Mathematik

Mathematik Didaktik Phsg Semester 1 & 2

Mathematik Didaktik Phsg Semester 1 & 2


Kartei Details

Karten 58
Lernende 17
Sprache Deutsch
Kategorie Mathematik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.06.2016 / 08.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/mathematik_8
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/mathematik_8/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Warum ist die mathematische Förderung ein wichtiger Bestandteil der Arbeit im Kindergarten?

Man hat herausgefunden, dass im KG-Alter gewisse Vorläuferprozesse stattfinden, welche sich im späteren Schulaltag positiv auf den Lernprozess auswirken. Was soviel bedeutet wie, frühes mathematisches Vorwissen hat einormen Einfluss auf das weitere mathematische Lernen! Mathematisches Lernen ist kein automatischer Reifeprozess, sondern abhängig von der Lernanregung.

Beispiel dafür ist der Zusammenhang der nummerische Kompetenz (zu Beginn) und der arithmetischen Kompetenz und anderen Fähigkeiten (am Ende der Schule).

Du weisst, welche kognitiven Fähigkeiten man für die Entwicklung des Zahlenbegriffs braucht und man im KG anwendet
(Pränumerische Kompetenzen)

Die Eins-zu-Eins Zuordnung
Das Zählen spielt hier noch keine Rolle. Es geht nur darum, dass man Mengen auf ihre Mächtigkeit hin vergleicht. Man sagt, dass Kinder erst ab etwa 6 Jahren sich sicher sind, wo sich mehr befindet bzw. das Denken reversibel ist. Früher dachte man, dies sei die zentrale Grundlage für den Zahlbegriff, heute ist das nicht mehr so. Man fördert die pränumerische Kompetenzen gemeinsam mit den nummerischen Kompetenzen.

Bsp: Man hat 5 Pfannen und 5 Deckel und muss diese Zuordnen!

Klassifikation
Mit dieser kognitiven Fähigkeit ist gemeint, dass man verschieden Objekte aufgrund gewisser Merkmale zusammenfasst. Kinder im Alter von 5.5 Jahren sind fähig zu einfachen Klassifikationen (Klassifikation anhand 1 Merkmal Form oder Farbe) - Kinder im Alter von 7.5 Jahren sind fähig zu schwierigeren Klassifikationen (mind. 2 Merkmale)

Bsp. Abbildung von Tieren auf dem Bauernhof. Klassifikation nach:  Geben Milch, Haben Federn, sind gross, sind klein.. Kinder können dann z.B. die Tiere umrahmen: Federtiere blau, Milchtiere geld etc.

Seriation:
Bei dieser kognitiven Fähigkeiten werden Objekte nach den Merkmalen geordnet. Es wird dabei unterschieden zwischen einfacher Seriation (Unterschied in 1 Merkmal) und Multipler Seriation (Unterschied 2 Merkmalen), sowie auch zwischen Transitivitätsschluss (Ableitungen -> sehr schwierig) unterschieden.

Bsp: A ist kleiner als B, B ist kleiner als C & deshalb muss A kleiner als C sein (Transitiver Schuss=
         Bleistifte nach grösse Ordnen = Einfache Seriation
         Klötze nach breite & höhe ordnen = multiple Seriation


Mengeninvarianz (Erhaltung)
Mit dieser kognitiven Fähigkeit mach das Kind schon in den ersten Monaten Erfahrungen, denn es ist die Grundlage des Denkens. Es geht darum. dass es Veränderungen in der Anordnung gibt, jedoch keine Veränderung in der Anzahl. Meistens merken Kinder erst im Alter von 6-7 Jahren, dass es keinen Unterschied macht (Denken der Kinder wurde reversibel)

z.B. Flüssigkeit aus einem Gefäss mit einen kleinem Durchmesser in ein Gefäss mit grossem Durchmesser.
 

Wissen, dass pränumerische Kompetenzen nicht einzel, sondern parallel zum Arbeiten mit Zahlen gefördert werden soll

Pränumerische Aufgaben (Ordnen, zusammenfassen, vergleichen, soriteren) dürfen nicht als Vorläuferfertigkeiten des Zahlenbegriffs betrachtet werden, sondern müssen parallel zusammen gefördert werden und mit numerischen Inhalten in Verbindung gebracht werden

Bsp: Fragen: Wie viele Bauklötze sind es? Mehr rote oder blaue Klötze? (Pränumerisch) Zähle mal alle Klötze, zähle mal nur die Blauen, zähle mal nur die roten (Numerisch)

Kompetenz zur Entwicklung des Zahlbegriffs und der Zahlkompetenz

Damit Kinder mithilfe des Zählens Anzahlen richtig bestimmen können, müssen sie über verschiedene Teilkompetenzen verfügen. Diese Kompetenzen nennt man Zahlprinzipien. Diese Zahlprinzipien sind nicht isoliert, sondern stark vernetzt. Man unterscheidet zwischen 5 verschiedenen:

  1.  Eindeutigkeitsprinzip (1-zu-1 Zuordnung) - Wie gezählt?
    Jedem der zu zählenden Objekten wir genau ein Zahlwort zugeordnet. Um dies leisten zu können, muss das Kind die Menge handelnd oder mental in bereits gezählte und noch nicht gezählte Objekte teilen. Das Verschieben von bereits gezählten Objekten unterstützt diesen Prozes, ist aber nicht zwangsläufig nötig.Wir ein Zahlwort mehrfach verwendet, ein Objekt mehrfach gezählt oder beim Zählen übersehen, so wird gegen dieses Prinzip verstossen.
     
  2. Prinzip der stabilden Ordnung (Konkrete Reihenfolge kennen) - Wie gezählt?
    Die Reihe der Zahlwörter hat eine feste Ordnung. Um richtige Zählergebnisse zu erhalten, müssen die Zahlwöörter in einer stabilen Reihenfolge genannt werden, die jederzeit wiederholbar ist. Die Anforderung diesem Prinzip Genüge zu tun, steigt, je mehr Objekte gezählt werden müssen. Wenn Zahlwörter nur begrenzt beherrscht sind, kann es zu Schwierigkeiten kommen
     
  3. Kardinalzahlprinzip (das letzte Zahlwort kennen) - Wie gezählt?
    Das zuletzt genannte Zahlwort gibt die Anzahl der Objekte einer Menge an. Diese Erkenntnis kann nicht losgelöst von den ersten beiden Prinzipien erfolgen.Bsp: Kardinalzahlprinzip nicht verstanden wenn ein Kind zum Beispiel als Ergebnis die nachfolgende Zahl nennt: Bei 5 Plättchen sagt es 6.
     
  4. Abstraktionsprinzip - Was gezählt?
    Es kann jede beliebige Menge ausgezähöt werden, d.h. es kommt nicht darauf an, weöche Art die Objekte sind, die gezählt werden.Bsp: Ein Kind hat das Abstraktionsprinzip nicht verstanden, wenn es auf einem Tisch 2 blaue Punkte und 4 rote Punkte zählt, statt insegesamt 6 Punkte. (Denn es zählt nach Eigenschaften)
     
  5. Prinzip der Irrevelanz der Anordnung - Was gezählt?
    Die jeweilige Anordnung der zu zählenden Objekte und auch die Reihenfolge, in der die Objekte gezählt werden, ist für das Zählergebnis nicht von Bedeutung. Dazu muss das Kind verstehen, dass das Zahlwort nicht die spezifische Eigenschaft eines Objektes ist und dass sich das Zählergbnis nicht ändert, wenn der Zählprozess bei einem anderen Objekt beginnt.

 

 

Was sieht man auf dem Bild?

