktion nimmt bei wiederholter Reizdarbietung ab und dient der Verhinderung der Beachtung bekannter Reize

Was meint Adaptation?

Abnahme einer psychophysiologischen Reaktion. Sie meint die Erhöhung der Reizschwelle eines Sinnesorgans bei kontinuierlicher Reizung

Was meint Extinktion?

Abnahme der Reaktionsintensität einer klassisch gelernten Reaktion 

Was ist Aufmerksamkeit?

Gerichtete Bewusstseinshaltung auf die  Beachtung eines Objekts

Welche Aufmerksamkeiten werden unterschieden?

- Daueraufmerksamkeit: Steuerung über das aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS) der Formatio reticularis

- Geteilte Aufmerksamkeit

- Selektive Aufmerksamkeit

Was wird in der Routine-EEG-Untersuchung dargestellt?

Spontane hirnelektrische Aktivität

Was sind evozierte Potenziale?

Spannungsänderungen, die durch die Reizung eines Sinnesorgans oder der peripheren Nerven entstehen

Wann treten Delta-Wellen im EEG auf?

Traumlose Tiefschlafphase, bei Koma, Narkose, bei wachen Menschen Hinweis auf Hirnschädigung

Wann treten Theta-Wellen im EEG auf?

Erwachsene: bei Schläfrigkeit und in leichten Schlafphasen, bei Kindern auch im Wachzustand physiologisch

Wann treten Alpha-Wellen im EEG auf?

physiologischer Grundrhythmus des ruhenden Gehirns, typisch für Wachzustand bei geringer visueller Aufmerksamkeit, bei Konzentration oder Aufmerksamkeit Übergang in den Beta-Rhythmus (Alpha-Block)

Wann treten Beta-Wellen im EEG auf?

Unter geistiger Anspannung und bei Sinnesreizen im Wachzustand mit geöffneten Augen, verstärkt unter Benzodiazepin- und barbiturateinfluss, typisch für REM-Schlaf

Wann treten Gamma-Wellen im EEG auf?

Bei starker Konzentration oder Lernprozessen

Welche Schlafstadien gibt es und welche dazugehörige EEG-Aktivität kann zugeordnet werden?

- Einschlafstadium: Beta- und Alpha-Wellen

- Stadium I: kurz nach dem Einschlafen: Übergang von Alpha zu Theta-Wellen, Reduktion der Muskelspannung

- Stadium II: Weiterhin Theta-Wellen sowie Schlafspndeln und K-Komplexe: wird im Laufe des Schlafes zunehmend länger, mehr als 50% des Gesamtschlafes

- Stadium III: Übergang in den Tiefschlaf: Delta-Wellen (zu 20-50%), weitere Abnahme der Musklspannung

- Stadium IV: Tiefschlaf oder auch Slow-wave-Sleep: Delta-Wellen (zu mehr als 50%), tiefste Schlafphase, desorientiert beim Wecken, Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf. Tiefschlaf wird in der zweiten Schlafhälfte meist nicht mehr erreicht

REM-Schlaf: paradoxer Schlaf, Traumschlaf: ähnlich wie Stadium I, vorwiegend Theta-Wellen und langsame Alpha-Wellen, aber auch rege Beta-Aktivität, wie sonst eigentlich nur im Wachzustand, maxilale Muskelrelaxation, lediglich die Augäpfel führen rasche Bewegungen mit einer Frequenz von 5-10(s aus (Rapid Eye Movement), zu Beginn der Nacht ca. 20 Minuten, im Laufe der Nacht zunehmend länger bis zu 35 Minuten

Was wird bei der Magnetenzephalografie (MEG) erfasst?

Magnetfelder, die durch elektrische Signale der Nervenzellen erzeugt werden

Was untersucht das Elektromyogramm?

Elektrische Aktivität der Muskulatur mittels Nadelelektroden

Wie wird die elektrodermale Aktivität gemessen?

Durch Elektroden an der Handinnenfläche

Was gibt es für bildgebende Verfahren?

- Computertomografie: Röntgenaufnahmen werden beim Durchdringen von Gewebe abgeschwächt, Grad dieser Abschwächung wird beim CT gemessen

- Magnetresonanztomografie: Bilder werden aus der Energie gewonnen, die nach erzwungener Ausrichtung der Wasserstoffatome bei deren Rückkehr in die Ausgangslage frei wird

- Funktionale Magnetresonanztomografie: ermöglicht Aufnahmen, die Durchblutungsänderungen von Hirnarealen sichtbar machen

- Positronen-Emissionstomografie: Computergestützte, schichtweise Abbildung der Radioaktivitätsverteilung in Organen nach Injektion oder Inhalation schwach radioaktiver Substanzen (Tracer), um Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar zu machen

Welche drei Körperachsen werden definiert?

1) Longitudinalachse: vertikale Achse

2) Transversalachse: horizontale Achse

3) Saggitalachse: senkrecht zur Quer- und Längsachse, von der Hinter- zur Vorderfläche des Körpers

Welche Besonderheiten weisen Muskelzellen auf?

- Fasern von bis zu 20cm Länge

- Best. Eiweißstrukturen (Myofibrillen) verleihen dem Muskel die Fähigkeit zur Verkürzung, diese sind in der Längsachse der Muskelfaser angeordnet

Welche zwei Arten von Muskelgewebe werden unterschieden?

- Glatte Muskulatur: kommt vorwiegend in den inneren Organen vor, langsame aber ausdauernde Arbeitsweise, nicht willkürlich beeinflussbar, makroskopisch: blassrosa Farbe

- Quer gestrefite Muskulatur: vorwiegend im Skelett- und Herzmuskelgewebe, schnelle Kontraktion, aber auch schnelle Ermüdung, willentlich beeinflussbar, makroskopisch: kräftige rote Farbe

Was meint Enuresis?

