Marxismus

Maturwissen zum Marxismus

Maturwissen zum Marxismus


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 15.01.2012 / 04.03.2018
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1. Was versteht man unter dem Begriff: Proletariat?

In der Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts wurden die Menschen, die nichts als ihre Arbeitskraft besaßen, als "Proletarier" bezeichnet.

2. Was versteht man unter dem Begriff: Kapitalismus?

Als Kapitalismus wird eine Wirtschaftsordnung verstanden, die sich durch Privateigentum an Produktionsmitteln auszeichnet. Angebot, Nachfrage und Preise werden dabei vorallem durch den freuen Markt bestimmt.

3. Was versteht man unter dem Begriff: Bourgeoisie?

Bezeichnung für die soziale Schicht zwischen Adel und Bauernschaft (Bürgertum). Im marxistischen Sprachgebrauch wird damit die herrschende Klasse der kapitalistischen Gesellschaft bezeichnet, die (im Gegensatz zur Arbeiterklasse) die Produktionsmittel besitzt.

4. Wie verhalten sich Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse zueinander?

Marx versteht unter den Produktivkräften die Arbeitskräfte und die Produktionsmittel (Werkzeuge, Maschinen, Transportmittel, etc.) - kurz, die Gesamtheit der menschlichen und gegenständlichen Faktoren des Produktionsprozesses.

Unter den Produktionsverhältnissen versteht er, vereinfacht gesagt, die Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmitteln sowie die Herrschafts- und Arbeitsverhältnisse.

Die Produktivkräfte verändern sich im Laufe der Zeit, z. B. Mechanisierung der Textilherstellung. Gemäß dem Historischen Materialismus können dann, wenn die Produktionsverhältnisse zu Fesseln der Entwicklung der Produktivkräfte werden, Revolutionen entstehen, die zu einer neuen gesellschaftlichen Produktionsweise mit gegebenenfalls neuen Produktionsverhältnissen überleiten.

5. Was versteht man unter dem Begriff: Klassenkampf?

Bezeichnung für den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Klassen aufgrund fundamentaler Interessengegensätze. Marx definierte alle bisherige Geschichte, mit Ausnahme der Urgeschichte, als eine Geschichte von Klassenkämpfen. Die moderne Gesellschaft bestimme sich durch den Klassengegensatz zwischen Bourgeoisie und Proletariat.

6. Was versteht man unter dem Begriff: Historischer Materialismus?

Der historische Materialismus geht davon aus, dass die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und Geschichte nicht durch Ideen, sondern auf den Wandel der ökonomischen Situation zurückzuführen sei (und nicht auf Ideen, daher Materialismus im Unterschied zum Idealismus). Demnach wandeln sich Gesellschaften infolge ökonomischer Veränderungen und deren Folgen (ständige Klassenkämpfe, in denen diese ökonomischen Interessenkonflikte ausgetragen werden).

7. Was versteht man unter dem Satz: Das Sein bestimmt das Bewusstsein?

Das (gesellschaftliche) Sein bestimmt das Bewusstsein: Die wirtschaftlichen Produktionsverhältnisse bedingen nach Marx als Basis das kulturelle und geistige Leben einer Gesellschaft, den so genannten Überbau. Die Herrschaftsverhältnisse lassen sich demnach auf klassengebundene Interessen zurückführen.

8. Was versteht man unter dem Begriffspaar: Basis und Überbau?

Die Basis ist die ökonomische Struktur der Gesellschaft. Über der Basis jeder Gesellschaft erhebt sich der Überbau. Der Überbau ist auch das System der ideologischen Verhältnisse, das durch die Basis entscheidend bestimmt wird. Der Überbau umfaßt die politischen, rechtlichen, künstlerischen und philosophischen Auffassungen und die entsprechenden Institutionen (Staat, politische Parteien, Bildungswesen, kulturelle Einrichtungen, Freizeit, Religion, Recht…). Nach Marx wendet sich der kapitalistische Staat mit seinen Machtmitteln gegen jede Entwicklung, die seine kapitalistische Basis gefährdet.