Bild Quelle: http://primakom.dzlm.de/primafiles/uploads/Images/Zahlbegriffserwerb_Einstieg_Bild05.jpg?width=600&height=526

Zählprinzipien:

Um die Frage: "Wie viele sind es?" beantworten zu können, muss Ben die Zahlwortreihe beherrschen (Prinzip der stabilen Ordnung), einem Gegenstand genau ein Zahlwort zuordnen (Eindeutigkeitsprinzip) und wissen, dass das zuletzt genannte Wort des Zählprozesses die Anzahl (Kardinalprinzip) angibt.

Tom stellt fest, dass er den Startpunkt des Zählens frei wählen kann und jedes Mal zum selben Ergebnis gelangt (Prinzip der Irrelevanz der Anordnung).
Unter dem Abstraktionsprinzip versteht man, dass es für die Bestimmung der Menge irrelevant ist, um welche Gegenstände es sich handelt.

Vorgehensweise im Zusammenhang mit dem Zählen und der Zahlbegriffsentwicklung analysieren
(Entwicklungsniveaus bis zum Erwerb der korrekten Zahlwortreihe)

Kinder kennen zwar Zahlwörter, können aber diese zu Beginn nicht in einer stabilen Reihenfolge verwenden (1,2,3,7,9,15). Bis zu diesem Erwerb werden verschiedene Entwicklungsniveaus durchlaufen:

1. Ganzheit Zahlwort Gedichtmässig):
Anfangs können Kinder die Zahlwörter in der Regel nur als Ganzes - ähnlich einem GEdicht - aufsagen. Sie erkennen nicht die einzelnen Zahlwörter in ihrer Sprachmelodie "einszweifreivierfünf". Deshalb kann die Zahlwortreihe in diesem Studium nicht zum Zählen verwendet werden, da eine 1-zu-1 Zuordnung so nicht möglich ist.

2. Unflexible Zahlwortreihe (=Zählen beginnt nur von 1):
Auf diesem Nivea können einzelne Zahlwörter zwar von anderen getrennt werden, die Kinder müssen aber - um die Zahlwortreihe korrekt reproduzieren zu können - bei eins beginnen. Die Zahlwortreihe beispielsweise mit dem Zahlwort vier zu staren, gelingt den Kindern hier noch nicht. Anzahlbestimmung durch Zählen sind auf diesem Niveau möglich.

3. Teilweise flexible Zahlwortreihe (Zählen ab bestehtender Zahl):
Ist die Zahlwortreihe teilweise flexibel, so können Kinder bei jedem beliebigen Zahlwort mit dem Aufsagen der Zahlwörter beginnen. Sie können auch benennen, welche Zahl vor einem bestimmten Zahlwort kommt und welche nachher. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung entwickelt sich auch die Fähigkeit, rückwärts zu zählen.

4. Flexible Zahlwortreihe (Von einer Zahl in Schritten weiterzählen):
Jedes Zahlwort wird als Einheit aufgefasst und die Zahlwortreihe wird von verschiedenen, Zahlwörtern ausgehend beherrscht. Kinder sind auf diesem Niveau auch in der Lage, von einem bestimmten Zahlwort um eine vorgegebene Anzahl von Schritten weiterzuzählen. Dies sind erste Voraussetzungen für ein zählendes Lösen von Additionsaufgaben: Bsp: Ich zähle von der 5 um drei Schritte weiter, dann bin ich bei acht.

5. Vollständig umkehrbare Zahlwortreihe (Wechsel der Zählrichtung vorwärts & rückwärts):
Wenn Kinder von jedem beliebigen Zahlwort aus die Zahlwortreihe vorwärts & rückwärts nennen können, haben sie dieses Entwicklungsniveau erreicht. Sie sind auch in der Lage, die Zählrichtung zu verändern, was wiederrum den Einblick in die Zusammenhänge zwischen Addition und Subtraktion erleichtert.

Zahlwortbildung & Zählfehler

Zahlwortbildung:

  1.  Lernen 1-12
  2.  Lernen 13-20 (Immer einer und dann Zehner nennen)
  3.  Lernen 30-40-50 (Immer mit zig)
  4.  Lernen 21,22,23 (Gleich wie 13-20 aber mit "und")
  5.  Lernen ab 100 (Richtungswechsel zuerst Hunderter, dann Einer, dann Zehner nennen)

Zählfehler:
Häufig werden Zahlen ausgelassen. Das verbale Zählen stellt hohe Anfordderung an das Arbeitsgedächtnis und eine nachlassende Konzentration beim Zählen kann zu diesen Auslassungen führen. Besondere Form der Zahlauslassung:

  1. Zahlen mit gleichen Ziffern (Schnappszahlen):
    Wenn Kinder die Vorgänger einer solchen Zahl aussprechen (z.B. 3 und vierzig) finden sich zwei Zahlwörter in der bekannten Reihung. Dies lässt die Kinder vermuten, dass als als nächste Zahl die 5 kommt. In der Folge wird die 44 ausgelassen und die 45 als nächste Zahl genannt.
     
  2. Erfindung neuer Wörter:
    Die meisten Sprachen fangen mit der vorderen Zahl an & enden mit der hinteren. (dix-sept) aber bei uns im Deutschen ist dies anders: Sieb-Zehn! Deshalb kommt es zu Fehlern wie Einzig (10), Zehnwei (12), Achtungsechzig (86) etc.
     
  3. Schwierigkeiten beim Übergang über den Zehner:
    Anstelle von 29 oder 39 wird z.B. das Zahlwort "Neunzig" genannt! (Letzte Zahl wird genommen und "zig" hintendran gehängt)
     

   
 

Verschiedene Zahlaspekte

Die verschiednen Bedeutungszusammenhänge von Zahlen werden in der Mathematikdidaktik unter dem Oberbegriff "Zahlaspekt" zusammengefasst. Für die Entwicklung eines umfassenden Zahlbegriffs ist es unabdingbar, dass Kinder Beziehungen zwischen den folgenden verschiedenen Zahlaspekten erkennen bzw. herstellen können.

  • Kardinalaspekt:
    - Zahlt gibt Anzahl einer Menge an
    - Antwort auf: Wie viel?
     
  • Ordinalzahlaspekt:
    - kennzeichnet Position in einer festen Reihenfolge (Ordunung)
    - Antwort auf: Der Wievielte?
     
  • Masszahlaspekt:
    - Zahlen bekommen durch Masseinheit neue Bedeutung (3min - 3 meter)
    - Zahl sagz nur etwas aus als mit Mass (3kg Kirschen nicht dasselbe wie 3)
     
  • Operatoraspekt:
    - beschreibt Wiederholungen von Vorgängen
    - Antwort auf: Wie oft? (einmal, zweimal..)
     
  • Rechenzahlaspekt:
    - stehen algebrischen Gesetzmässigkeiten im Mittelpunkt bsp. 3+4 = 4+3
     
  • Codierungsaspekt:
    - Zahlen in Telefonnummer, Autokennzeichen

Modell zum Aufbau des Zahlbegriffs:

  1. Ebene: "Basisfertigkeiten"
    Unterscheiden von kleinen Anzahlen (1-4 Elementen) und das Vergleichen von Mengen im Sinn von "gleich viel, mehr, weniger etc.)
     
  2. Ebene: "Anzahlkonzept"
    Erkenntnis, dass Zahlwörter Mengen repräsentieren bzw. das Mengen mit Zahlwörter beschreiben werden & bestimmt werden.
     
