Medizinische Grundlagen

Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn

Aufbau und Funktion des Nervensystems; Neuro- und Sinnesphysiologie; Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen; Psychopharmakologie; Psychotrope Substanzehn


Kartei Details

Karten 200
Lernende 21
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.07.2015 / 17.02.2024
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Was versteht man unter Morbus Pick?

vaskuläre Demenzform, setzt zwischen dem 50. und dem 60. Lj. allmählich ein, anfangs zeigen sich Nachlassen der Leistungsfähigkeit und eine sich entwickelnde Persönlichkeitsveränderung

Was versteht man unter Realitätsorientierungstraining?

geriatrischer Therapieansatz zur Betreuung Dementer

Welche drei Komponenten werden beim Realitätsorientierungstraining unterschieden?

1) Training des Pflegepersonals

2) 24-Stunden-ROT: Personal vermittelt bei jeder Interaktion Informationen

3) Strukturierte Sitzungen in Gruppen

Was versteht man unter epileptischen Anfällen?

Heterogene Gruppe anfallsartig auftretender klinischer Syndrome, die eine synchrone elektrische Entladung von Neuronenverbänden darstellen

Was wird bei Epilepsien unterschieden?

- Primär generalisierte Anfälle

- Fokal beginnende Anfälle

Was sind Kennzeichen primär generalisierter Anfälle?

- Bilaterale synchronisierte Entladung im EEG

- Bewusstseinsverlust

- Motorische Symptome bilateral

- durch ein altersspezifisches Erscheinungsbild gekennzeichnet

Was sind Kennzeichen fokaler Anfälle?

- EEG-Veränderungen sind herdförmig und nicht über beide Hemisphären abzuleiten

- In der Regel kein Bewusstseinsverlust und keine Amnesie

- Mot. Symptome meist unilateral und auf best. Körperregionen beschränkt

Wie diagnostiziert man Epilepsie?

Neben der klinischen Symptomatik sieht man im EEG neben den normalen Mustern als typische Anfallsmuster große Wellen und scharfe Spitzen (spikes and waves)

Wodurch wird ein Schädelhirntrauma bewertet?

Über die Glasgow-Koma-Skala: einfache, allgemeine Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung

Was kennzeichnet die Migräne?

- Beginn inder Pubertät, mehr Frauen

- morgendlicher Beginn, Dauer: 24-72 stunden

- Lichtscheue, Geräuschempfindlichkeit etc.

- meist einseitig, fronto-temporal, pulsierend, bohrend, Stärke: 6-8/10, Drang zu liegen

- Auslöser: Schlafmangel, Nikotin, Rotwein, Käse, hormonelle Umstellungen, Wetterwechsel

- Ursache: konkurrierende Hypothesen: vaskulär: Verengung der Hirnarterien; anschließende Gefäßerweiterung ist grund für den pochenden Kopfschmerz

- Kontraindikation für Entspannung während des Anfalls

- Therapie: Antiemetika, enztündungshemmende Analgetika, Triptane (Cave: keine Kombination mit SSRI´s, da Gefahr des lebensgefährlichen Serotoninsyndroms), Psychotherapie, Biofeedback

Was kennzeichnet Cluster-Kopfschmerz?

- Beginn in der 4. Dekade, vorwiegend Männer

- nächtliches Auftreten, Dauer: 20 - 120 Minuten tgl und das für einige Wochen: 1-2 Cluster im Jahr

- tränendes gerötetes Auge, Naselaufen, evtl. Miosis: Pupillenverengung, Ptosis: Herabhängen des Oberlides auf der entsprechenden Seite

- streng einseitig, im bereich des Auges, stechend (glühender Dolch), Stärke: 10, Bewegungsdrang

- Ursache: familiäre Häufung

- Therapie: Anfallsunterdrückung durch Inhalation von reinem Sauerstoff, Triptane

Was kennzeichnet Spannungskopfschmerz?

- Auftreten bei Erwachsenen, mehr Frauen

- Dauerkopfschmerz, tagsüber zunehmend, Dauer bis zu Wochen

- Anspannung, Schlafstörungen, Ängstlichkeit

- holozephal (den ganzen Kopf betreffend), diffus, helmartig, drückend, nicht pulsierend, Stärke: 2-4/10

- Auslöser: Stress

- Ursache: evtl. Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich, unklare Pathogenese

- Therapie: kurzfristig lokale Kälte, entzündungshemmende Analgetika, langfristig Amitryptillin, Psychotherapie, Entspannung, Biofeedback

Was kennzeichnet medikamenteninduzierter Kopfschmerz?

- betrifft erwachsene, mehr Frauen

- ganztägig über Monate, bereits beim morgendlichen Erwachen

- Blässe, Appetitlosigkeit, Niereninsuffizienz

- holozephal, diffuser, dumpfer Druck, in Stärke und Frequenz fluktuierend, je nach Einnahmefrequenz der Medikamente, jedoch stärker als Spannungskopfschmerz

- Auslöser: Analgetika, Entzug

- Ursache: regelmäßiiger Gebrauch von Kopfschmerzmitteln, v.a Kombinationspräparate

Therapie: Entzug, Entwöhnungsbehandlung

Was bedeutet Agnosie?

