HWZ-BKO 5. Semester Modulprüfung


Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.01.2016 / 12.08.2021
Weblink
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Was bedeutet Doppelnatur?

Medien sind technische Kommunikationskanäle und verfügen zusätzlich über gesellschaftliches Potential  

Typologie Schweizer Mediensystem?

Schweiz: Kleinstaatlichkeit Merkmale Kleinstaatlichkeit:

knappe Ressourcen
hohe ausländische Medienpräsenz

Abhängigkeit durch medienpolitische Entscheidungen grosser Nachbarländer

(z.B. einstrahlende Werbefenster) 

Drei Grundformen der Institutionalisierung der Medien (nach Saxer, 2002): 

  • wirtschaftsliberal
  • sozial-verantwortlich
  • autoritär und totalitär 

Drei Modelle von Medien und Politik (nach Hallin/Mancini, 2004): 

Polarized Pluralist Model, z.B. Italien, Spanien, Griechenland: enge Verbindung zwischen Politik und Medien, starke elektronische Medien, Autonomie Journalismus gering

Democratic Corporatist Model, z.B. Schweiz, Deutschland, Norwegen: traditionell starke Presse, Verbindung Politik/Medien eng, starke Medienregulierung, wichtige Rolle öffentlicher Rundfunk

Liberal Model, z. B. USA, Kanada, Grossbritannien
Pressefreiheit früh entwickelt, Verbindung Politik/Medien gering, Rolle von Staat marginal, wenig Regulierung 

Merkmale von Medienorganisationen: 

  • Struktur, z.B. Hierarchie, Chefredaktor, Prozesse (Redaktionsmeetings)
  • Beteiligte und Mitglieder (Journalisten, Verkaufsleute)
  • Ziele, z.B. regelmässige Produktion von TV-Sendungen mit politischem Inhalt, um Zuschauer über Politik zu informieren
  • Technologie, z.B. Apparaturen, erforderliche Kenntnisse, Fähigkeiten 

Forschungsperspektiven: Systemtheoretischer Ansatz

Fokus Prozesscharakter von Organisation

Innerhalb von Organisationen handeln Individuen, gleichzeitig prägen Organisationsstrukturen das Handeln = Strukturationstheorie

Strukturationstheorie nach Giddens (1984):

Individuen orientieren sich beim Handeln an Organisationsstrukturen. Durch ihr Handeln werden Organisationsstrukturen gleichzeitig wieder reproduziert.

Organisationsstrukturen = Regeln und Ressourcen

 

Forschungsperspektiven: institutionalistischer Ansatz:

Fokus Verhältnis Gesellschaft/Organisation

Annahme: Entstehung, Wandel, Ziele einer Organisationsstruktur abhängig von politischen und rechtlichen Bedingungen und sozialem Wandel

Beispiel: Medien führen Qualitätskontrolle ein aufgrund von politischem Druck (z.B. Bundesrat beauftragt BAKOM mit Qualitätsstudien)

Umkehr: Organisationen können auch auf Umwelt einwirken
Beispiel: Verleger machen Druck auf Gesetzgeber, Online-Tätigkeit des öffentlichen Rundfunks zu beschränken. 

7 Theorien zur Medienökonomie

  • Der neoklassische Zugang: Dominanz des ökonomischen Wettbewerbs Streben nach Gewinn, nach Steigerung von Marktanteilen und Umsätzen dominiert medienunternehmerisches Handeln
     
  • Der betriebswirtschaftliche Zugang: Fokus auf wirtschaftliche Zielsetzungen ausgewogene Betrachtungsweise gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Aspekte der Medienproduktion 
     
  • Der wirtschafts-ethische Zugang: Medien als Kultur- und Wirtschaftsgut Fokus auf sozio-ökonomischen Kontext, versucht sozio-ökonomische Bedingungen und Ursachen, Strukturen und Folgend der Mediengesellschaft zu erfassen
     
  • Der industrie-ökonomische Zugang: Fokus auf Abhängigkeit zu Wettbewerbs- und Monopolstrukturen
     
  • Workable Competition-Approach: Frage nach der Leistungsfähigkeit, Performance von Medienstrukturen und Medienmärkten 
     
