Markt- und Konsumentenpsychologie - Lektion 2
FFH Lernheft L2
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 22 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 02.05.2013 / 28.10.2014 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/markt_und_konsumentenpsychologie_lektion_2
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Intégrer |
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Erläutern Sie den stufenweisen Prozess der Wahrnehmung.
Reize (Bilder, Geräusche, Geruch etc.)
Sinnesorgane (Sehen, Hören, Riechen etc.)
Aufmerksamkeit
Bedeutung (Interpretation, Reaktion)
Wahrnehmung
Welche wichtigen Voraussetzungen für Informationsverarbeitung gibt es und warum?
Motivation - Fähigkeit - Gelegenheit
Motivation: zielgerichtete Erregung, genaue und tiefe Informationsverarbeitung mündet in relevante Entscheidungen; Involvement (personen- und stimulusbezogene Faktoren, Situation)
Fähigkeit: zur Zielerreichung (Wissen, Erfahrung, Intelligenz, finanzielle Quellen)
Gelegenheit: Zeit, keine Ablenkung, richtige Informationsmenge
Wie wird Involvement definiert und welche Faktoren bestimmen die Höhe des Involvements?
Involvement ist der Aktivierungsgrad bzw. die Motivstärke zur objektgerichteten Informationssuche, -aufnahme, -verarbeitung und -speicherung.
Personenbezogene Faktoren: Grundniveau des Involvements
Stimulusbezogene Faktoren: Produkt, Medium, Botschaft
Situationsbezogene Faktoren: konkrete Situation, bestehend aus psychische Situation und Umweltposition, z.B. zeitliche Nähe
Was sind die wesentlichen Eigenschaften von Aufmerksamkeit?
Selektivität: gezielte Anregung in Richtung bestimmter Reize (Marken etc.)
Aufteilung: man kann sich gleichzeitig mehreren Reizen zuwenden
Eingeschränktheit: die Menge der Reize, die verarbeitet werden können, ist nicht unbegrenzt
Mit welchen Methoden kann man Aufmerksamkeit wecken?
Persönliche Relevanz: ähnliche Personen, dramatische Darstellung, rhetorische Fragen
Angenehm: visuell ansprechend, vertraute Musik, Humor
Überraschend: neue Reize, neue Botschaften, unerwarteter Ort, Rätsel
Einfach zu verarbeiten: Ganzseiten-Anzeige, laute Musik, konkrete & spezielle Reize, Abheben von anderen Inhalten
Wichtige Eigenschaften für die Wahrnehmung bestimmter Reize?
Visuelle R.: Größe und Form Verpackung/Werbung, Schriftzug, Farben (rot aktiviert, blau beruhigt)
Akustische R.: laute Musik, Geschwindigkeit, Tonhöhe, Stimmung
Düfte: besonders bei Jüngeren/Frauen, Stimmung, Ausprobieren von Produkten, Interesse für Plätze
Tastsinn: physiologische Reaktionen, Stimmungen, wesentlich z. B. bei Pflegeprodukten, Kosmetik
Was besagt die JND und wie kann das Prinzip im Marketing eingesetzt werden?
Die JND (just noticeable difference) ist jenes Ausmaß an Intensität, zu dem wir gerade noch den Unterschied zwischen zwei Reizen erkennen können (differenzierte Schwelle).
Wenn Produkte, Werbung etc. verändert werden, ist die Kenntnis der JND wichtig um festzustellen, welche Veränderungen überhaupt wahrgenommen werdent und damit Kunden Unterschiede zu bisherigen Produkten (Verpackungsgröße etc.) möglichst nicht wahrnehmen
Welche Prinzipien aus der Gestaltpsychologie sind für Werbung von Bedeutung?
Figur-Grund-Prinzip: ein Teil des Reizes dominiert gegen einen "neutralen" Hintergrund
Prinzip der Geschlossenheit: Tendenz, aus unvollständigen Teilen ein Ganzes zu formen
Prinzip der Ähnlichkeit: ähnliche Elemente werden gemeinsam Gruppiert, so dass der Eindruck eines Ganzen entsteht
Wie verstehen und Interpretieren Konsumenten Reize?
- Bestehendes Wissen wird verwendet
- Kategorisierung ("Beschriften", in Bezug zu anderem setzen)
- Verknüpfung mit anderen Elementen (Skripts)
- Elemente einer Kategorie ähneln sich und heben sich deutlich von einer anderen Kategorie ab
- Reihung innerhalb der Kategorien möglich (manche Marken repräsentieren eine Kategorie stärker z.B. Uhu)
- Kategorien können hierarchisch geordnet werden (Getränke - Tee - Früchtetee - Winterzauber oder Marke)
Welche Haupttheorien des Lernens sind von Bedeutung?
- behavioristische Theorien (Reiz-Reaktion)
- komplexes, sozial-kognitives Lernen
- Beobachtungslernen
Wie funktioniert klassische Konditionierung?
- Ein Reiz, der eine Reaktion auslöst (unkonditionierter Reiz), wird mit einem Reiz der alleine keine Reaktion auslöst (konditionierter Reiz) in Verbindung gebracht (Wurst und Glocke)
- der zu lernende Reiz muss ausreichend oft und nahe mit dem Reaktion auslösenden Reiz zusammen präsentiert werden
- der konditionierte Reiz löst als Ergebnis die Reaktion auch alleine aus (nur Glocke)
Funktioniert vor allem bei Verhaltensweisen, die vom (autonomen) Nervensystem kontrolliert werden. Besonders interessant für Werbung: emotionale Konditionierung: neutralen Worten (Markennamen) werden durch gleichzeitiges Präsentieren positiver Reize angenehme Emotionen zugeordnet
Wie funktioniert operante Konditionierung?
