Markusevangelium

Erfolgt gleich anschliessend an Lehrtätigkeit in der Synagoge. Zuschauer sind erstaunt über die Vollmacht der Lehre 1,27. Bringen Heilung mit der Lehre in Verbindung. Dämon erkennt den Austreiber, passt in die Mk Offenbarung von Verborgenheit und Offenheit.

Offenbar schon. In der ersten Erzählung wird von einem unreinen Geist gesprochen (1,23-26). Später, bei den Summarien (1,32-34) von Dämonen.

• Vom Wortsinn her kein eigentlich negativer Begriff.
• Nach Sokrates ist es eine göttliche Stimme in sich. Kann also durchaus positiv sein.
• Das Wort daimonion kann auch einfach Gott bedeuten.
• Hier ist der Begriff jedoch nicht positiv, da es mit vorhergendem "Unrein" in Verbindung gebracht wird.
• Auch nicht Gott, sondern eher Mittelwesen, was sich auch in dessen besonderer Kenntnis über Jesus zeigt. Dämonen werden
• Werden mit Krankheiten verbunden, die mit Verlust des Verstandes oder Kontrolle hineingehen.
• Aus heutiger Sicht wäre ein grosser epileptischer Anfall nachvollziehbar. Anfall ist mit Schreien verbunden, Kranke läuft blau an, zuckt, hat Schaum vor dem Mund. Scheint tatsächlich so, als hätte jmd von ihm Besitz ergriffen. In der antiken Literatur taucht dieses Phänomen auf.

Schweigegebote von Seiten Jesu

• insbesondere gegenüber Dämonen, die Jesus erkennen (1,25 / 1,34 / 3,12)
• gegenüber Geheilten (1,44 / 5,43a / 7,36 / 8,26)
• gegenüber den Jüngern (8,30 / 9,9)

Jüngerunverständnis

• im ersten Hauptteil (4.13 / 4,40 / 6,52 / 7,18 / 8,17)
• nach Petrusbekenntnis in 8,27-29 folgt Schweigegebot
• erste Leidensankündigung (8,31 Petrus hat Werk der Menschen im Sinn) Gethsemane (14,32-42 Jünger schlafen) Gefangennahme Jesu (14,50 Jünger fliehen) Petrus verleugnet ihn (14,66)

Gerade durch das Verbot davon zu erzählen wird unterstrichen, dass es dadurch unmöglich wird, die Wunderbotschaft nicht zu erzählen.

• Einleitung
  - Situationsschilderung, Auftreten der beteiligten Personen
• Exposition
  - Charakterisierung der Not / Heilungsbitte
• Wunderhandlung
• Demonstration des Wunders
• Akklamation: Reaktion auf das Wunder

Geschichte liegt zwischen Wundergeschichten in 1 und Streitgesprächen in 2. An diesem Wunder wird eine neuen Norm, neue Sicht auf die Thora etabliert (?).

• Um welche Art von Dach handelt es sich? Palästinisches Dach kann abgedeckt werden, griechisch-römisches Dach aufgegraben.
• Umbruch von Heilung zu Streit über Sündenvergebung. Die Schriftgelehrten werden erst ab V6 erwähnt, wo waren sie zuvor?

Nicht über die Wunderhandlung, jeoch über die Sündenvergebung. Das ist Blasphemie. Nur Gott kann Sünden vergeben.

• Titel liefert ein Gegengewicht zu den herrschaftlichen Titeln, insbesondere zum Sohn Gottes
• Nur Jesus selbst gebraucht den Ausdruck bei Markus (2,10.28; 8,31.38; 9,9.12.31 u.ö)
• Titel wird nur auf Jesus bezogen verwendet. Oft in Verbindung mit anderern christologischen Hoheitstiteln. (Mk 14,61f / Mk 8,27-33)

1. kommenden
2. leidenden und auferstehenden
3. gegenwärtig wirkenden Menschensohn

Bei dieser Stelle handelt es sich laut Bultmann um eine falsche Übersetzung aus dem Aramäischen. Jesus rede nicht über eine eschatologische Figur sondern im Sinne von "ich". Titulare Funktion erst bei der Übertragung ins Griechische.

Nein. Geht darum, dass sowohl das Alte wie auch das Neue bewahrt werden muss.

Beruft sich auf König David, der Schaubrote ass, die nur der Priester essen darf, als er Hunger litt. Dies muss für die Schriftgelernten als äusserste Provokation gelten. Beruft sich auf König David um sein Handeln zu legitimieren. Fragt sich, ob die Jünger Jesu wirklich so grossen Hunger litten? Geht hier aber nicht um Sachfrage, sondern um den Anspruch den Jesus formuliert, die Provokation.

Collins: Plausible Auseinandersetzung unter Schriftgelehrten. Hebt 27f ab als christologische Reflexion in nachösterlicher Perspektive.

27f: "Und er sagt zu ihnen: Der Sabbat ist nicht um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also: Der Menschensohn ist Herr auch über den Sabbat."

HL: Scheint eher, dass christologische Frage die gesamte Perikope durchdringt. Jesus erweist sich hier als Herr über den Sabbat, erst sekundär ergibt sich daraus der Satz in 2,27.

• Unmittelbare Bedrohungssituation liegt nicht vor.
• Geht wohl um viel Grundsätzlicheres: Frage ob der Messias sein Werk durchsetzten soll, zu welchem er gekommen ist. Leben in umfassendem Sinne zu retten.
• Neue Bedeutung von Sabbat. Jetzt ist Sabbat
• Lukas ergänzt mit einem Vergleich von einem Rind oder Sohn, welcher am Sabbat in einen Brunnen gefallen ist (Lk 14)

Theissen: Notwendigkeit zu helfen ist grösser als das Sabbatgebot.

Hirsch-L: Dieser Gedanke liegt nahe bei dieser Erzählung. Geht aber zuerst um Christologie und erst dann um Ethik.

Tötungsbeschluss. Es wird zum ersten Mal ausgesprochen, dass die Art und Weise, wie Jesus sich positioniert zum Tode führen wird. "Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen  mit den Herodianern zugleich den Beschluss, ihn umzubringen"

• Er erhält Zustrom von weit her 3,7-10
• Die unreinen Geister erkennen ihn als Sohn Gottes, worauf er sie bedroht, damit sie ihn nicht enttarnen 3,11-12
• Er beruft die 12. Zweimal steht "er machte" 12. Klingt nach Schöpfungssprache. 3,13-19
• Seine Famlie lehtn ihn ab. Denken er sei von Sinnen. 3,20f
• Vorwurf der Schriftgelehrten, er habe sich mit dem Beelzebul eingelassen 3,22-29
• Er definiert seine Familie neu 3,31-35

Schweitzer: Geht hier um jmd der sich gegen den Heiligen Geist versündigt, nicht aus einer Zweifelssituation heraus, sondern aus Überzeugung, Wahrheit bereits zu besitzen. Schwerwiegend bei denen, denen die Wahrheit gegeben ist. Würde bedeuten, Sünde wider den Heiligen Geist kann nur von den Glaubenden selber begangen werden. Aus dem Wissen heraus. Auslegung evtl. von Johannes 9 beeinflusst. Da wird dies über die Pharisäer gesagt.