Normale Miktion zum falschen Zeitpunkt bzw. am falschen Ort

Was wird bei den Blutgefäßen unterschieden?

- Arterien: alle Gefäße, die vom Herzen wegführen, mit elastischen Wänden

- Venen: Gefäße, die zum Herzen hinführen, wenig elastische Wände, jedoch Klappen, die ein Zurückfließen des Blutes verhindern

- Kapillaren: haarfeine, netzartig verzweigte Gefäße, die den Übergang zwischen Venen und Arterien bilden und dem Stoffaustausch dienen

In welchen zwei Phasen vollzieht sich die Herztätigkeit?

1) Die Muskulatur der beiden Vorhöfe zieht sich zusammen. Dabei wird das Blut in die erschlafften Herzkammern gedrückt

2) Muskulatur der Herzkammern zieht sich zusammen, Dadurch wird das Blut aus der Herzkammer in die Arterien gedrückt. Aus der linken herzkammer gelangt das Blut in die Körperarterien, aus der rechten in die Lungenarterien. Während dieser Zeit sind die Vorkammern erschlafft und werden wieder mit Blut aus den Venen gefüllt. In die rechte Vorkammer strömt Blut aus den Körpervenen, in die linke Blut aus den Lungenvenen

Was wird beim doppelten, geschlossenen Blutkreislauf unterschieden?

- Körperkreislauf (großer Kreislauf): beginnt in der linken Herzkammer, führt über die körperarterien und die körperkapillaren zu den Körpervenen und von dort wieder in die rechte Vorkammer, In den Kapillaren findet der Stoffaustausch zwischen Blut und Körperzellen statt

- Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf): beginnt in der rechten Herzkammer und führt über die Kungenarterien zu den Lungenkapillaren. Dort wird Kohlendioxid an die Lungenbläschen abgegeben und Sauerstoff in das Blu aufgenommen. Das sauerstoffreiche Blut gelangt durch die Lungenvenen in die linke Vorkammer und von dort in die linke Herzkammer

Was sind Parameter der Herztätigkeit?

- Schlagvolumen: das während der Systole in die Arterien ausgeworfene Blutvolumen (in Ruhe ca. 70ml)

- Herzminutenvolumen: die pro Minute vom Herzen geförderte Blutmenge (in Ruhe ca. 5l)

- Herzfrequenz: Anzahl der Schläge pto Minute

- Gefäßwiderstand: Strömungswiderstand, den das Gefäßsystem dem Herzen entgegensetzt, abhängig vom Gefäßdurchmesser und Gefäßverhärtung 

Was kann man im EKG für ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion beobachten?

- P-Welle: entspricht der Vorhoferregung (durch den Sinusknoten)

- QRS-Komplex: entspricht der Kammererregung

T-Welle: entspricht der Erregungsrückbildung der Kammer

Was meint der systolische arterielle Druck?

Er steht für die maximale Kontraktion des Herzmuskels, ein Indikatror für die Auswurfleistung des Herzens. Sobald sich der Herzmuskel entspannt, sinkt der arterielle Druck auf den diastolischen Wert

Was meint der diastolische arterielle Druck?

Dauerdruck im arteriellen System. Durch Gefäßablagerungen ändern sich die Widerstandsverhältnisse und der arterielle Druck steigt an

Was meint das Metabolische Syndrom?

1) Hypertonie

2) Diabetes Typ 2

3) Adipositas (insbesondere Bauchfett)

4) Fettstoffwechselstörung

Was ist eine vasovagale Synkope?

biphasische psychosomatische Reaktion, bei der es in der ersten Phase durch sympathische Aktivierung zu beschleunigtem Puls und RR kommt. Zur Verhinderung einer zu starken Arbeit des Herzens wird in der Folge durch einen Reflex, vermutlich über den Vagus-Nerv, eine überschießende Gegenreaktion ausgelöst. Dadurch kommt es in der zweiten Phase zu einer Abnahme der HF oder zu einer Erweiterung der Blutgefäße oder zu beidem. Daraus resuktieren ein RR-Abfall und eine nachfolgende Bewusstlosigkeit

Wie unterscheidet man Panikattacken und  hypochondrischen Herzängsten von Angina Pectoris?

Bei Angina Pectoris sind die herzschmerzen meist mittig, bei Angsterkrankungen eher linksseitig, bei herzerkrankungen sind die Symptome eher an körperliche Aktivitäten gebunden

Was wird bei der Erregerabwehr im Immunsystem unterschieden?

- Humorale Abwehr: vermittelt über Körperflüssigkeiten (z.B. Interferone)

- Zelluläre Abwehr: z.B. über versch. Typen von Leukozyten

-  Unspezifische Anwehr: angeboren, tötet schnell körperfremde Organismen ab

- Spezifische Abwehr: erworben, entweder durch Überstehen einer Krankheit oder Immunisierung über Impfen

 

Welchen Unterschied gibt es bei der Immunisierung durch Impfen?

- Aktive Immunisierung: Impfung mit Antigenen (in unschädlichen Mengen oder abgeschwächt) und die natürliche Immunreaktion des Körpers setzt ein. Antikörper bilden sich erst nach Tagen

- Passive Immunisierung: Die Impfung mit Antikörpern erfolgt gegen ein bestimmtes Antigen. Es kommt zu einer sofortigen, aber kurz anhaltenden Immunreaktion z.B. Wundstarrkrampf