  3. Ebene: "Mengenrelation als Anzahlen"
    Auf dieser Ebene vollzieht sich der Übergang zu einem arithmetischen Verständnis von Zahlen, Kinder erkennen, dass sich eine bestimmte Anzahl aus (zwei) anderen Anzahlen zusammensetzet und dass dies mit Zahlwörtern beschreiben werden kann. (5 Plättchen kann man in 2 und 3 aufteilen)

Förderungsmöglichkeiten zur Entwicklung des Zahlbegriffs und der Zählkompetenz im KG

 

  • Förderung Zählfertigkeiten (Grundbaustein des Rechnens):
    Zahlenlieder, Zahlenreihe aufsagen, Vereinfachtes Leiterlispiel
  • Anzahlbestimmung (Erkenntnis, da Zahlwörter Mengen repräsentieren):
    Zahlen auf dem Bauernhof
  • Verschiedene Zahlaspekte (Kardinal, Ordinal, Massanzahl, Codierung, Rechenzahl etc.)
    Jasskarte mit Sternen = Wie viele Sterne? , Telefonnummern, Preise etc.
  • Teil-Ganzes-Konzept (Teilen & wieder zusammenfügen):
    Würfelpunkte : Insgm 6 Punkte: 3 Rote 3Weisse = 3x2=6

Zählkompetenz kann mach auch fördern durch Zählen ohne Zählhandlungen: Klatschen, Hüpfen, Stampfen etc.
Im Unterricht sollten also mit und ohne Zählhandlungen vorkommen (grosse Herausforderung für Kinder)!)

 

Verschiedene Konzeptionen zur Förderung der mathematischen Grundkompetenzen im KG

Konzeptionen elemanterer mathematischer Bildung sollte einerseits die mathematischen Inhalte dem Alter der Kinder entsprechend praktisch und konkret dargeboten werden, andererseits sollte aber auch darauf geachtet werden, dass fachliche Grundideen klar und anschlussfähig erfahrbar gemacht werden können. Vor allem sollte man darauf achten das Kinder mit unterschiedlichen Kompetenzniveaus miteinander spielen, lernen und arbeiten können.

Es gibt zwei konzeptionelle Richtungen:

  • Trainings- bzw. Förderprogramme:
    Mit Trainingsprogramm "Entdeckung im Zahlenland" & "Komm mit ins Zahlenland" liegen zwei ähnliche Konzeptionen vor. Beide Konzeptre verfolgen das Ziel, einen Zahlenbegriff in ganzheitliche gestalteten Lerneinheiten aufzubauen und gestützt durch sinnliche Erfahrungen. Hilfsmittel sind Platten mit aufgemalten Ziffern. Das Hauptproblem ist die hohe emotionale Beziehung, die mit den Zahlen aufgebaut werden soll & das eine ständige Präsenz der Lehrerin voraussetzung ist. 
     
  • Bewusstes Nutzen von natürlichen Lernsituationen:
    Natürliches Lernen ist im Gegensatz zu schulischem Lernen gekennzeichnet druch "ein hohes Mass" an Eigenaktivität, Sachinteresse, relativ grosse und andauernde Konzentration, verstärkte Einprägung etc.
    Man geht dabei gezielt mit einzelnen Situationen um & möchte nicht möglichst viel "durchquetschen". Denn vieles, mit dem die Kinder spielen und was sie bearbeiten, beinhaltet mathematische Vorerfahrung. Gute Beispiele für diese Konzeptrion sind "Mathe-Kings" oder "zahlenbuch".

Einblick in Forschungsprojekt spimaf & Kernaussagen des Projektes verstehen

Studie: SpiMaF = Spielintegrierte Mathematische Frühförderung

  • 35 KG wurden in 3 Gruppen unterteilt (2x Interventionsgruppe 1x Kontrollgruppe)
  • Beide Interventionsgruppen während 8 Wochen 3x wöchtenlich 30 Minuten mathematisch gefördert
    1. Interventionsgruppe gefördert mit: Mengen zählen Zahlen (mZZ)
    2. Interventionsgruppe geförder mit: Spielintegriertes Fördern (anhand 12 verschiedenen Spielen)
  • Kontrollgruooe: Erhielt keine besondere mathematische Förderung, die LP setzte Unterricht wie gewohnt fort.

 

Resultate:

Die Kinder mit spielintegrierter Frühförderung (SpiF) lernen mindestens so gut wie mit dem Training. Die Lernfortschritte, welche die Kinder der drei Gruppen im Verlauf der Interventionszeit erzielt haben, sind deutlich:

  • SpiF Gruppe deutlich mehr gelernt als Kontrollgruppe
  • mZZ Gruppe nicht besser abgeschnitten als Kontrollgruppe
  • Vom mZZ profitieren vor allem Kinder mit geringem mathematischem Vorwissen
  • Von SpiF profitieren alle Kinder, unabhägig von Vorwissen/Lernstand

Kernaussage:

Spielintegriertes Fördern im KG ist sehr wichtig und man erzielt damit die gleichen Ergebnisse wie mit einem Trainigsprogramm. Es geht also aus didaktischer Sicht auch mit etwas weniger Verschulung. Die Spiele lassen sich einfacher an die Förderung des Rechnens bei fortgeschrittenen Kindern anwenden. Wichtig ist, dass die SPiele passend auf die frühen mathematischen Fähigkeiten der Kinder abgestimmt sind. Sie sollten unterschiedliche mathematische Aktivitäten fördern.

Spielerische geometrische Aktivitäten für den KG kennen und wissen um deren Bedeutung für den Kompetenzerwerb in den folgenden Klassenstufen wissen

Kompetenzerwerb in Klassenstufen

Zu den Lernzielen des Mathematikunterrichts gehört auch der Erwerb geomatrischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese stehen in enger Beziehung zum räumlichen Denken. Es gibt verschiedene Stufen beziehungsweise Phasen des Lernprozesses, die Kinder beim geometrischen Lernen durchlaufen:

  • Niveaustufe 0 (räumlich-anschauungsgebundenes Denken):
    Kinder erfassen und erkennen eine geometrische Figur als Gestalt. Erkennen aber Eigenschaften & Bestandteile der Figur nicht!
    Können z.b. gerade Linien von gewellten Linien unterscheiden, aber nicht Oval und Kreis.
     
  • Niveaustufe 1 (visuelles Denken)
    Die Kinder können nun die Objekte anhand der Wahrnehmung nach sichtbaren Merkmalen beschreiben & erkennen Charakteristisches! z.B. Was passt zum Kreis? Oval, Dreieck oder Quadrat.

 

Spielerische mathematische Aktivitäten KG:

  • geometrische Formen kennenlernen (Mosaik-Künstler = Blatt in 3 Stücke schneiden & Formen legen)
  • Legen & bauen (Bauen ohne zu sehen = 1 SuS etwas vorbauen & dem zweiten beschreiben & nachbauen)
  • Grunderfahrung Symmetrie (Spiegel-Spiel= 5 Plättchen & Spiegel so hinhalten dass 7 Plättchen zusehen)
  • Orientierung im Raum (Wo bin ich? Kind beschreibt Weg & andere müssen gedanklich folgen)
  • Motorische Grundfertigkeiten: (Rechte Hand auf linkes Knie)

Zahlen in verschiednen Zahlsystemen beschreiben

Römisches Zahlensystem:

  • Zuerst werden die Tausender notiert, dann die Hunderter, dann die Zehner & dann die Einer
  • Falls zu D Hunderter bzw. zu L Zehner bzw. zu V Einer hinzugezählt werden sollen, stehen diese rechts von D bzw. L bzw. V.
  • Ein Zeichen I, X oder C darf nur von dem jeweils Fünf- oder Zehnfachen abgezogen werden, man notiert das abzuziehende Zeichen dann unmittelbar links vor dem zu vermindernden Zeichen
  • Unter beachtung der ersten drei Regeln müssen möglichst wenige Zeichen geschrieben werden

In der römischen Zahlschrift hat also jedes Zahlzeichen im Wesentlichen einen festen Wert, unabhängig von der Stellung im Zahlwort. Den Zahlwert eines mehrstelligen Zahlwortes erhalten wir im Wesentlichen durch Addition. Eine Null ist in der römischen Zahlschrift daher nicht notwendig. Wegen der Rehung werden die Zahlwörter allerdings oft recht lang und unübersichtlich.