Beeinträchtigung des Erkennens von akustischen, optischen oder taktilen Reizen bei Intaktheit der Sinnesorgane

Was bedeute Akathisie?

Quälende Sitzunruhe und bewegungsdrang, z.B. bei der Therapie mit Antipsychotika

Was bedeutet Akinese?

pathologische Bewegungsarmut mit einer Störung der Spontan- und Mitbewegung der Skelettmuskulatur aufgrund extrapyramidaler Schädigungen

Was bedeutet Dyskinesie?

Verzerrung willkürlicher bewegungen durch unwillkürliche Muskelaktivitäten

Was bedeutet Parkinsonoid?

Parkinson-Syndrom aufgrund von Medikamentengaben

Was bedeutet Prosopagnosie?

Unfähigkeit, Gesichter zu erkennen

Wodurch kommt es in den ersten Lebensmonaten zu einer schnellen Reifung und Gewichtszunahme des Gehirns?

Durch Myelinisierung der Nervenbahnen und Vernetzung der Nervenzellen

Was bedeutet neuronale Plastizität?

Fähigkeit von Nervenzellen, sich gemäß ihrer Verwendung zu verändern, indem es zu Veränderungen an den Synapsen kommt

Wie nennt man die Verstärkung der synaptischen Übertragung durch synaptische Plastizität?

Potenzierung

Wie nennt man die Abschwächung der synaptischen Übertragung?

Depression

Wie wird die Verknüpfung zweier oder mehrerer Gedächtnisinhalte als Ausdruck der Plastizität genannt?

Assoziationsbildung

Was meint multiple Kontrolle?

Neuronale Plastizität ermöglicht, dass eine Funktion von versch. Hirnregionen kontrolliert werden kann und es im Falle einer Hirnschädigung nicht notwendigerweise zu einem Funktionsausfall kommt

Was versucht die Neuropsychologie zu beschreiben?

Hirnstruktur-Funktionszusammenhänge

Wozu dient neuropsychologische Diagnostik?

Feststellung von hirnorganisch verursachten Störungen kognitiver Funktionen, des emot. Erlebens, des Verhaltens und der Krankheitsverarbeitung sowie der daraus resultierenden psychosozaielen Beeinträchtigungen: Diagnostik von Demenzen

Was versucht Neuropsychologische Therapie?

Die vorhandenen Störungen sowie die daraus resultierenden Beeinträchtigungen im alltäglichen Lebn zu beseitigen oder zu verringern

Welche zwei Strategien lassen sich bei der Neuropsychologischen Therapie zuordnen?

1) Methoden zur Funktionsrestitution: Verbesserung der Wiederherstellung beeinträchtigter Funktionen

2) Methoden zur Funktionskompensation: Ausgleich von Funktionsdefiziten durch noch intakte Funktionen oder Fähigkeiten

Welche fünf Sinne werden unterschieden?

1) Sehen

2) Riechen

3) Hören

4) Schmecken

5) Tasten bzw. Sensibilität

 

Was versteht man unter protopathischer Sensibilität?

Diffuse Empfindung für Schmerz, Druck und Temperatur

Was versteht man unter epikritischer Sensibilität?

Fein diskriminirende Wahrnehmung von Reizen

Was versteht man unter psychogener Blindheit?

Subjektiver Verlust des Sehens

Welche Symptomtrias liegt bei Morbus Meniere vor?

1) Drehschwindel

2) Tinnitus

3) einseitiger Hörverlust

Was sind vestibuläre Halluzinationen?

Empfindung des Schwebens oder Schwankens z.B. bei Intoxikationspsychosen

Welche Komponenten werden bei der Schmerzempfindung unterschieden?

- Sensorisch (Stärke, Lokalisation)

- Affektiv (Qual, Leid)

- Motorisch (Muskelspannung)

- Vegetativ (Schweißausbruch)

- Kognitiv (Bewertung)

Was bestimmt das sensorisch-diskriminative Schmerzsystem?

- die Intensität und Qualität des Reizes (mechanisch, thermisch, chemisch)

- Ort und Ausbreitung

- Beginn und Ende des Schmerzes

Wie erfolgt die Schmerzweiterleitung?

Über die aufsteigende Schmerzbahn (Vorderstränge) über versch. Arten von Nervenfasern

Was bedeutet heller Schmerz?

Erstschmerz, gut lokalisierbar und schnell abklingend. Weiterleitung erfolgt über A-Delta-Fasern (20m/s)

Was bedeutet dumpfer Schmerz?

Später einsetzend und länger anhaltend, durch chemische Stoffe aus dem verletzten Gewebe hervorgerufen; Weiterleitung erfolgt über langsame C-Fasern (2m/s)