  • Der polit-ökonomische Zugang: Massenmedien als Teil der Kulturindustrie Im Fokus: strukturelle Spannung zwischen profitorientierten Medienkonzernen und dem Bedürfnis demokratischer Gesellschaften nach Medien, die sich der Öffentlichkeit verpflichten Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen werden als Probleme erachtet
     
  • Der kapitalismus-kritische Zugang: Verschärfung des polit-ökonomischen Zugangs. Grundsätzliche (marxistische) Kritik an kapitalistischer Kapitalverwertung und Profitmaximierung 

ökonomische Besonderheiten von Massenmedien:

Unikate – jeden Tag (jede Stunde, Minute) von Grund auf neu gestaltet.

Nur Verkauf und Verbreitung haben Charakter von Massenproduktion

Öffentliche Güter – Güter von denen niemand ausgeschlossen werden kann. Beispiele: Strassenbeleuchtung, Klimaschutz, Frieden

Ausschliessungsgrad hat Einfluss auf Geschäftsmodell: Je niedriger, desto stärker sind Medien auf indirekte Finanzierung (Werbung) angewiesen. Indirekt finanzierte Medien befriedigen vermehrt Ansprüche der Werbewirtschaft 

Anzeigen-Auflage-Spirale bzw. Werbung-Kontakt-Spirale 

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Horizontale Konzentration: 

Zusammenschluss von vergleichbaren Medienunternehmen (Bsp. Tamedia beteiligt sich an Edipresse) 

Vertikale Konzentration: 

Verknüpfung verschiedener Tätigkeiten (Redaktion, Druck, Distribution), um geschlossene Wertschöpfungsketten zu erreichen. (Bsp. Kronen-Zeitung und Kurier: in Österreich gemeinsame Firma

für Vermarktung und Distribution) 

Multimediale Konzentration 

Produktion und Distribution verschiedener Marken unter einem Konzerndach. Ermöglicht Cross-Marketing, Cross- Promotion. Bsp. Tamedia in CH Bertelsmann in D http://www.bertelsmann.de/ 

Diagonale Konzentration 

Bildung von Mischkonzernen. Verwendung von Medien-Marktstärken für andere Geschäftsbereiche. Bsp. Ringier in CH http://www.ringier.com/de

General Electric in USA: von Mikrowellenofen über Flugzeugtriebwerke bis zu TV (NBC) http://www.ge.com/ 

Vier Formen der Finanzierung: 

Vertriebserlöse Entgelte für Konsum von Medienprodukten, z.B. Zeitungs-Abo und Pay-TV

Gebühren  Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in CH die SRG SSR

Werbeeinnahmen indirekte Finanzierung durch Anzeigen, Spots, Sponsoring

Mehrwertdienste z.B. Einnahmen aus Tele-Voting

Am meisten verbreitet: Mischfinanzierungen 

Begründung für Regulierung: 

Historisch:
technische Notwendigkeiten (knappe Frequenzen), militärische Interessen, Erfahrungen mit Propaganda im 2. Weltkrieg

Ökonomisch:
Notwendig wegen Marktversagen, solange Markt funktioniert braucht es ökonomisch gesehen keine Regulierung 

Medienpolitische Steuerungsziele:

  • Inhaltliche Ziele: Qualität, Anstand, Unabhängigkeit
  • Nutzerspezifische Ziele: Persönlichkeitsschutz, Wahlmöglichkeiten
  • Marktmachtkontrolle: Missbrauch-Kontrolle, Sicherung Medienvielfalt 

Neue Problematik bei Regulierung: Konvergenz Konvergenz stellt traditionelle Regulierungsmodelle in Frage

Digitalisierung hebt Grenze zwischen Rundfunk (Radio & TV) und Telekommunikation auf 

Lösungsansatz z.B. regulatorische Konvergenz:

  • -  Integrierte politische Strategie mit Fokus auf gesamte Kommunikation

  • -  Gemeinsame Regulierung von Telekommunikation und Rundfunk 

Unterschied Paied, Owend, Earned Media

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Zusammenspiel der drei Märkte Rezipienten , Inhalt, Werbung

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3 Logiken und Folgen 

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