Heutige Zahlenschrift:

Wir benutzen heute die Darstellung des Bündelungszeichens. Dies wird dadurch erreicht, dass den Zahlzeichen nicht ständig ein fester Zahelnwert zugeordnet wird. Vielmehr ist der Wert der Ziffern je nach Stellung im Zahlwort äusserst unterschiedlich.

  • Die Ziffer gibt uns die Anzahl der Bündel betreffenden Mächtigkeit an (Zahlenwert der Ziffer)
  • Die Stellung der Ziffer des Zahlwortes gibt die Mächtigkeit des zugehörigen Bündels an (Stellenwert der Ziffer)

Problem: Wortform (dreiundvierzig) Zifferform 43

Das römische Zahlensystem als Additionssystem charakterisieren.

Die Römer haben früher nicht mit den römischen Zahlen gerechnet. Sie benutzten für die Rechenoperation wie die Addition das Rechenbrett Abakus mit Hilfe von Münzen, Steinen oder Kugeln. Der Abakus besteht aus 7 Spalten mit beispielsweise den Einheiten I, X (=10'000), C (=100'000), M (=1'000'000). Während die Felder unterhalb dieser Einheiten für die entsprechenden Einheiten reserviert sind, stehen die oberen Felder für die Einheiten fünf, fünfzig, fünfhundert, fünftausend usw. zu Verfügung. Die Zahl 647'518 hat dafür folgende Darstellung:

 

Die Grundvorstellungen zur Addition und Subtraktion kennen und zu diesen konkrete Aufgabenstellungen formulieren (1. Klasse)


Addition in 4 Teile:

  • Verändern (dynamisch)
    Sabina hat 7 Farbstifte. Sie bekommt von ihrer Freundin noch 4 Farbstifte geschenkt. Wie viele Farbstifte hat Sabine nun? 7 + 4 = ?
  • Ausgleichen (dynamisch)
    Anna hat 3 Murmeln. Sie nimmt 3 weitere aus der Schachtel. Nun hat sie gleich viele wie Tanja. 3 + 3 = ?
    Sätze mit gleich viel
  • Vereinigen (Statisch)
    Daniel hat 5 Farbstifte. Claudia hat 3. Wie viele Farbstife haben sie zusammen? 5 + 3 = ?
    Sätze mit zusammen
  • Vergleichen (statisch)
    Julia hat 2 Puppen und Yoko 5. Wie viele Puppen hat Yoko mehr? 2 + __ = 5
    Sätze mit wie viel mehr

 

 

Wichtig:

  • dynamisch: Es verändert sich etwas
  • statisch: Es verändert sich nichts
  • Zu einer Aufgabe passen mehrere konkrete „Situationen“(Grundvorstellungen)
  • Bei der Addition ist Verändern & Vereinigen am wichtigsten!

Die Grundvorstellungen zur Subtraktion kennen und zu diesen konkrete Aufgabenstellungen formulieren (1. Klasse)
 

Subtraktion in 4- Teile

1. Abziehen (dynamisch) = Weggeben!
   
Bsp: Anna hat 7 Bonbons. Sie gibt ihrer Freundin 3 Bonbons. Wie viele Bonbons bleiben ihr noch? 7- ___ = 3

2. Ergänzen / Ausgleichen (Eher Fall für in die Mitte!)
    Bsp: Anna hat 3 Bonbons. Sie bekommt von ihrer Freundin einige Bonbons. Danach hat sie 7 Bonbons. Wie viele hat
    sie bekommen? 3 + ___ = 7  

3. Vereinigung (statisch)
   
Anne hat insgesamt 7 Bonbons, und zwar 3 Karamellbonbons und einige Pfefferminzbonbons. Wie viele  
     Pfefferminzbonbons hat sie? 7-2 = ?

4. Vergleichen (statisch) = Vergleichen!
    
Sabrina hat 8 Farbstufte und damit 2 mehr als Julia. Wie viele hat Julia? 8-2 = ?

 

Wichtig:

  • Zu einer Aufgabe passen mehrere konkrete „Situationen“(Grundvorstellungen)
  • Bei der Subtraktion ist Abziehen & Ergänzen am wichtigsten!

Schwierigkeiten der Interpretation von bildlichen Darstellungen im Zusammenhang mit den Grundvorstellungen zur Addition und Subtraktion

Wissenschaftler warnen davor, zu viele Anschauungsmittel im Unterricht einzusetzen. Insbesondere schwächere SuS werden hier durch überfordert. Gründliche Analysen belegen, dass Kinder der selbst solche Anschauungsmittel, die ihnen aus dem Unterricht vertraut warten, anders als erwartet nutzen und deuten. In diesem Zusammenhang bestätigt sich, dass die verwendeten Anschauungsmittel und bildlichen Darstellungen nicht automatisch für sich sprechen oder eine augenscheinliche Bedeutung haben. Man darf aber auch nicht zu früh auf die Arbeitsmittel verzichten und nur auf der symbolischen Ebene lehren, denn eine verfrühte Abkehr von anschaulichen Darstellungen, bevor wirklich tragfähige mentale Bilder vom Kind konstruiert und genutzt werden, kann als Kardinalfehler des Anfangsunterrichts bezeichnet werden.

Verschiedene Rechenstrategien zur Addition im Zwanzigerraum kennen
(Um da Rechnen im 10ner- Zahlenraum & später im 20er- Zahlenraumt zu thematisieren, lösen die Kinder Aufgaben auf unterschiedlichen Wegen)

  1. Tauschaufgaben
    Reduziert das auswendig lernen der Eins + Eins- Aufgaben
    Bei dieser Art von Aufgabe wird deutlich, dass durch das Tauschen der Zahlen das Endresultat gleich bleibt. (Kommutativgesetz = Vertauschgesetz)
    Bsp: Melanie hält in der rechten Hand 3 Ballone und in der linken Hand 5 Ballone. Was passiert, wenn sie die Arme überkreuzt? Schreibe die Rechnung auf!
     
  2. Analogieaufgaben
    Zusammenhänge zwischen den Aufgaben finden mit dem Zwanzigerfeld, Rechenrahemen und Zahlenstrahl.
    Kinder merken dabei, dass es von der Rechnung 5+2 auf 15+2 keine neue Rechnung braucht.
     
  3. Verdoppelungsaufgaben
    Diese Art von Aufgabe prägt sich bei den Kindern schnell ein & bildet einen Stützpunkt für weitere Additionsaufgaben.
    Man kann diese Aufgaben z.B. mit einem Spiegeldurchführen mit dem Zwanzigerfeld.
    Rechnung 6+6 - Man sieht 6 Punkte auf dem Zwanzigerfeld & haltet dort den Spiegel hin, die Punkte werden Verdoppelt & sichtbar sind 12 Punkte.
     
  4. Fastverdoppelungsaufgaben
    Wenn das Verdoppeln gut beherrscht wird, kann man auf die Verdoppelungsaufgaben bei dieser Art von Aufgabe zurückgreifen.
    Beispiel: Wieviel ergibt 4+5=? -> Verdoppelung 5+5 rechnen und -1 am Ende abziehen.
    Ergebnis weicht immer 1+/-1
     
  5. Nachbaraufgaben
    Fastverdoppelungen sind spezielle Nachbarsaufgaben. Die Allgemeinen Nachbarsaufgaben kann man von jeder gewünschten Addition ableiten: Nachbaraufgabe von 3+5 = 2+5 oder 4+5 oder 3+4 oder 3+6
     
  6. Schrittweises Rechnen
    Man zerlegt die Aufgabe in verschiedene Schritte.
    z.B. hat man die Aufgabe 6+8 = ? - Man kann diese Aufgabe z.B. in eine Verdoppelungsaufgabe zerlegen = 6+6 und dann noch 2 dazurechnen.
     
