M7-Kurs 03420
03420
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 170 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 31.08.2016 / 07.02.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/m7kurs_03420
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Intégrer |
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Was ist ein Interview?
-zielgerichtete mündliche Kommunikation zw. einem/mehreren Interviewern/Interviewten
-Informationssammlung über Verhalten & Erleben des Befragten
-folgt impliziten & expliziten Regeln
-dient Beschreibung, Erklärung, Vorhersage von Verhalten
Exploration
-Erkundung des subjektiven Lebensraumes einer VP
-Hauptmethode der biografischen Persönlichkeitstheorie von Hans Thomae
Anamnese
Daten zur Vorgeschichte
Katamnese
- nach Behandlung
- Stabilität der Behandlungseffekte
Eigenanamnese
VP gibt selbst Auskunft
Fremdanamnese
andere Personen werden über VP befragt
Alltagskonversation
-nicht unbedingt Zweck
-Details & Widerholungen unerwünscht
-beide können fragen & Interesse/Desinteresse bekunden
-implizites Wissen
Interview
-Zweck
-Wiederholungen & Details nötig
-Interviewer fragt bekundet Interesse/Desinteresse
-implizites Wissen soll expliziert werden
Panel-Interview
mehrere Interviewer befragen eine VP
Focus Group
ein Interviewer für eine Gruppe
Rolle des Befragers
- weich→ Carl Rogers Gesprächspsychotherapie (good cop)
- neutral→ Fehler minimieren, Vergleichbarkeit
- hart→ z.B. Stressinterview (bad cop)
mögliche Ziele eines Interviews
- umfassende Beschreibung (biografische Persönlichkeitsforschung)
- Bedingungen für dysfunktionales Verhalten (klinische)
- geeignetsten Bewerber finden
4 standardisierbare Aspekte: Makrostruktur
-Fragen
-Antworten
-Auswertung
-Verhalten des Interviewers
standardisierbare Aspekte von Fragen (Mikrostruktur)?
Wortlaut
Anzahl der Worte
Abfolge der Worte
Standardisiertes Interview-Vorteile
- gute Vergleichbarkeit
- ökonomische Auswertung
- Anforderungen an Interviewer reduziert
- klassische Gütekriterien leichter ermittelbar
- potentielle Interviewerfehler besser kontrollierbar
Standardisiertes Interview-Nachteile
- subjektiver Lebensraum/ Repräsentationen wenig beachtet
- Bedeutungsäquivalenz für verschiedene VP der Fragen möglicherw. nicht gegeben
- wirkt unnatürlich
Unstandardisiertes Interview-Vorteile
- zumindest gewisse Themen festgelegt
- subjektive Repräsentationen beachtet
- Bedeutungsäquivalenz der Fragen kann hergestellt werden
- adaptives Diagnostizieren möglich
teilstandardisiertes bzw. halbstrukturiertes Interview
- Gesprächsleitfaden
- gewisse Struktur vorgegeben
- Vergleichbarkeit besser
- individuelle Variationen aber möglich
Kognitionspsychologische Perspektive
-Informationsverarbeitungprozesse von Erwartungen, Emotionen, Motiven begleitet
-relevante Gedächtnisinhalte abrufen
Perspektive Tiefenpsychologie
*Übertragung
*Gegenübertragung
*Vergangene Beziehungen haben Einfluss auf aktuelle Beziehung
Perspektive Motivationspsychologie
-Bedürfnisse nach Kontrolle & Komplexitätsreduktion
-Selbstdarstellung
-Selbstwertregulation
Lernpsychologische Perspektive
- Prozess der wechselseitigen Verstärkung
- verbale & nonverbale Verstärker angewendet
Sozialpsychologie des Interviews
-Eindrucks,- Stereotypisierungs-, Kategorisierungsprozesse
-Attributionsverzerrungen
-asymmetrischer Kommunikationsprozess
Konsequenzen für Gestaltung der Interviewsituation
-Transparenz
-Beziehung gestalten
-freundlich & neutral
-Meta-Kommunikation
Interviews in Klinischer Psychologie & Beratung
*Deskription einer Symptomatik
*Erklärung von Störungsbildern
*Klassifikatorische Einordnung
*Prädikative Diagnostik
*Evaluation von Veränderungen
*Klinische Dokumentation
*SIFFM
SIFFM
-strukturiertes Interview für das 5-Faktoren-Modell
-adaptive/ klinische Extremausprägungen
-Vorteile: Persönlichkeitsbeurteilungen erfolgen durch Interviewer (objektiver), Verständnis der Fragen kann sichergestellt werden
Interviews in Personalpsychologie
* Einstellungsinterview
*MMI
*EOG
MMI
-Multimodales Interview
- Gesprächsbeginn
- Selbstvorstellung des Bewerbers
- Freier Gesprächsstil
- Berufsinteressen, Berufs- & Organisationswahl
- Biographiebezogene Fragen
- Realistische Tätigkeitsinformation
- Situative Fragen
- Gesprächsabschluss
EOG
-Ereignisorientiertes Gespräch
-Systematik zur Vorbereitung/Durchführung/Auswertung von Interviews
-V= fI (U,O,K,E,M,S)
V= fI (U,O,K,E,M,S)
Verhalten ist eine Funktion aus Umgebung, organismischer, kognitiver, emotionaler, motivationaler, sozialer Variablen und der Wechselwirkung
Spielbasierte Befragungstechniken
Szeno-Test
Carl Rogers: Gesprächspsychotherapie
Empathie, Wertschätzung, Echtheit/Kongruenz
Lösungsorientierte Kurzzeittherapie
- spezielle Fragetechniken zur Exploration von Ressourcen
- Ausnahmen von Problemmustern
- spezielle hypothetische Fragen
Interviews in Forensischer Psychologie
- 4 Erinnerungshilfen
- mentales Zurückversetzen (auch emotionales)
- Bitte alles erzählen (auch Unwichtiges)
- Schildern in unterschiedlicher Reihenfolge
- aus verschiedenen Perspektiven
Der biografisch-idiografische Ansatz von Hans Thomae
- Individuum und seine Welt möglichst genau & wertneutral erfassen
- theoretisch & methodisch unvoreingenommen
- naiv-empirische Haltung
- VP als „Experte seines eigenen Daseins“ gesehen
- Daseinstechniken/Reaktionsformen
Der biografische Ansatz von Dan P. McAdams
- Identität als internalisierte Geschichte→ narrative Identität
- stark kulturabhängig
4 Grundannahmen qualitativer Forschung
- soziale Wirklichkeit in Interaktionsprozessen konstruiert (sozialer Konstruktivismus)
- Prozesscharakter & Reflexivität sozialer Wirklichkeiten interessieren
- objektive Lebensbedingungen durch subjektive Bedeutung relevant
- Kommunikation sehr wichtige Rolle
ein sehr wichtiges Merkmal qualitativer Sozialforschung
Reflexivität des Forschers
-->subjektive Eindrücke des Forschers also NICHT als Störfaktoren definiert
Interviewer als Bergmann (Miner):
quantitative Forschung
Interviewer als Reisender (Traveler)
qualitative Forschung