9. Was versteht man unter dem Begriff: Entfremdung?

Im marxistischen Sinn das Unvermögen der arbeitenden Klasse, sich (aufgrund der kapitalistischen Bedingungen) selbst zu verwirklichen. Dies beinhaltet eine Entfremdung des Arbeiters vom Produkt seiner Arbeit, vom Akt des Produzierens, von den Arbeitskollegen und schliesslich vom Mensch-Sein selber.

10. Was versteht man unter dem Begriff: Kommunismus?

Kommunismus (vom lateinisch communis ‚gemeinsam') bezeichnet politische Lehren und Bewegungen, die zuerst die Gütergemeinschaft zum Ziel haben, im weiteren Sinne die klassenlose Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und die Produktion des gesellschaftlichen Lebens rational und gemeinschaftlich geplant und durchgeführt wird. Der Kommunismus möchte damit eine ideale menschlichen Gesellschaft erreichen.

11. Was versteht man unter dem Begriff: Planwirtschaft?

In der Planwirtschaft werden alle Wirtschaftsvorgänge zentral von der Regierung durch einen Plan gesteuert. Diese Planstelle muss schätzen, was in der Bevölkerung vermutlich benötigt wird. Sämtliche Güter und Dienstleistungen, auch die Preise und Löhne, werden dann von einer Zentrale in einem Gesamtplan festgelegt. Nach diesem Plan muss sich die Wirtschaft richten. Damit steht die Planwirtschaft im Gegensatz zu Wirtschaftsarten, die sich durch die Mechanismen des Marktes regulierten Güterproduktion und -verteilung begründen.

12. Was versteht man unter einem Sozialstaat?

Der Sozialstaat verpflichtet sich, allen Bürgern soziale Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Niemand soll allein gelassen werden, wenn er durch schwierige Umstände wie zum Beispiel Krankheit oder Arbeitslosigkeit in Not geraten ist. Der Staat unterstützt diese Menschen durch die Sozialhilfe mit dem Nötigsten. Mittels einer sozialen Politik gilt es, das Leben von schwachen, kranken und schutzbedürftigen Menschen zu verbessern.

13. Wann lebte Karl Marx und weshalb ist er berühmt?

Karl Heinrich Marx (1818 - 1883) war Philosoph, politischer Journalist sowie Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und der "klassischen politischen Ökonomie". Er gilt als einflussreichster wie umstrittener Theoretiker des Kommunismus, der sich insbesondere um eine wissenschaftliche Kritik des Kapitalismus bemühte.

14. Wann erschien das Manifest der Kommunistischen Partei und was beinhaltet das Werk?

1848. In seinem Buch "Das kommunistische Manifest", das Karl Marx gemeinsam mit Friedrich Engels geschrieben hat, forderte er das Ende der "Ausbeutung des Menschen durch den Menschen". Das Privateigentum sollte abgeschafft werden. Das Programm, in dem Marx und Engels bereits große Teile der später als "Marxismus" bezeichneten Weltanschauung entwickeln, beginnt mit dem heute geflügelten Wort: "Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus" und endet mit dem bekannten Aufruf: "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" Als Ziel, kann die Absicht benannt werden, der Bevölkerung die Anschauungen des Kommunismus offen zu legen.

15. Was ist die Bedeutung des Marxismus?

Marx hat wie kaum ein anderer Denker die geschichtliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert mitgeprägt. Seine Bücher (unter anderem "Das Manifest der kommunistischen Partei") vermochten die Massen zu mobilisieren und die geistige Elite zu inspirieren. Seine Ideen beeinflussten sowohl die Wirtschaft, die Philosophie und die Politik überall auf der Welt. Durch die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Ideen entstand eine "soziale" Marktwirtschaft.

Die in vor- und frühindustrieller Zeit am meisten benachteiligten proletarischen Schichten profitierten im weiteren Verlauf auch ihrerseits von der industriellen Revolution, indem eine große innerstaatliche soziale Ungleichheit als Problem begriffen wurde und breitere Bevölkerungsschichten in die Lage kamen, sich einen relativen Wohlstand zu erarbeiten.