  7. Gegensinniges Verändern
    Der erste Summand wird um 1 vergrössert und der 2. Summand wird um 1 verkleinert, damit wieder das gleiche Ergebnis zustand kommt.
    Beispiel die Aufgabe 6+8 = 7+7
     
  8. Das Gleichsetzen
    Das Gleichheitszeichen (=) wird von den Kindern zu Beginn oft als "ergibt" angeschaut. Es trennt jedoch die Aufgabe vom Ergebnis. Diese Strategie kann zu vielen Problemen führen:
    19 = 14 + 5  ;  8 + 7 = 10 + 5   ; 2.50 Euro = 250 Cent

Verschiedne Rechenstrategien zur Subtraktion:

(Um da Rechnen im 10ner- Zahlenraum & später im 20er- Zahlenraumt zu thematisieren, lösen die Kinder Aufgaben auf unterschiedlichen Wegen)

  1. Analogieaufgaben
    Zusammenhänge zwischen den Aufgaben finden!
    7-3 = 4, also analog auch 17-3 = 14
     
  2. Nachbarsaufgaben
    Darunter versteht man alle Aufgaben, bei denen sich ein Summand von der gegebenen Aufgabe um 1 unterscheidet!
    Beispiel 17-8 über die leichtlösende Nachbarsaufge 18-8 rechnen & - 1 noch abziehen
     
  3. Halbierungsaufgaben
    Ausgehen von Halbierungsaufgaben wie 12-6, die relativ früh auswendig beherrscht werden, lassen sich Fasthalbierungsaufgaben (spezielle Nachbarsaufgaben) wie 13-6 oder 12-5 leicht lösen.
     
  4. Schrittweise Rechnen
    Komplexe Aufgaben werden oft schrittweise gerechnet, meist mit 10, bzw. Zehnerzahlen als Bezugspunkt. So kann beispielsweise 14-6 über 14-4 gelöst werden (zurück zum vollen Zehner) sowie 10-2 = 8 (Abziehen vom vollen Zehner). Am Zwanzigerfeld kann diese Strategie gut entdeckt werden.
     
  5. Umkehraufgaben
    Die Subtraktion ist die Umkehroperation der Addition. Dies hat zufolge, dass die Erstklässler neben dem kleinen Eins + Eins nicht auch noch das kleine Eins - Eins komplett auswendig beherrschen müssen. So können sie beispielsweise die Aufgabe 17-9 durch Rückgriff auf die auswendig gelernte Aufgabe 9 + 8 = 17 rasch lösen.

Verschiedne Strategien zum Zehnerübergang kennen

Wichtig: Viele Lehrmittel arbeiten immer nur mit einer Lösungsstrategie wie man über die 10 rechnen kann (Beispiel: 7+8=? 1. Schritt 7+3 = 10 ; 10+5 = 15!). Deshalb sollte man zu Beginn beim Zehnerübergang nicht mit einem Lehrmittel arbeiten, sondern den Kindern selber die Chance geben auf verschiedene Strategien zu kommen & die Kinder in einer Rechenkonferenz austauschen zu lassen!

Weitere Strategien zum Zehnerübergang:

  1. Zehnerübergang mit "der Kraft der 5"
    Bei dieser Strategie führt man über die Verdoppelung der 5 auf ein übersichtliches Resultat. Man hat z.B. die Aufgabe 7+7 - Die Kinder werden augefordert jeweils 7 Finger in die Luft zu strecken! Zu zweit sollen sie dann überlegen, wie man, ohne zu zählen darauf kommen könnte, wie viele Finger es insgesamt sind.
    Die Kinder kommen dann auf die Idee 5+5 und 2+2 = 14 (Verdoppelungsaufgaben).Aber auch bei Aufgaben wie 8+6 = 5+5 und 3+1 sind anhand der Kraft der 5 lösbar.
     
  2. Zehnerübergang durch "Verdoppeln plus ein" / "Verdoppeln minus eins"
    Man kann auch über den Zehnerübergang rechnen, anhand der Verdoppelungsaufaben. Die Strategie Kraft der 5 kann ein gutes Einstieg in das Automatisieren der Verdoppelungsaufgaben sein.
    Aufgabe 7+8 = Verdoppelung 7+7 + 1 (Automatisiertes Ablauf sollte geschehen!)
     
  3. Zehnerübergang mit der "Kraft der Zehn" (Zehnertrick)
    Bei einer Aufgabe wie z.B. 7+9, lassen sich Additionen mit dem Summanden 10 ableiten:
    Ein Kind das 7+10 "leicht" findet und sofort 17 als Ergebnis weiss, wird vielleicht von selbst drauf kommen, dass dies für die Lösung von 7+9 hilft.
     
  4. Zehnerübergang mit dem "Teilschrittverfahren" (Zehnerstopp)
    Bei diesem Verfahren lernen die Kinder immer zuerst auf 10 zu rechnen. Doch zum diese Strategie anzuwenden, müssen sie die Voraussetzungen besitzen, die es verlangt.
    Voraussetzungen Zehnerstopp:
    - Ergänzen bis 10 (Automatisiert)
    - Zerlegen aller Zahlen bis 9 (Automatisiert)
    - Rechnungen wie 10+ 3 als Babyleicht empfinden
    - etc.
    Beispiel Zehnerstopp: 7+8 =__? = 7+3 = 10 + 5 = 15

Wissen was, Ikonisch, Symobilisch & enaktiv bedeutet

Intermodaler Transfer:
Intermodaler Transfer bedeutet, dass die drei Handlungen miteiander in Verbindung gebracht werden müssen (grösster Lernerfolg).    
1. Enaktive Ebene (Handlung)
    Verteilen von 12 Äpfel auf 3 Teller
    Chance: Hohe Aktivierung der Lernenden (alle Sinne beteiligt) & dynamische Vorgänge abbilden
     Risiken: Sie sind vergänglich, flüchtig. Nach der Handlung bleibt nichts fassbares übrig

2. Ikonische Ebene (Bilder)
     Aufzeichnen mit Pfeilen
     Chancen: Handlung & Erkenntnisse zu konservieren. Bilder immer wieder betrachtbar.
     Gefahren: Bilder sind statisch, starr, unbeweglich. Um dynamische Proizesse abzubilden, braucht es
     Bildfolgen. Bilder zu zeichnen brauchen Zeit (zeitintensiv)

3. & 4.  Symbolische Ebene (Rechnung)
     12: 3 = ?
     Chancen: Ermöglcht es sehr viele Infos auf engem Raum zu speichern. Verallgemeinerungen können
     gemacht werden, die werder die Handlungs- noch Bildebene in diesem Masse zulässt.
      Risiken: Symbole sind abstrakt, d.h. um sie zu verstehen, ist ein Abstraktionsprozess notwendig.
      Ein verfrühtes Arbeiten auf der Symbolebene kann zu sinnleerem Abarbeiten von Lösungsschemen führen.

Argumente für die Thematisierung verschiedener Strategien zum Zehnerübergang & die Problematik einer einseitigen Festlegung des Teilschrittverfahrens

Argumente:

  • Verschiedene Strategien kennenlernen zu können hilft, dass die Kinder von verschiedenen Blickwinkel die Aufgaben betrachten können (Kennenlernen anhand Rechenkonferenz)
  • Kinder können die für sie passende Strategie auswählen

 

Problematik

  • Viele Lehrer/innen klagen von Schwierigkeiten mit den Teilschrittverfahren - dies kann kommen, wenn die LP sich auf ein Verfahren festlegt! Sollte man auf jeden Fall nicht tun!
  • Kinder können geradezu ins zählende Rechnen getrieben werden, wenn sie mit einem Teilschrittferfahren arbeiten müssen, mit welchem sie nicht klar kommen
  • Dieses zählende Rechnen wird zur Gewohntheit für die Kinder & bildet eine Sackgasse!