Belohnungslernen: ein Verhalten erlernen, welches positive Konsequenzen hat/negative Folgen vermeidet.
- absichtliche Reaktionen
- komplexere Reaktionen möglich
- Lernen über längere Zeit hindurch
- auch Teilschritte möglich
Welche Arten der Reaktion gibt es bei der operanten Konditionierung?
- Positive Verstärkung: Umgebung belohnt Verhalten durch positive Reaktion
- Negative Verstärkung: Umgebung zeigt negative Reaktion - Versuch, Verhalten zu vermeiden
- Bestrafung - Verhalten löst unangenehme Reaktion aus - es wird nicht wiederholt
- Extinktion - es wird keine positive Reaktion mehr erreicht - Reiz-Reaktions-Verbindung wird gelöscht
Was sind die Bedingungen für Beobachtungslernen?
- geeignetes Modell erreicht Aufmerksamkeit
- Handlungen des Modells werden erinnert
- Konsumenten setzen Informationen in Handlungen um
- Konsumenten sind motiviert, diese Handlungen auszuführen
Aus welchen Teilen ist unser Gedächtnis zusammengesetzt?
Ultrakurzzeitgedächtnis (sensorisches Gedächtnis): nimmt eintreffende Information entgegen, kontrolliert Reize auf Relevanz, entscheidet über Weiterverarbeitung; hohe Kapazität, Dauer < 1sec für visuelle Reize, wenige Sekunden für akustische Reize.
Kurzzeitgedächtnis: aktiver Arbeitsspeicher; bildliche Darstellung, Herzstück der Informationsverarbeitung; zeit- und mengenmäßig limitiert: einige Sekunden, vier bis sieben Informationsblöcke (Gruppierung/Schemata/ Markennamen)
Langzeitgedächtnis: Gedächtnis im eigentlichen Sinn, autobiographisches und semantisches Wissen in Netzwerken organisiert; Kapazität und Dauer hoch, Informationsabruf durch Aktivierung bestimmter Knoten
Welche Techniken werden verwenden, um festzustellen an welche Gedächtnisinhalte sich Konsumenten erinnern?
- Erinnerung (recall): An welche Marken können Sie sich erinnern? (wenn keine Produktdaten zur Verfügung stehen, ist Erinnerung wichtig)
- Wiedererkennung (recognition): Haben Sie diese Werbung/Produkt schon einmal gesehen? (Wichtig für Auswahl aus vielen verschiedenen Produkten.)
Welche Faktoren erleichtern die Abfrage von Wissen aus dem Gedächtnis?
- Eigenschaften von Informationen (individueller Stil, Salienz, Prototypizität, Modalität, Redundanz)
- Verbindungen: Anhaltspunkte, die auf das Wissen hinweisen und Wiederauffinden erleichtern
- Art der Verarbeitung: bildliche Darstellung, Expertise des Konsumenten etc.
Welche Einstellungstheorien zur Vorhersage von Verhalten gibt es?
- TORA Theory of Reasoned Action, Theorie des vernünftigen Handelns
- TPA Theory of Planned Action, Theorie des geplanten Handelns
Worin unterscheiden sich TORA und TPA?
TORA basiert auf der Theorie, dass Konsumenten rational agieren. Verhaltensintention hängt ab von Einstellung zum Verhalten (Erwartung mal Wert) und subjektiver Norm (subjektiv wahrgenommene soziale Konsequenzen).
TPA berücksichtigt zusätzlich noch Faktoren, die das Ausführen der Verhaltensabsicht behindern können (Verhaltenskontrolle). Verhaltensintention hängt ab von der Einstellung zum Verhalten, der subjektiven Norm und der subjektiv wahrgenommenen Verhaltenskontrolle.
Subjektiv wahrgenommene Verhaltenskontrolle: Meinung einer Person, wie einfach/kompliziert das Ausführen eines bestimmten Verhaltens sein wird (persönliche Fähigkeiten, Willensstärke, Informationsstand, Zeit, Gelegenheit, situative Faktoren)
Welches sind die Phasen des persönlichen Verkaufs?
- Käufersuche
- Kontakt und Annäherung
- Geschäftsverhandlung
- Einwandbehandlung
- Abschluss
- Nachbetreuung
Welche Faktoren beeinflussen die Bereitschaft für Online Shopping?
- Vertrauen in Onlinehändler
- Sicherheit
- wahrgenommenes Risiko
- Oberfläche und Design der Website
- Ruf der Seite, Meinung von Freunden
- in die Transaktion zu investierende Zeit
Was versteht man unter eWOM und warum lesen Konsumenten diese?
Electronic Word of Mouth: jedes positive oder negative Statement, das von potenziellen, aktuellen oder ehemaligen Kunden über ein Produkt oder Unternehmen gemacht wird und über das Internet einer Vielzahl von Personen/Institutionen zur Verfügung steht.
Lesen wegen
- Informationsbedürfnis
- Zugehörigkeit zu virtueller Community
- Reduktion der kognitiven Dissonanz nach dem Kauf