Medizinethik, Bioethik, Pflegeethik
02 GM 05 Ethik/Politik/Recht
02 GM 05 Ethik/Politik/Recht
Set of flashcards Details
Flashcards | 15 |
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Students | 13 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 16.11.2016 / 21.05.2024 |
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Deskriptive Ethik: Empirische Ethik:
- Zweig der Allgemeinen Ethik
- Beschreibt verschiedene Moralvorstellungen
- Beobachtet und beschreibt verschiedene Phänomene des Verhaltens in einer ethisch relevanten Situation
- Beschreibt und erklärt kulturelle, religiöse und philosophische Wurzeln
Normative Ethik:
- Zweig der allgemeinen Ethik
- Entwickelt Kriterien und Normen zur Begründung ethischer Urteile
- Stellt der Angewandten Ethik geeginetes Handwerkszeug für die Anwendung in der Praxis bereit.
Metaethik:
- Zweig der allgemeinen Ethik
- Denkt über Ethik nach
- Reflektiert Ethik als philosophische Disziplin
Angewandte Ethik:
- Greift Probleme aus den Praxisfeldern auf und reflektiert, klärt diese interdisziplinär
- Pragmatische Denk- und Argumentationsweise: Sucht nach Lösungen, die der Gesellschaft soweit wie möglich gerecht werden
- Lösungen stehen immer im engen Bezug zum Recht (z.B. Patientenrecht, Strafrecht, Erwachsenenschutzrecht)
- Ethische Frage sind häufig von öffentlichem Interesse (z.B. Sterbehilfe, Organtransplanation, Verhüllungsverbot)
Bioethik:
Die gebräuchlichste Definition versteht Bioethik, als die kritsche Auseinandersetzung mit den moralischen Dimensionen in den von den Biowissenschaften betreffenen Handlungskontexten Biomedizin, Biotechnologie und Ökologie.
Medizinethik:
- Die medizinische Ethik war noch Mitte des 20, Jahrhunderts vor allem ein berufsständischer Ethos, d.h. ein interner Verhaltenskodex der Ärzte
- Die traditionelle Selbstverpflichtung der Ärzte zu hohen Idealen, Pflichten und Tugenden beförderte ihre gesellschaftliche Autorität und sicherte die Unabhängigkeit des Berufsstandes
- Medizinischer Fortschritt führte zunehmend zu öffentlichen Diskussionen
- Medizinethik, wird heute nicht mehr nur professionsintern, sondern öffentlich diskutiert.
Pflegeethik:
Spezifische Bedingungen, unter denen die Pflege-Patienten-Beziehung stattfindet, verursachen ethische Probleme und bedürfen einer berufsspezifischen ethischen Reflexion:
- Asymmetrie in der Beziehung
- Intimität und Intensität in der Beziehung
- <1% der ethischen Probleme entstehen aufgrund einer Polarität zwischen ärztlicher Verordnungs- und pflegerischer Durchführungskompetenz
Stellenwert der Autonomie:
Autonomie als Anspruch:
- Zentraler Anspruch der Menschenwürde
- Freiheit
- Lebensqualität
- Verantwortung
Autonomie als Forderung:
- Forderung der Gesellschaft
- Zumutung
- Zwang zur Freiheit und Selbstbestimmung
Voraussetzungen für Autonomie Partizipative Entscheidungsfindung:
Informed Consent:
- Entscheidungen eines ausreichend aufgeklärten Patienten in Bezug auf eine medizinische Behandlung oder Betreuung
Shared Decision Making:
- Entscheidungsfindung mit dem Patienten als gleichberechtigten Partner
Informed Consent:
- Urteilsfähigkeit des Pat
- Freiwilligkeit
- Aufklärung
- Bemühungen um ein ausreichendes Verstehen des Pat
- Genügend Zeit für die Entscheidungsfindung
- Information über Wiederrufbarkeit der Entscheidung
Individueller mutmasslicher Wille:
Orientiert sich an der Frage, wie ein Pat. der sich selbst nicht mehr äussern kann, entscheiden würde
Orientierungsquellen:
- Patientenverfügung
- Früher gemachte Äusserungen
- Andere biographische Hinweise
Autonomie / Selbstbestimmung bei Abhängigkeit Autonomiefördderung: Rüegger 2013
- Das Normalisierungsprinzip
- Privatheit und Intimsphäre schützen
- Pflichten und Verantwortung zumuten
- Information und Transparenz
- Förderung der Selbstständigkeit
- Ermutigung zur Selbstbestimmung
- Autonomieförderung als Leitungsaufgabe
Stellenwert der Autonomie:
Bauchchamp und Childress:
- Prinzipien sind hierarchisch gleichwertig
- Sie müssen in der Praxis gegeneinander abgewogen werden
- Rechtssprechung? Patientenrecht favorisiert Autonomie
Stellenwert der Autonomie nach M.Bobbert:
Plädiert für ein oberstes moralisches Prinzip => Autonomie => Stellenwert der Autonomie muss philosophisch moralich begründet werden / Begriff Autonomie muss inhaltlich gefüllt werden.
Paternalismus:
Beschreibt eine Grundhaltung, bei der eine Person stellvertretend für eine andere aufgrund eines vermeintlich besseren Wissens über ihre Belange entscheidet