Verschiedene Anschauungsmittel/ Darstellungsmittel im Mathemathikunterricht kennen und bewerten

  1. Zwanzigerfeld:
    Vorteil: Verdoppelungsaufaben kann man gut erkennen, gut strukturiert & sehr anschaulich (Farben, Abteiliungen)
    Nachteil: Rutscht schnell herum (Plättchen)
     
  2. Operator:
    Vorteil: Spassiges lernen für die Kinder
    Nachteil: Bringt eigentlich für das Zählenlernen nicht viel -> Kinder zählen eher mit Finger hier
     
  3. Darstellung mit farbigen Quadraten:
    Nachteil: Um zu zählen bzw. rechnen muss man jedes Feld einzel abzählen = nicht übersichtlich
     
  4. Darstellung mit farbigen Kreisen:
    Vorteil: Für Beispielsaufgaben geeigent
    Nachteil: Nicht so gut für Strategien erkennen
     
  5. Zahlenstrahl:
    Nachteil: für kleine Kinder eher kompliziert!
     
  6. Eierkartons:
    Vorteil & Nachteil: Je nach Grösse (4,6,10) unterschiedlich gut zum darstellen
     
  7. Rechenkette:
    Vorteil: Man kann schön von 6 auf 10 rechnen
    Nachteil: Farben können verwirren, gibt wenig Unterstützung in manchen Bereichen
     
  8. Zählrahmen:
    Vorteil: Wenn man alle Kugeln auf eine Seite macht, ergib sich fast ein 20er-Feld & dann sieht man wieder Gemeinsamkeiten z.B. 5-er Bündeli
     
  9. Abaco
    Vorteil: sehr übersichtliche einteilung, sehr übersichtlich mit den farben rot/blau
     
  10. Finger:
    Vorteil: 10 sehr übersichtlich rechnen, man kann gemeinsam mit anderen Kindern rechnen
    Nachteil: nur - 10 & keine Zeit zu schreiben gleichzeitig

Weshalb kann Zählen zum Problem werden?

  • Wenn man zählt, hat man oft keine Vorstellung von den Rechenoperationen
  • Zählendes Rechnen ist fehleranfällis, vor allem im Zahlenraum ab 20 und Multiplkation / Division
  • Kinder, die zählend rechnen, operieren meist mit Einschritten, sie fassen zahlen nicht zu grösseren Einheiten zusammen und Anzahlen werden nicht strukturiert erfasst
  • Zählendes Rechnen erschwert die Einsicht in die dezimalen Struktur unseres Zahlensystems
  • Zählende Rechnerinnen und Rechner verstehen Zahlen zumeist nicht
  • Zählendes Rechnen ist äusserst resistent gegenüber Veränderung

Förderungsmöglichkeiten, die Kinder beim Ablösen vom zählenden Rechnen unterstützen!

  • sichere und flexible Zählkompetenz aufbauen (Grundlage!)
    Kinder beginnen im Alter vo ca. 3 Jahren mit Zählen und zwar durch nachahmen und durch vielfältiges Anwenden. Zu einer sicheren Zählkompetenz gehören verschiedene Aspekte: Die Kenntnis der Zahlwörter (Vorwärts-Rückwärtszählen können), & Zählen in 2-er, 5-er, 10-er Schritten.
     
  • Anzahlerfassung von kleinen Mengen
    Grössere Zahlenmenge können von Kindern nur erfasst werden. wenn sie visuell strukturiert & in kleinere Anzahlen verlegt werden!
    Beispiel 8 = 2 x 4 oder 2 x 3 + 2 - oder auch Würfelbild: Anordnung der Punkte bei 5!
    Zuerst soll man mit den Kindern mit kleinen Anzahlen (<10) gearbeitet werden und darauf achten, dass die SuS genügend Zeit zur Verfügung haben um zuerst zu zählen & dann versuchen Strukturen zu erkennen! Am Ende soll der Prozess reflektiert werden - durch Zeichnungen oder sprachliche Begleitung: Ich sehe hier drei und drei!
     
  • Erarbeitung Zwanzigerfeld>
    Die Weiterführung der strukturierten Anzahlerfassung von kleinen Anzahlen geschieht idealerweise mit dem Zwanzigerfeld bzw. mit anderen strukturierten oder strukturgleichen Materialien. Durch die Vorstrukturierung wird in der Tatsache, dass Anzahlen grösser als 4 nur durch eine visuelle Gruppierung erfasst werden können!
     
  • Lernwege der Kinder unterstützen
    Hier ist die verbale Unterstützung wichtig. z.B. wenn ein Kind am 20er-Feld arbeitet und abwechslungsweise rote & blaue Punkte legt, kann man als Unterstützung sagen, dass man zuerst alle Roten legt & dann die blauen!
     
  • Vorstellungen aufbauen
    Bei den SuS werden nach und nach innere Vorstellungen der verschiedenen Anzahlen aufgebaut & diese werden später zum Lösen der Aufgaben verwendet. Lernschwache Kinder können evtl diese Vorstellungen nicht selbst aufbauen & deshalb muss man diesen Prozess anleiten & begleiten.
     
  • Beziehung Teil-Ganzes & Zahlzerlegung
    Das Verständis, dass eine Menge in verschiedene Anzahlen zerlegt werden kann & wieder zusammengesetzt werden kann! (Vor allem Zerlegung von Zehner- Hunderter & Tausenderzahlen) Zerlegungen im Zahlenraum bis 10 gut machbar am Zwanzigerfeld, statischen Fingerbildern oder Rechenrahmen
     

5 Teilkompetenten der Raumvorstellung & diese an geeigneter Situation operativ anwenden

  1. Räumliche Wahrnehmung (=Beziehung Körper) = Statisch!
    Diese Teilkompetente beschreibt die Fähigkeit, räumliche Beziehung auf den eigenen Körper zu erfassen
    Bezug auf meinen Körper: Die Wandtafel hinter mir
     
  2. Räumliche Beziehung (= Gruppierung) = Statisch!
    Diese Kompontente beinhaltet das Erfassen räumlicher Gruppierungen von Objekten bzw. Teile der Gruppierung und deren Beziehung zueinander
    Manuel sitzt neben Maria
     
  3. Veranschaulichung (=räumliche Bewegung) =Dynamisch!
    Diese Kompontente umfasst die gedankliche Vorstellung von räumlichen Bewegungen z.B. Verschieben, Falten von Objekten, ohne Verwendung anschaulicher Hilfen

     
  4. Räumliche Orientierung (=real / mental) = Dynamisch!
    Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, sich real oder mental im Raum zurechtzufinden
    Wenn ich an 2 Tischen vorbeilaufe & dann 5 Schritte nach rechts mache, bin ich beim Ausgang
     
  5. Vorstellungsfähigkeit von Rotation (=Rotation) = Dynamisch!
    Diese Kompontente umfasst die Fähigkeit, sich schnell & exakt Rotationen von zwei- und dreidimensionalen Objekten vorzustellen
     

Forschungsergebnisse zur Raumvorstellung im Anfangsunterricht

Bei 89 Kindergartenkindern wurde ein Geometrietest eingesetzt. Überprüft wurden in Form eines Gruppentests die Grundideen "geometrische Foren & ihre Konstruktion, Operieren mit Formen, Koordinaten, Masse, geometrische Gesetzmässigkeiten & Muster, Formen in der Umwelt und auch Übersetzung in die Sprache der Geometrie".
 

Die verschiedenen Aufgaben-Typen waren:

  • Sitzplatzaufgabe (schwierigste Aufgabe)
    Kinder hatten ein Bild mit Kindern an ihren Plätzen & eine Konstruktion mit Tischen & Namen.
    Aufgabe war es, den freien Stuhl zu finden & anschliessend den Namen des Kindes einzukreisen, das fehlt
    -> Schwierigkeiten mit Begrifflichkeiten & allgemein räumlicher Orientierung
     
  • Würfelkomplexaufgaben
    Mit Würfel das passende Würfelgebäude bauen, was sowohl das Erkennen räumlicher Beziehungen als auch räumliche Orientierung erfodert!
    -> Jüngere SuS Schwierigkeiten mit dem richtigen Sehen & das Einnehmen der verscheidenen Perspektiven
    -> Ältere SuS Problemlos mit dem Umgehen aber Schwierigkeiten mit Rechts & Links
     
  • Weiteführung eines Musters
    Die Kinder bekamen ein Muster auf einem Hüsliblatt & mussten dieses Muster weiterführen z.B. Zacken im richtigen Abstand! Schwierigkeiten gab es bei der Rechts-Links-Orientierung

Förderaspekte zur Raumvorstellung im Anfangsunterricht

Im Anfangsunterricht:

Spielerische Aktivitäten, mathematikhaltige Bilderbücher (Arithmetische Aspekte, geometrische Aspekte, räumliche Aspekte, geometrische Formen & Körper etc!) Gutes Beispiels eines Bilderbuches: "Fünfter sein"

Förderaktivitäten zur Orientierung im Raum:
Würfelkomplexaufgaben mit Potzklotz! -> Verschiedene Würfelgebäude mit genau 5 Würfel sind auf Karten abgebildet und alle Spieler erhalten eine bestimmte Anzahl von Karten. Ein Gebäude wird mit Würfel auf einem Gitterplan aufgebaut & es muss reihum versucht werden, durch Umlegen von genau einem Würfel ein Gebäude auf einer eigenen Karte herzustellen. Es ist dabei nicht erlaubt, den Gitterplan zu drehen oder Würfel probeweise umzusetzen

Förderung zu geometrischen Abbildungen:
Das Fortsetzen eines Musters ist eine Möglichkeit die zur Förderung zu geometrischen Abbildungen dient. z.B. ein unvollständiges Muster aus Trapezen, das von den Kindern zu komplettieren ist. Hier wird zum Beispiel die Achsensymmetrie behandelt. Ebenso kann man auch Spiegelmemory oder Spiegelachsen bei Figuren behandeln.

Förderung zum Messen von Flächen - und Rauminhalt
Legespiele wie Tangram oder Lege schlau. Diese bestehen aus 7 verschiedene Formen. Diese Formen entstehen aus einem grossen Quadrat durch Halbierung von Strecken und geeigneter Verbindung von Teilpunkten.
1. Aufgabe Benennung der Formen
2. Aufgabe Auslegen der Formen

Förderung durch Computer gestütze Aktivitäten
Computergestütze Förderungsmöglichkeiten zeigen bei allen Studien ein positives Ergebnis. z.B. Programm "Bauwas": Durch Mausklick können beliebige Würfelgebäude aus gleich grossen Einheitswürfel konstruiert werden!

Was bedeutet Produktives Üben?

Bei den normalen Mathematikunterrichtsstunden geht es oftmals dadurch, dass SuS möglichst viele Aufgaben abarbeiten. Die Lehrer Differenzieren dabei & achten darauf, dass es den schnellen SuS nicht zu langweilig wird und die schlechten SuS nicht überfordert sind. Mit dem produktiven Üben jedoch wird dieses Szenario beendet.
Die LP stellt sich die Frage, wie Übungsphasen interessant, motivierend und herausfordernd für alle gestaltet werden können. Produktive Übungsaufaben können einen Beitrag dazu leisten, dass Übungsphasen effizienter und interessanter zu gestalten sind. Im Idealfall sind diese selbstdifferenzierend, entdeckungsoffen und daher motivierend für alle. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler beim Üben Entdeckungen machen können und gleichzeitig beim Entdecken üben. Alle Schülerinnen und Schüler sollen nach ihren Möglichkeiten gefördert werden und dies bedeutet, dass die Stärkeren herausgefordert und gleichzeitig die Schwächeren nicht abgehängt werden.

Kurz gesagt:
Problemstellungen die nicht in erster Linie auf das Finden einer richtigen Lösung ausgerichtet sind, werden "produktive Übungen" genannt. Es geht nicht darum, dass der Bedeutungshinhalt "vermittelt" werden kann durch die LP, sondern von den SuS erarbeitet, entdeckt und konstruierrt wird.  Im Rahmen solcher produtiven Übungen wird nicht nur automatisiert, es sollen:

  • Strukturen entdeckt
  • Vermutungen bestätigt oder verworfen
  • weitere Fragen gestellt und
  • Analogien (=ähnliche Strukturen) abgeleitet werden

Man nennt dieses Lernen aktiv-entdeckendes Lernen!

 

 

Konzept des produktiven Übens

Bei den Übungsformen des produktiven Übens (selbst erarbeitendes, entdeckendes & konstruierendes) unterscheidet das Konzept zwei Dimensionen:

  1. Die Darstellungsform
    Bei der Darstellungsform wird zwischen formalen und gestützen Übungen unterschieden.
    Beim formalen Üben werden die Aufgaben in der symbolischen Darstellungsform behandelt
    Beim gestützen Üben hingegen stützten sich die Aufgaben auf bildliche Darstellung (Ikonisch) oder Handlungsmaterial (enaktiv)

     
  2. Der Grad der Strukturiertheit
    Bei der Strukturiertheit wird zwischen unstrukturiertem Üben & strukturiertem Üben unterschieden
    Beim unstrukturierten Üben sind die Aufgaben willkürlich ausgewählt & haben keine Beziehung zueinander
    Beim strukturierten Üben sind die Aufgaben einer Übungsserie durch einen ganzheitlichen Strukturzusammenhang aufeinander bezogen & die Lösungswege & Ergebnisse der einzelnen Aufgaben stehen in einem Zusammenhang und können sich gegenseitig unterstützen.

Grundvorstellung für die unterschiedlichen Operationen & dere Bedeutung

Alle Rechenarten können prinzipiell auf an sich einfache Grundoperationen zurückgeführt werden, weshalb elemantare Grundvorstellungen für die Grundoperationen in der Arithmetik an der Basis jeglicher Rechenoperationen von wesentlicher Bedeutung sind.

Addition:

  • Hinzufügen "dynamisch"
    = verändern & ausgleichen
    Zu einer gegebenen Menge von Objekten werden weitere Objekte hinzugefügt
    Paula hat 5 Murmeln und sie bekommt noch 3 Murmeln geschenkt. (5+3= ?)
     
  • Zusammenfügen "statisch"
    = vereinigen & vergleichen
    Zwei gegebene Mengen werden vereinigt / zusammengeführt
    Paula hat 5 Murmeln und Linus hat 3 Murmeln. Wie viele haben sie zusammen? 5 + 3 = ?

Subtraktion

  • Wegnehmen "dynamisch"
    Wie viel muss ich von 7 wegnehmen um 5 zu erhalten? 7- ? = 5
     
  • Ergänzen "statisch"
    Wie viel muss ich zu 5 dazu legen um 7 zu erhalten? 7-5 = ?

Multiplikation

  • Zeitlich-sukzessiv (=mehrfach) "dynamisch"
    Merhmalige Wiederholung der gleichen Handlung im Zeitablauf
    Anna kann immer 5 Bücher gleichzeitig tragen. Sie macht den Weg 4 Mal. Wie viele Bücher sind nun auf dem
    Lehrerpult? Rechnung: 5 x 4 = ?
     
  • Räumlich-Simultane Modellvorstellung "statisch"
    Produkt ist ein Ganzes & nicht nach und nach aufgebaut.
    1 Schachtel Eier hat 6 Eier. Diese sind in 2 Reihen à 3 Eier (6=3 x 2)
    Multiplikationen kann man mit dem Malkreuz zerlegen. So kann man aus der Aufgabe 7 x 8 = 56 vier Teilaufgaben machen = 4 x 3 & 3 x 3 & 4 x 3 & 3 x 3 (Kommunikativgesetz, Distributivgesetz, 1. Binomische Formel)

Division

  • Das gerechte Verteilen
    Man kennt Personen & sucht Menge!
    Mama hat 8 Zältzli. Sie hat zwei Kinder. Wie viel erhält jeder?
     
  • Das Messen oder Aufteilen>
    Man kennt die Menge & sucht Personen!
    Es hat 8 Kinder. Wir brauchen 4er Gruppen. Wie viele Gruppen gibt es?

Wie kann man auf der Handlungsebene (enaktiv) die Grundoperationen einführen & die Grundvorstellung fördern?

Addition & Subtraktion

  • Mit Plättchen arbeiten (blau / rot)
  • Mit Nüsse oder sonstigen Gegenstände zählen, sortieren, addieren, subtrahieren

Division & Multiplikation

  • Drehtafel der Zahlen von 1 - 100
  • Arbeiten mit Plättchen (blau / rot)

Kopfrechnen, halbschriftliches Rechnen & schriftluches Rechnen kennen

Kopfrechnen:

  • Alle Schrtte im Kopf, ohne Notizen
  • Kopfrechnen beruht auf Zahlvorstellung & der geschichten Zerlegung in Teilaufgaben
  • Es wird nicht nur Rechenfähigkeit, sondern auch da Gedächtnis beansprucht

Halbschriftliches Rechnen:

  • Flexibles, auf Besonderheiten & Zahlenmaterial bezogenes Rechnen unter Verwendung von Strategien
    (Kinder können auch selbst Strategien entwickeln)
  • Zwischenschritte, Zwischenrechnungen, Zwischenergebnisse werden fixiert
  • Art & Weise der Notation nicht vorgegeben (Ermöglicht grosse Freiräume ) -> Versch. Kategorien von Lösungen
  • Kinder können ihrem eigenen Können & Zutrauen nachgehen & müssen keine vorgegebene Wege verfolgen
  • Voraussetzungen sind Zahlverständnis (Zahlvorstellung, Zahlbeziehung & Zahlgesetze)
  • Kopfrechnen & Halbschriftliches Rechnen oft wechselseitig = Halbschriftliches Rechnen wird auch "gestützes Kopfrechnen" genannt.

Schriftliches Rechnen:

  • Lösungsweg und die Schreibweise ist festgeschrieben (wird mit Ziffern 0-9 gerechnet)
  • Sprechweise ist vorgeschrieben
  • Können nicht von den SuS selbst entdeckt werden - oder nur bei starken Steuuerung der LP
  • Schön dargestellt & genau
  • Voraussetzungen sind das 1 + 1 und das 1 x 1 sowie automatisierte Umkehrungen (Subtraktion & Division)
  • Anspruch wesentlich weniger hoch als beim halbschriftlichen Rechnen (Lernschwache haben hier also mehr Erfolg)
  • Auch wenn man Prinzip nicht versteht, kann man die relativ einfachen Regeln schnell auswendig lernen (kein Zahlenverständnis -> besser für schwache Kinder!)

Schriftlich & halbschriftliche Verfahren miteinander Vergleichen

Nutzen & Bedeutung der halbschriftlichen Rechenverfahren

Früher: Nur gerechnet mit schriftlichem Verfahren
Heute: Halbschriftliche Verfahren werden immer wichtiger

Im Alltag braucht man immer mehr halbschriftliche Verfahren oder den Taschenrechner. Mit halbschriftlichen Verfahren kann man:

  • Mathematisieren
  • Entdecken
  • Begründen
  • Formulieren
  • Kinder können ihren eigenen Weg finden
  • Stützt Schwache und fordert Starke gleichzeitig

Die Halbschriftlichen Strategien zum Addieren

Addition:

  • Stellenwert extra:
    Rechnung 487 + 354              = 487 + 300 = 787 + 50 = 837 + 4 = 841
     
  • Schrittweise:
    Rechnung 487 + 354              = 400 + 300 = 700 ; 80 + 50 = 130 ; 7 + 4 = 11 Alles zusammen = 841
     
  • Hilfsaufgabe:
    Rechnung 487 + 354               = 390 + 350 = 840 -3 = 837 + 4 = 841
     
  • Vereinfachen:
    Rechnung 487 + 354                = 500 + 341 = 841

Die Halbschriftlichen Strategien zum Subtrahieren

Subtraktion:

  • Stellenwert extra
    Rechnung 634 - 378                = 634 - 300 = 334 - 70 = 264 - 8 = 256
     
  • Schrittweise
    Achtung Hunderter werde gerade im Kopf zusammengerechnet
    Rechnung 634 - 378                = 334 - 70 - 8 = 256
     
  • Hilfsaufgabe
    Rechnung 634 - 378                = 630 - 380 = 250 + 4 = 254 + 2 = 256
     
  • Vereinfachen
    Rechnung 634 - 378                = 656 - 400 = 256
     
  • Ergänzen
    Rechnung 634 - 378                = auf 400 Rechnen (= + 22) von 400 auf 634 rechnen (= + 234) 22+234 = 256

Die Halbschriftliche Strategien zur Multiplikation

Multiplikation:

  • Hilfsaufgaben
    Rechnung: 6 x 19                      = 6 x 20 = 120 ; 6 x 1 = 6 = 120 - 6 = 114
     
  • Vereinfachen (gegensinniges Verändern)
    Rechnung 4 x 16                       = 8x8 = 64
    Rechnung 28 x 25                     = 14 x 50 oder 7 x 100

Die Halbschriftliche Strategie der Divison

Division:

  • Auffadieren des Divisor
    addieren bis die 60 erreicht ist
    Rechnung 60 : 12 =                   = 12 + 12 = 24 + 12 = 36 + 12 = 48 + 12 = 60            = 5
     
  • Wiederholtes Subtrahieren
    Subtrahieren bis die 0 erreicht wird
    Rechnung 60 : 12=                    = 60-12 = 48 - 12 = 36 - 12 = 24 - 12 = 12 - 12 = 0     = 5
     
  • Umkehraufgaben
    27 : 3 = 9, weil 3 mal 3 = 27
     
  • Zerlegen des Dividenden
    Wenn es aufgeht zuerst die Zehner aufteilen, dann die Einer (=Schrittweise)
    Je höher die Zahl & je schwächer das Kind, desto mehr Teile muss man machen
    Rechnung: 39:3                    = 30 : 3 = 10       ;     9 : 3 = 3     ; 10 + 3 = 13
    Rechnung: 1357 : 23           = 920 : 23 = 40   ;    230 : 23 = 10  ; 92 : 23 = 4   ; 92 : 23 = 4    ; 23 : 23 = 1
     
  • Zerlegen des Divisors
    Die Strategie biete sich nur bei bestimmten Aufgaben an. Sie ist nur möglich, wenn der Divisor geschickt in Faktoren zerlegt werden kann:
    Rechnung: 525 : 4              = 524 : 2 = 256 : 2 = 262 : 2 = 131
     
  • Verinfachen durch gleichsinniges Verändern
    Bietet sich nicht oft an, da es meist keine wirkliche Verinfachung gibt. Man kann den Divisor und den Dividenden nur mit Operationen 2. Grades veröndern ( x oder : )
    Rechnung 3250 : 25          = 6500 : 50 = 1300 : 100 = 130
     
  • Hilfsaufgaben
    Anstelle der Aufgabe wird eine einfachere, benachbarte Aufgabe berechnet. Von diesem Ergebnis wird dann auf das Ergebnis der Anfangsaufgabe geschlossen.
    Rechnung 987 : 3               = 990 : 3 = 330 - 1 = 329